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ifmi zur Glichen oder einer frü- Nach der Fassung, die die Vorlage durch die Ausschußbe- tötcn, ferner für Per- schlüsse erhalten hat, trägt der Staat die Aufwendungen für die öffentlichen allgemeinen Volks- und Fortbildungsschulen. Die Besoldung der Lehrer erfolgt aus der Staatskasse. Für Fachlehrer und -lehrerinnen an den Fortbildungsschulen mit Eine Erklärung Hindenburgs. Hannover, 5. Juli. (W. T. B.) Der „Hannoversche Kurier" veröffentlicht eine Erklärung Hindenburgs, in der er grundsätzlich zum politischen Mord Stellung nimmt. In der Erklärung heißt es: „Auch der politische Mord bleibt ein Mord. Er ist doppelt verwerflich, weil er nicht nur ein Men schenleben vernichtet und mehr oder weniger große Kreise in Trauer und Schmerz versetzt, sondern auch die ruhige Ent wicklung eines Staates gefährdet. Je mehr dieser der Ge sundung bedarf, desto größer ist das Verbrechen. Deutsch land ist sehr krank. Wer will es sterben lassen? Es bedarf zur Genesung dringend der Einigkeit. Wer will Zwietracht säen? Mord ist feige. Wer will feige sein? Sicherlich keiner, der sein Vaterland mit kühlem Kopf, aber warmem Herzen treu und selbstlos liebt." Sächsischer Landtag. Dresden, 5. Juli. Zunächst wurden einige in einer der letzten Sitzungen zurückgestellten Abstimmungen nachgeholt. Dabei wurde beim Kapitel Kultusministerium die Streichung der Titel Katholisch-geistliche Behörden und Evangelisch lutherisches Landeskonsistorium gegen die Stimmen der Bür gerlichen beschlossen.. Ebenso wurden gegen die bürgerlichen Stimmen Mittel für das Arbeitersportkartell und für die Bundesschule des Arbeitcrturn- und Sportbundes 50 000 oll bewilligt. Auch das Gehalt des Finanzministers wurde ge gen die Stimmen der Bürgerlichen bewilligt. Sodann berichtete Abg. Arzt (Soz.) für den Rechtaus- schuß über die Regierungsvorlage, betreffend das Schulbedarfsgeseh. durch Verbrechen bedrohten Person unverzüglich Kenntnis zü geben. Keine Anwendung findet diese Vorschrift auf Geistliche bei Ausübung der Seelsorge. 8 2 bestimmt: Mit Gefängnis von 3 Monaten bi» 5 Jahren, wonebsn auch auf Geldstrafe bis 5 Millionen Mk, erkannt werden kann, wird bestraft: 1. wer öffentlich Gewalttaten gegen die republikanische Staatsform des Reiches oder eines Landes oder gegen Mit- glieder der amtierenden oder einer früi-eren republikani schen Regierung verherrlicht oder ausdrücklich billigt, oder wer solche Gewalttaten belohnt oder? die Täter oder Teil- nehmer begünstigt, oder wer verstorben« Mitglieder 'einer solchen Regierung, dis einer Gewalttat zum Opfer gefallen sind, verleumdet oder öffentlich beschimpft: 2. wer zu Gewalttaten gegen die republikanische Regie rung des Reiches oder eines Landes auffordert oder solche Gewalttaten mit anderen verabredet: 3. wer Mitglieder der amtierenden oder einer frühe ren republikanischen Regierung verleumdet oder öffentlich be schimpft: 4. wer öffentlich die verfassungsmäßige republikanische Staatriform des Reiches oder eines Landes oder die Reichs oder Landesfarben beschimpft; 5. wer an einer Verbindung teilnimmt oder durch Zu wendungen unterstützt, die bezweckt, die republianische Staatsform zu untergraben. In besonders schweren Fällen ist di« Strafe Zuchthaus. Das Gesetz bestimmt ferner, das d en Verurteilten der Aufenthalt in bestimmten Teilen oder an bestimmten Orten des Reiches auf die Dauer bis 5 Jahren verboten werden kann. , Die Vorschriften über die Amnestie sind aus dem Ge setz herausgenommen und zu einem besonderen Entwurf ver arbeitet worden, Rohheitsdelikte sind von der Amnestie aus genommen. wöchentliche Pslichtstundenzahl ist gegenüb-e dor «Wk- rungsvorlage von 30 Stunden auf 28 Stund«» hovadOHWt, Die volksschulklaffen mit nur einens Jahrgang solle« dl der Regel nicht mehr al» 33, die Klaffen mit 2 und mehr Vahr, gängen nicht mehr al» 30 Schüler habe«. Da» Gesetz soll üm 1. April 1-23 in Kraft treten. Mitberichterstatter Dr. Herrmaua (Deutsche Bp.) erklärt, daß die hohe Zahl von bürgerlichen Abünd«mngsanträgen — es sind deren annähernd 80 — beweis«, welche Bedeutung der Neugestaltung der Jugenderziehung belgemege« wird. Gegen die Vorlage sei einzuwenden, daß der Staat den Staatsabsolutismus auf dem Gebiet der Schule durchzufetzen versuche, dah er aber trotzdem den Gemeinden noch Lasten überlass«. Er behandelt dann im besonderen die bürgerlichen Minderheitsanträge, die fordern, daß bei Anstellungen und Versetzungen von Lehrern die Wünsche der Gemeinden zu berücksichtigen sind, während nach her Vorlage dem Staate das Recht der Stellenbesetzung vorbehalten und sogar das Recht gegeben ist, Lehrer ohne staatliche Prüfung anzuftellen. Unterrichtsminister Aleltzner erwidert, daß es sich nicht um die Einführung des Staatsabsolutismus auf dem Gebiet der Schule, sondern um die Absicht handele, das Schulwesen modern auszubauen. Die erforderlichen Mittel würden hauptsächlich durch Überweisungen des Reiches aufzubringen sein. Der Minister wendet sich bann dagegen, hab bei Ver setzung eines Lehrers die Möglichkeit gegeben fein soll, die Disziplinarkammer anzurufen. Abg. Dr. Seyferi (Dem.) verteidigt die Herabsetzung der Schülerzahl und die Zahl der Pflichtstunden für die Lehrer und tritt für das Gesetz ein, wett es einer Verbesserung der Schule die Wege ebne. Abg. Grellmann (Deutschnat.) erklärt, daß feine Partei sich quf den Boden der ursprünglichen Regierungsvorlage gestellt habe und daß sie sich mit Rücksicht «mf die grobe Fi- nanznot unseres Landes g«gen eine Herabsetzung der Pflicht stundenzahl für die Lehrer erklären müsse. Wenn überall mehr Arbeit im Interesse unseres Wirtschaftslebens als un erläßlich bezeichnet wird, dann dürfe man auf keinen Fall bei der Pflichtstundenzahl der Lehrer abbauen. Der Staat müsse unter allen Umständen für die Anstellung von Religions lehrern aufkommen. Seine Partei werd« das Gesetz ab lehnen, wenn deren Abänderungsanträge nicht angenonunen werden. Abg. Völlig (Deutsche Vp.) wünscht die Beibehaltung der bisherigen Spann« in der Stundenzahl der Dolksschul- und Fortbildungsschullehrer und die Ersetzung des Dörtes Fortbildungsschule durch Berufsschule. Abg. wecket (U-nabh.) begrüßt das Gesetz als. da» An fang zur Staatsschule. , Abg. Schneller (Kom.) erklärt sich ebenfalls für die Vor lage im Anne der Ausschußanträge. Abg. HHzleln (Zentr.) begrüßt die Herabsetzung der Pflichtstundenzahl für die Lehrer, erklärt aber, aeaeu die Vorlage stimmen zu müssen, falls die Frage da» Religions unterrichts im Gesetz nicht festgelegt werde, Unterrichtsmimster Fleißner erklärt, das Letztere sei nicht mehr möglich, nachdem der Ausschuß di« entsprechenden An träge abgelehnt habe. Abg. Fräulein Focke (Deutschnat.) fordert, daß an Hilfs schulen ein psychiatrisch vorgebildeter Arzt "mit der Überwa chung der Schüler betraut werde und daß den Hilfsschulklas sen nicht mehr als 15 Schüler zugewiesen werden dürfen. ! Pci der nun folgenden Abstimmung, die sich infolge der vielen Abänderungsanträge fast eine Stunde lang hinzieht, werden sämtliche Bürgerliche Anträge abgelehnt und da rauf das ganze Gesetz nach dem Mehrheitsantvag des Rechtsausschusses angenommen- Dafür stimmten die Regie rungsparteien und die Demokraten, dagegen die beiden Rechtsparteien, - Es folgt die Beratung des Entwurfs eines Allersgren- zengesehes für Richter, das bestimmt, daß di« Richter mit dem 65. Lebensjahre aus dem Amte zu scheiden haben. ing gestellt habe. Rur durch Mch, au» der gegenwärtigen Mord- ... kommen. Die Vergiftung des pollti- tchm Kampfe» durch persönlich« Hetze müsse verschwinden, damit da» politische Leben gesunden könne. Als von der Linken dazwischen ge rufet» wurde „Helfferich", wandte sich 'der Redner mahnend gegen die Bänke der Linken und er- , widerte, daß man sich auch auf dieser Seite hüten sollte, den i Kampf auf einzelne Persönlichkeiten zu konzentrieren und von Mörderparteien zu reden. In diesem Zusammenhangs j tzab Stresemann eine Schilderung des Überfalles auf den ! vottsparteilichen Abgeordneten Osann in Darmstadt, des- ! kn ganzerPrivatbesitz dabei vernichtet worden sei. und er- ' Weckte damit lebhafte Empörung bei großen Teilen des - 'Hauses und stürmische Protestruse auf der Linken. Strese- f.znann wandte sich schließlich gegen die Absicht, Beamte des- ^jhalb zu verfolgen, weil sie persönlich monarchistische Überzeu gung hätten. Entscheidend sei die Bereitschaft, an der ge- i Wb««n Staatsform mitzuarbeiten. Wir wissen, so erklärte «r, daß für lange Zeit der Wiederaufbau nur möglich ist auf Hem Boden der republikanischen Verfassung, wenn wir uns Pcht im Bürgerkrieg zerfleischen wollen. Aus dieser Er- ^nntnis ziehen wir die Folgerung, daß wir zur Mitarbeit ^reit sind, gleichviel, ob wir in der Regierung sitzen oder )cht. Die Republik würde aber große moralische Eroberun- Den machen, wenn sie von Bilderstürmerei und Verletzung Hes Vergangenen absehen wollte. Auf die Gesetzesvorlage Arruckkommend, betonte Stresemann, daß bei der prinzi- spiellen Bereitschaft zum Schutze der Republik seine Partei 'Doch «ine ganze Reihe von Bestimmungen des Entwurfes nicht mitmachen könne, über diese Bedenken, die der Redner nur kurz andeutete, werde in den Ausschußberatun- Den zu verhandeln sein. Mit der Mahnung, nicht durch in nerpolitische Kämpfe das Bestehen des Reiches zu gefährden, sondern die Reichseinheit als das wertvollste Aktivum zu .wahren, schloß Stresemann: Dem Schutze der Staatsform dürfe kein Grundsatz der bürgerlichen Freiheit und Gerech tigkeit geopfert werden. Er hoffe, daß mit dieser Anschau ung die Volkspartei bei der Verabschiedung des Gesetzes nicht allein stehen werde. Abg. Leicht (Bayr. Volksp.) schloß sich bezüglich der .Stellungnahme seiner Fraktion zu dem Gesetz nach polemi schen Ausführungen gegen den Sprecher der Unabhängigen §im wesentlichen den Erklärungen der Deutschen Volkspartei und des Zentrums an. Er wies auf die schweren Beden- 'len hin, die namentlich vom bayerischen Standpunkte aus ! gegen die Vorlage zu erheben seien, warnte vor überstürzter Verabschiedung des Gesetzes und verwahrte sich dagegen, daß der Gesetzentwurf unter den Druck der Massen gestellt werden könne. Als letzter Redner sprach Abg. Remmele (Kom.), der dafür eintrat, nicht durch Gesetze, sondern durch Kontrollor- I'gane der Arbeiterschaft den Bestand der Arbeiterschaft zu .stchern. Nachdem sich Abg. v. Gollwitz (Deutschnat. Vp.) in einer persönlichen Bemerkung gegen den Vorwurf des Vorredners verwahrt hatte, er hätte Mörder unterstützt, wurde das Ge setz zum Schutze der Republik und ebenso das Amnesticgssetz dem Rechtsausschuß Überwiesen und die Wei terberatung des Plenums auf Donnerstag 2 Uhr vertagt. Auszug aus dem Gesetzentwurf zum Schutze der Republik. Berlin, 5. Juli. Der.Entwurf eines Gesetzes zum Schutze der Republik sieht im 8 1 die Todesstrafe oder lebens längliches Zuchthaus für Personen vor, die an einer Vereini- guna teilnehmen, von der sie wissen, daß zu ihren Zielen gehört, Mitglieder der im Amte befindlichen oder einer^rü- heren republikanischen Regierung zu i" sonen, die in Kenntnis der vorgezeichneten Ziele eine solche Vereinigung durch Zuwendungen unterstützen, Personen, die mn das Dasein einer solchen Vereinigung wissen, werden Wiudeln. Von Hertha von Gebhardt-Triebe l. Von einer recht bekannten Berliner Schauspielerin gibt es eine hübsche Kinderaeschichte. Als fünfjähriges Mädchen fragte sie. ihre Mutter — es war in der Weihnachtszeit: -„Mamachen, wenn Maria das Christuskind bloß in Windeln «inwickelte, glaubst du nicht, daß sie damit allen armen Leu ten zeigen wollte, wie man auch furchtbar froh und glück lich sein kann, wenn man nur ein paar Windeln hat . . .?" Nur in paar Windeln. Die, schien der Kleinen, mußten ja all«, auch die ärmsten Leute, immer zur Hand haben. Heute würde selbst ein Kind nicht so sprechen, denn die Kriegsjahre haben auch unsere Kinder um sehr viel traurige Wisheit bereichert. Vor hundert Jahren waren die Wäsch- spinde jeder guten Dürgerfrau so voll von duftendem Lin nen, daß di« Sitte allgemein war, nur zweimal jährlich ein tagelang währendes Waschfest zu halten, zu dem dann vier bis fünf Waschfrauen im ersten Morgengrauen antraten. (Unserer Großmütter Aussteuern waren viellicht schon um «m Geringes weniger reichhaltig, und unsere Mütter gar waren womöglich von der „Moderne" bereits so angekränkelt, daß sie sich mit zwei Dutzend Bettlaken begnügten. Wir Lungen begannen dann unsere Ehe im Zeichen des Bezugs scheines. Als meine älteren Schwestern heirateten und um Mo nat« später ein wenig schuldbewußt kamen, mit unserer Mutter heimlichen Rat zu pflegen, da ging Mutter noch seelenruhig an die große Truhe in der Vodenkammer, wo Hemdchen, Jäckchen und — Windeln stoßweise zum Aus suchen tagen. Nun, als ich an der Reihe war, da hatte Mut ter nichts mehr. Nicht einmal das, was die heilige bethlehe- mitische Mutter in ihrem elenden Stalle besaß: nicht einmal Windeln. Seufzend ging ich durch die Geschäfte, seufzend kehrte ich ordutzten Verkäuferinnen den Rücken. Nein, in Nessel oder -sonst «in rauhes, gelbes, unerfreuliches Zeug wollte ich die Gliederchen meines Kindes nicht wickeln. Und so viel Geld, vm diese „Windeln" auch noch zu bezahlen, hatte ich erst recht nicht. Dir ist mir der rettend« Gedanke gekommen, in harter Gegenwart für meines Lebens große und doch so kleinwin- <ig« Zukunft die Vergangenheit zu Hilfe zu rufen, gleichsam licht so sehr die Lebeichen anzug«hen, als vielmehr die Toten. Ich habe mehr als ein Dutzend Tanten, und ich bin so Wi^hüjMrlich, sie alle lcbr liest »» Kob-.» i-u k>>^,u> mir nur ein Dutzend aus und schrieb ihnen dieses: Wenn jede mir nur eine einzige von dem Stoß Servietten aus Ureltern hausrat schick^, die sie gewiß in einem Winkel ihres Wäsche schrankes liegen hätten, so hätte ich ein «Dutzend Windeln. Das klang bescheiden/ und es ist stets günstig, bescheiden zu sein. Denn Servietten, so fuhr ich fort, seien ja das, was die langen festlosen Kriegsjahre über am meisten geschont wor den sei . . . Und wirklich, sie kamen, mehr, viel mehr als ein Dutzend bloß, und vor mir liegt ein Stapel köstlich weichen Leinens, makellos weißr mit glänzenden Blumen in Damastmustern. Mit Rührung habe ich jedes einzelne Stück in Empfang ge nommen, denn das schönste ist: sie tragen alle noch ihre Ini tialen, die Initialen der alten Frauen, die auch einmal jung waren. .4. 6., das ist der Mädchenname meiner Großmut ter; vielleicht hat sie als junge, schöne Braut mit zierlichen Fingern Dutzende von Stücken selbst so gezeichnet; 8-, das ist sie wieder, als große, stattliche Frau, die ihrem Haushalt ehrwürdig vorstand und acht Kindern das Leben gab, das ist sie im Alter, wie wir Enkel sie sahen, in ihrem tiefen Stuhl sitzend, mit den langen, vornehmen Händen, die ringbe- schwert in ihrem Schoß lagen, ll. v., das ist schon eine Ge neration höher hinauf, die Urgroßmutter, die Vürgermeiste- rin, von der wir nichts kennen als die blasse Daguerreotype: ein feines, freundliches Gesicht, das eine weiße Haube um rahmt. N. X., Vaters Mutter, oh, sic könnte ich malen, wenn sie überhaupt einer hätte malen können, die winzige, sprühende, kleine Frau mit dem unermüdlich regen Geist, dessen Spiel sich in ihrem Antlitz mit den tausend Runzelchen widerspiegelte. k>. v., das war jenes seltsame Mädchen, von dem die Familienchronik so viel Abenteuerliches erzählt. Ick denke sie mir schwarzlockig, herbe und doch lieblich, wie eine zarte erotische Pflanze, die in unseren grauen Himmelsstri chen sich nicht eingewöhncn konnte. Und endlich?. L., steife, deutliche Buchstaben, ja, das ist sie, Mutters Ahnin, die Schadow ,.ls junge, hinreißend schöne Frau gemalt hat, und die auf jenem anderen, dem Altersgemäld«, mit weißen Lös ten noch von.so himmlischer Schönheit ist, daß man fromm wird, wenn man davor steht; vielleicht auch deshalb, weil ihre tiefe Frömmigkeit noch jetzt auf uns cinwirkt, da sie längst unter dem Rasen liegt. Ich habe das hundertjährige Stück Linnen aus ihrem Besitz nur mit Ehrfurcht berührt — aber selbst sie, die Große, Strenge, weiß ick. würde gütig lächeln, wenn sie sähe, zu welch »-'heilig-heiligen Zwecken ihre edle Tafelzier nun be siiniw* il!» die — wer nhnt cs ''ick? —- tv'k S-t-adaws. ->uk SchleierMachers, auf Hegels Platz an ihrem gastlichen Tische lag. . . , Ja, ich fühl es im Herzen, sie geben allesamt ihren Segen darein — die Mütter. was man von der Lust wissen soll. Die gasförmige Lufthülle unserer Erdkugel besteht, ab gesehen vom. Wassergehalt, aus etwa 78,5 Raumrpozenten Stickstoff, 21(v. H. Sauerstoff und kleinen Mengen von Koh- lensäure,, Argon und Spuren von Wasserstoffsuperoxyd, Sal peter- ustd mlpetriger Säure und Ozon. Man nimmt an, daß Stickstoff, sowie Argon für den menschlichen Organis mus ohne Bedeutung sind, zumal sie sich in derselben Menge in unserer Ein- und Ausatmungslust befinden. Der Sauer stoff ist dagegen für den Menschen unbedingt nötig, weil er bei der Atmung in das Blut ausgenommen und als Kohlen säure wieder abgegeben wird. Von den 10 obw Lust, die wir durchschnittlich täglich einatmen, wird zwar die gleiche Menge wieder von uns ausgeatmet: sie enthält dann aber Mehr Wasserdampf und Kohlensäure und weniger Sauer stoff. Infolge der Bedeutung, welche die Anwesenheit des Sauerstoffes In'der Lust für unser Leben hat, wird häufig angenommen, daß es im praktischen Leben von seiner Menge abhängt, ob wir eine Lust als angenehm oder schlecht, als ge sund oder ungesund empfinden. Sehr zu Unrecht! Der Sauerstoffgehäst hält sich in der Außenluft ziemlich gleich und schwankt selbst in großen Fabrikstädten erst in der drit ten oder höchstens zweiten Dezimal«. Es kommt dies daher, daß der att sich große Verbrauch an Sauerstoff (infolge von Atmung, Verbrennung und sonstigen Oxydationsprozessen) bei den in der Luft vorhandenen ungeheueren Mengen nichts ausmacht, zumal die Pflanzenwelt reichlich für den neuen Sauerstoff sorgt. Eine ständige Vermischung der Luft findet im Freien aber selbst bei Windstille statt. Auch in geschloffenen Räumen ist ein Absinken des Sauerstoff-Pro- zentgehalts selbst dann, wenn wir unter schlechter Luft zu leiden glaubest, ganz minimal. Nur in Bergwerken, deren Luft durch Sprengungen, Beleuchtungen usw., abgesehen von der menschlichen Atmung, sehr verdorben wird, findet man wohl gelegentlich in seltenen Fällen «in starkes Lbsin- ken auf 14 v. H. oder gar 13 v. H., ebenso in Schiffslade- räumen. Nun wissen, wir aber aus zahlreichen Versuchen, daß 14 v. H. Sauerstoff zum Leben völlig ausreicht, und daß man erst bei 10 v. H. und längerer Einwirkung mit Schiidi gungen und bei etwa 7 v. H. Sauerstoft mit baldigem T>' zu rechnen hat.