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E, --cs----? Nr. 8S M> da« NlswosÄweröaer Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk . Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten > Dies Blatt enthält die amtltchen Brkgnntniachungrn der Amtshaupft msrmschast, der SchnNnspMon und de» tzauvt-ollamts z» Bautzen, i des «mt-yertcht-, de- Ftnan-amtt- unh de» Stadttat- zu Vischvs-werda. W». dr»V»»e Aus Sachsen. Volh-begehrpn «yh LaU-tS-SKUft-pWW- Ursprünglich war, wie aus den Landtag--- Neue» au» aller Wett. - Auf »tw Spur»« «iftgbvhgBtth«. Nur Holie wird g«m«drt: Unter Hom drinaenden verdacht, die beiden »«suchten Stsendatznrduber -u lein, wurden L«-«rn abend zwei Münner verhaftet, hi« sich vor der lat in der Bahn* hafewtrtschait ittvme -uf-edaltrn batten. — Von der Starffirmniett«»« pqchr««», Di, 14jährig« Konfirmanttn Suzie Hildebrand in ftolkendaaeni bei Spandau kletterte gestern auf einen Sisenmast der -artigen Starkstromleitung und kmn mit der Leitung in Berührung. Di« stürzte schwer verlcht mit -erbrannten Armen und Bei, Karfreitag. ) Bon Oher-Hof- und Ikmipredi^r U, von vryan-er, S- gibt Worte im Mundo Lesu, uan^ntlich in der Berq- predigt, van denen man glauben möchte, sie seien durch da- Aenigmattsche des Ausspruches unvergessen geblieben und dem Gedächtnis leicht eingeprägt. So das vorliegende: Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet wer den. Leidtragende trösten --- Seliges tun, wenn man die rechten Twstmittel besitzt. Leidtragende am Rande des Gra bes, das ihr Liebstes birgt, selig preisen — unmögliches Unterfangen. Oder vermögen wir an der Bahre des Kindes der verzweifelten Mutter zu sagen: Das Mägdlein schläft! Konnten wir innshalten, als aus dem Ritt nach Bethanien um ch» toter Jüngling entgegengetragen wurde, der beim Bau gestürzt war: Weinet nicht! Birgt das Wort ein Ge- h-dnms, so doch nur denen, die es verstehen, daß nicht je dem Lodde sein Trost verheißen ist. Lebendig steht es heute vgr unfern Augen, welch ein Zug des Todes durch unser Land gegangen ist. Das „große Sterben" war eine Schrift betitelt, die mir dieser Tage in die Hände fiel. Ich führe nicht aus, wie hpfftmngsvolles Leben, zarte Kindesblüte, sargende Muttertreue dahinsinkt, während ein altes Leben nicht zum Sterben kommen konnte. Wo ist die Stelle, an die die Menschen ihren wilden Schmerz ihren Trotz gegen das grausame Schicksal hintrqgen? Bei den meisten das Mchsemmab der Resignation, der Entsagung. Zwo, den- fim mm nicht alle und Mcht immer so. Wir wissen ia, wie unentrinnbare Pädex und Ketten, Ursache und Wirkung in einander greifest und sind mit ihnen vertraut. Arbeit und Zerstreuung bringen die Erleichterung. Aber Trost gab das nicht, u-n- wie oft haben wir verzweifelt die Hände aus gestreckt, um den Gott zu rufen, dem wir im Grunds nicht glaubten, den wir wie einen unwertbaren Besitz beiseite ge legt hatten, UlH der doch wieder, immer wieder nach oben drängt. Es ist wahr, daß selbst pon solchen manche auf ein Wiedersehen hoffen, wie es die Alten taten. Aber, schrieb mir einmal ein bedeutender Historiker: manche trösten sich Mit der Hoffnung auf ein Wiedersehen — ich habe keine! Es ist nicht anders, als daß, mit Schleiermacher zu reden, nur von innen heraus die hohe Offenbarung kommen kann, die einen Schimmer des Lichte in ein umdüstertes Herz fal len läßt. Dieser Schimmer aber geht nur von einem aus, der reinsten, heiligsten, göttlichsten Gestalt, die je die Erde betrat, Jesus Christus, dem Manne des Kreuzes. Den Trost, mit dem er airdere tröstet, trägt er in sich selbst. Das gibt die alles Menschliche weit übersteigende Liebe, die den rohen Schächer nicht verachtet, vielmehr tröstend die Hand nach ihm pusstreckt- Das gibt auch dis wieder alles Mensch liche weit überagende Glaubensgröße, mit der er sterbend sich in Gottes Hand und unverdunkelt in des Paters Gnade legt. Sie hat ihn zum Erlöser der Menschen gemacht. Hier ist postendete Heiligkeit, der für uns gebrochene Weg zum Vater, am Fuße des Kreuzes alles furchtbar und gräßlich, aber bei dem Gekreuzigten selbst die Bürgschaft einer Ver gebung, die alles Ahnen und Bitten der Menschen übertrifft. - Die katholische Kirchs begebt die Feier des Karfreitags vor ! kahlen Altären, vor verhüllten Bildern und leeren Wänden, um durch Unter! issen jeder Feier ihm den Charakter tief- . ster und schmerzlichster Trauer zu geben. Sn der evangeli schen Kirche wird auch die Stunde, „in der die Welt dje Feier der allergrößten Liebe" sah, zum Anlaß des Dankes und des Preises. Das Altertum hat diese Freuds am göttlichen Tröste und an der wesentlichen Wahrheit des reinen Herzens nicht gekannt. Sokrates rech.rete nach Platos Apologie zu seinen , höchsten Freuden den Verkehr mit den großen Richtern Sängern und Dichtern, und ost will er sterben, wenn es ihm vergönnt wäre, mtt allen jenen Unzähligen zusammen ! zu sein und im Verkehr mit ihnen sein« heuristisch« Methode anzuwenden. Aber abgesehen von diesem einseitigen Zweck ! sowie davon, daß seine Gemeinschaft sich nicht etwa auf solch« beschränkt, die ihm hier im Erdenleben nah» gestanden ha ben, fühlt er sich doch veranlaßt, immer wieder den Satz «in zuschieben: „wenn das Gesagte wahr, ist!" Cicero läßt die Crpektoration de» älteren Cato schließen: wenn ich darin ! irr«, daß ich die Menschens«elen für unsterblich halt», so irr« ich nein, und will nicht, daß mir dieser Irrtum, der mich ergötzt, solange iä, leb,, je entwunden werd«. Aber diesen Bekundungen fsl.lt etwas — ,» fehlt ihnen, «a» ihre Hoff nung allein zur felsenfesten Gewißheit, ihr Verlangen zu einem Erlebnis machrn kann. Das aber vermag nur Chri stus, er nur, weil er ein neues Verhältnis zu Gott stiftet. ! Sa und so allen, wird der Karfreitag zu «inest, Fest innerer Erneuerung, ia zu einer Erhebung, die uns mit Recbt von I einem „Geheimnis" des Kreures sprechen läßt. Es ist das > Geheimn!« der ewigen Katteslieb«, dje «in in Welttrunken- Helt und W-ltbefleckuno versunken«» Herz zu «rlttsen und zu dHn zu machen vermag, wozu es na« Gatte» h«llia«r Ah, MederWfhehung des Gesetzes, durch da» 1) der y. November zu »Mühen Feiertaffen -rkl-stt herbeizuführen. Nun fftme Frage erwogen W-zchan, ah »» zweckmäßiger sei, im Wege d»s Volksbegehren« di« Aus lösung -es Landtages zu fordern. über dies« Frag» ist nunmehr, wie der „Sächsische Äeitung-dienst" ar. fährt, zwischen der deutschnationalpg und der deutschen Volkspartei Übereinstimmung hghin erziehlt wyr-en, daß das Volksbegehren auf Landtagsaustösunff gestellt mch daß tzie gwvexen bürgerlichen .Parteien ersucht weiden soft«,, sich die sem Verfahren anzufchließe«. Rach d«r Haltung, di« tzie demokratische Partei in der fraglichen Sitzung tzes Landtages ssingenvnunen hat, und dis sie auch in ihrem Antrag aus Uff- bildun« der Regierung um «ventl. Auflösung des Landtag«! MM Ausdruck gebracht bat, ist nicht daran zu zweifeln, daß . auch diese Partei sich mit -en anderen Parteien Mverstsn- - den erklären wird. Während bei einem Volksbegehren auf ' Aufhebung des Gesetzes über die Revolutionsfeiertag« erst ' das Oberoppwaltungsgericht hätte angerufen werden müssen,' ist dies bei einem Volksbegehren auf Londtaaranstösuftg nicht der Fall, Wenn, wie nach den vorläufigen Adnimmju- ' gen -er zuständigen Partefleitungen zu erwarten ist. derAn- trag auf Volksbegehren auf Landtagsauflösung noch vor > Ostern an das Gesamtministerium gelangt, dann dürfte, wenn die Regierung Vas Volksbegehren nicht ihrerseits hin- auszuschieben beabsichtigt, tatsächlich, wie wir schon mittchl- ten, hie Möglichkeit bestehen, daß das Volksbegehren noch vor dem Wiederzusammentritt -eß Landtage» im Mai LUM Ausdruck gekommen sein kann- Meerane, 13. April, Von einem Zabritschpenfiesn ab gestürzt ist am Sonntag dex 18jährige Lehrling eins» hftsi- gen Schornsteinfegermeffters. Der junge Mann ist jeden- falls von Rauchgasen betäubt worden. Der Sturz au» der großen Höh« wurde gemildert durch wiehecholte» Aufschla gen auf die Steigeisen. Schwer verletzt wurd« der Verun glückte ins Krankenhaus gebracht. --- Auf dem Wege nach Gößnitz begriffen wurde am Sonnabend aber« kurz nach 8 Uhr der Kirchschullehrer Ulbricht au» Zürchm, von dem Insassen <ims Auto» angehalten und mit voraeboltemnn Revolver zur Mitfahrt gezwungen. Nachdem der Automo bilist sein Opfer um die gesamt« Barschaft beraubt, ließ er den Mann in Ponitz lkgen. Er ist am Sonntag morffon be sinnungslos aufgefundrn worden. - KchöueF. fff. Uprtl. Ein He«, -estoblenl Sin auf Schilbacher Flur stehend«», zurzeit unbewohnt«» Hau» ist von unbekannter Hand bi» auf bi« Grundmauern abßetra- gen (st word«n. "»"' M IN »MMWWMW^MMWMWWWDMWWWNWWWWMWWMW sicht bestimmt ist, ein welterlöstes und ein geheiligtes Herz, «in Opfer für den, der es zuerst ihm gelehrt, wo» es heißt, ig Hingabe an ihn sich selbst zu opfern- l Berlin und Genua. Berlin, 13. April. Seitdem die Tagung in Genua be- > gönnen hat, herrscht anscheinend in der Rkjchshauptstqdt ! völlige Flaute. Aber diese Stille über dem politischen Teich, - dieses Verstummen des Parteikonzerts ist ein unnatürlicher > Vorgang: denn in Wirklichkeit ist die Lage gespannter denn > ft und mit unliebsamen Vorkommnissen muß in jeder Stunde goerechnet werden. Dr. Wirth hat mit Recht in die ser Antrittsrede in Genua betont, daß sich die deutsche Regie rung nur sehr schweren Herzens dazu entschlossen habe, ge rade jetzt Berlin zu verlassen und das Schwergewicht außer halb Deutschlands noch dem Süden zu vettegen, wo die Ver hältnisse bei uns ungeklärt find, und die Stimmung gespannt ist wie ein Kessel unter Dampfdruck. Zunächst ein Wort über Genua selbst. Vse beurteilt map in Berlin Hs« Lag«? In Regierungskreisen wird größte Zurückhaltung beobachtet UN- immer wieder die Gelegenheit wahraenommen. vor all zu großer Zuversicht und Hoffnungsspligkeit zu warnen, Leider leistet gerade der Test der Press?, der der Regierung besonders nahesteht, der Aufforderung kein? Folge. Es '.st eigentlich betrüblich, daß man schon den Umstand, daß ps Nicht gleich am ersten Tag? zu einem Konftjckt kam, ass «Inen Erfolg buchen zu müssen glaubt. Darüber hinaus aber hebt man in der Wilhelmstrpße anerkennend d»e Haftung Italiens hervor, Has sich in her Tflt bemüht, unparteiisch im besten Sinns zu wirken. Nachdem der Schwerpunkt her Verhand lungen in die Ausschüsse verlegt worden ist, hat die Span nung ein wenig nachgelassen. Während sich hie Ereignisse an der italienischen Riviera norläufia planmäßig ybspftsen und einen Verlauf nehmen, dessen Endziel allen Beteiligten noch völlig dunkel ist, häufen sich die erwähnten Sorgen im Hause Deutschland selbst. Kjs ist bisher noch mcht gekannter Weise ««setzende Teuerung droht demnächst zu öffentlichen Protesten und Kra wallen zu führen- Dazu kommt das sprunghafte Anzie hen aller Lebensmittel, das nicht mehr von Woche zu Woche oder von Monat zu Monat, sondern letzt von Tag zu Tag emfttzt. Es gört überall bedenklich. Die Kommunisten sind reger denn je an der Arbeit, aus dieser steigenden inneren Zerrissenheit und der sich verschärfenden Notlage eines gro- zen Teiles des deutschen Volkes für sich Nutzen zu ziehen. Man kann daher nach Lag» der Dinge nicht behaupten, -aß die Verhältnisse dazu angetan wären, unsere Regierungs vertreter in Genua auch nur in geringstem Maße zu opti mistischer Auffassung zu stimme«. Man erwartet vielmehr, daß gerade die Zuspitzung der deutschen Wirtschaftskrise Herrn Wirth dje Waffe in di? Hand drücken muß, unter allen Umständen für uns Erleichterung,« durchzusetzen mrd -er ranzösischen Auffassung, daß Deutschland im Wohlstand chwelge, auf das schärfste entgegenzutretei'. Gelingt uns ries nicht, dann dürften im kommemen Sommer schwerst» innere Zersetznngs-rscheinungen die besten Genueser Reden zertrümmern und da» an sich schon fragliche Ergebnis, das wir erhoffen, noch fraglicher machen. Deutschlands Vorschlag einer internationalen Anleihe, Berlin. IS. April (Drahtb.) Nach einer Meldung der ..Voss, Alg," ans Genua übergab hl« deutsche Del«gkivn in der SrsffnungMung der Wirtschaftskommission eme große deutsche venNchrisk. wie verlautet, enthält dse Denkschrift nach Darlegung der wirtschaftlichen tag« Deutschland» den Vorschlag eine internationale Anleihe lm Namm Deutsch land» mit Smehmlgvna der Gnteatemücht« aufzunehmen, Die Kommission fite wirtschaft-fragen. Genua, IS. April. (W.T.B.) Heute vormittag um 1V Uhr fand di« erst» Sitzung d«r Kommissionen für Wirt» schastrfrqgen statt,-für die al» deutsch« Delegierte Br. Rath«, nau und R,ich»wirtschaftrwinist«r Schmidt, al» ftelltwrtre- tend« Delegierte di« Staatssekretär« v. Kmion und Hirsch genannt find. Di» Sitzung wurd« in Vertretung de» italieni schen Handel-Ministers von dem italienischen Delegierten Olivetti eröffnet, der auf die Notwendigkeit her Hufammen- arbeit aller Nationen für da» frei« Spiel dar Kraft« und di« beste Ausnutzung der natürlichen Reichtümer hinmies. Oli vetti schlug al» Vorsitzender d«n Franzosen Cotrat und al» dessen Stellvertreter Serdour vor. Di« englischen und bel gischen Delegierten schloffen sich diesem Vorschlag« an. Eoftot übernahm dann den Vorsitz und schlug vor, in gt«tch«r Weise wie für di« erste und zweit« Kommission al-bgch «in« Unter- kpMfntifion «U bestimmen Ungarn beantragt« «in« speziell« «Mcrgs.sccrtt^ tz, UnabhängtgeIettungfür alle Ständern Stadtund L Land. DtchtesteBerbrettung tnallrnVolK»schtchtkN " Bellas,n r SomftM- Unterhaltung-blatt und Landwirtschaftliche B-ttag- Beschiistsstelle Bischofswerda, Altmarkt 16. — Druck und Verlag -er Buchdrucker-» Friedrich May in Vtschofowerha,Fernsprecher Nr, 22 „ 'M««. G-m.indr, N>.z«tsenpr«t.i Di« ««espalt.n, «rundzell« HIm. "»ss« ist. «4, oder derenIaum 2.60 Mk^örtlich? Anzeigen Mb- 11Ä8, bei Auftelhmgins Haus monatlich Mk. 12,^-, durch Jnr Falle höherer Gewalt Kneg oder sonstiger irgend welcher dir Pl'st bezogen piettkliähkiich M, Ä,-- mit Suttellung-gMhr, Störung des Betriebs der Zeitung oder der Befi»rd,rung»einrich, All? Postamtalten, Postboten, sowie, Zeiiungßaustkkigrr und dft iuugcu — hat brr Bezieh«? keinen Anspruch aus viksernilg oder ' Nftchafksteff? des Blatte» nehmen jederzeit Bestellungen entgegen. Nachlieferung brr Aestnng oder auf Rückzahlung d?« Bezugspreises. 70. Jahrgang. Kommission für Wirtschaft»- und VersahrsfrqgW d«e öfter- rpichischen Nachfolgestaaten. Der ttchechy^lpwakische «r- treter widersprach diesem Anträge, ebenso Polen, da» Unter- kommissionen nach Materien porschsug. Der VorMerch« logt« Pols« nahe, diesen Antrag zurückzuzfthen. Di« SMn> nung von weiteren Unterkommissionen nach Materien könne Vorbehalten bleiben, bis ds» jetzt zu errichtete Unterkom mission ihre Tagesordnung und BerhgMu,«,gegenstände festgestellt habe. Auf die «VN Holland eingebracht«, vonNor- wegen und schließlich auch von England unterstützte Anre- gung, den kleinen Staaten in dieser Kommission mehr gl« vier Vertreter zu geben, wurde beschlossen, daß ist« kleinen Staaten fünf Vertreter haben sollen. Nach einer Unter brechung der Sitzung wurden al« Vertr^er d«r ktzinLn Staaten fünf Angehörig« der Staaten Norwegen, Schweiz, Holland. Jugoslawien und Lettland ernannt. Dft AtK-r- kommisfio« wird am Sonnabend um dl Uhr zur ersten Sitzung zusammentreten, Freitag, den 14. April 1VSS.