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der dem «ftksichen Frieden l^r ^8elt dient, auf der Grund- loste wahrer Gerechttgkgit und gleichmäßiger Pflichten und Rechte aller Nationen, wird auch Deutschland stehen und helfen, ihm Erfolg zu verschaffen. Wenn es stelinstt, ein sol ches Werk durchzuführen, werden sich alle glücklich schallen, die «r der Konferenz teilgenommen haben. Zwei Frirdexsplitire. : Verliv, 28. April. Zur Iran« des von Lloyd George geplanten allgemeinen europäischen Burgfriedens wird be richtet, daß in Genua zurzeit zwei Pläne vorlägen. Der englische Plan sehe keine Sanktionen vor und enthalte keine Angaben, wie lange der einzuführende Frie- üenszustand währen soll. Die italienischen Richtlinien be stimmen bei zehnjähriger Dauer des Burgfriedens, die An wendung von Sanktionen in solchen Fällen, in denen die böswillige Nichterfüllung des Ftiedensoertrages festgestellt worden sei. Das „B. T." meint, es würde eine Verkennung der politischen Situation bedeuten, wollte man die bedingte Zustimmung Italiens zur Anwendung von Sanktionen miß deuten. Die Absicht Schanzers gehe offenbar ebenso wie die Lloyd Georges dahin, durch Vorschläge Frankreich von ein seitigem Vorgehen abzuhalten. England und Italien er strebten also zur Durchführung des Burgfriedens anschei nend ein Kompromiß mit Frankreich. Die Einberufung des Obersten Rats. London, 27, April. (Drahtb.) Wie Reuterbüro erfährt, hält man es in gutunterrichteten Kreisen in London für wahr scheinlich, daß eine Sitzung des Obersten Rates in Genua Eicke der nächsten Woche abgehalten werden wird, um die Lage zu erwägen, die aus der Haltung Deutschlands gegen über der Reparationsfrage entstanden sei- In britischen Kreisen soll man sehr für eine solche Zusammenkunft sein. Auch die italienischen Kreise seien dafür. Es sei möglich, daß di« amerikanische Teilnahme die Gestalt eines nicht offiziel len Beobachters annehmen werde. Die italienische Regie rung werde wahrscheinlich die Initiative dazu ergreifen, in dem st« die Einladungen zu dieser Zusammenkunft ergehen ^'Paris, 27. April. (Drahtb.) Mit Bezug auf die An regung Lloyd Georges, den Obersten Rat nach Genua einzu- berufen, gab der Kabinettsrat seine Zustimmung zu dem Vorhalten, das der Ministerpräsident in dieser Angelegen host oirmehmen will. Danach soll die Versammlung entwe der En Genua nach der Rückkehr Millerands nach Paris oder in Paris vor diesem Datum am-El. Mai abgehalten werden. Forster folftn sich die Beratungen des Obersteil Rates nicht auf die Fragen beziehen, die augenblicklich den Reparations ausschuß beschäftigen. Es sei dessen Sache, sich über die ver schiedenen Verfehlungen Deutschlands gegenüber seinen Ver- vflichdrngen für die Reparation auszusprechen. M.an müsse daher über den 31. Mai hinaus warten, um unter den Alli ierten di« Maßnahmen zu treffen, die durch die Entschließung hervorgorusen werden könnte, die der Reparationsausschuß nach dtzefom Datum im Falle einer regelrechten festgestellten Verfehlung Deutschlands fassen weide. Was die Prüfung des deutsch-russischen Abkommens' mit Bezug auf den Ver sailler Vertrag betrifft, so würde der Ministerpräsident die Mitarbeit der Vertreter der kleinen Entente und Polens zu- oestch«u Aber die deutschen Abgeordneten müßten nach sei ner Ansicht vollständig von der Versammlung ausgeschlossen sein. M-Ar hat Poincarß noch keine persönliche Einladung ron Aoqd George erhalten. Vertagung Kes Reichstags bis nach Genua? Berka, 28. April. Wie verlautet, handelt es sich bei der angekü»stützten Sitzung des Ältestenrates des Reichstages am kommenden Sonnabend um die Frage, ob cs nicht ange- chts der gesamten politischen Lage zweckmäßig wäre, den Termin des Zusammentritts des Reichstages bis nach der Rückkehr der deutschen Delegation aus Genua zu ver- ichicbea» - > Die Iwapgsanleihe. Die Vorlage über die Zwangsanleihc, mit deren Aus- > bcitung das Reichsfinanzministerium gegenwärtig beschäs- igt ist, wird in dei» nächsten Tagen dein Reichsrat zu- achem Mit der Erledigung dieser Vorlage wird sich der l'lcichsrat beeilen müssen, da bis Ende Juni der Reichstag aie Vorlage angenommen haben soll. So ist es wenigstens am Reichsfinanzministerium geplant. Die Eile ist geboten, a der Hauptteil der Zwangsanleihe schon in» Sommer ieses Jahres erhoben werden soll. Da für eine amtliche Veranlagung der Zwangsanleihe keine Zeit ist, soll sich .der zu der Zwangsanleihe selber einschätzen: als Stichtag kann er sich eine»» beliebige»» Tag innerhalb des ierteljahres von» 1. Juli bis 1. Oktober wählen. Bis zum ochsten Jahre glaubt man unter keinen Umständen mit der Erhebung der Zwangsanleihe warten zu können, »veil die .'liisichten aller Sachkundigen darin übereinstiinmen, daß, bald die jetzige Scheinblüte unserer Industrie »bei ist, an eine Erhebung der Zwangsanleihe nicht mehr . - dacht werden kann. Wer sich bei der Selbsteinschätzung dieser Airleihe erheblich zu seinen Gunsten irrt, soll einp- indlich bestraft werden. Es sollen, wie »vir weiter hören, : -r Zahlungen in bar angenommen werden. Ausgenom men von der Verpflichtung zur Zwangsanleihe sollen nur Vermögen bis zu 100 00V sein, sowie diejenigen Ver mögen, bis zu einer Million Mark, deren Gesamterträgnis - 000 ,lk nicht übersteigt, vorausgesetzt, daß dieses Erträg nis die einzige Einnahme des Besitzers bildet. . Neues aus aller Wett. -- Lin französischer Offizier iin Streit erschlagen. In wächst a. M. wurde ein französischer Offizier bei einem 'ch.rtshausstreit erschlagen. .Infolge des Vorkommnisses ,md Tanzvergnügen bis auf weiteres verböte»». — Verhütung eines Kommunisten sichrer». Aus Bcr - i i:» wird gemeldet: Bon der politischen Abteilung des Poli- -imäsidiunrs wurde qesten» der Kommunist Otto Wegerich, i er der Hauptführer bei dem letzten Aufstand in Mittrl- tschland, in einer Steglitzer Privatwohnu,g verhaftet. . ocrich hatte bei den Dynamitdiebstählen in den Leuna- die Hauptrolle gespielt. — Starker Schneefall auf dem Schwarzwald. Auf dem '.-uzen höheren SchevarzrvvD.Verficht seit vier Tagen unun- »erochener Schneefall, so daß auf den Berghöhen eine Schneedecke'von durchfchmttlrch- anderthalb Meter liegt. Die Schneegrenze ist aus 700 Meter herabgegangen. In der Rheinebene sind die Müsse über die Ufer getreten und hoben Felder und Wiesen weit überschwemmt. — Schwere» Erdbebe« in Japan- In Japan hat Mitt woch »norgen um 10,15 Uhr ein außerordentlich heftiges Erdbeben stattgefunden, durch das Tokio schwer betroffen wurde. Zahlreiche Häuser sind eingestürzt: die Zahl der Tote»» ist bedeutend, jedpch befindet sich kein Europäer da runter. Dem Erdbeben ist ein Ausbruch des Vulkans Asa- mayama, der von mißerordentlicher Stärke war, vorausge gangen. Das Erdbeben war so stark, daß die seisnwgra- phischen Apparat« sämtlich beschädigt wurden. Telegraph und Telephon sind unterbrochen, so daß keine näheren Nach richten über den Umfang der Katastrophe vorliegen. . Auch in Yokohama hat das Erdbeben großen Schaden angerichtet. — Eigenartige Glocken gibt es jetzt in der kleinen Ge meinde Marhorst bei Twistringen. Als Ersatz der Glocken, die in» Kriege abaeliefert werden mußten, wurden die metal- lei»«», Hülsen zweier großer Ariilleriegeschosse in d?m Kirch turin aufgehängt und mit Eisenklöppeln versehen. Nun rufe», die Granaten die Gläubiger zum Gottesdienst. — Fünf Generationen. In Goslar lebt eine Familie, die aus Ururgroßmutter, Urgroßmutter, Großmutter,. Mut ter und Kind besteht. Dabei ist die Ururgroßmutter erst 81 Jahre alt. — Der leuchtende Mensch. In Londoner Warenhäusern werden jetzt mit einer phosphoreszierenden Masse überzo gene, leuchtende Knöpfe verkauft, die viel Beifall finden. Sie haben den Vorteil, daß man im LondonerStraßennebcl und i»n Dunkeln begegnende Menschen besser erkennt und sich nicht gegenseitig anrempelt. — Vom Friedhof der deutschen Presse ist zu berichten, daß der „Allgemeine Anzeiger" in Roßlv, der bisher drei mal wöchentlich erschien, infolge des Drucks, der auf dem Zei tungsgewerbe lastet, in Zukunft nur noch einmal wöchentlich erscheinen wird. Infolge der Unmöglichkeit, die hohen Ko sten auszubringen, ist das „Klostermannsfelder Tageblatt" ebenso wie die „Mansfelder Ztg." gezwungen, statt bisher täglich, nur noch viermal wöchentlich zu erscheinen. Auch der „Ermsleder Anzeiger" ist von wöchentlich sechsmaliger Ausgabe auf wöchentlich viemaliges Erscheinen zurückgegan gen. Der von Scherl in Berlin herausgegebene „Tag" er scheint nur noch einmal täglich. Der „Braunschweiger Ku rier" und der „Ostdeutsche Herold" in Gleiwitz haben ihr Er scheinen eingestellt. — Der „Bayrische Königsbote," das Organ der Bayrische», Königspartei, kündigt in seiner letzten Nummer an, daß er sein Erscheinen einstellen muß. WIE Aus säen Sedieter» des öffentlichen t.eben5, süss v/ss msn in öieser sturmdev/eZten 2eit unbedingt v/issen mub, dringt der ,,8äcfisiscfie kcräfilei-" täglich in kurrer, leicht verständliches form. vis gseing« Ausgsd« unser« Kvitung HM" msclftit sirl» i»un«i«rttsrk d«s»i»it. "WW )Ver sn der Leitung sosren v/ill, spsrt sm falschen PIstre. Aus Sachsen. Schippe! gegen Fellisch. Wie wir gestern schon berichteten, ließ der sächsische Wirtschaftsminister durch die Nachrichtenstelle eine Mittei lung an die Presse verbreiten, i», der er dem Leiter der sächsischen Landesstelle für Gemeinwirtschaft Schippel vor warf, daß er mit seinem Artikel in den „Sozialistische», Mo natsheften", in dein er für eine bedingte Verlängerung der Arbeitszeit sich aussprach, Auffassungen vertreten habe, die sich nur noch schwerlich mit den Pflichten und Aufgaben des Leiters der Landesstelle für Gemeinwirtschaft vereinbaren ließen. Schippel antwortet nun in einem lange», Artikel in der sozialdemokratischen „Dresdner Volkszeitung" auf die öffentliche Abschüttelüng Fellischs, indem er ausführt, daß er als Marxist zwar jederzeit Verfechter des Achtstundentages und selbst noch kürzerer Arbeitszeit gewese», und daß er die ses in einer normalen Zukunft sofort wieder sein würde. Zur Begründung seines Standpunktes, daß wir in den gegenwärtigen anormalen Verhältnissen aber auf eine Ver längerung des Achtstundentages zukommen müssen, führt er aus den» angegriffenen Artikel der „Sozialistischen Mo- jahrelangen Versal! wieder oiusglelKe«, der nach dem Krieg vielleicht noch schlimmer war al» in den 4 und 5 Kriegsjahren. Wir wollen im Gegensatz zu früher nicht nur zahllose Kriegsverstümmelte, Witwen und Waisen, schwergeschädigte und Hei mat. und existenzlos gewordene Ausländsdeutsche mit duxchschleppen. Wir sollen vor allem, ohne Gegenleistungen, die riesenhaftesten, gleichviel ob geld lichen oder » sachlichen, Reparationsleistungen nach außen erfüllen, und Rathenau wies in feiner jüng sten Reichstagsrede mit Recht auf die ungeheure Tatsache hin, daß allein die im letzten Jahr aus der deutschen Wirtschaft herausgeholten 1'/- Milliarde Goldmark die Jahresarbeit von 1 Million deutscher Arbeiter darstellen: das sind also 300 Millionen Arbeitstage'oder bei durch schnittlich achtstündiger Arbeit 2400 Millionen Arbeits stunden. Man mag mithin die überschlägigen Berechn»»»» gen von 1014 noch so sehr billigen und selbe. r mit auf- gestellt haben: mit den Bekastungszufügungen von 1922 hätte man selbst damals, bei noch ungeschwächter nationaler Schaffenskraft, die zeitweilig notwendige Ar beitszeit kaum noch in maifeierlicher Stim mung und Erwartung beurteilt." Am Schluß seiner für den sächsischen Wirtschaftsministe! wie für die sozialistische Regierung sicher im gleichen Maße peinlichen Antwort kommt Schippel über die Beweggründe des öffentlichen Vorgehens des Wirtschaftsministers gegen ihn zu der Auffassung, daß es di« Absicht war, den Kommu nisten, die man jetzt wieder einmal als Regierungsvertreter dringend nötig braucht, gefällig zu sein. Er schreibt wörtlich: „Das die kommunistische Rote Fahne, um ihre Leser ohne Betriebsunterbrechung in der nötigen „flammenden Em pörung," gleichviel über was, zu erhalten, mich am 20. April abends den, „Achtstundentag den letzten Stoß ver setzen" ließ, von unabänderlich geförderter „täglicher zweistündiger Mehrleistung des Arbeiters" und sogar von meinen Angriffen auf heutig« maifeierliche Stimmung" sprach (siehe oben im wirklichen Zusammenhang das Zitat), habe ich aus dem «lfzeiligen Auszug des überaus verdienstvollen „Tagesberichtes der Nachrichtenstelle in der Staatskanzlei" am Sonnabend ersehen. Das kommunisti sche Original selber in ganzer Lebensgröße kennen zu ler nen habe ich mich unterdes weiter nicht bemüht. Außer dem betrachte ich es, als langjähriger Zugehöriger zur Pressewelt, als ein Unrecht der Presse — der kommunisti schen so gut wie jeder anderen —, daß man ihr nicht auf jede in der Hitze des Gefechts oder in der Elle der Alltags arbeit gefallene Erwiderung nachläuft. Aber wenn wo mit einer „Roten Fahne" gewinkt wird, braucht die „Nachrichtenstelle in der Staatskanzlei" erst recht nicht gleich vor aller Öffentlichkeit einen Vorstoß zu unternehmen, noch dazu »rach einer ganz falschen Seite." Der Fall Schippel-Fellisch wird nun sicher in der näch sten Zeit weiter zu lebhaften Auseinandersetzungen innerhalb der Regierungsparteien führen. Darüber hinaus aber dürf ten die Erörterungen innerhalb der Beamtenschaft noch für die sächsische Regierung recht unliebsam werden. Wie verlau tet, werden sich demnächst einige Beamten-Organisationen mit der Antwort des Wirtschaftsministers befaßen, die glatt auf dei» Ton stimmte: Wer nicht pariert, der fliegt." Dieser Standpunkt des Wirtschastsministers paßt recht gut zu der vom Justizminister Dr. Zeigner kürzlich in Chemnitz aufge stellten Forderung auf Abbau des Berufsbeamtentunis. Lei des werden sich die Beamten für die bevorstehende Wahlbe wegung gut merken. . ' ...r. Lhemnih, 28. April. Meuternde Zuchthäusler. Am 6. September vor. Js. in der Mittagsstunde herrschte im Zuchthause zu Waldheim große Aufregung. Di« Sträflinge einer Abteilung hatten den aufsichWhrenden Beamten ent waffnet, gebunden und geknebelt, dann hatte sich ein Teil von ihnen mit Reichswehruniformen bekleidet und war mit dem Rufe „Revolution" von Abteilung zu Abteilung ge zogen, überall die Beamten entwaffnend und sie Insassen zur Arbeitseinstellung veranlassend. Von den Züchtlingen, die sich dem Zuge durch die Anstalt anschlossen, war auch ver sucht worden, Tore nach außen aufzuschließen oder mit Ge walt aufzustoßen. Der Aufrulr dauerte ober nur kurze Zeit, denn die Direktion war benachrichtigt worden und hatte die Gendarmerie alarmiert, die der Meuterei ein Ende machte. Der größte Teil der Teilnehmer ist vom Schöffengericht Waldheim verurteilt worden, neun Meuterer hatten sich aber vor dem Schwurgericht Dhemnitz zu verantworten. Die Verhandlung dauerte drei volle Tage. An der Spitze der Angeklagten stand der Währ. Mechaniker Otto Hermann Gabrsel aus Bautzen, der Anführer der Meuterei und auch der Wortführer der Angeklagten war. Gabriel wurde zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis und die übrigen entspre chend verurteilt. .. , Leipzig. 28. April. Das Befinden Kapps hat sich nach der Operation wesentlich gebessert.. Komplikationen find kaum mehr zu erwarten, jedoch wird Kapp noch längere Zeit in ärztlicher Behandlung bleiben. ? natshefte" folgenden Teil an: „Den grimmigen Ernst der Lage Möchten unsere Leisetreter vor sich und anderen verschleiern. Denn das Problem steht heute wirklich nicht mehr so wie in alter, gemütlicherer Zeit, die einstmals war und sobald nicht wiederkehren wird: kam, eine mit den technischen finanziellen und personellen Hilfsmittel»» der Vorkriegs zeit ausgerüstete Bevölkerung in acht Stunden alles er forderliche erzeugen, um neben, dem Lebensbedarf der Masse und der notwendigen Ausweitung und Erneuerung des .Produktionsapparates noch die unentbehrlichen und wünschenswerten staatlichen und freigesellschastlichen Kul turleistungen hinreichend zu sichern? Alle Ausführungen, die sich nach wie vor in diesen» Ideenkreis drehen und nur wiederholen, was bis zum Jahr 1914 allerdings überaus richtig und einleuchtend war, sind nunmehr nichts anderes als senile oder über naive Gedankenlosigkeiten. Den»» wir wirtschaften heute mit einem jämmerlich ausgesogenen, verarmten Boden, mit einen» trotz allem äußerliche»» Dividendenglanz und alle»» in die Augen stechenden Gewinnüberschüssen, ver stümmelten, im große»» und ganzen weitet verkümmern den, in seiner unumgänglichen Ausdehnung und Moder nisierung unterbundenen sachlichen Produktionsapparat und mit einer persönlichen körperlichen wie geistigen Ar beitsfähigkeit, die erst langsam wieder der alten Höhe zu- strebt. Wit wollen iedoch, neben der Befriedigung der regelmäßigen lausenden Lebens-, Produkttons- und Kul- . turansprüche, nicht nur binnen wenigen Jahren eine»» Aus der Oberlausitz. Bischofswerda. 28. April. —* Von der Post wird uns zu der gestrige»» Notiz über den Postdienst am 1. Mai noch mitgeteilt: Wir weisen aus drücklich darauf hin, daß die Zahlung der Invaliden- und Unfall-, sowie Alters-, Waisen- und Kranken-Renten pp. nicht am 1. Mai, sondern am 2. Mai stattfindet. —* Der Wochenmarkt findet, da an» Montag Feiertag st, Sonnabend, dei» 29. d. M. statt. —* Einkommensteuer vom Arbeitslohn. Das Finanz amt schreibt uns: Von dem Herrn Reichsminister der Finon zen ist folgendes verfügt worden: Wie ich in meinem Rund erlasse vom 27. April 1921 ausgeführt habe, gehört der Lohn- zuschlag von 2 oder 4 vom Hundert (8 7 der Anlage zum Tarifvertrag) für Beschaffung und Abnutzung der von den Arbeitern gestellten Arbeitsgeräte zum Arbeitsloh»» und die daraus voi» den Arbeiter»» zu bestreitende»» Ausgabe»» kön nen bei der Veranlassung als Werbungskosten in Abzug ge »rächt werden. Aus praktischen Erwägungen und da unter teilt werden konnte, daß der Betrag der Vergütung einer nach Erfahrungssätzen angenommenen durchschnittlichen ilnswendung entspricht, habe ich mich damals dainit einver- landen erklärt, daß dieser Lohnabzug bei Ermittlung des teuerbaren Einkommens zur Abgeltung der Werbungsko- tei» von vornherin außer Ansatz gelassen und demgemäß auch nicht dein Steuerabzug unterworfen wurde. Diese Rege- ' lung kann indes im Hinblick auf die inzwischen erlassenen >