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- Erscheinungsdatum
- 1922-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192207281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19220728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19220728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-07
- Tag 1922-07-28
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Monat
1922-07
-
Jahr
1922
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tzte Fall darlegen, wo ein Holländer in Duisburg hat dann von dem Gericht gegessen, und als sich nach einer ht vom 24. zum 25. Juni gegen 11 Uhr abends halben Stunde keine Nachwirkungen zeigten, hat.sie auch im Rr. 1 M. MH V«<agm Einzi Bischo Dl« Bl marmscha de» Amte Die trostlose Lage des tschechischen Eisenbahnwesens. Prag. Mitte Juli. Seit Gründung der tschecho-slowaki- .schen Republik ist in der Eisenbahnverwaltung eine Mist' wirtschaft eingerissen, die die Lage der Bahnen trostlos macht. Durch eine ungeheure Vermehrung der Beamten stellen (vermutlich durch Scbaffung ungezählter hochbezahlter .Posten für die Legionäre) Ist der Etat ins unermeßliche ge stiegen. Die zahlreichen Fahrten und Frachtbegünstigungen für Nationalgesinnte haben bewirkt, daß die Bahnen passiv sind und fährlich außerordentlicher Zuschüsse bedürfen. Nun hat man jetzt eine Kontrollkommission ins Leben gerufen, die Mittel finden soll, wie die Bahnen ertragsfähig gestaltet werden könnten. Das ist aber nicht so leicht. Zwar schränkt man fetzt die Fahrt- und Frachtvergünstigungcn etwas ein. doch ist damit nicht viel getan, da zuviel Rücksichten genom men werden müssen. Namentlich die Sokol-, Legionär- und sonstigen nationalen Vereine, die tagaus, tagein in die deut schen Gebiete zu Tschcchisierungszwecken ihre Ausflüge un ternehmen, lassen sich natürlich nicht ihr „Recht" auf Frei karten nehmen Auch die Legion der Eisenbahner und ihrer Familien, di« ebenfalls Freifahrten haben, und dann die vie len, die als Lohn für ihr nationale Betätigung Freikarten urch Frachtermäßigungen beanspruchen, werden eine Ein schränkung nicht gutwillig hinnehmen. An eine Verringe rung des Personalstandes ist aber schon gar nicht zu denken, denn mit den Legionären (und diese stellen das größte Kon tingent der Eisenbahner) ist nicht zu spaßen, und die Ent lastung von einigen Eisenbahnern, die nebenbei auch in den deutschen Gebieten „Kulturarbeit" verrichten, brächte der Re gierung «ine Revolution auf den Hals. Unter solchen Umständen sind die Gerüchte (die sich im mer mehr verdichten) recht ernst zu nehmen, daß man sich hier ernstlich mit dem Gedanken trägt, die tschechischen Bah- j der Reichs Verfahren vorschlug, demen ws RÄchrpristi men. Mit Vertagung schen Kreis gemein, dc durch gütli wird. Diei standpunkt vielleicht ei richtshöf u Der« Berlin Reichspräst denten. de Löb« stattg zus«hen, do Konflikt de men zu sei wird sich u M i n i st e i sungswidri, bayerischen Dsrordnun! zum Schutz Das Eingr Regierung eigenen Ar kehren. Er München st Selbstr gemeldete Wünschen I Republik, i rlchtrhoses kämmen. Man v gegangener denten in 2 lichkeit «ine oder doch zi sident Lobe stehen «ege Besprechung könne, wen, Präsidenten tun« ist am gangen, die fordert hast ses zu bespr Altestenousj oder Dann«! die Notwe werden. H sttzung und Ebert zusan fident d»m denten « r Berti, Minister«! ftattftuden stimmte rat sollte i Über zn tr Zungen, di »st Rückte rung erfat Wägung st leiten des einer Trkb üsche Devc - in wett K'L'k.' die Post bl Alle Posta Seschästsst« Neues aus aller Wett. — Eine gan,e Aamlkst durch Litze vergiftet. Drei «tu der bereit» gestorven. Durch den Genuß giftiger Pitz« ist in Schwanenwerder eine ganze Familie schwer erkrankt. Di, dort wohnende Witwe Reiter hatte am Montag, begleitet von ihren vier Kindern, im Grunewalde Pilze gesucht und hatte das Gericht zubereitet, trotzdem die Kinder aus die Gif tigkeit einzelner Pilze aufmerksam gemacht hatten. Di« Frau den Kindern davon zu essen gegeben. Drei der Kinder tm Alter von drei, vier und sieben Jahren sind an den Folg»n der Vergiftung bereits a«storben, während die Mutter und dos älteste Kind im Alter von elf Jahren Im Krankenhaus« Spandau schwer danieder liegen, doch besteht Hoffnung, beide zu retten. — Exploslonsunglück in Spanien. Im Munitionsdepot in Soria explodierte in den Händen «Ines Arbeiters eine Patrone und rief eim Feuersbrunst im Depot hervor. Acht Häuser wurden zerstört. 3 Personen sind getötet, 18 schwer und viele leicht verletzt worden. auch der »rttnd, warum manfich-s»b««itt, di, östlichen Pr^ vatbahnen zu verstaatlichen. Ob der Wan schon greifbar« Gestalt angenommen hat, läßt sich natürlich nicht sagen. Sicher ist, daß er in maß gebenden Kreisen ernstlich erwogen wird. Um 21. Sunt wurde in Duisburg «in Metzgergesell« von einem angetrunkenen belgischen Korporal mit dem Seitengewehr durch einen Stich in die rechte Leistengegend schwer verletzt. Daß auch Offiziere sich Ausschreitungen zuschulden kom men lassen, zeigt der folgende Fall: Am 16. Juli wurde ein Polizei-Betriebsassistent von einem belgischen Offizier, der ein« Radfahrabteilung führte, ohne Grund angefahren und durch Schläge ins Gesicht miß handelt. Am 18. Juli wurde ein Elektrophorvrbeiier in Duis burg von einem Soldaten mit offenem Seitengewehr grund los an gefallen und schwer verletzt. Daß auch Nichtdeutsche unter der Disziplinlosigkeit der belgisckxm und französischen Soldateska zu leiden haben, möge der letz ' tn der Nach . ..... vor seiner Haustür von vier belgischen Soldaten angerem pelt und niedergeschlagen wurde. Sie versuchten sogar, den -Flüchtigen bis in seine Wohnung zu verfolgen Der Ver letzte war für lange Zeit arbeitsunfähig. Wem gehört das Geld? I» Amerika ist eine Menge herrenlose« Geld aus dem Nach, lasse verstorbener Deutscher, deren Erben gesucht werden. Bet dem Hohen Dollarstande ist es für unser Vaterland von großem In- tcresse, daß dieses Geld den Erben zugeführt werden kann. Alle jene, welche Ansprüche erheben können, wollen sich mit Beilegung von 3 Mk. in Marken für Porto an untere Geschäfts stelle wenden. Unbefugter Nachdruck ist verboten. Fortsetzung der List? in Amerika befindlicher Gelder für die dabei genannten Deutschen, deren Herkunft und Aufent halt unbekannt ist, bezw. deren Erben gesucht werden. 100 Dollar haben gegenwärtig einen Wert von rund 51 400 -4l. 66. - - 67. 68. 69. 70. 71. 72. 73. 74. 75. 76. 77. 78. 79. 1130 Doll, für Clemens A. Haaß, 156 Doll, für Otto I. Merkel, 2629 Doll, für Joh. Kenfeld, 74 396 Doll, kür Ad. Fischer, 135 Doll, für Joseph Bohm, 57 Doll, für F. Max Frech, 105 Doll, für Ernst Müller, 134 Doll, für Oswald Collmann, 14 381 Doll, ir Enril E. Mayer, 35 Doll, für E. Grunert, 812 Doll, für P. I. Sedelis, 740 Doll, für Max Wilhelm, 450 Doll, für Alfred Gentzsch, 17 812 Doll, für Karl Neumond. Deutsche Erbschaften. 1270 beträgt der Nachlaß der Arbeiterin Doro- nen an ein ausländisches Konsortium zu verkaufen. Das ist thea Petersen. Sie wurde 1849 geboren als uneheliche Wie ich zu einem Kinde kam. Humoreske von Freiherr von Schlicht. Meine langjährige Wirtschafterin mar in den heiligen Stand der Eh« getreten und ich hatte ein neues Mädchen, richtiger gesagt, das neunzehnte neue, denn ihre achtzehn Vorgängerinnen hatte ich auf der Polizei gleich nach der An meldung wieder abmelden müssen, so daß ich schon drauf und dran war, auf dem Meldeamt ein Jahresabonnement zu nehmen. Da erschien Berta, die Neunzehnte, und die schien blei ben zu wollen und bleiben zu sollen. Gewiß, ein Juwel war sie auch nicht. Von dem Reinemachen und dem Staubwischen dielt sie nicht allzu viel, perfekt kochen konnte sic eigent lich nur Wasser und Eier, Ordnung und Pünktlichkeit waren Ihre schwächsten Seiten, aber sie nahm durch ihr sauberes, ap- petitliches Äußere für sich ein. Auch schien sie persönliches Interesse an mir und meinem Wohlergehen zu nehmen, denn sie war viel um mich herum, bis sie mir bei der Ge legenheit letzthin einmal gestand, sie habe ein Kind, und die ses Kind mache ihr große Sorgen. Bisher sei es bei der Mutter ihrer Freundin Paula in Pflege gewesen, nun aber habe sie sich mit dcr Paula erzürnt und infolgedessen Hetze die beständig die Mutter auf, das Kind nicht länger zu be halten. Und Berta schloß schluchzend mit dcr Frage: „Wo soll ich mit meinem Kinde hin, wenn Paulas Mutter es nicht mehr behalten will?" „Die muß es gärig einfach behalten", entschied ich kate- i gorisch, schenkte der Berta einen Fünfzigmarkschein und for derte sie auf, ihre Freundin Paula zu einem Bummel durch den Jahrmarkt, der gerade in der Stadt war, einzuladen, dort solange mit ihr Karussell zu fahren, bis die Paula blöd sinnig geworden sei und gar nicht mehr wisse, warum sie sich denn eigentlich mit ihr, der Berta, jemals erzürnt hab« und dann mit ihr bei mehreren warmen Rostbratwürsten erneut ewige Freundschaft zu schließen. Mit dem Fünfzigmarkschein in der Tasche zo« die Berta glückstrahlend von dannen, um meiner Instruktion gemäß zu handeln und ich blieb allein zu Hause. Da hört« ich etwa eine Stunde später die Gartenpforte gehen, dann vernahm ich schnelle hastig» Schritte auf der Steintreppe, die zu der Haustür führt und als di« Schritte sich wieder entfernt hat» - ten, hört« ich plötzlich ein leises Wimmern und Winseln und ' Weinen. Und als ich dann voller Neugierde die Haustür : öffnete, um zu sehen, was da wein«, winsele und wimmere, lag dort in Tüchern eingewickelt ein ganz kleines Kind und , instinktiv erriet ich: das ist Bertas Kind. Sicher hatte di« Berta di« Freundin nicht zu Hause angetrosten und diese hatte, da sie nichts von dein Karussellfahren und den Rost bratwürsten ahnte, mit denen sie versöhnt werden sollte, der Mutter das Kind abgeschwatzt und cs ganz einfach vor mein« Haustür gelegt, damit die Berta es dort fände und ! dann gefälligst selbst für ihr Kind sorge. i Vorläufig ober mußte ich nun für das Babn sorgen, > denn wenn der Abend auch schön und warm war. tonnt« ich , es doch nicht auf der Steintreppe liegen lassen. So hob ich , es denn mit ungeschickten Händen möglichst geschickt auf und - der Erfolg blieb auch nicht aus, der Säugling fing an -u - schreien, als sei ich ein Mörder, der ihm sein junge« Lebens- s licht ausblasen wolle. Das Kind brüllte wie verrückt, ich , aber trug es trotzdem in meinen Armen in mein Zimmer, legt« «» dort auf den Tisch, hielt mir di« Ohren zu und über- Er-iehrmgsfragerr. Der Umgang unserer «Inder. Zu den wichtigsten L.- ztehung»momenten gehört der Umgang mit anderen Kin- d«rn. Kinder wollen Geselligkeit haben, und so suchen sie gar oft ihren Verkehr, wo sie ihn gerade finden. Den lieben Eltern ist die» aber nicht immer recht. May werket di» Kin der nach der sozialen Stellung der Eltern und denkt immer gleich, daß der herrliche Liebling verdorben werden könne, wenn er mit den Kindern jener Leute spielt, die tm, Hinter haus wohnen. Natürlich soll man seinen Stand tn gewisser Beziehung al» Standpunkt betrachten, aber man soll auch niemals denken, daß die eigenen Kinder Ausbunde aller Tu genden find, und die Kinder jener Eltern, die sozial oder auch nur gesellschaftlich tiefer stehen als mir, unbedingte Sittenper- derber sind. In Wirklichkeit liegt die Sache nämlich nur zu oft gerade umgekehrt, in Wirklichkeit befinden sich dte sog. SittenverdeOer aber auch viel näher, als man denkt, Hause selbst^ unter dem Haus- und Dienstpersonal, da» be kanntlich durchaus nicht immer kinderlieb ist und z. B. auf Spaziergängen mit den Kindern oder bei Abwesenheit der Herrschaft zunächst nach seiner eigenen Methode lebt und sich zerstreut, anstatt an treue, gewissenhafte Pflichterfüllung zu denken und erzieherisch zu wirken. Auch eiü Kindermädchen, das man besonders zur Obhut der Kinder anstellt, genügt n den meisten Fällen nicht. Gewöhnlich sind dergleichen Hilfen ja selbst noch Kinder und selbst noch erziehungsbedürf tig. Es ist wohl richtiger, man überlaßt seinen Kindern zum guten Teil die Auswahl ihres Verkehrs, ohne natürlich die Oberaufsicht aus der Hand zu geben, oder selbst zuvexyachlöl igen. Die Kinder suchen sich selbst schon das Passende, Archen ich Spielgenossen, die ihnen sympathisch sind, und empfinden !>ann auch unendliches Glück. Ein Zwang, mit Kindern zu spielen, die unsympathisch sind, nur well diese Kinder gut- ituierten Familien angchören, ist nicht UM töricht, sondern geradezu grausam! legte; was tust du nur, damit der Balg nicht mehr schreit? ilnd ferner fragte ich mich: warum mag er nur so schreien? Bis ich mir sagte: sicher hat der Säugling Hunger, folg lich mußt du ihm etwas zu essen geb«n. Aber was nur? Etwa den Gurkensalat, von dem bei dem Abendessen ziem lich viel übrig geblieben war? Aber nein, Gurkensalat war doch wohl nicht das richtige und sicher wollte das Kind auch nichts essen, sondern etwas trinken und natürlich Milch. Aber woher sollte ich di« nehmen? Ich war doch keine Amme. Da fiel mir glücklicherweise ein, daß ich noch in der Küche eine Flasche Milch stehen haben müsse, die die Berta mir am Nachmittag holte. So stürzte ich denn in die Küche, vorher aber legte ich das Kind von dem Tisch auf den Teppich, da mit es sich nicht in meiner Abwesenheit von selbst auf den Fußboden herunter schrie, sich dabei umbrächte und mir da- durch eine Anklage wegen fahrlässiger Kindestötung ver schaffe. Mit der Flasche in der Hand stürzte ich bald darauf von der Küche wieder nach oben, zog im Laufen mit dem Korken- zieher meines Taschenmessers di« Flasche auf, legte dann den Säugling vom Teppich wieder auf den Tisch und wollte ihm aus der Flasche zu trinken geben. Aber Crbarmung, mir ehlte ja dl« Hauptsache, der Gummilutscher. Und woher ollte ich den nehmen? Ich wußte ganz genau, daß ich einen im Hause hatte, trotzdem begann ich den in allen Win- kein und Ecken zu suchen, aber ich fand natürlich keinen und ich fand auch nichts, was mit einem Cummilutscher auch nur die entfernteste Ähnlichkeit gehabt hätte. Und das Baby, da» sicher den Milchgeruch witterte, brüllte nach seiner Nahrung wie im Zoologischen Garten die wilden Bestien, wenn sie den Wärter wittern, d«r ihnen das rohe Fleisch bringt. Was war Richard M. berühmter Schrei nach dem eben- so berühmten Pferd gegen meinen Schrei nach einem Gummilutscherl Ich hätte nicht ein, sondern drei Königreich« für einen solchen gegeben, vorausgesetzt, daß ich sie besessen hätte. Ob ich den Schreihals «ine halb« Stund« sich selbst über- ließ, in der Nachbarschaft Tür bei Tür anklopfte und die Leute fragte: „Ach, entschuldigen Sie bitte, ich hab« eben ein Kind bekommen, können Sie mir vielleicht mit einem Gum- milutscher aushelfen?" Aber ich mußte damit rechnen, daß di« Leute mich für verrückt hielten und mir di« Tür vor der ^^Cin^fttch' ein Pferd, nein, einen Lutscher. «Inen Lut scher, zehn Königreich« für «in«n Lutscher! Da» Baby vertzrchst im Brüllen und tm Schreien sein« Augen und ich verdrehte mir di« meinen erst recht. DI« irr- t«n immer noch suchend durch da» Zimmer, weil ich mir sagte: irgendwo mutzt du doch einen Saugapparat finden, denn wenn di« Not am größten, ist di« Hilfe am nächsten. Und sie war am nächsten, chenn plötzlich fielen mein« Augen, di« mir schon ganz weit aus dem Kops heraushingen, aus «in« neue kurz« Pfeif«, die ich mir am Vormittag gekauft und deren Mundstück ich zur Vorsicht hatte auskochen lassen. Ich war gerettet! ich dreht« das Mundstück ab, bohrt« es in das durch den Pfropfenzieher in dem Korken entstand« Loch, steckt« den Korken wieder fest in di« Masche und steckte dem Säugling di« Mlchpfeif«, nein di« Milchflasche, in den weit- geöffn«t«n Rachen. Dann schrst ich Hurra rmd nochmal« Hurra, denn da» Kind trank. Ich aber fühlt« mich so stolz wie noch nie in meinem Leben, ich füllt« mein Kind und da- bei war es nicht einmal mein Kind, Da, Kind trank und j Praktische Winke. Die Hälfte an Gas wird erspart bekni Kochen von Kar- Affeln, wenn man sie noch halbgär abgießt bis auf einige ^cffcl Wasser, dann nochmals stark kocht und nun schnell in die Kochkiste bringt. Durch dieses gleichmäßige Dämpfen i schließt sich zugleich der Stärkegehalt auf» beste, so daß die «artoffeln schön mehlig werden und Höheren Wohlgesckpnack haben. - . - K Jneinandergestellte Schüsseln klemmen sich manchmal so fest, daß sie nicht auseinander zu, nehmen sind. Man stelle das untere Gefäß in warmes Waffer, wodurch «» sich ein wenig ausdehnt und füL in das obere kaltes Wasser. Über raschend schnell wird man nun die Schüsseln trennen können, trank, aber leider schien es nicht ganz dicht zu s«in, denn was es oben in sich hineintvank, tropfte es unten wieder heraus, oder hatte es vorher schon getropft? Das wußte ich nicht aber jedenfalls fühlte ich der ich da» Kind bei dem Stillen auf meinem Schoß hielt, daß ich nasse Beinkleider bekam, so daß ich meinem Säugling voller Verzweiflung vorsang: „O du himmelblauer See, Kind, Kind was machst du ha, das ist bäh bäh!" Aber das Kind tropfte weiter und wer weiß, wie lange es das noch getan hätte, wenn nicht plötzlich Berta nach Hause und zu mir in das Zimmer gekommen wäre, um mir zu erzählen, daß sie die Paula leider nicht angetroffen habe und deshalb auch nicht mit der bei dem Karussellfahrten die Rostbratwürste hätte essen können. Einen Augenblick starrte sie mich und mein, nein ihr Kind fassungslos an, dann riß sie mir das Baby, für dar ich doch in wahrhaft väterlicher- und mütterlicherweise gesorgt hatte, aus den Armen, um es zunächst einmal trocken zu legen, obgleich es nichts geschadet haben würde, rvenn man auch mir diesen Liebesdienst erwiesen hätte. Die Berta verschwand mit dem Kind« in ihrem Zimmer, dort hüll sich der Säugling auch heute noch aus und uh weiß nicht, ob er dort nicht auch die nächsten Jahre noch, bleiben wird. Ohne ihr Kind will die Berta nicht hes Mir bleiben und wenn ich sie eines Tages mit dem Kind« fortschicke, wer weiß, ob ich dann nicht, wenn ich wieder «in neues Mätzchen habe, eines Tages vielleicht sogar Zwillinge bekomme. Löffel al» Lieberzelche«. Lis ine 18. Jahrhundert hinein nannte man „Lüfselei" eine Liebelei, der leicht «ine gewiss« Narrheit anhaftete. So war der Löffel also eng mit der Liebe verbunden, untz in England ist dies noch heute der Fall, wo der Mutzruck „spoonin," noch di« Bedeutung hat, wie unser alte» „löf feln". In England hat sich auch, wie Ruskin Butterfteid be richtet, der Viebes-Lösiel als «tn volkstümliche« Liebeszeichen erhalten. Während in unserer Volkskunde der Löf« nur noch al» Zeichen der hausfraulichen Würde und de» Küchen- regftnents eine Rolle spielt, wird untz würbe tn England auf dem Lande ein Löffel von dem jungen Manne dem Mätzchen seiner Dahl überreicht, um ihr auf diese Weise zwar Nicht „durch die Blume," aber dafür „durch den Lössel" seine Nei gung zu verraten. Die Liebeslöffel, di« nicht zu praktischen Zwecken verwendet werben, sondern al« süße» Andenken eine ehernvoll« Ausstellung erfahren, sind ein eigenartige« Erzeugnis der Vauernkunst, denn fte haben einen r Schmuck untz besondere Formen. Solche Lieberlöffel d immer au» Holz untz zwischen ö und 18 Zoll lang. Der brette lache Ettel enthält eine reiche Ornamentik untz zwar meist von Symbolen, die mit der besonderen Eigenschaft de» Lös sels zusammenhängen: e» sind also Herzen daraus abgetzttbet, Schlüssel und Schlüssellöcher. Der Schlüssel und da» Schlüs- selloch sind Symbol der gegenseitigen Liebe untz Harmonie, wie ja schon die ältesten Liebeslieder von dem Schlüssel zom zum Herzen zeugen Der Lössel selbst ist nie etnsach, sondern es zweigen sich von dem Stiel zwei und noch mehr Assel ab; man findet bi» zu sechs Lössel an einem Stiel, mch man che Stiel« haben Lössel ebenso am Griff wst «n Ende. Vst Liebeslössel sind Meisterwerk« bäuerischer Schnttzkunp; sie sind fein vokstrt untz zum Teil du ist verzstrt und verraten ein« handwerklich« Seschicklickckeit, di« Ekange stbeffstf-- rung dststr Schnttzkunst von »«schlecht W ««schlecht schlst-en üißt, . M r r» Tochter einer Anna Katharina horst. Ähre Erben sind unbekannt. 81. öOOV hat ein« Frau Schimmel hinterlass«». St« wai ter» Han» Lalstn und dessen Ehefrau Anna Parochea Iversenin Schelde und ist schon 1V0Ü gestorben., Hhre Erben sind noch nicht ermittelt. . kost uns-« a*rqLft,ft,ll« ist ft,«, »t« »M
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