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- Erscheinungsdatum
- 1922-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192208178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19220817
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19220817
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-08
- Tag 1922-08-17
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Monat
1922-08
-
Jahr
1922
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durch Knallkorken. Das schwerverletzte dem Krankenhause lischt erreicht worden, weil einerseits noch kein. Anhalt vor handen ist über die Kartoffelanbaufläche und die Voraussicht lichen Ernteergebnisse in den einzelnen Landcsteilen, und ckrwererseits die Kaufverträge vor Ende August spärlich ab geschlossen werden. Es steht somit auch nicht annähernd fest, welche Transportleistungen (nach Menge und Verkehrsbcdin- gungen) der Eisenbahn obliegen. Die genannten Organisa tionen werden voraussichtlich erst Anfang September nähere Unte ^agen in dieser Hinsicht geben können. Es ist mit ihnen verei,,l.art worden, daß zu diesem Zeitpunkt eine Bespre chung der genannten Angelegenheit unter Vorsitz des Eisen bahnzentralamtes stattsinden wird. Bis dahin lassen sich be sondere Vorbereitungen für die Bewältigung des Kartoffel verkehrs eisenbahnseitig noch nicht treffen. Von feiten der Reichsbahn wird selbstverständlich alles geschehen, nm eine glatte Abwicklung des Herbstverkehrs, von den, die Kartof- feltransporte nur einen Teil ausmachen, zu erzielen. Aus schließen lassen sich die Herbstschwierigkeiten bei den geringen Kohlcnbeständen der Eisenbahn nicht. Aus dem Gerichtssaa!. .ssr beschwipste Angeklagte. „Juten Morsen, Herr Jerichtshof!" Mit diesen Worten betrat der Eisenbahnar- beitcr Neugebauer den Sitzungssaal des Schöffengerichts von nur fort ein« , „ . .. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 1500 -II oder 1'4'Tage Haft belegt. Bischofswerda, am 16. August 1922. Der Rat der Stadt. Neues aus aller Welt. — Aufklärung eines Kapitalverbrechens. In Prag wurde der Holzhändler Bruyg Steiner verhaftet, der zu Ostern dieses Jahres die Rittmeistersgattin Elsa Josepha Monteriro ermordet und beraubt hatte. Steiner hatte da mals, um die Spur des Verbrechens zu verwischen, eine Marmorsäule ausgehöhlt und die Leiche der ermordeten Ritt- meistersgattin in die Höhlung hineingelegt, sodann die Öff nung durch eine 15 Zentimeter dicke Gipsplatte geschlossen. Steiner hatte der Rittmsistersgattin seinerzeit einen Schmuck geraubt, der vrn ihm für 5 Millionen Kronen verkauf: worden ilt. — Eine fertige Sache. Eine „freudige" Überraschung erlebte dieser Tage ein englischer Arzt, als er die Erwählte seines Herzens heimführte. Er hatte die Dame vor einiger Zeit in einem Kurort kennen gelernt. Die Liebenden verlob ten sich, und die glückliche Braut reiste vor der Hochzeit in ihre südafrikanische Heimat zurück, um dort die notwendigen Vorbereitungen für die dauernde Verbindung zu treffen. Groß war, wie die „Voss. Zta." erzählt, die irrende und Überraschung des Bräutigams,"als er seine Braut zwei Mo nate später im Hafen von Southampton erwartete. Denn als st« die Treppe vom Dampfer herobslicaf folgten ihr fünf Kin der, hübsch der Größe nach wiH die Orgelpfeifen geordnet. Die. liebende Braut hotte m der Freude ihres Gemüts ganz und gar vergessen, dem Erwählten ihres Herzens zu erzäh len,, daß sic Witwe war und daß sic aus ihrer ersten Ehe fünf Kinder als Mitgift hatte. '/-Die Freude des Bräutigams, der auf diese Weise nicht nur eins Braut, sondern eine fertige Familie heimführen konnte, kannte keine Grenzen. Amtliche Bekanntmachungen „ u , . d«1I. A»sust Igrr. vorn». 10 Uhr, sollen in Pohla «l. SS ttr. Loanac und 10 Lkr. Korn meisttnc- versteigert werden. Sammelort: SerKhtvvollzlrher Vtschosowecha, am 16. August 1922. Städtische Bekanntmachungen. Es wird erneut darauf hingewiesen, daß alles Abladen Schutt und Asche auf dem städtischen Schuttabladeplatze erlaubt ist, wenn die Abräumung der Schuttmaßen so nach Entladung der Wag^ü vorgenommen wird, so daß Nachräumung seitens der Stadt nicht erfolgen muß Aus Sachsen. Dresden, 16. August. Reichspräsident Ebert kommt nach Dresden. Reichspräsident Ebert stattete am Dienstag ge meinsam mit Reichsoerkehrsminister Groener der Jlscberg- bau-A.-G. in Senftenberg einen Besuch ab. Wie Tclegr.- Union meldet, begibt sich der Reichspräsident von Senften berg nach Dresden zum Besuch der sächsischen Regierung und besichtigt bei Lieser Gelegenheit auch die Jahresschau deut scher Arbeit. Großenhain, 16. August. Tödlich verunglückt ist hier am Donnerstag abend ein achtjähriges Mädchen, das in Abwe senheit der Eltern Feuer machen wollte und dazu Petroleum benutzte. Hierbei ist vermutlich die Flamme aus dem Ofen herausgeschlagcn End hat die Kleidung des Mädchens er faßt. Das Mädchen eilte brennend auf den Hof, doch ge rade durch den hierbei entstandenen Luftzug sind die Brand wunden noch ausgedehnter geworden, bedauernswerte Kind wurde sofort nach gebracht, wo es am Abend starb. Auerbach, 16. August. Verletzung Zwei etwa 12jährsge Jungen aus Mühlgrün verunglückten in der Nähe des Sckfützenhauses auf eigenartige Weise. Einer hockte dein anderen auf und schlug dabei mit dem Beine an die mit Knallkorkcn gefüllte Tasche. Infolgedessen entzünde ten sich die Knallkorken. Dem unglücklichen Träger wurde durch die erfolgende Explosion die Hose zerfetzt, auch erlitt er Verbrennungen am Beim. Beide Knaben zogen sich Ver letzungen zu' Lhemnih, 16. August. Hänschen klein, fährt allem . . . Vor einigen Tagen- wurde in einem Abteil eines nach Anna- berg fahrenden Personenzugcs ein ungefähr 3 Jahre alter Knabe betroffen, der bei den Reisenden infolge seines aufgei weckten Wesens allgemeines Interesse erregte. Die an ihn gestellten Fragen beantwortete er prompt. Dadurch erfuh ren sie seinen Namen und daß er in Chemnitz wohnhaft war. Da aber von ihm über das Ziel seiner Reise u. etwa im Zuge befindliche Angchörige^keine Auskunft zu erlangen war, wur de der Schaffner verständigt, der den kleinen Reisenden in Wiesenbad aus dem Zuge holte, ihn mit der nächsten Fahr gelegenheit nach Chemnitz befördern und der Polizei über- äeben ließ, die den kleinen'Reisenden seinen besorgten Eltern übergab. Dabei stellte sich heraus, daß der Knabe seinen Vater vom Bahnhof hatte abbolen wollen, im Gedränge die Sperre durchlaufen hat und in den nach Annaberq führen den Zug eingestiegen war. Die neuesten Milchpretse. — Betrachtung vom Lrzttchen Standpunkte. Bon einem hiesigen Arzt« wird uns geschrieben: < Wenn man die für den 16. dss. Mts. in der letzten Nr. -des „Säck^. ErMlers" bekannt gegebene Erhöhung des Milchprelfrs nest, dann bewundert man erstens die Regel' Mäßigkeit und Pünktlichkeit/ mit der sie monatlich zweimal erfolgt, und Lunn fragt man sich, wohin sollen wir mit den Milchpreistn noch kommen, wenn sie jetzt schon fast das hun dertfache des Friedenspreises erreicht haben und in dem bis herigen MstM weiter steigen werden. Und man fragt sich weiter?-7,.als^L a ie natürlich — aus welchem Grunde stei gen gerades in'der jetzigen Jahreszeit, die uns auf den Fel dern einen söltenen Futterreichtum zeigt, die Milchpreise in geradezu wahnsinniger Weise? Wer bestimmt monatlich zweimal mit ruhiger Selbstverständlichkeit die neuen Preis erhöhungen? Der Landwirt als Erzeuger? Nein, der lehnt sie ab. Mir ist wenigstens von verschiedenen Landwirten die Versichcrruig gegeben worden, schon im Vorjahre, daß sie mit der übertnebdnen Erhöhung der Milchpreise nicht einver standen seipist'weil die Preise über den Wert der Milch hin- ausgingcnk daß ihnen die Preise aber vorgeschrisben würden. Von wem? Bon der M i l ch w i r t s ch a f t l i ch e n Hau.pt- zentrale Sachsen! Nun man kann es schließlich dem Landwirt nicht verdenken, wenn er die Preise nimmt, die ihm von dieser für ihn so segensreichen Einrichtung gebot«« werden mit monatlich zweimaliger Erhöhung! Aber diele seit Monaten andauernde automatische Steigerung der Milchpreise wächst sich immer mehr zu einer furchtbaren Gc ahr für die Volkscrnährung und Volksgesundheit aus, deren unheilvolle Wirkung der Arzt am besten beurteilen kann. Hat er doch täglich Gelegenheit in der Ausübung seines Be rufes zu sehen und zu hören, wie unheilvoll die systematische Verteuerung der Milch, dieses wichtigsten Volksnahrungs mittels, mlf ältere Leute, Kranke, Genesende und vor allen Dingen Kinder wirkt. Ein sehr großer Teil der Leute, denen der Arzt heute Milch verordnet, ist einfach nicht im Stande, sich die teure Milch zu kaufen und der Arzt muß tätlich hören, daß ihm mit schmerzlichem Lächeln erwidert wird: „Ja, Herr Doktor, wer kann sich denn heute noch Milch kau fen! Können Sie uns nicht das Geld dazu verschreiben?"- und ähnliche, oft recht bittere verzweiflungsvolle Äußerun gen. Das Herz muß jedem gewissenhaften Arzt bluten, wenn er dieses Elend täglich sehen und erleben muß und nicht Hel- . fen kann. Am furchtbarsten wird die Wirkung Üer-Milchver- teuerung auf die Kinder besonders in der Großstadt sein, für die die Preise noch erheblich höher bemessen sind als in den kleineren Orten. Die Folgen für die Kinder und somit für die Zukunft Deutschlands werden furchtbar sein. Was nützen alle Fürforgestellen für Säuglinge rind besonders auch für Tuberkulose, wenn die Milch, das wichtigste Nahrungsmittel, in dem jetzigen Tempo im Preise steigt, bis sie sich nur noch Schieber und Konsorten leisten können? Und im gleichen Schritt und Tritt nut der Milch steigen alle anderen wichti gen, notwendigen Lebensmittel und das im' Sommer, wie lall es im Winter werden? Deutschland wird im kommenden Winter hungern und frieren bis auf die wenigen Auserwähl- ten, die im prunkenden Auto die Fahrstraßen unsicher machen und ui den Schlemmerlokalen der Großstadt an einem Abend?T.ausendc für die feinsten Delikatesten und Mei nen verschleudern. Als Ursache all dieses Teuerungselendes wird der anhaltende „katastrophale" Marksturz angegeben von den kundigen Tbebanern, der Laie nennt das auf aut Deutsch: internationaler Vörsenjudenschwindel! Hat die Re gierung, die dtzch sich und die Republik durch Ausnahrpefchutz- gesetze zu schützen weiß, keine Mittel, den fortgesetzten Preis treibereien Halt zu gebieten und die minderbemittelten Glie der des Staates vor völliger Verelendung zu schützen, ehe es m spät ist? Es ist schwer, keine Scttyre zu schreiben, wie der Kladderadqtsch in Nr. 16 dss. Js. den Herrn Professor spre chen läßt: „Meine Herren! Für die diesjährige Preisarbeit der philosophischen Fakultät ist das Thema gewählt: Wel chen logisch erweisbaren Zweck im teleologischen Sinne haben die Preisprüflingsstellen und Wuchergerichte in Deutsch laich?". Berlin-Schöne-erg. In Zickzacklinien vorwSrtsstrebend, kam er endlich mit einiger Mühe in die Anklagebank. Vorsitzen der: „Na, Herr Neugebauer, Sitz scheinen wohl etwas kräf tig gefrühstückt zu haben?" Angeklagter: „Sehr seehrter Herr Jerichtshof, ick habe man bloß eenen jenippt!" Vor sitzender: „Na, der^eitzL, duftet aber ziemlich stark, das riecht man ja bis hierher? Angeklagter: „Sein Se mir Man.-,nick böse, Herr Jerichtshof, aber ick hatte Durscht, und wenn ick Durscht habe, denn muß ick ebent eenen nippen, und heute is et heeß, da ha' ick valeichte zwee jenipt, wat ja och ma voc- kommen kann." Nach diesem einleitenden Zwiegespräch welches einige Heiterkeit im Zuhörerraum hervorrief, kam der Vorsitzende auf dieEÄnklage selbst zu sprechen, die dem bisher unbestraften Angeklagten vor warf, ans einem Güter wagen eine Flasche Sekt entwendet und sofort ausgetrunkcn zu haben. Vorsitzender: „Haben Sie die Flasche gestohlen?" Angeklagter: „Nee, die ha' ick sefunden, und eh' se een ande rer aussauft, ha' ick se lieba alleene ausjesoffen. Det Zeuch hat ja nicht ma jeschmeckt, und de Hälfte is ma noch int Je- sicht jespritzt." Alsrder-Vorsitzende ihn darauf Hinweis!, daß sich gefüllte Sektflaschen eigentlich doch nicht so herrenlos in den Güterwagen herumzutreiben pflegen, gab der Ange klagte schließlich zu: daß er sie aus einer defekten Kiste ent wendet habe. Das Gericht erkannte auf 14 Tage Gefängnis, billigte dem Angeklagten aber eine Bewährungsfrist zu, worauf sich dieser freundlich lächelnd mit den Worten empfahl: „Auf Wiedersehn, Herr Jerichtshof!" 5^.Mss von der' WünscheleMe. Von Rudolf Hundt. Pöttern ist seit ältesten Zeiten die Wünschelrute als Wer,zeug bekannt: den Schweizern, den Buren, den Be wohnern der Wüste Gobi, den Feuerländern, den Juden, den Griechen, den Germanen. Mit diesem merkwürdigen Gerät, einem gabelförmigen Instrument, das aus irgendeinem Holz oder aus irgendeinem Metall gebildet sein kann, und das in der Hand mancher Menschen aus Bodenschätze-im Boden durch Ausschläge ant worten soll, beschäftigten sich schon vom 15. Jahrhundert an wissenschaftlich: Arbeiten. Viele Theorien sind ausgestellt worden, um die Ursachen des Rutenausschlages zu ergründen und zu erklären. In den ältesten Zeiten war man allgemein der Meinung, die Kraft liege in der Rute selber, derart, daß sic Heimweh nach ihrem einstigen Standort hätte. Darum wählte man auch zum Wassersuchen Weidenruten und zum Aussuchen von Er zen Ruten van Sträuchern, die auf erzhaltigem Gestein wuchsen. Unter den Gelehrten hatte man die Meinung ge wönnen, Reflexbewegungen der Muskeln seien die Ursachen der Ausschläge. Voll, ein neuerer Wünschelrutenforscher, er klärt sic so: „Vom Rutengänger geht eine Strahlung, die ent weder elektrisch oder wenigstens der Elektrizität nahe ver wandt ist, auf die Rute über, diese wird dadurch positiv oder negativ geladen: je nachdem nun der Boden eine gleich namige oder eine ungleichnamige Ausstrahlung ausscudct, schlägt die Rute nach oben oder nach unten aus." Auch Prof. Benedikt ist Anhänger des sogenannten „Körpcrruten- sttoms". Reicheribachs Odlchrc kommt dieser Anschauung entgegen. Nach ihm ist der Mensch von einer Strahlenhülle umgeben, die verschiedentlich nachgcwicsen worden ist. Graf Klinckoström und Dr. Behmc sind der Meinung, die Rute be finde sich im labilen Gleichgewicht, aus dein sie durch idcmo- trrische Muskclbcwequng gebracht wird. Dr. Aigner glaubt, daß Geruchssinn unbewußt diese Ausschläge verursacht. Vor ganz kurzer Zeit haben sich mm auch maßgebend: Geologen mit dem Wünschelrutenproblem eingehend befaßt, von denen der eine, Geheimrat Walther, feine Erfahrungen ip einer Schrift: „Das unterirdische Wasser und die Wün- schelrute niedergelegt Hot, während die Erfahrungen der an deren Geologen in einer Veröffentlichung der Preußischen GeÄftgischen Landesanstalt in Berlin unter dem Titel „Wün schclrutenfrage" zusammcnacfaßt worden sind. Diese letzten Versuche der Preußischen Geologischen Landcsaustalt sind vom Geheimen Oberbcrgrat Prof. Dr. Beyschlag bearbeitet worden. Er kommt aber zu folgendem verneinenden Urteil über die Tätigkeit-Lev Rutengänger: „Wir müssen aber be kennen, daß ' solche Beziehungen zwischen den nutzbaren Stoffen in der Erde und der Rute in der Hanid des Ruten gängers durch den Ausgang der beschriebenen Versuche nicht einmal wahrscheinlich gemacht sind." Geheimrat Walther war früher kein Anhänger der Wünschelrute. Seine begonnenen eingehenden Forschungen haben ihn ab-.r zu folgendem Bekenntnis gebracht: „Die Wünschelrute ist kein mystischer Zauberstab, sondern ein me chanisches Hilfsmittel, um nervöse Reizzustände sichtbar zu machen. Es gibt eine nicht geringe Zahl von Menschen, de ren Nervensystem durch örtliche Zustände oder Vorgänge unterhalb der Erdoberfläche in einen Reizzustand versetzt wird, der in ihren Geweben fühlbar oder an den Bcwegun acn ihrer Muskeln mit oder ohne Wünschelrute sichtbar wird. Noch längerer Übung sind solche Menschen imstande, aus die sen Reflexen auf die unterirdische Verteilung von gasför migen .'Kohlensäure, Kohlenwasserstoff), flüssigen (gespanntes Wasser, Sat.vohle Mineralwasser) oder festen (Kohle, Salz. Katttolz. Meialle)'Bao-.nfchätzen mit größerer oder geringe rer Sicherheit zu schließen. Über die wirklichen Ursachen die ser Rcizerscheinungen und deren Auslösung sind wir noch ganz im Dunkeln, und die bisher darüber ausgestellten Hypo thesen können vor einer ernsthaften wissenschaftlichen Kritik nicht bestehen. Nur langjährige vergleichende geologische und physiologische Untersuchnoen können eine Äufklärung dieser Zusammenhänge herbeiführcn." Leuchlende Augen. Das Auge ist das unkörperlichste Organ des Me.stch.n. ein deutlicher Spiegel seiner Seele. Über diese Symbolik des Auges macht Ernst Arnim (Dresden) in der Deutschen Opti scheu Wochenschrift sehr interessante Ausführungen, in denen ei auch aus das eigenartige Leuchten des Auges eingehl. Das Auge des Kisidcs gilt als besonders schön, nicht nur wegen seiner Reinheit, sondern auch, weil es im Verhältnis zum Ge sicht größer ist als das des Erwachsenen, und weil die frische Haut glatte Lider bildet, ebenso wie der Augapfel noch keine geplatzten Gefäße, also keinerlei Unreinheiten zeigt. Vor allem ist cs aber die verhältnismäßige Größe d-rr Hornhaut, die des Kindes Auge so schön macht. Man sagt: Es leuchtet. Bei dem Auge der Frau treten dieselben Kennzeichen hervor, es pflegt Eabek schöner zu sein, als das des Mannes. Uner schöpflich ist der Preis, der in Liebesgedichten schönen Frauenaugen zuteil wurde. Allein es gibt Luch wunder schöne Männeraugen. Wie hat man nicht die Augen Goethes bewundert, obwohl er kurzsichtig war! Wen er mit seinen großen, durchdringenden Augensternen anstrahlte, der vergaß das sein Lebtag nicht, 1775 schilderte Wieland als das Hinreißendste an dem jungen Dichter: „Zaubernde Augen mit Götterblicken, gleich mächtig zu töten und zu ent zücken —." Zeichnet sich jemand durch schöne Augen aus, sv versiicht,Zeder Künstler, der die Züge seines Antlitzes wie derzugeben trachtet, gerade dieses Organ zu voller Geltung zu bringen. Denn das ist ja das Wunderbarste an dem menschlichen Auge und hat immer wieder den Versuch her- ausgefordert, durch das Auge das ganze Wesen des Men schen zu symbolisieren: daß die Augensterne bei geistig be deutenden Menschen oder bei solchen, deren innerstes Wesen eine überguellende Güte ist, zu leuchten scheinen. Uber den Grund dieses Aufleuchtens ist man sich in der Regel gänzlich unklar. Man hält cs für eine willkürliche Äußerung des Blickes, während es tatsächlich nichts anderes als ein Zeichen stärkeren BlhM'flusscs ist. Nur bei Menschen, deren Ge hirn- und Seeläutätigkeit teilweise angespannt und über das gewöhnliche Maß cmporgehoben wird, tritt dieses Aufleuch ten hervor. Die Muskeln, die das Auge umgeben, wirken beim Ausdruck des Auges sehr stark mit. Wer sich seelisch in großer Erregung befindet oder wer sich durch künstliche -Mittel begeistert oder berauscht, dem leuchten die Augen. Entweder lachen sie — oder sie nehmen jenen überirdischen Glanz an, der auf alle anderen Menschen wie ein Fcuertrunk wirkt. "Zuweilen kann es sich zu einer seelischen Gewalt stet- --ern, der nichts.anderes vergleichbar ist. ,, Zwei neue Sonnen, 1-i-: 5! 'O -'i.-i n Meilen von der Erde entfernt sind, wurden von dem Direktor des Observatoriums zu Vancouver in Dri- tisch-Col'in'bien. Dr. I. S. Ptnskett, entdeckt. Die Sonnen wurden mit dem 72zölligen Riesenscrnrahr des Observato riums ocsundcn. Nach ^laskttts Angaben begannen die Lichtstrahlen von diesen Sonnen, die uns ihre Existenz ent hüllten, ihre Reis« zu unserem Planeten vor mehr als 5000 Jahren. Die Sonnen drehen sich umeinander. Eine von ihneü, dis massivere, soll 75mal so groß sein wie unsere Sonne und 12 000 mal so hell.
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