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22-^ »S0L- 27S.-- — die Erfüllmigsoet Nr. 148. 7«. Jahrgang. Mittwoch, den 28. Jtmt 1822 men Me«. »o raickam »000»00»»l illamts -u Bautzen, >t» zu Bischofswerda. ik. rss sie« ae- lfsachen. ISL— irE UW I, SM Mll 175.^ 1S0.- onsta 2vkr. lu». von etwalaea Tlemenßen, dl« « «W ooeere», nev wollen, daß unsere politische Arbeit sich fassuog,mäßiger Gruadlaae «M Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und k Land. DichtesteVerbreitung inallenVolksschichten ^Beilagen. Tonntags «Unterhaltungsblatt und^Landwirtschaftliche Beilage chdeschitftsstelle Bischofswerda, Altmarkt 15. — Druck und Verlag der Buchdruckerei Friedrich May in Bischofswerda. — Fernsprecher Rr. 22 Spuren versolgt worden, dl den« kommen. Kur, ' abgefahren sein Mörder es zur Wir verlangen darum auch von der Regierung, daß sie ser« Partei und di« in Ihr vereinten MWivnen deuts Wähler und Wühlerinnen Verleumdungen deckt, daß det, al» ob sie sich solche . . machen wollte. Wir diesen selbstverständlichen Schutz staatsbürgerlichen Ehre unserer Mitglieder und Anhai wird die Partei mit aller Ents< An unsere Freunde im Lan i eine geübte terin Mk» dlg« Lrdeit an- größer« Kinder, tadtSa. tz, Bifchofstr.21, ren at «N» icksn, lpven »»srs» IlOävls öichert. Droodou Me. löSI. »emeinde« «nzetgenPeei»: Die «gespaltene chnmd-eU» (Zdn. Stoss, mn. .. « « 'Aik^okafi« «tschofowerda Konto «4. oder deren Raum LSO Mk., örtliche Anzeigm 3.-MK. I«! durch Am Falle höber« ««matt - .Krieg oder sonstiger irgend welcher teU <Zlm. Motte 14) 10.- Mk. die SgAalteneSette. «efD, Zustellungegebühr. Störung de» Betriebes der Zeitung oder der Besörderungseinrich- Holungen Nachlaß nach feststehend meträger und die tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder die Sgemaltene Seile 7.— Mk. — Ei« Avfrrrf der Demokraten. Verlln, 27. Juni. Die Deutsche Demokratische Partei erläßt folgenden Aufruf: „Deutsche Demokraten? Wiederum ist durch Mörder band «ine Stütze der Republik gefallen. Diesmal ist das Opfer ein Vorkämpfer unserer Ideen, unser Parteifreund, der Reichsminister de- Äußern Dr. Walther Rathenau. Dies« schändlich« Tat ist nur ein Glied in der Kette zahlreicher -ampfakt« gegey die mühsame Aufbauarbeit iw neuen Deutschen Reich. Wir haben lange gehofft, daß es gelingen werde, oll« Schichten unsere» Polte» tm vaterlän dischen Gemeinschaftsgefühl um die neue deutsche Verfassung zu scharen. Wir haben deshalb den Geist der Verantwort lichkeit betätigt. Unsere Hoffnung hat getrogen. Di« Politik der Versöh nung ist als Schwäch« g«deut«t worden. Gewissenlose Par teiagitation und Verhetzung durch monarchistische Kreise hat das Verbrechen in Deutschland zur politischen Masse gemacht, eine Waffe g e g e n die Verfassung, gegen die Demokratie,gegendi« Republik. Damm sagen wir den schärfsten Kampf allen El«, menten an. die sich anmaßen, ihren auf die Wiederherstel- li'ng überlebter Zustände gerichteten Willen der großen Mehrheit de» deutschen Volke« aufzuzwingen. Wir fordern die Zusammenfassung aller versa sfungs- treuen volkrkräfte, um die Republik mit allen Mit teln de» Grießes und der Macht de» Staates zu schützen. In diesem Kampfe muß feder Parteigenosse im Reich seine Schuldigkeit tun. Jeder stelle sich den Organisationen zu werktätiger Hilfe zur Verfügung. Es gilt die Sicherung von Deutschlands Bestand, Ruhe und Zukunft. . . E» lebe die Republik! Deutsche demokratische Partei: Petersen. Erkelenz. Erklärung der Deutschnationalen Bolkspartei. Durch die Erklärungen der deutschnativnalen Fraktio nen des Reichstag rs und Preußischen Landtages ist di« Em pörung und Entrüstung der Deutschnationalen Dolkspartei über da» schmachvolle verbrechen, dessen unschuldiges Opfer der Reichsminister Dr. Rathenau geworben ist, zum Aus druck gekommen. Wiederum ist diese Mordtat zum Anlaß genommen worden, um unerhörte, unbewiesene und nie beweisbare Beschuldigungen und Verleumdungen gegen unsere Partei, ihre Führer, Mitglieder und Anhänger zu schleudern. Mit Entrüstung weisen wir im Bewußtsein un sere» reinen Gewissens diese niederträchtigen Verdächtigun gen zurück, die um so verwerflicher sind, als gerad« durch sie der Frieden im Lande auf» schwerste bedroht und di« Herstellung einer gemeinsamen Kampffront gegen die furcht bare Verwilderung der Sitten, die unter dem Drucke de» Diktate» von Versailler und all seinen Folgen in unserem Volke immer weiter üm sich greift, unmöglich gemacht wird. Mil Verbrechen, und Mordbuben hat die veutschnationale Volkspartei nicht» aemetu. ' Seit Gründung der Deutschnationalen Dolkspartei haben wir Ni« einen Zweifel darüber gelassen, daß wir di« Errei chung unserer Ziel« nur auf verfassungsmäßigem Wege und mit den Mitteln de» Recht» und der Ordnung erstreben. Wir wissen, daß dieser Grundsatz Gemeingut aller in der Deutschnationalen yolkspartei organisierten Deutschen ist. Die Parteileitung hat wiederholt in früheren Fällen politi scher verbrechen die Behörden bei ihren Maßnahmen mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln tatkräftig unterstützt. ! un- deutschen en verlogen« und haßerfüllte aber auch den Schein vennei. -rdächttgmchen selbst zu eigen selbstverständlichen Schutz der inger schiebende«» eintreten. An unsere Freunde im Land« richten'wir da» dringend« Ersuch«», in diesen erregten Zeiten völlige Ruhe zu bewah ren und sich auch durch Provokationen nicht zu Unüberlegt heiten hinreißen zu lassen. Durch di« Verordnungen de» Reichspräsidenten vom Sä. Juni d. I., die nach der eigenen Erklärung der Reich»regi«nmg ausschließlich gegen recht» gerichtet sind, sind wir aufs schwerste bedroht. Dir werden gegen jede» Unrecht, da» un» aus diese Weise angetan wird, mit allen gesetzlich«» Mitteln ankämpsen. Wo aber di« Staatsbehörden sich für die Wiederherstellung de» stmeren Friedens aleichmWa ohne Ansehen der Perlon und der poetischen Parteistellung «infetzen, können und müssen st« der tatkräftigen Unterstützung der in der Deutschnatwnalen Volkspartei organisierten, ordnungsliebenden Teil« dMtKü Nslkrr «Miß sein, Vie K« uvkm Die Trauerseier für Rathenau. Verlln, -k. Juni. Di« Trauerfeier für den Mnister Rathenau wird noch dey Beschlüssen eine» besonder» einge setzten Reichitagsausschüsse» nunmehr im Pley ar- sitzungvsaal« de» Reichstage- am Dienstag mittag 12 Uhr stattfinden. Di« Trauerrede am GälHe Wirtz Reichskanzler Dr. Wirth halten Wahrscheinlich Verden auch Rachruf, namens des Reichstag«» und der Lande-- rsgierungen erfolgen. Noch Schluß der Trauexfeier wird der Sarg au» dem Reichstagsgebäude getragen Utzd auf «inen Wagen gehoben werden, der vor dem Hauptpoftal warten wird. Der Sara wird an einer Ehrenkompag- nie der Reichswehr vorbei, di« d«n Tote» durch prä sentiertes Gewehr glltßen wird, über den Köntgsplatz und um die Siegessäule Hemmgeführt werden. Hier endet die öffentlich« Trauerseier. Di« eigentlich« Beisetzung der Leich« in der Rath«naufch«n Familiengruft in Oberschöneweide wird nur unter Teilnahme der nächsten Familienangehörigen de» Ermordeten stattfinden, da die Familie am Grabe keine öffentlich, Feier wünscht. Die Änderung im ursprünglichen Plan der Trauerseier war nötig, weil in dem Ausschuß keine Einigung über di« Ausschmückung der Wandelhalle Zu standekommen tonnt«. Die sozialdemokratischen Parteien bestanden hier auf der Entfernung der alten Ho heitszeichen. Ja, die Unabhängigen holten in aller Eil« so gar ein Gutachten eines Sachverständigen darüber An, ob dis Entfernung des Kaiser-Wilhelm-Henk- mals aus der Wandelhalle in so kurzer Zeit technisch mög- lich fei Die bürgerlichen Parteien erklärten sich einmütig gegen die Entfernung und auch gegen dioverhül- lung des Denkmal». Zu dieser Angelegenheit erfahren wir noch, daß, als der Plan bekannt wurde, seitens der deutsch-volksparteilichen Abgeordneten Frau von Oheimb die Familie Rathenau telephonisch vexständigt worden ist. Infolgedes sen war aus dem Kreis« der Familie unter Hinweis -darauf, daß der verstorbene nicht nur Kaiser Wil helm ll- na Hegestand en hat, sondern auch ein großer Verehrer Kaiser Wilhelm» I. war, entschiedener Einspruch dagegen erhoben worden, daß die Entfernung des Kalser-Wilhelm-Denkmüls in ir- gemeinen Zusammenhang mit dem Tode Rathenau» ge bracht werde. Mitteln zu wachen. Gegen sevea. der vckvoma» gen, guthelhen ob« sich ekwatGm OeganisaNoae« —— ßen sollte, Über deren Ziele in dieser Hinficht Zw-Hck tzck stehen könnten, ist rückslchl»ls» der «»»schlckG aus unserer Parket zu bervlrrsnt Wenn so durch gemeinsame Arbeit aller roirAKb nationalen für die unbefleckte Ehre unser« Partei geboten wird, missen wir uns niit ollen Freunden im einig in der festen Zuversicht, daß uns«« Sache zu« der Erneuerung und Befreiung unsere» Volk» und lande» auch die schweren Stürm« der GogMNvort überstehen wird. Der Vorsitzende der DeuKchoationalw» BEI gez. »lk Zahlreiche Derhastrmge«. Verltn, 27. Juni. Wi« die Blätter berichten, fbck «a Montag in Berlin 1b Personen festgenommen worbe», dk unter dem Verdacht stehen, der in dem Killina»rprru«ß Ml» genannten Organisation 0 anMgehbren. Sie wurden st» Polizeipräsidium gebracht und einstweilen in DewechrftM gehalten. Ihr Aufenthalt zur Zeit de» Anschlag« und ch« Tätigkeit wird genau nachgeprüft. Sie konnten jedoch, wie der „Tag" berichtet, sämtlich ihr Alibi einwandfrei aachwei» sen. - Verlin, 26. Juni. Nach einer Meldung der „V. Z. am Mittag" aus München ist auf, Veranlassung der Staat»-» Anwaltschaften Berlin und Kvsstk der Kapitänleutnant Hoffmann als verdächtig des Anschlag« auf Scheid« mann und der Beteiligung an der Ermordung Rathenau» verhaftet worden. Festgenommen wurde ferner, wie das- selbe Blatt aus Flensburg meldet, daselbst der Kapitänleut» nant Karl Tilesen, der ältere Bruder d« d« Mord« an Erzberger dringend verdächtigen Oberleutnants zur S« a. D. Heinrich Tillesen. Zur Verhaftung Karl Tillesen» in Wensburg erfährt ein Mitarbeiter des Berliner Tageblatt«, daß gegen Tillesen schon kurz nach dem Attentat auf den Oberbürgermeister Schetdemann ein Haftbefehl erlassen worden war. Die aeoe» Karl Tillesen eingeleitete Untersuchung hat ergeben, daß oto Beschreibung eine» der beiden Täter bet dem Attentat miss Rathenau genau zutrifft. Außerdem feien Aeußerungen von Tillesen festgestellt worden, die--en Verdacht der Mittäter- schäft am Attentat gegen Rathenau begründen. Ferner ist durch Aussagen von zwei einwandfreien Zeugen der Mord verdacht aufzweiweiterePersonen gelenkt worben. Dio Beschreibung de» einen Täter« paßt auf einen früh««» auswärts wohnenden Offizier. Seine Verhaftung ift KI« graphisch verfügt, gleichfalls telegraphisch di« Verhaftung de» anderen auswärts wohnenden früheren Offizier», der in dem dringenden verdachte steht, mittel- und unmittelbar mit de« Mord in Verbindung zu stehen. Schließlich find mehrer» Personen, meisten» frühere Offizier« und Studenten, sowohl in Berlin al, auch außerhalb verhaftet worben, die Ge be imorgantsation«» an gehören. Di« außerhalb Verhafteten werden sämtlich npch Berkin transportiert. Ml« da» Vchtuhr-Abendblan -Sei. stütz ««Widm» Kurz nach der Tal soll el» ^ i. Man «chatt MU b« zur Flucht benutzt haben. Verhaftung»« 1« Dresden. 1 Im Anschluß an eine Sonnemoendfeier wurde am Sonn abend in Dresden der Korvettenkapitän v. Lbendroth, der Vorsitzende der Gruppe Hausen d« verband« national- gesinnter Soldaten, verhaftet. Am Sonntag vormittag wurde der bekannt« General Maerckeraufda» Polizei präsidium Wert, wo er sich eine« mehrstündigen verhvr zu unterziehen hatte, weil man ihn dm Vegünsttgung monarchi- stischer Umtriebe und der Vorbereitung zum Hochverrat ver dächtigte. Da die Vernehmung, die der vom Iufttzmtnister Dr. Zeigner in di« Staat«amvoÜfchast berufen« politisch« Kommissar Dr. Günther führte, die Haltlosigkeit der Beschul- digungen ergab, wurde General Maercker am SomM, nach mittag wieder freigelassen. Korvettenkapitän v. Adendroch der wurde erst am Manta- mittag inFreihttt -esehst. VH- WAN -'L^LLLLi. Halbmast. Berlin, 26. Juni, (D. T- B.) Aus Anlaß dpr Beerdi gung des Reichsaußenmlnlster» Dr. Rathenau ssgagep mor- gen Dienstag die Behörden im ganzen Resche Halb mast. - DK Beamten und Angestellten der Reichsbehörden wer den aus Anlaß der Beisetzung des R«ichsministers Dr. Ra thenau, soweit der Dienstbetrieb es gestattet, zur Teilnahme an allen etwa geplanten Trouerkundgebungen beurlaubt. Verlin, 26. Juni. Amtlich wird gemeldet: Westen der morgen mittag 12 Uhr stattsindenden Trauerseier für den Reichsminister Dr. Rathenau wird zur eindrucksvollen Be kundung der Anteilnahme der Reichseisendahn Punkt 12 Uhr mittag» auf 5 Minuten der gesamte Zugverkehr auf den Stationen und Strecken stillgelegt. Di« Angaben von an derslautenden Zetten ftir diese Stillegung sind ungültig. Dis mit Reichsflaggen ausgestatteten Amtsgebäude flaggen mor- gen auf halbmast. Eine Aenderung der Reichsverfaffung. Die gestern veröffentlichten Ausnahmebestimmungen stellen nur «in Provisorium dar, di« Reich»oerfassung sott entsprechend abgeändert worden. Wie man hört, ist sogar mit einer Verschärfung der bereit» erlassenen Bestimmungen zu rechnen. Verlln. 27. Juni. Der Entwurf de» Gesetze« zum Schutze der Republik, der die vorläufigen Verordnungen de» Reichspräsidenten abläsen soll, ist bereit» seitens der zustän digen Ministerien fertiggestellt. Er wurde am Montag nach mittag um S Uhr dem Kabinett zur Beratung vorgelegt. Der Kabtnettsrat fand diesmal b^lm Reichspräsidenten Ebert statt. Für die Annahme des Gesetzentwurf« ist «ine Zweidrittelmehrheit im Reichstag notwendig, da er Veränderungen der Verfassung vorsteht. Wie »int Rach- »itht,nstelle meldet, ist di« Reicheregierung fest eötschlos- 'en, falls diese Zweldrittelmasorität im Reichstag nicht zustandekommt, zur Auflösung des Parlaments zu schreiten, . «beit sowie guten Löhnen Offerten unter le» erbeten. V-rMMArM-r ASMoltzwerüaer Einzige Tageszeitung tm Amtsgertchtsbeztrk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Die» Blatt enchölt die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt- mannschaft, der Schulinspektion und de, i des Amtsgerichts, de» Finanzamt« und d« Grsch«t»u«M»»ets«: Leden Werktag abend« tür den folgend. Tao. Be»uo«»«l»: Bei Abholung in der Gekchäst-stell« monatlich Md. 1S.2S, bet Zustellung in» Hau« monatlich Mk. 1«.—. durch die Post bezogen viertel Ührlich Mk. 4S.— mÜ Zustellung,gebühr. Alle Dostanstalten, Dofiboten, sowie Ze«tung«au,träger Geschastistelle de» Blatte» nehme« sedrrzttt Bestellungen entgegen. Postscheck,«»»« r Amt verbi - - .letrirbe« der Zeitung oder der hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezug»preise».