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Amtliche Bellmmtmachungeu. R.-V.-O. m» 8 2 d« Ldrfichevungs-ese werden vom 1. Oktober d». I». ab mn 15S ». H. «höht. Die Krankenkaffen werden veranlaßt, die erhöhten Säße vom 1. Oktober ab in Anwendung zu bringen. Bautzen, am 16. September 1922. La« Versicherung»««» der Amt»hauptmannschaft vauhen. Erledigt hat sich die für morgen norm. 11 Uhr im Frem denhof „König Albert" in Bischofswerda angesetzte Berstet gerung der Fuchsstute. Bischofswerda, am 19. September 1922. Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgericht». Städtische Bekanntmachungen. Konderbrotmarke. Die Ausgabe der Sonderbrotmarl, — gültig bis 30. Sept. — erfolgt für den Rathcmsbezirk Mittwoch, den 20. September, für den Schulbezirk Donnerstag, den 21. September, und für den Turrchallenbezirk Freitag, den 22. September, nachmittags von 3—6 Uhr. Die Brotausweiskarte ist mitzubringen. Werden die Marken an den einzelnen Ausgabetagen nicht abgeholt, so geht.der Anspruch daraus verloren. Eine nachträgliche Ausgabe findet nicht statt. Verpflegfähe im Stadtkrankenhaus Bischofswerda. In folge d^r stetig fortschreitenden Teuerung werden die derzei tigen Berpflegsätze (s. Bekanntmachung vom 26. Juli 1922- rarbehältlich der Zustimmung der städtischen Kollegien um 100 erhöht. Eine weitergehende Erhöhung bleibt vorbc- b alten. Bischofswerda, am 19. Sept. 1922. Der Rat der Stadt. gehender Aussprache innerhalb des Familienkreises der Er kenntnis nicht verschließen können, daß die Einsamkeit für den entthronten Kaiser, der es während seiner langen und glücklichen Ehe gewohnt war, in seinen schwersten Stunden bei der Kaiserin Trost und Beratung z» finden, fast uner träglich geworden ist. Aus diesem Grunde faßte der Kaiser den Entschluß, die Prinzessin, die im Sommer sich in Doorn aufgehalten hatte und auf ihn einen überaus sinnpathischen und wohltuenden Eindruck machte, zu seiner Gattin zu machen. Die Frau Prinzessin befindet sich augenblicklich bei Hver Tante, der Großherzogin Luise von Baden, aus der Zu einem kürzlich ausgegebenen Dementi sei noch folgen des gesagt: Auf die Anfrage eines amerikanischen Blattes beim Hofmarschällamt Doorn wurde von dem über die Ver lobung nicht unterrichteten stellvertretenden Hofmnrschall wahrheitsgemäß geantwortet, daß er von nichts wisse. Diese Auskunft ist dann fälschlich als Dementi angesehen worden. Dein Kaiser lag aber außerordentlich daran, daß die ihn be treffende Mitteilung nicht -zuerst durch ausländische Blätter zur Kenntnis des deutsches Volkes gelangte, sondern daß dieses durch einheimische Zeitungen geschah. Infolgedessen erfolgte nunmehr erst die amtliche Bekanntgabe. Der mehrheitssoZmlistische Parteitag in Augsburg. Augsburg, 17. September. Der diesjährige Reichspartei tag der deutschen Mehrheitssozialisten wurde nm Sonntag abercki in der dichtgefüllten, über 6000 Personen fassenden Sängerhalle im Stadtgarten eröffnet. Es sind über 400 Delegierte zu den Verhandlungen erschienen, die am Montag vormittag beginnen werde». Im Laufe des Begrüßungs abends sprach der Vorsitzende der Augsburger sozialdemo kratischen Partei, Reichstagsabgeordneter S i m o n über die Geschichte der Augsburger und schwäbischen Sozialdemokra tie. Dann ergriff der ehemalige Reichskanzler Herman n Müller das Wort zu Misfühnuiige», in denen er die poli tischen Vorgänge des letzten Jahres streifte und u. a. selbst verständlich den Deutschnationalen die Schuld an der Er mordung Rathenaus in die Schuhe schob, wen» er auch er wähnte,daß cm dein Morde die Ententepolitikcr mitschuldig seien, die das wundenbedeckte Deutschland nicht zur Ruhe kommen ließen. Wenn die „letzte Katastrophe" in Deutsch land einträte, würde sie nicht -so glatt wie in Rußland und Österreich verlaufen! Die Mehrheitssozialdemokratie habe nun vollauf genug von dem Segen der sog. freien Wirtschaft, die das deutsche Volk aussauge und Wucherern und Schie bern Tür und Tor öffne. Der Parteitag habe bereits an den Reichskanzler ein Telegramm gerichtet, in dem er gegen die neuerlich geplante vierfache Getreideumlage protestiert. Di« Partei müsse darnach trachten, daß die deutsche Re publik demokratisch bieibe und nicht zu einer „Geldsackrepu blik" werde. Die Einigung mit den Unabhängigen, die so gut wie sicher sei, werde die Reihen der Sozialdemokratie stärken und den Kampf nm die soziale Demokratie siegreich zu Ende führen lassen. Der ganze Abend war überhaupt auf die Parole: Kampf den Kommunisten und Kampf den Rechtsparteien, den Deutschnationalen und auch der Deut schen Dvlkspartei gestimmt. Hierauf wurden zu gleichberechtigten Vorsitzenden des Parteitages gewählt Weis-Berlin und Simon-Augsburg. Wels übernahm den Vorsitz. Von ausländischen Vertretern der Sozialdemokratie waren erschienen Sozialdemokraten aus Dänemark, Schweden, Belgien, der Tschecho-Slowakei und zwei Vertreter der englischen Arbeiterpartei, die gleich dem belgischen Vertreter stürmisch begrüßt wurden. Sämt liche ausländischen Vertreter betonten den Gedanken der in ternationalen Sozialdemokratie, die nicht mehr zulassen dür- 'e, daß ein .Krieg entstehe. Insbesondere wandten sich unter allgemeiner Beachtung der Zuhörer die englischen Vertreter gegen die Rachepolitik Frankreichs, die eine wirtschaftliche Genesung Deutschlands, und damit Europas, verhindere. Bemerkenswert war ohne Zweifel der Ton, auf den schon der BrHrüßungsnbcnd gestimmt war: die Mehrheitssozialisten schlugen e- -- schärfere Tonart an, um den unabhängigen Brüdern den Anschluß an die alte Par tei zu erleichtern. Die »Verhandsirngen mn Manta«. Augsburg, 18. September. Bor der Aufnahme der heutigen eigentlichen Parteitags- oerhMchltUMa begrüßt* der Vertreter der Auslandsd«le»--. c.oa der russisch« »k tz»i,^ch«ch> Adoff V«wi erstattete sodann den Bericht de» Parteivorstande» und führte dabei u. a. aus: Dir dürfen nicht durch unerfüllbare Forderungen di« Arbei terschaft zu Enttäuschungen führen, denn »vir brauchen nicht Fatalisten, sondern kämpfende Parteigenossen. Der Groß kapitalismus ist heute mächtiger denn je, und der Kamps gegen ihn ist schwer. Diie gewaltige Masse der Arbeiterschaft hat eingesehen, daß unsere nüchterne mit den Tatsachen rech- ende Politik der Arbeiterschaft am besten dient. Die sozial- demokratisch« Presse ist glücklicherweise trotz der allgemeinen Rot nicht zurückgegangen und alle 139 Parteizeitungen be gehen fort. Es ist unberechtigt, wenn dem Parteivorstand und der Reichstagsfraktion vorgeworfen wird, sie hätte nicht zenug zur Linderung der wirtschaftlichen Not getan. In Deutschland geht alle Gewalt vom Äolke aus und nicht von den Abgeordneten. Die Massen sollten sich mehr rühren. Es ist bedauerlich, daß kaum der zehnte Teil der in den Gewerk fchaften organisierten Frauen und Männer unserer Partei angehört. Wir müssen neben den Handarbeitern auch die Kopfarbeiter gewinnen, aber wir müssen erst die rich tige Sprache finden, mit der wir zu der Masse der Kopfar beiter sprechen können. Zur Frage der Arbeitszeit befür worten wir den Antrag Bielefeld: DerAchtstundentag st gegen jeden Angriff zu schützen. Der Par teitag bedauert die Auslassungen einzelner Sozialdemokra ten, die geeignet sind, detz Achtstundentag zu gefährden. Braun wandte sich besonders gegen das von dem sozialde mokratischen Journalisten Kaliski im Reichswirtschaftsrat abgegebene Sachverständigengutachten gegen den Achtstun dentag. Im Anschluß daran kritisiert er den sozialdemokra tischen Journalismus überhaupt und führt aus, es ist leicht, in die Partei hintzinzukommcn, aber schwer, hinnusgebracht zu werden. Das beweist uns der Fall Lensch, der glücklicher weise ein Einzelfall in der Partei ist. Lensch, der früher so radikal war, daß keiner mitkonnte, hat jetzt den Stinnes überstinnisiert. Ein Antrag, den wir empfehlen, erklärt die Mitarbeit von Parteigenossen an reaktionären Zeitungen nut den Parteipflichten für unvereinbar. Braun schloß sein Referat mit dem Wunsche, daß auch die in Nürnberg neu ge einte Partei das Vertrauen der Massen besitzen möge. Friedrich Barthels, der Privatknssierer, berichtete dann über Agitation, Organisation und Kasse. Der wöchentliche Mindestbeitrag müsse auf ,6 -st erhöht werden. Ein Stun denlohn müsse durchschnittlich als Monatsbeitrag gelten. Die ozialdemokratischc Lchrerbewegung habe besonders auf dem Lande werbend für die Sozialdemokratie gewirkt. Die Or ganisation der sozialdemokratischen Jugend habe sich günstig entwickelt. Die Gesamtpartei habe gegenüber dem Vorjahre einen Verlust von rund 47 000 Mitgliedern, also etwa uni 4 v. H. erlitten. Sic zählt gegenwärtig 1 174 105 Mitglieder. Frau Abg. Iuchacz ergänzte den Bericht durch eine Dar legung der Entwicklung der sozialdemokratischen Frauenbe wegung und betonte den Nutzen, den die Mitarbeit sozial demokratischer Frauen bei der Organisation der deutschen Kinderbilse d-'s Auslandes gestiftet habe. Der Vorsitzende stellt für eine Reihe von Anträgen die Ilntcrstützungsfrage. Unter den abgelehntcn Anträgen be uchet sich — bezeichnenderweise! — der Antrag Slate: „Die Henossen in Regierungen, Verwaltungen usw. haben streng- tens darauf zu achten, daß die Gesetze zum Schutze der Re publik korrekt dnrchgesührt werden, anderenfalls haben die Genossen ans der Regierung auszutreten." Die Frage der Einigung soll nach einem Parteitagsbe- schluß erst am Donnerstag zur Beratung kommen, zu dersel ben Zeit, wo über dieselbe Frage in Gera verhandelt wird. Die Preiserhöhung für Umlagegetreide. Der volkswirtschaftliche Ausschuß und Hermann Müller. Berlin, 18. September. Auf dem sozialdemokratischen Parteitag in Augsburg hatte der Abgeordnete Hermann Müller gegen eine Kommission des volkswirtschaftlichen Aus schusses des Reichstages und gegen die Regierung schwere Vorwürfe erhoben, weil am Sonnabend in der Kommission des volkswirtschaftlichen Ausschusses eine Vervierfachung des Preises für Umlagegetreide, und zwar für die erste der drei Lieferungen, beschlossen worden sei. Hierzu ist folgendes mit zuteilen: Der volkswirtschaftliche Ausschuß hat am 6. September sich mit der Frage der Getreideumlagc befaßt. Dabei ist eine Resolution angenommen worden, die eine auf Grund des is 50 des.Gesetzes über die Getreideumlagc zu bildende Kommission damit beauftragt, sich mit der Frage zu beschäf tigen, ob eine Erhöhung des Preises für die erste Lieferung des Umlagegetreides nötig wäre. Diese Kommission sollte ursprünglich nach dem Wortlaut des Gesetzes nur den Preis für das zweite und dritte Drittel der Lieferung an Umlagege treide festsctzen. Es bestand im volkswirtschaftlichen Aus schuß im übrigen Einigkeit darüber, daß eine Erhöhung des Preises für Umlagegetreide an sich eintreten müsse. Meinungsverschiedenheiten bestanden nur darüber, ob diese Erhöhung auch für das erste Drittel cintrcten soll, für das be kanntlich der Preis auf 6900 oder 7400 „st festgesetzt ist. Die Kommission des volkswirtschaftlichen Ausschusses hat nun am Sonnabend beraten. Zu einer Einigung habe» die Ver handlungen aber nicht geführt. Bei der Abstimmung ent hielten sich die Vertreter der Sozialdemokraten der Stimme. Angenommen wurde eine Entschließung, die für die Fest setzung des Preises-für Umlagegetreide der erste» Lieferung den Index der landwirtschaftlichen Produktionskosten, de> vom Reichsernährungsministerium aufgestellt wird, zu- grundclegcn und den Ausfall an Brotgetreide mit 20 v. H. berücksichtigen will. Aus dieser Resolution haben die sozia listischen Blätter und hat offenbar auch der Abgeordnete Müller eine Vervierfachung des Preises für Um- lagegetreidc erster Lieferung herausgerechnet. Die Regie rung hat diese Resolution der Kommission zur Kenntnis ge nommen. Eie wird ihrerseits durch das Rcichsernährungs- ministerium eine Vorlage nusarbcitcu lassen, die dann dem Kabinett zugeleitet wird und noch den vollltwittschastlichen Ausschliß und dann entweder den Ubernltzchimgsmisschnß oder das Plenum des Reichstages beschäftigen muß. Daß eine Erhöhung des Brotprcises cintreten Güsse, ist selbstver ständlich, hängt aber nicht mit einer Erhöhung der Preise für Nmlngegetreide allein zusammen, sondern ergibt sich in der Hauptsache ans dem Preise für Auslandsgetreide, der rund 50 000 -4t für die Tonne beträgt. Neue* au» aller Well. — Fdlattlfchme« Platzen ein« VllndgllnGer». Sn Tpc gau boten Schulknaben, di« auf dem Exerzierplatz Ober naundorf Blindgänger ausgegraben hatten, di« Granates der Llteijenhandlung von Naumann zum Kauf an. Dar 1» föhrig« Gehikfe Naumann», namens Schulze, ließ dab«t einer Zünder fall«»,. E» erfolgt« dabei «ine Explosion, durch di« Frau Naumcchn sofort getötet, Schulze und ein Schullnatu schwer verletzt, die Tochter Naumann» und drei weiter« Schulknaben leichter verwundet worden sind. Aus Sachsen. Pirna, ID. September. Für di« Gefallenen de» Feld artilleriereglmenl» Rr. S4 in Pirna findet am 7. und 8. Okt in einfacher schlichter Form die Weih« eines Ehrendentmal, hier statt. — Jugendlicher Ausreißers Ein 14Mriger Schul knab« au« Dresden, der seinen Eltern 4000 -st gestohlen hatte wurde gestern vormittag auf dem hiesigen Bahnhof festge nommen. Er hatte von dem Geld« nur noch 50 -st übrig unt befand sich, nachdem er bis nach Karlsb<ck> gekommen war, auf-der Rückreise nach Dresden. Vrand-Erbis-orf, IS. September. Durch einen Rowdr hat hier der Gerber Weigl seinen Tod gefunden. Am vori gen Sonntag abend faßte in einem Tanzsaal der Arbeiter Wagner ohne jede Veranlassung den den Tanzsaal verlaßen den Gerber Michael Weigl an der Kehl«, würgte ihn und warf ihn auf den Steinfußboden, wo Weigl bewußtlos liegen blieb. An einem erlittenen Schädelbruch und anderen Der- letzungen ist Weigl am Mittwoch gestorben. Weigl wuchs als ein bescheidener und braver Mensch allseitig geschätzt. Wagner ist in Hast genommen worden. Leipzig, 49. September. Lee erschossen« Einbrecher, über dessen Tod anläßlich des Einbruch« in eine Kräuter- großhandlung wir berichteten, ist «in alter Zuchthäusler. Er st schwer vorbestraft und erst kürzlich aus dem Zuchthaus entlassen worden. Seine Mittäter stich ebenfalls bereits er- mittest und festgenommen worden und ein großer Teil des gestohlenen Gutes konnte wieder herbeiaeschafst werde«. Zwickau, 19. September. Für 90v000 -st Postsendun gen unterschlagen haben hier ein 16jähriger Laufbursche und ein 22jähriger Arbeiter, die festgenommen wurden. Der Laufbursche hat Postsendungen mit Dareninhalt im Werte von etwa 900 000 -st, di« er im Austrag seines Arbeitgebers von der Post nach dem Geschäft bringen sollte, dem Arbeiter lind einem gleichaltrigen, noch flüchtigen Arbeiter zum Ber kaus übergeben. Di« beiden Abnehmer haben gewußt, daß die Ware auf unredlichem Wege erlangt gewesen ist. Ein großer Teil des unterschlagenen Gutes konnte wieder härbet- geschafft werden. Aus der Oberlaufitz. —* Der Ankauf von Gold für da» Reich durch di« Reichs bank und Post erfolgt vom 18. bis 24. Schrttmber unoerän, dert zum Preise von 5000 -st für «in Zwanzigmarkstück, 2500 Mark für öin Zehnmarkstück. —* Eine wichtige Entscheidung. Der Sächsische Landes verband der christlichen Elternveveine teilt uns mit: „Die Schulanmeldungn derjenigen Kinder, dte bt» 31. März (auf Wunsch auch diejenigen, welche bis 30. Juni) 1923 das sechste Lebensjahr vollendeten, sind demnächst zu vollzich^n. Bei der Anmeldung haben die Schulleiter die Eltern zu fragen, ob sie für ihre Kinder Religionsunterricht wünschen. Wir empfehlen den christlichen Eltern, um Irrungen zu vermei den, dringend! die Erklärung, von den beiden Eltern unter schrieben, schriftlich mitzunehmen und dem Schulleiter bei der Anmeldung abzugeben. Bon dem Ergebnis dieser Elternbc- fragung hängt in starkem Maße das weitere Schicksal der Schule ab. Darum ist es nötig, daß alle Eltern, die den christlichen Charakter unserer Schule gewahrt wissen wollen ihre Kinder für den Religionsunterricht anmelden. Gc schicht dies nicht, so werden die Kinder dem Moralunterricht zugewiese'n. —* Vergiftung eine» wertvollen Hundes. In einem hiesigen Grundstück hat sich innerhalb kurzer Zeit der Fall wiederholt, daß der zur Bewachung des Grundstücks gehal tene Hund vergiftet worden ist. Da die volle Aufklärung die scr gemeinen Tat im allgemeinen Interesse liegt, setzt der Deutsche Schäferhundoerein eine Belohnung von 1000 Mark aus für die Aufklärung des Falles und die gleiche Belohnung sichert der Besitzcr -es Hundes zu, so daß insgesamt -st 2000 ausgesetzt sind. Näheres im Anzeigenteil. —* Neue Lohnerhöhungen im Vuchdruckgewerbe. Der Tarifausschuß der Deutschen Buchdrucker hat am Sonntag, den 17. September nach dreitägigen Verhandlungen ein neues Lohnabkommen abgeschlossen, das drei Wochen, also bis 7. Oktober, läuft. In den Spitzen beträgt die Lohnzulage in der ersten und zweiten Woche 800 -st, in der dritten Woche 1200 -st. Infolge dieser Vvb"-rhöbungen in Verbindung mit den enorm gestiegenen Preisen der Materialien und Be triebsunkosten erhöhen sich die Druckpreisc vom 18. Septem ber ab um 60 Prozent. —* Das enorme Ansteigen der Tabakprcise. Aus Kri sen der ttibakverarbeitcndcn Industrie schreibt man uns: Das geflügelte Wort: „Der Tabak muß bluten!" zeigt sich in erschreckender Gestalt bei den Tabakpreisen auf der Leipziger Messe. Diefrühere 5-F-Zigarrekostet 10-st, dielO-F-Zigarrr 25 -st. Diese Preise schildert uns ein Mcsscbesucher noch als ehr billig: die gewöhnliche Preislage ist 40—80 .st eine Zi garre, „Jagdstaffel" sogar 500--st das Stück. Und dabei kann von Wucher keine Rede sein, die hohen Preise des Roh- tobaks, Einfuhrzoll, Goldaufgeld, Banderole, alles behörd liehe Maßnahmen, Arbeitslohn: tausend Stück über 1000 hohe Betriebs- und Einkommensteuern, höchste Kohlen- uno Lichtpreise, teures Handwerkszeug, alles dies erzeugt die Phantasiepreise. Und die Kehrseite: 99 Hundertstel aller deutschen Zigarrcnhersteller sind „valutakrank": sie haben sich „tot verdient" und können, trotz mittleren Geschäfts ganges, kein Rohmaterial mehr einkausen: denn es fehl! ihnen an GE>, trotz der Sündflut an Kassenscheine! Schwer ».ächt sich am deutschen Volke die verfehlte Politik seit Som mer 1917. — Was nun? -Der „Vorwärts" empfiehlt: Vcr bot der Einfuhr von Gcnnßmittclii. auch Tabak will de- „Vorwärts" nicht mehr eingesührt wissen, die Folge: 170 00 arbeitslose Tabakarbeitcr, Stillegung von 18 000 deutsch-' Zigarrenfabriken. — Zigarrenmacher und Rancher, eure Z> kunft ist düster! —* Warnung vor einem Betrüger. Ein angeblich R-viertörtter Bürg von Beuren <HobenZollcrn) sucht s-i