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- Erscheinungsdatum
- 1922-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192207281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19220728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19220728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-07
- Tag 1922-07-28
-
Monat
1922-07
-
Jahr
1922
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arrntmachurrgerr tttt-ftie « —oßnk 1»«- ** <»«»« »> v»--" , - ftraße 6 wohnt der 36 Jahre alte Major a. D. -an» Her be r t v. B e r c k e, der seit drei Jahren mit seiner 33 Jahre alten Frau Hedwig, geb. Tennhagen, verheiratet ist. Das Ehepaar v. Bereke lernte vor drei Wochen den Oberleutnant n. Stillfried kennen, der zweimal verheiratet gewesen ist und dessen zweite Ehe gerade vor drei Wochen geschieden morden war. u. Stillfried klagte der Frau Major wiederholt sein Leid über seine unglücklichen Ehen und erregte wohl ihr Mit leid. Er verkehrte alsbald so vertraulich mit ihr, daß es den Unwillen des Majors erregte. Bei einer Aussprache, die auf der Straße zwischen den Dreien stattfand, erklärte von Still fried dem Major plötzlich, daß er seine Frau haben müsse, das sei Schicksal. Der Major schlug vor, daß alle drei seins Wohnung aufsuchen möchten, um die peinliche Auseinander setzung zu einem Ende zu bringen. In der Wohnung stellte nun der Major den Oberleutnant wegen seines unbegreif lichen und unerhörten Verlangens zur Rede und sagte ihm, daß er an seine drei Kinder und seine erste Frau denken solle, v. Stillfried jedoch beharrte auf seinem Begehren rind er klärte, daß er die Fräst gleich mitnehmen wolle. Er unter hielt sich dann in einem Nebenzimmer wieder allein mit ihr. Das dauerte dem Major zu lange. Don Unruhe getrieben trat er zu den beiden ein und erklärte entschieden, jetzt sei Schluß, der Oberleutnant müsse nun wissen, was er als Ehrenmann zu tun habe. Hierauf holte er aus dem Schlaf zimmer einen Revolver und gab ihn dem Oberleutnant in die Hand mit dem Bemerken, er erwarte von ihm, daß er in zehn Minuten seine Konsequenzen ziehe. Kaum war er dann wie der in ein Nebenzimmer getreten, als er einen Schuß fal len hörte. Frau b. Bereke, die bei der Auseinandersetzung erklärt hakte, bei ihrem Mann bleiben zu mallen, befand sich jetzt in einem anderen Zimmer. Der Major begab sich auf den Knall sofort zu v. Slillfried hinein und fand ihn tot da liegen. Die Beamten, dis in der Wohnung erschienen, rech neten nach den obwaltenden Umständen mit der Möglichkeit, daß der Major den Oberleutnant erschossen habe. Die Mord kommission hält nach dem ganzen Befund einen Selbstmord für wahrscheinlich. Auch der Gerichtsarzt hält ihn für mög lich. — Wie nachträglich gemeldet wird, hat zwar Frau von Bereke, die übrigens kn zweiter Ehe mit dem Major verhei ratet ist, und ihm aus ihrer ersten die drei Kinder ins Hans gebracht hat, die Angaben ihres Gatten bestätigt, aber die Angaben des Freiherrn von Stillfried stehen diesen An gaben sehr skeptisch gegenüber. Übrigens wird bekannt, daß seine zweite Gattin von ihm nicht geschieden worden ist. Zur weiteren Aufklärung des Sachverhalts soll die Leiche unter Zuziehung von Schießsachvcrständigen obduziert wer den. — Diebesfuhrten in V-Zügen. In der letzten Zeit meh ren sich wieder die Diebstähle in V-Zügen. Auf dem Stetti ner Bahnhof in Berlin stahlen Diebe am Dienstag abend einem Generaldirektor eine Brieftasche mit 12 000 Zl in Banknoten und wertvolle Schmucksachen, zusammen für über 330 000 Zt. Die Täter sind drei junge Burschen, die mit der Beute entkamen. — Auf dem Anhalter Bahnhof wurde kurz vor Abfahrt des V-Zuges -rach Passau der Schauspielerin Else Kleiner ein lederner Handkoffer gestoh len, der wertvolle Toiletten und Schmucksachen enthielt. — Ein Kaufmann aus Langenfeld bei Hannover büßte auf der Strecke nach Berlin einen Koffer ein, der ebenfalls Wert- und Schmucksachcn enthielt, darunter Anzüge und Wäsche. Der Reisende, der mit mehreren anderen zusammenfuhr, war in Wittenberge einen Augenblick ausgestiegen, um sich zu erfrischen. Diese Zeit benutzten die Diebe, um mit seinem Koffer zu verschwinden. — Auf derselben Strecke, vielleicht chon beim Besteigen des Zuges auf dem Hamburger Haupt bahnhof, würbe einem Kaufmann aus Hamburg die Brief tasche und die goldene Uhr mit Kette gestohlen. Die Brief- I Neues aus aller Welt. — Eine Lhetragädie endete am Montag abend in Schöneberg bei Berlin mit dem noch nicht ganz aufgc , klärten Tode des Oberleutnants a. D. Jrciherrn Walter »Lsr L1üllLr.ied rm-'RLttenitz. Sn der Howald- Aus dem Gerichtssaal. * Vismarckdroma-Prozeß. Der Vertreter des Kaisers Rechtsanwalt Dr. Frankfurter führte aus: Die Mage stützt sich ans des Persönlichkeitsrecht und auf die Gefetzesbestim- mnnmni über die unerlaubt' Handlung. Wall»' man eine der Öffentlichkeit anaehorende Person für die Öffentlichkeit reklamieren,, so dürfe da» picht zu Lebzeiten dieser Persöy- Kleine politische Nachrichten. Der Führer der Demokraten über die Koalitionsfrage. In einer Versammlung des deutschdemokratischen Partei- ausschusses Hamburg erklärte laut „Voss. Ztg." der Abgeord nete Petersen, eine Verstärkung der Koalition nur nach links sei innen- und außenpolitisch nicht erträglich. Bei der Deut schen Vollspartei sei eine Schwankung zur Politik der Mitte festzustellen. So habe sich die Schwerindustrie des Rhein landes und Westfalen für die Republik erklärt. Stinnes sagte, nach dem Morde an Rathenau, daß die Mordkugel, die Rathenau traf, auch die Monarchie endgültig tötete. Einer Regierung von Stresemann bis Crispien, hinter der der größte Teil des deutschen Kapitals steht, werde das Aus land in der Anleihefrage vielmehr Dertrauen entgegen bringen. Deutschnalionaler Protest gegen die Annahme der Fi nanzhoheit. Von der deutschnationalen Fraktion des Reichs tags wird erklärt: Gegen die Annahme des Moratoriums des Garantiekomitees durch die Reichsregierung legt die deutschnationale Fraktion schärfsten Widerspruch ein. Mit der Aufnahme des Moratoriums hat die Reickisreaierung wichtigste Souoeränitätsrechte preisgeaeben. Die Zustim mung des Reichstages zu diesem Schritt hat die Neichsrsgie- rung nicht eingeholt. Die Ännahme des Moratoriums steht vielmehr in vollem Widerspruch zu dem letzten Beschluß, den der Reichstag in der Reparationsfrage mit der feierlichen Billigung der die Kontrollforderungen der Reparationskvm- mission auf das schärfste zurückwciscnden Erklärung des Reichskanzler? vom 28. März 1922 gefaßt hat. Angesichts dieser Sachlage verlangt die deutschnationale Fraktion dir sofortige Einberufung des Reichstages. Getreideumlage und Aehtornie. Infolge der großen Trockenheit während der Zeit von Mai bis Mitte Juni in weiten Gebieten des Westens ist eine vollkommene Fchlerntr zu verzeichnen, die besonders in großen Teilen der Rbein- provinz und der bäuerischen Rheinpfalz zu Notständen führt. In Berücksichtigung dieser Verhältnisse verfügte das Reichs ministerium für Ernährung und Landwirtschaft nach einer Besprechung mit den zuständigen Landesstellen eine wesent liche Ermäßigung des ursprünglich fcstgc-sebten Getreideum- lagesylls für die preußische Rl>einprovinz, für die bayerische Pfalz und Rheinhessen. Zeikungsverboke. Der Regierungskommissar in Mei ningen hat auf Grund des 8 21 des Gesetzes zum Schutze der . Republik das Erscheinen der „Dorfzeitung" wegen eines Leitartikels über „Die neue preußische Verwaltungsproris" in der Nr. vom 25. Juli auf die Dauer von 14 Tagen ver boten. Der PolizeichA von Altona teilt mit, daß nach 8 L der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze der Re publik verschiedene Nummern der Zeitschriften „Hamburger Bürgerglocke", „Wovon man spricht" und „Michel" beschlag nahmt worden sind. Außerdem sind fünf Personen der Staatsanwaltschaft überwiesen worden. Ein neues Opfer der Armenierrack)«? — Dlchemal Pascha erschossen. Aus Tiflis wird gemeldet: Montaa abend wurde der vorübergehend in Tiflis anwesende Dschemal Pascha mit seinen beiden Adjutanten aui der Straße erl-bos- - sen. — Dschemal Pascha, Anfang der 70er Jahr-' in Bag- dad geboren, trat in die türkische Armee ein und trat der § fungtürkischen Bewegung näher, von deren Leitern er nach dem Sturze Abdul Hamids erst mit dem Gouvernement von - Adana, dann mit dem von Bagdad betraut wurde. 1913 wurde er Minister der öffentlichen Arbeiten, bald daraus 1 Marineminister. Im Weltkriege war Dschemal Palchn Oberbefehlshaber der werten türkischen Armes und Statthal ter in Syrien: dort leistete er bis 1917 erfolgreich den an- drängenden Engländern Widerstand. Svister wurde ihm zum Vorwurf gemacht, daß er in dieser Stellung nichts ae- tan hake, um die furchtbaren Armenier-Metzeleien zu ver." hindern. L« Erlöschen der Maul- und Klauenseuche unter dem KlauenviedbestaNd« des Gutsbesitzers Otto Guauck in Gold- dach Nr. 4S, ist amtlich festgestellt worden. Die für das Seu chengehöft und den Seuchenort angcordneten Sperrmahnah- men werden hiermit aufgehoben. Damit ist die Maul- und Klauenseuche z. Zt. im ganzen hiesigen Bezirk erloschen. Dis in der amtsh. Bekanntmachung vom 14. 2. 1922 labgedruckt in Nr. 39 des „Bautzner Tageblatts" und Nr. 40 des „Sächs. Erzählers") für die Sperr-, Beobachtungs- und Schutzgebiete erlassenen Bestimmungen werben gleichfalls hierdurch auf gehoben. Amtshauptmannschasl Bautzen, am 20. Juli 1922. Aus Sachsen. Dresden, 27. Juli. Tödlich überfahren wurde am Dienstag die 70 Jahre alte, in Pirna wohnhafte geschiedene Druckersehefrau Marie Kretzschmar. Ms die Frau den Wiener Platz überschritt, rannte sie gegen einen Personen kraftwagen, der sie umfuhr und schwer verletzte. Noch dem Krankenhause Friedrichstadt gebracht, erlag ste dort bald ihren Verletzungen. Ottendorf Okrilla, 27. Juli. Gesinnungsschnüffelei. Der Ortsausschuß des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbun des hat am 22. Juli in den Arbeiterhäusern einen Frage bogen verbreitet, der innerhalb einer Woche abzuholen oder zur Abholung bereitzuhalten ist. Cs wird darin gefragt: „Welcher Gewerkschaft gehörst Du an? — Welcher politi-. schen Partei gehörst Du an? — Welche Zeitung liest Du? — Welchen sonstigen Vereinen gehörst Du an? — Name: . -. . Wohnung: . . . ." — Dem Telunion-Sachsendienst wird dazu von Bolksparteilicher Seite geschrieben: Mit religiös und parteipolitisch neutraler Verufsinteressenvertretung hat das nichts mehr zu tun; sondern hier steht man vor geisti ger Zwangswirtschaft übelster Art. Die erstrebte Wirkung dieser Knebelung wird aus folgendem Briefe erkennbar: „Okrilla, Datum des Poststempels. Um allen unnötigen Treibereien, welche mir von meinen Arbeitsgenossen ge macht werden, zu entgehen, sehe ich mich gezwungen, unter dem heutigen Tage meinen Austritt aus dem Gesangverein „Deutscher Gruß" zu erklären. Unterschrift." Pillnitz, L5. Juli. Eine „Höhere Staakskehranstall für Gartenbau" ist am 1. Juni 1922 hier eröffnet worden. M-t ihrer Leitung ist Ökonomierat Otto Schindler, der langsährig; Direktor der Höheren Staatlichen Lehranstalt für Obst und Gartenbau in Proskau (Obcrschlesicn), beauftragt worden. Die neue Schule ist eine Bildungsanstalt für alle, die sich den: Erwerbsgartenbau, der Landschaftsgärtnerei und der Gar tenkunst widmen. Sie dient nicht nur den Gartenbaunnter- nehmern, die sich durch Teilnahme am höheren Lehrgang eine gute praktische und theoretische Ausbildung, sondern auch den Eartenarbeitern, die sich durch Teilnahme am Winter lehrgang und au kurzfristigen Lehrgängen berufliche Vorteile verschaffen wollen. Sie will damit in gleicher Weise Arbeit gebern und Arbeitnehmern Verständnis und Liebe für ihren Beruf und ein Rüstzeug zur Hebung ihrer Daseinsbeding ungen vermitteln. Auch Gartenbaulchrer sollen an der An stalt herangebildet werden. Die Schule gilt gleichzeitig als Nebenstelle für gärtnerischen Pflanzenschutz. Pirna, 27. Juli Im Schneesturm auf der Zugspitze. Bei dem Bergunglück auf der Zugspitze, bei dem, wie ge meldet, drei Wanderer ums Leben gekommen sind, war auch ein hiesiger Lehrer Walter Scharschmidt. Dresdner Straße, zugegen, der mit unbedeutenden Erfrierungen an Händen imd'-Ohken davonkam und nun als überlebender eine Darstellung des furchtbaren Unglücks gibt. Er berichtet: „Am Montag nachmittag 3 Uhr versuchten mehrere Partien, zusammen 12 Personen, von der Wiener-Neustädter-Hlltte aus den Gipfel der Zugspitze zu ersteigen. Der Anstieg ging bei klarem Wetter glatt vonstatten. Unterhalb des Grades gerieten die Touristen in tiefen Neuschnee (1 Meter) und ka men dabei vom Wege ab. Ein furchtbarer Schneesturm setzte ein, 10 Grad Kälte herrschten. Ermattet blieben zehn Mann ungefähr 20 Meter vor dem Grat liegen, während es zweien gelang, den Grat und das Zugspitzenhaus zu.errei chen und von dort Hilfe zu holen. Am Gipfel war ke-in Füh rer vorhanden, ein Träger und ein anderer Tourist versuch ten, den in Todesgefahr schwebenden Leuten Hilfe zu brin gen Zwei volle Stunden harrten die Unglücklichen in Sturm und Käste aus. Die Nacht brach herein. Endlich erreichten die Retter die Erschöpften. Diese wurden angeseilt und ge- langten glücklich unter Aufbietung der letzten Kraft überden Grat. Bier Mann konnten vor Ermattung nicht mehr west ter und mußten zurückbleiben, um wenigstens die übrigen retten zu können. Inzwischen hatte ein Garmischer Führer die Gefahr bemerkt und begab sich von der Wiener-Neu städter Hütte «l» «achd«D GtSt. Zunächst traf er aus «inen '' ' ' > > lichkeit geschehen. Sine solche Persönlichkeit dürfe zu Lebzei ten nicht historisch ausgelchlachtet werden. Was den Begriff - der unerlaubte» Handlung betreffe, io sei zu sagen, daß über den Staatsmintster von Bötticher als „von der Bötttcherei" gesprochen würde, was auch eine Beleidigung der Familie bedeute. Daran, daß die Aufführung des Stückes da» An- sehen des Klägers schädige und ihm auch infolge der schwe benden Vermögensauseinandersetzungen materiellen Echo den zufüge, könnte kein Zweifel bestehen. Vckr allen Dingen aber verstoße das Werk gegen die guten Sitten. Rechtsan walt Dr. Fraflkfurter schilderte ansführlich die Vorgänge, die nach seiner Ansicht zu der Entfremdung zwischen Kaiser und Kanzler geführt hätten. Die beiden Männer standen sich von vornherein schroff gegenüber, weil Bismarck an eine soziale Revolution glaubte, die er mit schärfsten Mitteln bekämpfen wollte, während der Kaiser versöhnend wirken wollte. Hinz» kam, daß Bismarck mit der Idee eines Staatsstreiches spielte, den Reichstag auflöseri, das Sozialistengesetz verlängern und den Sozialdemokraten das Wahlrecht nehmen wollte, wäh rend der Kaiser sich auf solche Pläne nicht einlassen wollte. Bismarck fei,.nicht vom Kaiser gestürzt worden, sondern er sei gefallen, weil das Alter der Jugend weichen müsse. Lud wigs Werk sei einseitig orientiert; trotzdem hätte der Kaiser vielleicht nicht geklagt, wenn ihm nicht die Schilderung Böt tichers, die das Werk enthalte, es zur Pflicht gemacht hätte, das Ansehen dieses Toten zu verteidigen. Der Verteidsger des Beklagten betonte, daß alle in dem Prozeß aufgeworse- nen Rechtsfragen bereits vom Reichsgericht gelöst seien. So habe das Reichsgericht ein allgemeines Recht der Persönlich keit nicht anerkannt. Aus der Aufführung des Ludwigschen Werkes könne dem Kaiser unmöglich ein Vermögensschaden entstehen, denn es sei nicht anzunehmen, daß sich die Be amten der Republik durch ein Drama beeinflussen lassen. Das Drama schildere den Kaiser überhaupt viel günstiger, als er in der Legende wegkomme. Die Aufführung des Dramas werde eine ganz andere Wirkung haben, als die Gegenseite es fürchte. Die Arbeiterschaft werd« daraus sehen, daß der Kaiser nicht so reaktionär gewesen sei, wie er geschildert werde. Schließlich führte der Beklagte Dr. Emil Ludwig selbst aus, daß er das Stück mehrere Male umgearbeitet habe, um alles auszumerzen, was etwa den Kläger hätte verletzen können, denn es sei ihm gerade darauf angekommen, in die ser Zeit eine möglichst objektive Schilderung zu geben. Er wollte Kaiser und Kanzler gegenüberstellen, ohne die Frage zu entscheiden, wer von beiden recht hatte. Die Verhand lung wurde schließlich vertagt und als Termin zur Verkün dung des Urteils der 8. August festgesetzt. tasche enthielt unter anderem einige englische Pfundnoten, sowie einen Scheck über 52 000 Zt auf die Standardbank in Süd-Wcst-Afrika. — Dem schwedischen Staatsrat Berg wurde am Dienstag mittag von einem Fahrkartenschalter des Hamburger Hauptbahnhofes eine braune lederne Hand tasche gestohlen, die eine Autographensammlung mit Unter schriften früherer regierender Fürsten, sowie anderer berühm ter Persönlichkeiten und einen Kreditbrief über 500 Pfund Sterling enthielt. Für die Wiederbeschafstmg sind 100 000 Mark Belohnung ausgesetzt. — Im Gebirge abgssiürst ist, wie aus Garmisch gemel det wird, der Berliner Fabrikdirektor Dr. Emil Wolff, der mit seinen beiden 18- und 19jährigen Söhnen einen Aufstieg auf den Kleinen Waxenstein unternommen hatte. Er stürzte beim Abstieg unterhalb des Gipfels durch die ins Höllental abfallende Rinne ab und fand den Tod. Die Söhne muß ten die ganze Nacht an einer steilen Felswand ausharren und wurden anderen Tags durch Bergführer gerettet. Die Leiche Dr. Wolffs konnte von Earmischer Führern geborgen werden. — Lin Streik der Fleischermeistec. Durch Aushang von Plakaten in ihren Geschäftsräumen kündigten dieser Tags die Fleifchermeister in Wriezen (Oder) ihrer Kundschaft an, daß sie die vorbcmdene Ware noch verkaufen, dann aber wegen zu hoher Diehpreise den Betrieb einstellen würden. Nachdem di; Fleischerläden dann auch tatsächlich einige Tage geschlossen waren, erfolgte Einspruch durch den Wrie zener Magistrat, der die Wiederaufnahme der Betriebe im öffentlichen Interesse verlangte und bei Weigerung Zwangs maßnahmen androhte. Daraufhin haben die Fleischer ihre Läden wieder geöffnet. — Lin MillionenfchmuSstück verloren. Einen sehr schwe ren Verlust hatte eine Dame der Berliner Gesellschaft zu ver zeichnen. Auf der Fahrt in einem Droschkcnautomobil von der Straße sinter den Linden nach dem Hohenzollcrndamm verlor die Dome den Anhänger eines Armbandes, einen gro ßen Smaragd im Werte von über einer Million Mark. Der lostbare Stein, der ein Geschenk des letzten russischen Zaren ist, kann nur in dem Kraftmaaen verloren worden sein. Eine hohe Belohnung ist aus die Wiederbeschaffung des Schmuck stückes aiisaesetzt. — Die Diener Zeitungen haben sich zu einer abermaligen aroßen Verteuerung derÄbonnementspreisc genötigt gesehen Dos Monatsabonnement der großen Zeitungen wurde von 3500 Kronen auf 5400 Kronen, die Ein-elverkaufspreise der Morgenausgaben ans?00 Kronen erhöht. orvneter Graf Pestalozza (Bayr. Vp.) dagegen, daß er das Urteil gegen Leoprechting gehässig gegen Berlin ausgenutzt hab«. Hierauf wird die Weiterberatung auf den Nachmittag vertagt. * München, 28. Juki. Zu der amtlichen Berliner Meldung, daß Graf Zech nicht abberufen werde, schreibt der „Regens burger Anzeiger": Man stößt Bayern unter der Reichskanz lerschaft Wirths und unter dem Druck und Haß von Links vor den Kopf, wo man kann. Wo wäre eine ähnliche Be handlung des Falles Graf Zech möglich gewesen? Nur in Bayerns Bisher gatt es als wesentlichste Voraussetzung der Tätigkeit eines Gesarü)ten,- innerhalb oder außerhalb des Reiches, daß dieser der Regierung, bei der er akkreditiert war, genehm war. Würde Frankreich oder England oder irgendein anderes Land auch nur andeutungsweise zu ver stehen geben, daß der Vertreter des Deutschen Reiches nicht mehr genehm wäre, in der nächsten Stunde würde er von Dr. Wirth'abberufen. Das aber ist das unendlich Traurige! Was man heute in Berlin Frankreich und England nicht anzubieten wagt, das wagt man dem Bundesstaat Bayern zu bieten. * München. 26. Juli. Nach einer Mitteilung des bayeri schen Ministeriums des Innern ist auf Grund der Verord nung zum Schutze der Verfassung der „Miesbacher Anzei ger" auf einen Tag und der „Völkische Beobachter" in Mün chen auf drei Tage verboten worden. das Münm bare« Mül da» letzt« 4 der Hüfte l Es Pird Ess Müller, Kc narist Krar führen, -u Ohren meh Bad « cMgnete si 'christlicher! nermeister sahrplanmij zur Rückkal de» bereits Alber», der trug, aus,: M, den Ri Wt- nachh« Bahnkörper auf den ein znÄW sen werben ten, auf-bü der eine m desknmina RZuber Si Ken im vor schen Bank Einbruch ii Bei diesem während k zwerhunder Letzrz«, schwunden. a»s Bern, Als er das kommen ge hat dunkle- Sem Dersci Berner Tu von 42 Te- 1. Di Der F wir bereits Besuch auf. einzelnen Z Groß-Leip- turnen ein, 27 Riegen, nerinnen, 2 ProbLn der rmrgen am bahn die T Der N Zunächst n zu Wasser nerinnen ei v«m Vorta legten «rne an Festarb mittelbar d Sie impon .-um ander« Die Freiüb t«r aber e Einschlag u Numm Turnen de' Schweizer, immer dem eischen Völ Schweizer .icherejr St Ausführung zMren G Ws Gerät Larren uni Kommando Ihre Schw die große i gier zeigter Der gi an Mannst ließ. Stoffe Sondervorf (Geräteturr Turnen d« dqx süddeui wMslung, die Leib«sii Auftreten e slomakei dj astch die d« auf und tu senoorführv nen Sachs» Auf sp d^ Meister nimnen. Ur Stöttei Leichtathlet tig. Die - Kampf, der Lunapark t Hous«. De dungssprinj statt. In Leipzig unt xe«, sowie
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