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> . ' k.' DerSWWLqHk AmE A* 1H21. G»««r»d<« -In. dtsch»^»«^» «4. °d« d««n R°um LSO «Nk, örtlich. Anwarn L.-Äik. In 14) Nr. SS Sonntag, den SS. April ivss 7«. Jahrgang. von be- Aischojtzwerücw Einzige Tageszeitung im Amisgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Dies -Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtahaupt« manttschast, der Schultnspelttion und de« Hauptzollamts zu Bautzen, des Amtsgericht«, des Finanzämter und de» Stadttat» zu Bischofswerda. Unabhängige Zeitung für alle Ständet» Stadtuttd Land. MchtesteVerbreitung tnallenBolksschichten Beilagen: Sonntag« .Unterhaltungsblatt und Landwirtschaftliche Beilage Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt 18. — Druck und Verlag der Buchdruckers! Friedrich May in Bischofswerda. -- Fernsprecher Nr. 22 aemeinsamen friedlichen Wiederaufbau zu schaffen sucht. Was die wetteren Verhandlungen der russischen fragen au» der Konferenz betrifft, so HL« auch die deutsche Delega. Non es für richtig, daß sie sich an den Beratungen de, ersten Kommission übe, diejenigen Aragen, die den zwischen Deutschland und Rußland bereits geregelten Ara- gen entsprechen, nur dann beteiligt, wenn etwa ihre Mitarbeit besonder« gewünscht werden sollte. Dagegen bleibt die deutsche Delegation an allen jenen de, ersten Kommission übertragenen Aragen interes siert, die sich nicht aus die im deutsch-russischen Vertrag ge- regelten -unkte beziehen. Vie deutsche Delegation ha» mit Genugtuung die Entwicklung begrübt, die die Verhandlun gen der Kommission genommen hoben. Sie fühlt sich einig in dem Geiste der Solidarität und des vertrauens, der dies« Arbeit beseelte. Veit entfernt von dem Gedanken. " " der europäischen Gemeinschofkrarbeil abzuwenden, is reit, an den von der Konferenz von Genua zu erfüllenden Aufgaben im Sinne der Bölkerversöhnung und im Sinne desAusgleichs östlicher und west licher Wohlfahrt mlkzuarbeiten. Genehmigen Sie, Herr Präsident, die Versicherung mei ner ausgezeichneten Hochachtung. gez. Dr. Wirth. Jur Beurteilung der Rote wird aus Berlin folgendes mitgeteilt: In erster Linie ist zu berücksichtigen, daß diese Note ini Eegensaß zu allen bisherigen gewechselten Noten in den btzten Jabren eine nicht einseitig aboefaßte Meinnngsäuße« Hing darstellt, auf die eine irgendwie geartete zustimmende oder ablehnende Antwort von der Gegenseite zu erwarten wäre, sondern die Note ist diesmal mit den Vertretern der Gegenseite vorher so eingehend bespro chen worden, daß sie schon vor ihrer Absendung als ange nommen gelten kann. Das Verdienst an dieser Vermitt lung hat in erster Linie, wie schon verschiedensach hervorgs- hoben wurde, der italienische Außenminister Schanzer. Er reicht ist durch die Note vor allem, daß der deutsch-russische Vertrag aufrechterhalten bleibt und daß eine Beur teilung des Vertrags durch die Konferenz vermieden worden ist. Fersthr ist die Wetterführung der Konferenz gesichert und die uns betreffenden lebenswichtigen poli tischen fragen sind in allen den Punkten, in denen wir bis her den Franzosen geradezu isoliert gegenüb-rgestanden haben, auf eine breitere Grundlage gestellt worden, an der auch die uns freundlicher nesinnten Mächte teilhaben. In dieser Konferenz ist eine M e h rh e i t f ü r d ie Zust im mun g zu unserer heutigen Antwortnote gesichert, aller dings weiß man natürlich nicht, wie sich die französische Re gierung von Paris auS weiter dazu verhalten wird, da hier durch Poincars bereits alle Mittel in Bewegung geseßt wurden, um aus dem Umwege über die Reparationskommis sion und den Obersten Rat die Rückgängigmachung des deutsch-russischen Vertrages zu erreichen. Poincars er kennt den deutsch-russischen Vertrag sei nerseits nicht an, während die Genueser Konferenz ihn anerkennt und auch festgestellt hat, daß eine Deeinträch- tigung des Versailler Vertrags durch den den deutsch-rus sischen Vertrag nicht stattfindet. Außerordentlich bezeich nend ist der beispiellose Lügenfeldzug der «eßt von Paris aus gegen uns in Szene gelegt wird. Es werden uns Truppemulammenziehungen im Ruhrgebiet und sogar Im polnischen Korridor nachgesagt. Dinge, die ohne jeden Kommentar sich al« eine glatte Lächerlichkeit erweisen. Ge- rade die legte Not« der EntwasfnUng«kommission hat ja erst festgestellt, wie absolut ohnmächtig unser gegenw.-rtiges Heer,«wesen ist. E» sind in letzter Zeit nicht einmal Trup- penverschiebungtn nach Uebungsvlätzen oder ähnliches vor gekommen, di« etwa Anlaß zu solchen Gerüchten hätten geben können. Die Beweggründe der Franzosen, gegen den deutsch-russischen Vertrag Sturm zu laufen» liegen beispiels weise darin, daß alle kleinen Staaten recht gern ähnliche Verträge wie den deutsch-russischen abschließen, und die Borkriegeschulden, so wie e» hier geschehen ist, gegen- seittg streichen würden. Pari» hat das »ntgegengesegte Interests »nd fürchtet offenbar, daß der deutsch-ruj.lsche Ver trag ein Beispiel dafür werden könnt«, wie zwei Mächte ihre Beziehungen dadurch regeln, daß sie einen Strich durch die alte Rechnung machen. Auch wünscht Frankreich nicht, daß die Stimme der Neutralen und Amerika» in den euro päischen Angelegenheiten zu sehr zur Geltung komm». Ge- EÜber dieser französischen Propaganda, die mit einem lußerordentiichen Apparat in Szene geseßt wird, ist »« not wendig, sowohl in Genua, wie in der Heimat alle» aufzubie ten, um «inen Erfolg dieser französischen Störung-Versuch« gegenüber dem »eßt in Genua erreichten Ziel der verständi- Se»cheAnma«n»A«, Kedm Werttag abend» wr den folgend. Laa. ' Im LNvML Locher KMZK7L die Post bezogen »'«Ehrlich Md. SS.-- mit Zustellung^,btihr. Störung d« Btttteb« der Zeitmm ol>« d« U bolungm Äaß m s»"'« 3«llunasau»träger und die tungen — hat der Bezieher deinen Anspruch auf Lieferung oder die äaewaltene Zeile Gijchäst-stelü d« Blatt« nehm« jederzeit Bestellungen entgegen. ^ Nachlieferung der Jeitung oder auf Rückzahlung wstd'kein.Ä Die russische Antwort ' auf die Ententevorschläge. Prinzipielle Anerkennung der Au»land»schuld«n, aber Aorde- runaauf Nachlaß — Kreditgewährung'al« voraurseßung der Zahlung — Vie Notwendigkeit d« Wiederaufbaues üsid der prinzipiellen Anerkennung. Genua, 21. April. (W.B.B.) Die Unterkommission der ersten Kommission ldi« soge nannte „russische") hat heute unter Vorsitz des italienischen Außenministers Gcha.izer ihre Arbeiten wieder ausgenom men. Der Präsident teilte der Unterkommission mit, daß die Antwortnote der russischen Delegation auf die Dokumente, die ihr nach einer Anzahl von offiziösen Be sprechungen überreicht worden waren, al» derartta befunden worden ist, daß sie die Fortsetzung der Bespre chungen zuläßt. Da die Antwort indessen einige Punkte enthält, die der Aufklärung bedürfen und die nicht allen an nehmbar erscheinen, hat man es für angemessen erachtet, einen Ausschuß von Sachverständigen zu bilden, der sich aus fünf Mitgliedern für die fünf einladenden Mächte und aus zwei Mitgliedern für die anderen Mächte zusanunansetzt. Diese Sachverständigen sollen in Uebereinstimmung mit d«n Sachverständigen der russischen Delegatton die Besprechung der ermähnten Note aufnehmen. Auf Ersuchen de« Präsi denten wurde über diesen Vorschlag abgestimmt. Er wurde einstimmig angenommen. Der Sachverständigeiunwschuß wird morgen vormittag seine Arbeiten beginnen. , Die an den italienischen Ministerpräsidenten gerichtete Note Tschitscherins lautet: „Die russische Delegation hat mit größter Aufmerksam keit die Vorschläge der alliierten Regierungen geprüft, die n dem Anhang zum Protokoll vom 15. April enthalten sind und gleichzeitig die Ansicht ihrer Regierung darüber einge hakt. Die russische Regierung Derbleibt bei der Ansicht, daß die gegenwärtige Lage Rußlands und die Umstände, die sie lerbeigeführt haben, Rußland reichlich berechtigen würden, ich von allen seinen in den oben erwähnten Vorschlägen an geführten Verpflichtungen im Hinblick auf seine Gegenforde rungen befreit zu sehen. Indessen ist die russische Delegation bereit, einen weiteren Schritt zu tun in dem Bestreben zur Herbeiführung einer Lösung, um die Differenzen.auszuglei- chen. Sie ist bereit, die Artikel 1, 2 und 3a de» «rwähten Anhanges unter folgenden Bedingungen anzunehmen: 1. Daß die Kriegsschulden, Zinsenrückstände oder aufge- schobenen Zinszahlungen aller Schulden vermindert werden. 2. Daß ein angemessener finanzieller Beistand Rußland bewilligt wird, um ihm zu Helsen, au« der gevenwSrttgen wirtschaftlichen Lage > schnell wie mäglich heraus,«kommen. Z. wa» den Artikel 2b be'rlsft, so ist die russische Regie rung unter dem Vorbehalt der oben angeführten Beding ungen bereit, de», vormaligen Eigentümern die Nutznießung ihrer nationalisierten oder beschlagnahmten Güter wiederzu geben oder, falle dies unmöglich ist, den berechtigten Asche rungen der ehemaligen Eigentümer Genüge zu tun, sei es durch ein gegenseitiges, direkt mit ihnen abgeschlossenes Ab kommen oder auf Grund von Abkommen, deren einzelne Be stimmungen aus gegenjeittgen Konferenzen erörtert und festgelegt würden. Ainanzieller Beistand seitens de» Auslandes ist abso lut unentbehrlich für den wirtschaftlichen Wiederauf bau Rußland«. Solange sich keine Aussicht aus Wiederauf bau bietet, sieht die russische Delegation keine Möglichkeit, ihr Budget mit dem Gewicht von Schulden zu belasten, die es nicht bezahlen könnte. Die russische Delegatton wünscht auch klar zu verstehen zu gebe«, obgleich sich da» elgeuttich non selbst versteht, daß die russische Regierung keinerlei Ver pflichtungen für die Schulden ihrer Vorgängerinnen über nehmen kann, solang» iic nicht ossizlell 60 jure von allen interessierte,. Mächten anerkannt worden ist." 8m Laufe der Unterredung, die Lloyd George mit den Führern der alliierten Delegattonen und den Vertretern der Kleinen Entente über die Wiederaufnahme der im Aus schüsse für russische Angelegenheiten infolge des deutsch-russi schen Vertrages unterbrochenen Arbeiten führte, hatte Bar- thou erklärt, es sei wünschenswert, die Vertreter der neu tralen Staaten an den einleitenden Verhandlungen teil nehmen zu lasten. Dieser Ansicht schlossen sich alle alliierten Bevollmächtigten an. Es wurde demzufolge beschlossen, daß der Unterausschuß für russische Angelegenheiten die heutige Sitzung abhalten sollte, an welcher außer den Bevollmächtig ten der fünf einladenden Mächte die Vertreter Schwedens, der Schweiz, Polen« und Rumänien« teilnahmen. Die deut schen und die russischen Vertreter waren nicht dazu ein geladen. Ein« «ingehend« Würdigung der russischen Antwort ist natürlich erst mvEck, wenn di- Anlao« bekannt ist, in der 0 örtliche Anzeigen S.- Mk. Im Text- ) 7.— MK. die Igespasiene Jelle. Vei Wiedtt- nach feststehenden Sätzen. — Amtlich« ÄMstüm ,. . „ lle s.— Mk. — Mr bestimmte Tage ödrrPlStz wird keine Gewähr geleistet. — Erfüllungsort Vtschossanrba. Die wiederhergeftellte Harmonie m Genua. Dem Beispiele Lloyd Georges folgend, hat am Freitag vormittag in Genua der Retchsminister des Äußeren Dr. Rath en au um 11 Uhr die gesamt« in Genua vertretene Presse im Hotel Eden empfangen und vor ihr den d eu t- schen Standpunkt in der endgültig beendeten Krise und die deutschen Beweggründe, die zum Vertrage mit Ruß land führten, dargelegt. Es hatte sich aber npr ein Bruchteil der vorgestrig. Journalistenmenge im Edenhotel eingefunden. Rathenau, der im Gegensatz zu Lloyd George auf sich war ten ließ, sprach zunächst in deutscher Sprache und war-dann sein eigener Dolmetsch ins Französische. Nach diesem Presse- empfang wurde dann die deutsche Antwort auf da« Schrei ben der Großen und Kleinen Entente überreicht. Die Note, au« deren Inhalt wir bereits gestern da« wesentlkchste mit teilen konnten, hat folgenden Wortlaut: Herr Präsident! Auf das von Ihnen gemeinsam mit den Herren Vorsitzenden der französischen, britischen, japani schen, belgischen, tschechoslowakischen, polnischen, jugoslawi- styen, rumänischen und portugiesischen Delegation unter zeichnete. Schreiben vom 18. d. M. beehre ick mich, folgendes zu erwidern: Seit mehreren Jahren hat Deutschland die russische Sowjetrepublik anerkannt. Eine Auseinander setzung -wischen den beiden Ländern über die Folgen des Kriegszustände» war jedoch notwendig, bevor die ordent lichen diplomatischen Beziehungen wieder ausgenommen wer den konnten. Die Verhandlungen, die hierüber zwischen den beiden Regierungen geführt wurden, waren schon vor nied reren Wochen soweit fortgeschritten, daß sie einen Abschluß ermöglichten. Die russische Verständigung mar für Deutich- land deshalb besonders wichtig, weil hier die Möglichkeit be stand, mit einem der großen am Kriegs beteiligten Staaten zu einem Frieden zu gelangen, der , alle dauernde Schuldnerhast avssckließk und von Grund auf erneute, durch die Vergangenheit nicht belastete freundschaftlich? Beziehungen ermöglicht. Deutsch land ging nach Genua mit dem herzlichen Wunsch aus q e - meinsame Arbeit mit allen Völkern zum Wieder ins. bau des leidenden europäischen Erdteils. Im Vertrauen auf das wechselseitige Verständnis für die Sorgen aller seiner Glieder. Die Don'chläa« desLondonerProgramms lieben die deutschen Interessen außer acht. Ihre Unter zeichnung hätte drückende R e p a r a t i.o n s a n s p r ü - ch e Rußlands gegenüberDeutschland hervor gerufen. Eine Reihe von Bestimmungen hätte da,u geführt daß die Folgen d"r zaristischen Kriegsgeseße Deutschland allein zur Last gefallen mären Wiederholt hat die deutsche Delegation Mitglieder der Deleaotionen der ein ladenden Möchte in einache"den Belarrchunaen aus diele schweren Bedenken a"-merstam gemacht. Dies ist jedoch ohne Erfolg geblieben; vielmehr wurde der deutschen Delegation bekannt, daß rie einladenden TNä.hke Sonderns-Handlungen mit Rußland eingekeitet hatten. Mitteilungen über diese Verhandlungen ließen da raus schließen dob eine Verständigung binnen kurzem bevor stand daß aber die Berücksichtigung der berechtigten deut schen Wünsche nickt in Aussicht genommen war. Die deutsche Delegation lieb demgegenüber keinen Zweifel, daß sie geznnmgen !ei, ihre Interessen unmittelbar zu vertreten, da sie sonst in die Loge gekommen wäre, sich in der Kommis- sion einem Entwurf gegenüber zu leben, der für sie unan nehmbar. aber vmi der Mehrheit der Kommissionsmitglie der bereite vereinbart mar. Der Vertrag mit Rußland ist deshalb am Snonioaabend in genauer Uebereinstimmung mit dem bereis n->r Wochen aistaestellten Entwurf unter zeichnet und astbalb bekannt gegeben worden. Dieter Bor gang leigt in al'er Deutlichkeit, daß d'e deutsche Delegation den Weg der V- bauhlunaen mit Rußland nicht aus MauTef an Gemeinschaftssinn, sondern au» zwingenden Gründen beschritten hat. zeigt ebenso deutlich, daß die deutsche Deleaation bestrebt o wesen ist, von ihrem Verfahren jede Heimlichkeit fern zuhalten. Es würde durchaus den Wünschen der deutschen Delegation entsprechen, wenn aut der Konferenz eine allgemeine Regelung der russischen Frage gelänge und wenn in diese Äesamtregelung der deutsch-russisch« Vertrag eingefügt werden könnte. Di« Möalicbkeit hierfür ist sehr wohl gegeben. Der Bertra« greift In das Verhältnis dritter Staaten zu Rußland in keiner Weis« ein. Auch ist er in jeder seiner Bestimmungen von einem Gedanken getragen, besten Der- wtrkllchuny Sie mit Recht al« da« Hauptziel bezeichneten, nämlich von dem Geist«, der das vergangen« als endgültig »koelcklollsn «"Npht nn» »«»»» Ar,,lsi» den