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Amtliche Bekanntmachungen. Der von Riederputzbau nach Naundorf führende Kam. MmVationswsg wird wogen Beschüttung in Flur Tröbigau chn IS. und 17. ds. Mts. gesperrt. Der Fährverkehr wird Mer Schmölln «wiesen. Amtshauptmannschast Bautzen, 15. Juni 1922. In das Güterrechtsregister ist heute eingetragen wor den» daß die Verwaltung und Nutznießung des Fabrik besitzers Friedrich Heinrich Paul Müller in Niederputzkau en bem Vermögen seiner Fxau Marie Olga Müller ged. Mchlan daselbst durch Ehevertrag vom 10. Juni 1922 aus geschlossen worden ist. Amtsgericht Bischofswerda, am 14. Juni 1922. Städtische Bekanntmachungen. Wegeelnzlehung. Der noch vorhandene Teil des Fuß weges entlang dem Mühlgraben zwischen Bischofsstrüße und Mühlgrabenbrücke (sog^ SchMgelweg) soll eingszogen werden. Widersprüche gegen dieses Vorhaben sind binnen drei Wochen schriftlich bei uns anzubringen und zu begründen. AM Rücksicht auf die wasserknappheil wird alles Be- sprengen der Gärten mit Schläuchen oder Wassersprengsrn untersagt. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe tzis zu 1500.— ^l oder 14 Tagen Haft geahndet. Bischofswerda, am 15. Juni 1922. Der Rat der Stadt. sötzliche Vorlage, ob man dem Negierungsentwurf in seiner ^grundsätzlichen Tendenz zustimmen könne, verneint hatten und weil die Unabhängigen gegen die Bürgermeisterverfas- ching sich ausgesprochen hatten. Obwohl von bürgerlicher Weite eingewendet wurde, daß unter solchen Umständen leigentlich eine Weiterberatung des Gesetzentwurfes nicht an- AäNgig sei, beschloß die Mehrheit des Ausschusses doch die Meiterberatung, woraus hervorgeht, daß die Kommunisten i4n der Zwischenzeit allem Anschein nach wieder den üblichen Ulmfall zugesagt haben. Unter Ablehnung bürgerlicher Ver- Mesterungsanträge wurde der Emwurf bis zum H 24 weiter Devoten. Annahme fand ein bürgerlicher Antrag, nach dem Das Wahlrecht denen versagt wird, die unter Polizeiaufsicht Dtehen und ein weiterer bürgerlicher Antrag, der fordert, daß ein Gemeindevertrcter sein Mandat verliert, wenn Um- istände eiiMtreten sind, die zum Verlust seines Wahlrechts «hrten. ' Eine Niederlage der KoMMurriften. Wie wir schon wiederholt ^richtet haben, versuchen die .Kommunisten die restlose Durchdrückung ihrer bekannten 4 Forderungen mit Hilfe eines Betriebsrätekongresses für Sachsen zu erreichen, der als Nebenparlament und als Kon- trvllinstanz für den Landtag aufgemacht werden sollte. Die Sozialdemokraten und die Unabhängigen wandten sich gegen diesen Plan, weil ihnen der Landtag als Mittel für die Erreichung ihrer parteipolitischen Ziele genügte. Am Montag war in Chemnitz, dem Hcmvtzentrum der kommu nistischen Partei, eine Vollversammlung der Betriebsräte von Groß-Chemnitz einberufen worden, die über die Frage der Einberufung eines Betriebsrätekongresses für Sachsen Beschluß fassen sollte. Auf dieser Versammlung erlitten die Kommunisten eine schwere Niederlage, denn es wurde mit großer Mehrheit eine Resolution angenommen, in der die Einberufung eines Detriebsrätekongresses abgelehnt wird mit der Begründung, daß für die politischen Handlungen die Fraktionen ihrer politischen,,Parteien, die die Kandida ten zu den Parlamenten aufstellen und die politischen Richt linien feststellen, verantwortlich sind. In der Resolution wird weiter zum Ausdruck gebracht, daß die politischen Zu sagen der beiden sozialistischen Parteien auf die 4 Forderun gen der Kommunisten ausreichend erscheinen und die Frak tion der Kommunisten im Landtag veranlassen müßten, für die strittigen Kapitel der Pdlizei und der Justiz zu stimmen. In dieser Resolution wird, was bisher immer abzustrei ten versucht worden ist, gewissermaßen parteiamtlich zuge geben, daß den Kommunisten auf ihre 4 Forderungen weit- . geh ende Zugeständnisse gemacht worden sind. Man wird Mso bei der Abstimmung über die strittigen Etatkapitel und Mi der Verabschiedung des Gesamtetats wieder mit dem Wichen Umfall der sächsischen Kommunisten rechnen können. r Werdau, 15. Juni. Die Republik in Gefahr. Am Fest zuge der sächsischen Feuerwehren am Sonntag beteiligten sich 34 Feuerwehrkapellen. Die Stadt zeigte großen Flag genschmuck, darunter viele schwarz-weiß-rote Fahnen. Die Besitzer derselben wurden behördlich bedeutet, diese Fcchnen mit sanuarz-rot-goldenen Schnüren zu behängen oder sie zu entfernen. — Vielleicht ergreift die Behörde auch dieselben Maßnahmen, wenn die kommunistische Jugend mit roten Fahnen durch die Straßen zieht. Satten. Die Braut erlitt einen derartigen schweren Nerven- chok, daß Zweifel daran bestehen, ob sie jemals wieder voll kommen zurechnungsfähig wird. — Wieder «lvHkoß« vorsbrand. Das Dorf Capern bei Schneckenburg ist fast völlig niedergebrannt. 20 Gebäude fielen den Mammen anheim. An Rettung war nicht zu den ken, da fast die ganze Bevölkerung an der Beerdigung eines Bewohners des Nachbardorfer Stresow teilnahm, der bei der Brandkataftrvphe in diesem Ort verunglückte. Man vermutet ebenso wie in Stresow so auch itz Cavern Brand stiftung. — Das brenuekide Moor. Im Kreise Zeven in Nord hannover brennt seit zwei Wochen das Moor. Der Brand konnte bis heute nicht eingedämmt werden. Der Brand herd umfaßt bereits 200 Morgen Moor, und es besteht die Gefahr weiterer Ausdehnung. Das Feuer ist stellenwise in den Moorboden eingedrungen und hat große Mengen wert vollen Torfes zerstört. Demokratie und Volksbegehren. Einem Bericht über einen Vortrag eines Führers der Demokratischen Partei, des Ministerialdirektors Dr. Dehne, Mitglied des Sächsischen Landtages, entnehmen wir folgendes: Die gegenwärtige Regierungsbildung erfolgte nicht auf demokratischer Grundlage, sondern rein einseitig nach sozia listischen Grundsätzen. Diese Bildung der Regierung war undemokratisch. Hätte die Sozialdemokratie damals im Par lament über eine sichere Mehrheit verfügt, so wäre sie nach dem in einem parlamentarisch regierten Staate geltenden Brauche in ihrem Rechte gewesen, aber sie hatte mit den Un abhängigen zusammen keine solche Mehrheit; man versuchte einfach weiter zu regieren, ob mit oder ohne Kommunisten. Die Regierungsmehrheit ist dann verschiedene Male ausein- andergesnllen und nur durch das Einspringen der bürger lichen Parteien konnten wichtige Negierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Auf die Dauer ist aber eine solche Regierung nicht mög lich. Regierungsvorlagen, wie sie das Kirchengesetz und das Eewerbesteuergcsetz> gezeitigt haben, entsprechen nicht den demokratischen Grundsätzen, sondern haben diktatorischen Charakter. Die politische Einslußlgsigleit, wie sie sich jetzt infolge der 2 Stimmen Minderheit ergibt, wird sich in der nächsten Zukunft gerade bei der Gewerbesteuer für die Bür gerlichen in Geld umwerten. Wenn man soweit geht, daß man sogar fremdes, in einem Unternehmen steckendes Kapi tal besteuert, so zeigt man damit nur, daß man unter allen Umständen den Unternehmer, ob er nun dazu imstande ist oder nicht, mit Steuern bestrafen Wille Ein Fehler der Deinokratie würde es sein, jetzt beiseite zu stehen, wo sie trotz parlamentarischen Snstems von den Regierungsparteien selbst zur Seite gestellt worden ist. Wenn ein recht beachtlicher Teil der Wählerschaft seine Stimme für das Volksbegehren abgibt, dann kommt es vielleicht gar nicht zum Volksentscheid. Die Regie rung dürfte sich dann am Ende sagen, cs bleibt jetzt nichts anderes mehr übrig, als zurückzutreten. Im Interesse eines- rein demokratischen Systems liegt es, daß jeder, der für dasselbe eintritt, seine Stimme für das Volksbegehren abgibt. Sogar im Interesse der Mehrheits sozialdemokratie kann es liegen, endlich einmal mit einem Zustande zu brechen, der sie zur Kraftlosigkeit verurteilt, und daß endlich einmal neue Verhältnisse geschaffen werden, die ihr die Kraft zum selbständigen Handeln wiedergeben, die sie jetzt nicht mehr hat. Die rein sozialistische Parteiregierung muß durch Neuwahlen gebrochen werden. Die rein demo kratische Regierungsform, die allein ihr Recht zukommen läßt, muß wieder Eeltuna erlangen. Aus diesen Gründen ist es auch für den Demokraten wichtig, das Volksbegehren zu unterstützen. Für ihn ist es nicht der Kampf um eine rein bürgerliche Regierung, diese entspricht ja nicht dem de mokratischen Prinzip. Der Demokrat kämpft für seine eige nen Grundsätze, für die demokratische Regicrungsform in Sachsen, unter der allein die Verhältnisse auch der nichtsozia listischen Wähler gewahrt werden können. Das Volksbegeh ren ist nichts anderes als ein Schritt zur Wiedereinführung der zerstörten Demokratie! Volkskirchttcher Laienbund und Volksbegehren. Der Bund richtet an seine Mitglieder und an alle evan gelischen Männer und Frauen Sachsens die dringende Mah nung, beim Volksbegehren durch Eintragung in die Listen zum Ausdruck zu bringen, daß es der Wu n s ch u n d die Forderung aller evangelischen Kreise ist, eine religionsfreundliche Obrigkeit zu be kommen und nicht eher zu lachen, bis eine kirchenfreundliche Mehrheit in den Landtag und in die Regierung einzieht Denn erst dann hört der Kampf gegen die heiligsten Güter auf, die die gegenwärtige kirchenfeindltch« Mehrheit Landtag fortwährend in den Staub zu ziehen wagt. Un vergessen bleibt bei allen Evangelischen, daß den Birr zehnjährigen der Kirch« naustritt erlaubt ward, unvergessen, daß die Kinder in die weltliche Schul« gezwungen werden sollen, unvergessen, daß an nichtstaatlichen Feiertagen kein Urlaub zum Got- tesdienst erteilt werden soll, unvergessen, daß der 1. Mai und der v. November uns als staatliche Feiertage aufgezwung«n wurden! Immer wiedes muß es allen evangelischen Keifen gesagt werden, daß die evangelische Kirche erdrosselt werden soll, indem der kirchenfeind liche Staat die Mittel für die Kirche wider die Verfassüug verweigert und in unsozialer Weise die Zuschläge zu den Grund-, Grunderwerbs- und Körper schaftssteuern für die Kirchensteuern ablehnte! Die Einrich tungen zur Erhaltung und Förderung der Religion und der Kirche werden immer mehr bedroht und geschädigt! Deshalb kommt es auf j c d e n evangelischen Wahl - berechtigten an, daß er seine Pflicht tut und beim BolksbSgechren seine Stimme abgibt. Da rum, evangelische Männerund Frauen, aus zur Eintragung in dieListen zum Volksbe gehren! Der heutigen Stadtauflage liegt ein Flugblatt des Volkskirchlichen Laienbundes bei, auf das wir hiermit be sonders Hinweisen. Die wirtschaftspartsi für Handwerk, Handel und Gewerbe , im Freistaat Sachsen schließt sich dem Verlangen des Volksbegehrens der übrigen bürgerlichen Parteien Sachsens an und fordert ihre Mitglie der und Anhänger dringend auf, sich in dieListen zum Volksbegehren in der Zeit bis zum 19. Juni einzutragen. Sorgfältige Eintragung in die Listen mit Vornamen und Stand ist notwendig! Dresden. 15. Juni. Vom zwischenparteilichen Ausschuß zur Durchführung des Volksbegehrens auf Landtagsauf- lösung wird mitgeteilt: Aus den verschiedensten Teilen des Landes kommen Nachrichten, die erkennen lassen, daß den Gemeindebehörden die bei der Durchführung des Volksbegehrens zu beobachtenden Vorschriften nicht ge nügend bekannt sind. Einmal herrscht Unklarheit darüber, wohin die Listen nach Ablauf der Eintragungsfrist zu sen den sind. Dann aber hat insbesondere festgestellt werden müssen, daß die Eintragung des Vornamens und Standes von den Gemeindevorständen des öfteren als nebensächlich hingestellt wird. Die hierdurch verursachte mangelhafte Ausfüllung der Listen könnte unter Um ständen diL gätize Eintragung ungültig machen. Aus der Oberlaufitz. Bischofswerda. IS. Juni, —* Die Meldepflicht. Wie uns die Amtshauptmann schäft Bautzen mitteilt, wird von den Gemeindebehörden da rüber geklagt, daß den Meldevorschriften nicht immer nach gekommen wird. Es wird deshalb auf die Vorschriften de? in Nr. 47 des.„Sächsischen Erzählers" vom Jahre 1907 ver öffentlichten Bekanntmachung der AnttShauptmannschafi über das Meldewesen vom 13. April 1907 hingewiesen wonach jeder Zu-, Um- und Wegzug eines Inländer? binnen 1 Woche bei der Gemeindebehörde zu melden ist Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 300 -4 bestraft. In den Gemeinden, die selbst Vorschriften übe das Melhewesen erlassen haben, gelten diese. Die Melde pflicht der Amsländer 'ist durch die Verordnung de^ Ministeriums, des Innern vom 19. Oktober 1921 geregelt; nach der jeder'über 15 Jahre alte Ausländer verpflichtet ist, sich binnen 24 Stunden nach der Ankunft bei der Polizeibe hörde des Ankunftsortes anzumelden, wenn der Aufenthalt im Bezirke eiy und derselben Polizeibehörde länger als 24 Stunden dauert. —* Volkskirchl. Laienbund. Mit Rücksicht auf di« bei längerem Stillsitzen im Freien doch empfindlich« Abend kühle fand die gestrige Veranstaltung leider doch nicht unter den Birken des SchützenhauswAdchens statt, wo st« selbst verständlich viel stimmungsvoller gewesen wäre. Aber auch so war es ein sehr schöner Abend, der gewiß noch lange allen Mitgliedern lebendig in der Erinnerung bleiben wird. Der vom Vorjahr her bekannte Bläserchor der Stadtmifsion aus Dresden bot unter der zielbewußten, feinsinnigen Lei- tung des Herrn Pastor Mols Müller in angenehmem Wechsel Choräle, Motetten, Sätze aus größeren Werken, Volkslieds- alter und neuerer Zeit, Märsche und Chorallätze, bis er sich verabschiedete mit deni in die Abendstille hinaus klingenden, so wundervoll friedespendenden „Harre, meine Seele!" Stärkster Beifall folgt« immer wieder den vollende ten Posaunenvorträgen. Im Mittelpunkt des Abends stand Neues aus aller Wett. — Sei dem großen Unwetter in der Umgebung von Newyork siüd im ganzen 75 Personen als vermißt gemeldet. Der Tod von 53 ist bereits festgestellt, 22 Leichen werden noch immer in der Umgebung von Long Island gesucht. — Lin Flug über den Nordpol. Roald Amundsen teilte den Blättern mit, daß er im Laufe des Sommers zu- sainmen mit dem Flieger Omdal von Kap Barow in Alaska über das unbekannte Gebiet des Polarmeeres und über den Nordpol nach Kap Columbia zu fliegen beab sichtige. Der Flug kann in 15 Stunden ausgeführt werden. Für den Fall, daß das Flugzeug abstürzen sollte, wird die notwendige Ausrüstung mitgenommen. — 3000 Mark beim Harusselfahren verjubelt. Dem Fleischermeister Lehnigk in Cantdorf bei Spremberg <Lausitz) wurden innerhalb kurzer Zeit Beträge von 6000, 8000 und 5000 Mark gestohlen. Die Diebe waren ein Flei- scherlehrling und ein Arbeiter. 5000 Mark konnten den Dieben noch abgenommen werde», den Rest hatten sie be reits vergeudet, 3000 Mark waren allein für Karusselfahrten draufgegangen, wobei die beiden auch ausgiebig ihre Ar beitskollegen freigehalten hatten. — Rach der Trauung vom Blitz erschlagen. Portugal ist in letzter Zett von furchtbaren Gewittern heimgesucht wor den, die eine Menge Feuerschäden und andere Unglücksfälle vcmrsacht haben. Während eines solchen Unwetters wurde ein junges Paar in einer kleinen portugiesischen Landkirche getraut. In dein Augenblick, als die jungen Leute aus der Kirch» traten, schlug der Blitz ein und tötete den jungen r//ra Die Behandlung der Schnittblumen. Welcher Blumenfreund möchte nicht so lange wie mög lich die lieblichen Kinder Floras blühend im Zimmer haben, um sich an ihrer Schönheit und ihrem Dufte zu erfreuen! Indes, die Freude währt gewöhnlich nicht lange. Aber in den Blumenläden — wie lange sieht man hier die Blumen frisch im Schaufenster stehen! Also muß man wohl einen Fehler machen in der Behandlung der Blumen. Und das ist auch tatsächlich der Fall. Mache man's also wie die Gärt ner, die gewiß rationell verfahren, weil jede Blume Geld für sie bedeutet. Zunächst ist es nicht gleichgültig, wann man die Blumen schneidet. Schon erblühte oder im Sonnenbrand abgeschnittene Blumen halten niemals lange; viele Vlumen dürfen nicht einmal am späten Morgen geschnitten werden, z. B. Rosen, sondern es muß dies so frühzeitig wie möglich, zwischen 4 und 5 Uhr, und stets iwch vor der eigentlichen Entfaltunq geschehen. Dieser Zeitpunkt ist natürlich je noch Art der Blume, des Standortes und der Witterung sehr verschieden. Am längsten hatten sich alle Mu men, wenn sie bei kühler Witterung geschnitten werden. Alsdann darf inan die Blumen niemals erst lange abgeschnitten liegen lassen; die Gärtner stecken sie so bald wie möglich bis zu hen Kelchen in frisches, kühles Wasser und bringen sie bis zum Bedarf in kühle und auch dunkle Räume. Binnen zwei bis vier Stunden saugen sich die Stiele voll Wasser, Wärm« und Sonnenschein können der Blume nichts anhaben, uick> wenn man sie mm ins Zimmer bringt und hier an einen kühlen, nicht sonnigen Ort stellt, halten sie sich auch ausgezeichnet., Kleinere Winke sind noch: Die Stiele täglich schräg abschnei ¬ den, möglichst, langstielige Blumen nehmen, nur große Vasen verwenden, möglichst viel Master in die Vase tun, das Was ser täglich , erneuern, ein Stückchen Holzkohle mit einlegen, die Blumeir abends leicht überbrausen und kühl stellen. Hat man Schnittblumen gekauft oder schon stundenlang trans portiert, dann stelle man sie erst ein bis zwei Stunden in warmes Wasser, bis 35 Grad Lels-, und dann erst in kaltes, frisches Wasser. Sie werden sich auf diese Weise prächtig erholen. Aas Wachstum der Vogelfedern. Es wird schon mancher beobachtet haben, daß sich das Federkleid kleiner Singvögel, Hühner usw. außerordentlich schnell entwickelt. Nach den Untersuchungen Dr. O. Hein- roths ist das Wachstum der Vogelfedern in der Tat ganz beträchtlich, und zwar geht es um so schneller vor sich, je grö ßer der Vogel ist bezw. je länger die Feder ihrer Natur nach wachsen muß. So wachsen die Schwung- oder Schwanz federn bei kleinen aus dem Neste genommenen Singvögeln binnen 24 Stunden um etwa 4 Millimeter; je näher sie ihrer natürlichen Länge kommen, desto mehr verlangsamt sich das Wachstum. Bei großen Vögeln, z. B. dem mannshohen Mandschurenkranich, berechnet Dr. Heinroth ein im Anfang tägliches Wachstum von fast 15 Millimeter, bei Enten bis 10 Millimeter, bei Schwänen wieder etwa» mehr. Dennoch ist hierbei die relative Wnchstumsgeschwindigkeit geringer al bet den Singvögeln. Im Verhältnis zu der 6 Zentimeter langen Sperlingsfeder, die täglich 4 Millimeter wächst, müßte die zehnmal längere Kranichfeder 40 Millimeter wack- stn, sie wächst aber nur viermal schneller.