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ba- nis Sie li« di« tcht )a» des um Kit S«' »ie- qer er« er- sev vt, ck »p tai !N, e» M >»- . tzt «r en ä' er zu tzt lit w rr e^ st ei >r ir i» >r tt n r- » r IX* .. cht. M «re des reu Sie 4«. or» «tn irch ehr »r- ern »en ,-n trt. er« ^r- Nr. iss Freitag, den 7. Juli 1V22 7S. Jahrgang ! Obmobl der Dienstag abend zusammengetretene Aktionsous- ' ' t an, , beruhigendes Flugblatt unter der Bevölkerung verteilt hat. ruht am Mittwoch in ganz Zwickau die Arbeit in den meisten Betrieben. Im übrigen herrscht augenblicklich Ruhe in Zwickau. Der Aktionsausschuß hat sich auf Grund von Verhandlungen mit. der Regierung verpflichtet, die öffentliche Ordnung aufrecht- zucrhalten. Bemerkenswert ist, daß auf zwei Straßen Z u - n g non bewaffneten Arbeitern nach Zwickau beobachtet worden ist. Jin übrigen ist die Untersuchung noch nicht abgeschlossen, von wem die Unruhen ausqegangen sind." Mschofswerüaer Einzige Tageszeitung Im Umtrgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Die« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupi- Mannschaft, der Schulinspektion und des Hauptzollamte zu Bautzen, des Bmtsgertchts, des Finanzamtes unk des Ttadtrars zu Bischofswerda' Möge jeder seine Pflicht tun. (Beifall). Abg. Silbcrschmldt (Soz.) erklirrte, seine Partei sei be reit, olles zum Schuhe der Republik zn tun: das Treiben der Rechtsparteien habe im Auslande ungeheuer geschadet. Der Entwurf gehe nicht weit genug: vor ollem müsse das Reich hie Exekutive haben; sollte der Reichstag versagen, so habe er di« Daseinsberechtigung verloren. Abg. Bell (Ztr.) führte aus: Nach dieser Kette abscheu kicher politischer Verbrechen gewissenloser Kreise müssen die nötigen Maßnahmen zum Schuhe der Republik ergriffen «erden, Da» Zentrum ist bereit, sich «m, den »öden dtes- Das republikanische Schutzgesetz vor dem Reichstag. Das Gesetz dem Rechtsausschuh überwiesen. Berlin, ki. Juli. (W. T. B.) Der Reichstag beriet heute in erster Lesung den G-'ehentwurf zum Schuhs der Republik In Verbindung mit dem Amnestiegesetz, sowie vier Inter« pellotionen wegen de, Fortbestehens der Selbstschuhorga- nisotianen, cntirepublikanischer Kundgebungen von Ange hörigen der asten Armee u. o. Reichsminister des Innern Dr. Köster führte aus: An die Stelle der ergangenen Verordnung des Reichspräsiden ten tritt das Gesetz zum Schuhe der Republik. Wir müssen den Mut und die Verantwortung finden, endlich den Sumpsbodenzu sanieren, aus dem die feige Mörderge- stllschast entsprossen ist. Wir dürfen nicht warten, bis man der Republik den Hals abschneidet, über die Einzelheiten menstoß sjelcn hie e r st«n S ch ü s s e, Den Beamten gelang er, sich wikd-c noch der Kaserne zurückzuzlehen. Am Abend und in der Nach: kam >o zu mehreren A n g r i s s e n g e g c n die Kasernen der Landespolizei-und nach voraus«« oangen-n Verhaftungen zu Sch i« h e r«i«n. bei denen es auf beiden Seiten Verlust« gab Für die Wucht der Angrifss spricht, daß die Kosernentür eingedrückt wor den ist. Diese Dorgi ime gaben der Regierung Veranlassung, in der Nacht zum Mittwoch verschiedene Teil« d«r Landes- -oktzsi zur Unterstützung nach Zwickau zuckenden. Gesetzes zu stellen. Kleine Mittel helfen nichts mehr, Latz ! Zentrum lehnt jedes Ausnahmegesetz ab« Niemandem, de" überzeugter Monarchist ist, soll ein Haar gekrümmf werd« solange er seine Ansicht ehrlich verficht. Wir müssen fest UN unerschütterlich auf dem Boden des Rechter stehen und vou. hier aus an das Gesetz herantreten. Mir die Ausschuhbe» rctungen behalten wir uns die Behandlung der Einzelheiten vor. Schutz der Republik ist für uns Schutz des Reiches und Schutz des Vaterlandes. Auch die Entente möge aus denk Tatsachen die Folgerungen ziehen, daß es notwendig ist, de» Frieden Europas zu sichern und uns nicht immer tn de» Rücken zu fallen. Abg. Petersen (Dem ): Alle, denen es ernst ist mlt de» Wohle des deutschen Volkes, müssen alle Kräfte «tnsetzen, um die Fortentwicklung der demokratischen deutschen RepiüM zu schützen und zu festigen. Wkr sind bereit, ihr diefmtge» straftrechtlichen Mittel an die Hand zu geben, deren fie Ha dars. Es handelt sich um notwendig« ErgärO»»« gen des Strafrechts, die nach allen Sebder» h i n angewandt werden können. Wir hoffen auf beichte», nigte Verabschiedung eines brauchbaren Gesetzes, Abg. Dr. Düringer (Deutschnat. Volksp.) ging So» b« Berechtigung jedes Staates aus, feine Sechsterhaktüngdantz» zusetzen und anerkannt«, daß die Erschütterung der Atzte« Wochen besondere Maßnahmen erforderlich mache« LIe Entdeckung von Organisationen im ganzen Reiche, die man tatsächlich nur al, Mordzentralen bleichen könne, and do» fluchwürdige Verbrechen gegen einen hervorragenden deut- scheu Mann machen ein sofortige, Eingreifen notwendig. Deshalb habe die deutschnationale Fraktion grundsLtz» lich die Maßnahmen des Reichspräsidenten als barsch- tigt anerkannt. Zu ihrem größten BekröMden habe sie aber dann den Ausspruch des Justizministers zur Kennt nis genommen, daß diese Verordnungen ausschließlich gegen rechts gerichtet sein sollten. Wenn man auch die.patiris che Verblendung und Borniertheit ber »eutschvölkischen Kreise zugeben wolle, müsse mcm loch fragen, ob es derartige fanatische Elemente rmr auf der äußersten Rechten gebe, ob die Regierung nur auf der Rechten Feinde zu fehwr vermöge. Auch für die Republik müsse der Satz gelten, daß Gerechtigkeit das erste Gebot für dis Regierenden ist. Seine Partei habe sich aus? den Boden der Verfassung gestellt und halte es Mr verfehlt, an der Verfassung viel herumzudoktern. Es fei ein uner hörtes Vorgehen, daß das Gesetz dem Reichstag ohne Be gründung zugehe. Düringer schloß mit dem Hinweis da rauf, daß letzten Endes die moralische Erschütterung in Deutschland und die unverfrorenen Verbrechen zurückzu ähren feien auf den Druck des Berfäiller Vertrages. , Abg. Dr. Rosenfeld (Unabh.) begann feine Ausführun gen mit scharfen Angriffen gegen die Deutschnationalen, von denen er dann auf Bayern überging, in dem die Mörder organisationen besonders geschützt würden, und vor dessen Grenze die Reichsregierung noch immer Hakt mache. Er> trat dann besonders für weiteste Ausdehnung der Amnestie ein und äußerte starkes Mißtrauen gegen hie Einrichtung des Staatsgerichtshofes. Er fordert« ein neues Disziplinär gesetz, welches die Entfenrung monarchistisch gesinnter Be amter ermöglicht. Auch die Reichswehr sei alles wenigen als ein zuverlässiges Instrument, und es fei höchste Zeit,daßf endlich ein wirklicher republikanischer Retchswehrminister komme. Abg. Stresemann (Deutsche Np.) begann mit der Er klärung grundsätzlicher Bereitschaft zur Mitarbeit an dem Gesetzentwurf und mit der Anerkennung der Notwendigkeit, Maßnahmen zum Schutze der Verfassung und zum Schutze der verfassungsmäßigen Abzeichen der Republik zu ergrei fen. Gegenüber den Beschimpfungen von link» trat er füg die alt« Relchsfahn« ein, die als Symbol einer großen Der- gangenheit geachtet werden müsse. Ebensowenig aber könne man damit einverstanden sein, nnnn die heutige Reichsfahne beschimpft und herabgewlirdigt werde. Ab«. Stresemann schlug vor, die Bestimmungen des Gesetzes in ihrer Wir kung dadurch zu vertiefen, daß man sie nicht auf die repu blikanische Staatsform beschränke, wie da» der Titel des Gesetzes tut, sondern daß man als ihr Ziel den Schutz der Verfassung kennzeichnete. Die Berfassung «ehe weiter als die Staatsform. Es komme letzten Endes nicht daraus! an, welcher persönlichen Überzeugung der einzelne sei und welche Staatsform er, wenn ihre Durchführung sich ohne Widerstand erfüllen »eße, für die beste halten möchte. Es komme vielmehr darauf an, wie der einzelne sich zu dem bestehenden Staate stelle. E» komme an <mf dk Bejahung des Staate». Als verfassungstreu müsse man alle diejenigen anerkennen, die bereit seiet,, in diesem Staate freudig mitzuarbeiten, daß er sich ay» tiefer Erschütterung und Not wieder aufrichte. Als ein Beispiel für diese Gesin nung glaubte der Redner gerade den ermordeten Außen- mstiM« «führen M dürfen, dernachGe« Schwere Ausschreitungen in Chemnitz. Ehemnih, ö. Juli In Chemnitz versammelten sich die Teilnehmer am Demonstrationszug auf dem Johannissriod- hof. Bon dort aus bewegte sich der Zug durch verschiedene Straßen nach der inneren Stadt. Unterwegs zweigten klei nere Züge ab, die verschiedene Arbeitsstätten durchsuchten. Dabei wurden, laut einem Bericht der „All«. Ztg.", mehrere Fabrikleiter aus Kontoren und Wohnungen geholt und zur Beteiligung am Zug« gezwungen. In den Abendstunden zogen verschiedene Trupps In der Stadt umher, die aber slchießlich von der Polizei zerstreut wurden. Schwer« Zerstörungen wurden von einer Abteiluna der De monstranten im Christlichen Hospiz, dem Heim des Vereins christlicher junger Männer, verübt. Dort wurde die Türfüllung singe sch la gen und von den ein gedrungenen Demonstranten dis mannigfachst«n Ze r- störungen ausgeführt; so zertrümmerte man das Tele phon, die Laufftange der Treppe und andere Sachen. Mit besonderer Wut wurden die vorhandenen religiösen Ein richtung-gegenstände vernichtet, darunter eine wertvolle Christus-Status u nd ein Gemälde Luthers. Religiöse Zeitschriften wurden auf die Straße geworfen, eine ünbiläumsbibel zerfetzt usw. Selbstverständlich wurde im ganzen Hause nichts gefunden, was als ein Gegenstand mit nationalistischer oder monarchistischer Tendenz hätte an gesprochen weiden können. Gegen 8 Uhr abends gelang es der Polizei, dem Treiben der Eindringlinge ein Ende zu be reiten lind die vor den, Hospiz versammelte Menge zu be ruhigen. Non den im Hospiz anwesenden Mitgliedern des Vereins christlicher junger Männer hat «in junger Mann einen schweren Neroenchock erlitten- dcrge.SlLrtt^» Unabhängige Zeitung für alle Ständern Stadt und Land. DichtesteVerbreitung tnallenDolksfchichten Beilagen: Sonntags -Unt«haltung«blatt und Landwirtschaftliche Beilage Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt IS. — Druck und Verlag der Buchdruckerei Friedrich May in Bischofswerda. — Fernsprecher Nx, 22 —— - .. — > Sewrtvd«- Anzeigenpreis: Die «gespaltene Vrundzelle (Ilm. Masse 14) , . - oder deren Raum 3BO ML, örtliche Anzeigen S.— ML Jan Text- .lrieg oder sonstiger irgend welcher teil (Ilm. Masse 14) 10.—, Mk. di« «gespaltene Zette. Bet Med«» . uiebce der Zeitung oder der Befördernngseinrich. Holungen Nachlaß nach feststehenden Sätzen. — Amtlich« Anmiaen " " ' ' ' ' - e Zelle 7.— ML — Für bestimmte Tage oder Mätze Gewähr geleistet. — Erfüllungsort Bisch ofrweroa. LLTAHLLKf . — Blutige StratzenkäMpfS in Zwickau Das Rathaus gestürmt, die Poltzeihauptwache entwaffnet, der gesamte Rat als Geisel festgesetzt. 3V.Anfchbck M Ist« Demonstrationen am Dienstag kam I- . - _ es in Zwickau «blutigen Unruhen die auch die Nacht schuß der Spitzenorgonisationzur Äu'fnohme der Arbeit dm-ch achmuarten. A« Stadt befindet sich auch hept« noch Mittwoch ousgeforhe, t und ein beruhigendes Flugblatt u m den Händen der Aufrührer. Aus diesem Grund« trafen - - die Meldunge» über di« Vorfälle in Zwickau erst gestern nachmittag «in. Wolffs Sächsischer Landesdienst meldet: Zwickau. S. Suli. Zm Anschluß an di« Demanstraiia , nen haben sich gestern abend in der inneren Stadl und später bi» tn die Nachtstunden hinein vor dec Kaserne der 5'po ebhafke Straßenkämpfe entwickelt. Re leider ine größere Anzahl Opfer gefordert hoben. Vie Demon- krm»hw. melche d« ttathau» gestürmt hotten, um »ie darin uatergebrochte P-lizeihouplwache ,v entwaffnen, Me sich der darin befindlichen Waffen bemächtigt, vorauf vurhe hie Sipo eingesetzt, um den Marktplatz zu säubern, vobei fiel« die ersten Schüsse. Ein Arbeiter wurde durch ünen Bauchschuß getötet. Die Arbeiter gaben gleichfalls feuer und verwutwelen eine Anzahl Polizeileute. zum Lett chwer. Z» den späteren Stunden zog die Men« vor die Kaserne, in die sich die Sipo zurückgezogen hatte. Sie be sserte die Kaserne und forderte die Sipo zur Herausgabe M Waffen ans. Lied wurde verweigert, und -» entspann ich «ine neue Schießerei, wobei die Demonstranten ehr schwere Verluste erlitten und auch die Stpomannschaf- en wtckerum Verwundete hatte«. Zm Stadtkrankenhausc ind 1« Verwundete eina-ll-fert morden, darunter 10 Arbei te und i Sipoleute, Einige Verwundete befinden sich auch m Krankenslift und im Lazarett. Von der Polizei ist einer n der Recht gestorben, so daß im Ganzen r Tote zu bekla gen sind. Di« hiesigen Zeitungen können nicht erscheinen, weil iberall Generalstreik proklamiert ist. Der Aktion»- msfchuh Hot den Sesamtrat als Geisel iestgenam- nen. um dadurch von der Regierung die Zurück zie- ung der Sipo zu erzwingen. Zwickau, 5. Juli, hier sind anläßlich der gestrigen lln- uhen sämtliche Schulen, sowie das Rathaus geschlossen, kie Beamten weigern sich, den Dienst zu versehen, und -war au» dem Grunde, weil ein genügender Schuh nicht «währleistet werden kann. Nach weiteren Meldungen herrscht in Zwickau Anarchie, das Bürgertum ist vogelfrei. Jugendliche 'Spartakisten durchziehen dis Straßen der Stadt, dringen in ie Häuser ein und suchen noch Waffen, Diese dunklen Ele, nents sind außer Rand und Band, ohne jede Organisation, holten die des Wegs kommenden.Auto» an und fahren sie fort, wohin weiß niemand. Sie sind eben requiriert. Im Lause des Nachmittags murde «in« Anzahl Geiseln festgesetzt. Die Kaserne wird nach wie vor belagert, und man will die Sipomannschaften mit aller Gemalt herausholen. Die Er regung geg«n di« Grüne Polizei ist sehr groß. Gitte amtliche Erklärung zu dem Aufruhr in Zwickau. über den Ausruhr in Zwickau gibt di« söchs. Regierung durch die Staatskanzlei folgende amtlich«, die Vorgänge sehr abschmächende Erklärung: „Die Demonstration zum Schutz der Republik am Diens- tag verlies auch in Z vickou ruhig. Noch ihrer Beendigung bobsn einzelne Trupp» von Zivilpersonen den Versuch ge- macht, da-HqusdesVorsitz-ndendyrDetttschi nationalen Vplkspartei. Kaule, anzugreifen. Hiervon unabhängig stürmte «ine andere Grupp« die Is, und V. Polizeiwache und gelangte dadurch in den Be t' tz p o n W a i s e n. Aus Anforderung wurden SO Beamt« der Landeepolizei In die Stadt zur Hilf« gesandt. Aus dem!. , ... . Marsch dahin traten ihnen in der Schnecbrarr Straße etwa.kann geredet werden. Übrigens stehen und fallen wir mit 20t) Personen entgegen und richteten «Inen ungewöhnlich j dieser Sanierungsqftion. Weitere Gesetzentwürfe werden bestigen Anariss gegen die Pollzeibegmten. In kurzer Zeit dem Hause noch in dieser Sitzungsperiode zugehen. Es ist war die Polizeiabteilung uinkrei st. Bei diesem Zusam- ober nötig, daß dos Land lebt. Und da» Land ist in Gefahr.