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soviel über den »ahmen nur dei Beschränkung führen fahrtslinien wird " sten Hamburgs ! bürg zur Verb« ordentliche» gesell „Sie wollen damit sagen, daß Sie nicht die Mutter des Angeklagten seien I" WiÄermn nickte der Zkopf. Hinter dir Barrier« surrt« und summte es. Eine hochge spannte und enttäuschte Lüsternheit hielt sich nur mühsam im Zaum«. „Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß Ihr Wort von ausschlaggebender Bedeutung ist. Sehen Sie sich einmal den Angeklagten an und sagen Sie ihm dann ins Gesicht, daß er nicht Ähr Kind seil" Die Magd blieb unbeweglich stehen, Einen Augenblick zuckte es wohl in ihr, als müsse sie den Kopf wenden, dann aber hing sie sich wieder in ihren starren Mick. — „Sie hat kein' Eourag'l" kam es ärgerlich und vernehmlich «ms dem Zuhörerraum. „Da schau', wie sie bebbert!" „Ruhel* gebot der Vorsitzende, „bei dem nächsten lauten Wort lasse ich den Ruhestörer hinauswerfenl" Und er wandte sich an die Magd: „Run, Zeugin, ant worten Sie!" x Die hatte sich inzwischen gefaßt und g«furchen: „Ich kenn' den Karl alleweil, nun bald an die dreißig Jahr, ich hab' nix zu schaffen mit ihm!" „Aber so erklären Sie uns die bevorzugte Stellung, die Sie in Hm Gaus« innehalten!" Da kam Leben in das tote Gesicht der Magd. Ein mat tes Leuchten stieg in ihr« Augen, ein feines Lächeln legte sich um ihr«n Mund. „Ich hab' die Jahr« hindurch meine Pflicht getan wider den Hof und seinen Herrn, und da war keine Sürw« dabei!* Eine kleine Stille war, jedermann fühlte den Segen der Erde, in dem die Magd die Jahrzehnte gestanden und sich ge konnt. — — - DanN ettbat der Anwalt des Klägers da» Dort. Er suchte die Magd durch geschickte Fragen hin und her zu leiten und irrezufühten, aber ihre knappen und kargen Antworten boten keinen Eingriff, da er hätte einhaken können« Dg Mußte auch er von ihr lassen. Da nun alles Wesentliche erfragt war und kein Anlaß war, die Magd nicht zu vereidigen, ging der Vorsitzende dSM über, ihr den Eid abzunehmen. ! . < Er hieß sie vor Bibel und Kreuz treten! '' Die Hcnch, di« noch immer krampfhaft das Geländer Ge halten, ließ los. Alle Bangigkeit, die vordem in da» Hotz ge flossen, bM nun wieder in dem Arm der Frau, Der Rnhter machte sie auf di« Heiligkeit de» Eide» Der Eid. Erzählung von Wilh. L c n n e m a n n - Köln. Hinter der Schranke des Verhandlungszimmers Nr. 36 zu D. geht es lebhaft zu. Bauern füllen den engen Raum. Mann an Mann stehen sie. Heute macht ihr Darf Geschichte^ und da wollen sie dabei sein. „Und ich sag', sie schwört nicht!" sagt einer und trumpft mit seinem Knotenstock auf. „Und sie tut's doch!" erwidert sein Gegner. „Ein solch' schlechtes Fraumensch wollt' ich nimmer zur Mutter haben!" wirft ein dritter hin. „Ist ein gut Weitste gewesen allewege!" verteidigt sie ein vierter, „'s wird schon wissen, was soll!" „Ei, Teifel..." „Ruhe!" gebietet der Präsident, „oder ich lasse räumen!" Er nimmt gewißlich Rücksicht auf seine Bauern, und er hat drum seine Anforderungen an Ruhe und Stille schon um etliche Vorstellungsgrade herabgesetzt, aber schließlich steht doch die Gerichtsverhandlung und nicht ein Bauernzank auf der Tagesordnung. Was war geschehen? Der Bauer Trockels in Ostönnen war gestorben, ohne ein Testament hinterlassen zu haben. Das war in letzter Zeit allerdings auch auf dem Lande üblich geworden, aber not wendig war's nicht. Waren keine schriftlichen Aufzeichnun gen über die Verteilung der Hinterlassenschaft gemacht wor den, dann trat eben Bauernrecht und -brauch in Kraft, und die bestimmten: Der älteste Sohn bekommt den Hof, und — die Geschwister werden recht und schlecht abgefunden, wie's der Hof oben verträgt. Daran war nicht zu deuteln und zu drehen. Und so war's auch hier geschehen: Der älteste Sohn, Karl, hatte Hof und Erbe erhalten, und der jüngere, Fritz, hatte sich mit ein paar tausend Taler zufrieden aebm müssen. Da war olles in Recht und Ordnung! Das war die Meinung der Bauern, aber nicht die des Fritz. Er machte ein altes Darfgeschwätz wieder lebendig, das bei der Geburt des Karl umgegangen war und das bespgte, der sei gar nicht der Sohn der Bäuerin, sondern der Jlmg- magd, und der kinderlosen Frau nur unterschoben worden. Das habe der Bauer getan, um seinen Namen zu erhalten undtdem Hofe «inen Erben zu geben. Und viele der Bauern hatten damals stumm dazu genickt und das ganz in der Ordnung gesunden. Bauerngeschlecht und Bauernerde hatten auch ein Recht, und das hatten sie gefordert und erhalten. Und wenn die Bäuerin...., nun ja, die mußte sich eben drein schicken und das Opfer bringen, und sie tat's auch. Je der Mensch hat sein Bündel zu tragen, und sie trug das ihre schweigend und — stumm. Aber dann war nach Jahren ganz unverhofft ein zwei ter Junge auf den Hof gekommen. Da zweifelte niemand an eine Rechtmäßigkeit. Also war auch wohl bei dem ersten alles in Ordnung gewesen, und die Schwätzer upn damals wurden ziemlich kleinlaut. Einige hartnäckige nur behaupteten, di« Entwicklung hob« der Dauer nicht geahnt, und er stehe nun selber in Wirren und Wundern. Aber das sagten sie nur ganz schüchtern, ohne den Ver such zu machen, mit ihrer Meinung durchdringen zu wollen. Die Bäuerin selbst war jedenfalls aufgeblüht wie eine Blume, die lange in Dunkel und Schatten gestanden und nun ans Helle Licht der Sonne gesetzt worden war. Aber die Jahre der Not hatten ihren Lebenswillen schon zu sehr zermürbt, und nun die Lust kam, war er nicht mehr stark genug, sie zu tragen. Nach einigen wenigen frohen Wochen siechte sie h!n und starb... Die beiden Jungens aber wuchsen wurden stark uM> hoch, und da der ältere in die zwanzig ging, war er ein stäm miger, vollwertiger Dauer, der überall anklopfen konnte, wo nur eine heiratsfähige Dirne staich. Doch wenne er auch «oll Kraft und Lust war und auf Tanzböden und Kirchweihen^, seinen Mann stellte, so ver luderte er doch auch sein« »rast nicht. Dauernblut und Bauernerde waren in ihm mächtig und hielten ihn stolz und hoch. dürft» «» kür dl» Mrvvtnz stach «letzt ß WuiEWW:.. den finanziell besser aesteü wird. Ne ' solche bl«tvt weiter bestehen und wir hoffen, Kikunft mit dem ihr zu gewiesenen neuen (Landwirtsch. Betriebslehre) eben so segensreich für die vtnz wirken wird, wie es auf dem anderen Gebiet die alte ogrikulturchemische Versuchsstation getan hat. —- Erhöhung der Vofttarift am i. Zull. Durch w. T. B- wird bekannt«,geben: Li« in einem Berliner Mittags- A blatt veröffentlichte Nachricht, daß mit einer Erhöhung des Posttarifs zum 1. Mai zu rechnen sei, ist ebenso unzutreffend, wie die weiter daran ««knüpften Angaben über Vie Höhe einzelner Tarife. Die Verhandlungen darüber sind keines wegs abgeschlossen. Bor dem 1. Juli wird voraussichtlich eine Erhöhung der Tarife nicht in Kraft treten. Dresden, 30. März. Die Senehmlaung zum Dau einer Sternwarte hat die Firma Alexander Frantz, mechanische Werkstätten, zum Ausproben ihrer Erzeugnisse erteilt bekom men. Es ist gelungen, die Firma dafür zu gewinnen, daß dies« Sternwarte der Allgemeinheit als „Dülk»st«rnwarte" -uaängig gemacht wird. Am 11. März hat sich der Verein „Volkssternwarte Frantz" (Vorstandsmitglied Oberlehrer G. Tümmler, Dresden-Striesen, Mosenstraße 5) gegründet. Er will den Gedanken „Himmelskunde muß wieder Gemeingut werden" verwirklichen, die Ausnutzung der fljr unsere Ge gend einzig dastehenden Gelegenheit, den Himmel durch ein hochwertiges Instrument zu betrachten, regeln und alle für die Sache Begeisterten zusammenführen. Chemnitz, 30. März. Die Festnahme eine» Millionen- schwindle» gelang der Kriminalpolizei in Berlin. Ein Kauf mann Karl Kunz, der in Chemnitz einen Handel mit Textil waren betrieb, verübte hier verschiedene Schwindeleien, die schließlich eine Höhe von 11/.. Millionen erreichten. Darauf ergriff er die Flucht und blieb längere Zeit spurlos ver- schwunden. Während die Polizeibehörden ihn suchten, hielt sich Kunz, wie sich jetzt ergab, in Berlin verborgen. Er hatte hier unangemeldet Unterschlupf gefunden. Seine Absicht, nach Polen zu entweichen, konnte er so schnell nicht ausfüh ren, da es ihm an den erforderlichen Papieren fehlte. Eines Tages traf er nun einen Polesi. der sich bereit erklärte, die Papiere zu beschaffen. Er mußte für sie 12 000 zahlen. Als er sie dann in Händen hatte, rüstete er zur Abreise. Un- ^m Arm der sftxm. „..-ster machte sie auf di« Heiligkett des Elve» aufmerksam und wies auf die Strafen hin, di« «in Falscheid mit sich brächte. Und dann nahm er sein Barett ab. Alle Richter und Bei sitzer standen auf. „Nun, Zeugin, sprechen Eie mir nach: Ich schwör« dei Gott, dem Allmächtigen und Allwissenden ,,, Die Lippen der Magd bebten, ihr Atem ging schwer, ihr« Augen sahen vor sich auf den Tisch, ober sie sah nicht Kreuz und nicht Bibel, sie sah nur «inen weißen, huschenden Fleck auf einem schwarzen Grunde. Und schwer und gepreßt wiederholt« sie di« einzelnen Worte: „Ich schwöre bei Gott, dem Allmächtigen und Mnxissen- den..." - „Daß ich die lautere Wahrheit gesagt — —, söhrt der Vorsitzende fort. . Die Hattd der Magd greift um sich, als such« st« «ine Stütze. Einmal schluckt sie auf, sie strafft sich mit aller Ge walt. «Daß ich die lautere . .. ." Und wendet sich blitzschnell um, Die Hand greift -um Hetzen... „Kart!" schreit sie. „Mein ...-!" Schlägt zu Boden, urch «in Blutstrom bricht au» ihrem Runde. Noch einmal schaut sie auf, da liegen di« Augen des Bauern üb«r ihr. Und was der in ihnen gelesen. h<tt «r nimmer »«sagt, und keiner hat ihn danach gefragt. Uich dMn drückt« er di« Augen zu, di« ihm zu einem lebendiges Muhe geworden. ..... ... Ein nmes, -«quälte» Her- hatte feinen setzten Eichlag geta- der im vorigen plant, war noch nicht des Fri«densdiktates di« vuftschisfahrt noch immer.zahllosen Hemungen unterworfen ist. E» ist leider zu befürchten, daß die von der Enteiste für den ö. Mat in Aussicht gestellte Auf hebung des Bauverbote» nur zu einer wefteten dauerrcken Beschränkung führen wird. In dem Netzsttr deutschen Lust slinien wird in diesem Jahre eine Verschiebung zugün- Hamburgs und eine weitere Ausdehnung nach dem Osten «intreten. In den letzten Monaten würde in Ham- ckerMg der Mugplatzverhältniss, Außer ordentliche» geleistet. Am 1. Mat wird die Luftverbindung Hamburg—Kopenhagen durch di« Deutschs Luftreederei aus genommen werden. Di« Strecke Hamburg—Berlin wurde mit besonderer Sorgfalt ausgebaut und soll täglich zweimal durchflogpn werden. In Berlin wird dann der Anschluß nach Dresden und später nach Prag undhen Balkamändern eingerichtet werden. Während der Badesaisün wird Ham burg eine täglich - zweimalige Verbindung mit Westerland aufnehmen. In Aussicht genommen ist ferner eine Luftver bindung mit Stettin, mit Anschluß nach dem Osten. Be dauerlich ist, daß der Europa-Nordwestflug, der Kopenhagen über Amsterdam und Hamburg mit London verband, wegen des schlechten Standes unserer Mark in der beabsichtigten Ausdehnung nicht durchgeführt werden kann, weil die aus ländischen Flugzeuge, die dafür allein in Frag« kommen, unter den gegenwärtigen Balutaverhältnissen den Betrieb nicht übernehmen. Ganz besonders aber wird begrüßt wer den, daß sich die Luftverkehrsunternehmungen entschlossen haben, die Preise für die Beförderung auf den innerdeutschen Linin noch bedeutend herabzusetzen, so daß sie die Preise der ersten Klasse;im V-Zug nicht überschreiten. — Der größte Dampfer der Welt wird nunmehr Ham- bürg verlassen, UM nach einer kurzen Probefahrt den Kurs nach England zu nehmen. Wie schon kürzlich mitgeteitt, geht L Boß.«aut HMN. Einig« Men tz- von Ven Gnißenverhöltnissin de» Wsmarck" Ww zu ««halten, vierzig Meter hoch, als» etwa « Ml vierstöckige Häuser übereinander, llegt dis ck« über tz«m Kiel. Neu« Leck» teilen tschen, und zwar fünf durchlaufend« Gttchl- o«r», varaoer im Vorderschiff zwei Teildecks, im Mittelschiff vier Brückrndecks und im Hinterschiff «in geteilt«» Raum- deck. Li» Gesamtlänge der SööOO Bruttoregtstertonnen (also etwa «00 Tonn«: mehr als der „Imperator") fassen- oen Schifte» beträgt V1 Meter, die Breite 80F Meter, der t Meter. Die Feuerung des Schiffe» «rfor- ier Millionen Mark. Die Kesselanlagen sind .. . . .. eingerichtet. Die Maschinenanlage leistet 61 OVO hfterdekräfte und verleiht dem Schiff mittel» vier Schrauben «ine Fahrgeschwindigkeit von 22 bis 28 Seemeilen die Stunde. Da« Personal umfaßt rund 1000 Köpfe. Rie senhaft, wie di« äußere Gestalt de» Schiffe«, sind die Dimen sionen seiner Leck»; geräumig, luftig und hell pnd seine Treppenaufgänge, Korridore, Säle und Salon». Kein Dampfer der Welt kennt solche Luxuswohnungen, wie sie sich auf dem „Bismarck" befinden. Lange hat der Bau ge dauert. Im April ISIS war auf der Werst von Blohm L Voß der Ki«l gestreckt worden. Als „Bismarck" hat der Rie sendampfer, dessen Bau drei Milliarden Papiermark ver- schlungen hat, den Hamburger Hafen verlassen, um in Zu kunft unter dem Namen „Majeftic" als englisches Luxusschifs die Meere zu durchkreuzen. — Der Dampfer „Bismarck" mußte bei seiner Ausfahrt von Hochburg infolge des schnell fallenden Wasssrstandes um 8 Uhr abends nach dem Eintreten der Ebbe seine Fahrt ein stellen, da er bei Schulau auf Grund geriet und sitzen blieb. Eine besonder« Gefahr für das Schiff besteht nicht. Es wird bestimmt erwartet, daß der Dampfer mit der Flut wieder frei wird und die Fahrt nach Cuxhaven fortsetzen kann. Da der Riefendampftr in der Mitte der Fahrrinne lag und dadurch der Schiffahrt hinderlich im Weg« war, so hatte die Marine- Verwaltung an den üblichen Signalstellen Warnungssignale aushängen lassen. Sein gegen zehn Jahre jüngerer Bruder Fritz dagegen ging den Weg zu Tal; er liebte Pflug und Acker nicht sonder lich, und die Stahr und der Sport sahen ihn häufiger, als dem alten Bauer lieb war. Darüber war der Alte plötzlich an eiNer Lunaenentzün- dung gestorben uNd Karl, als der ältere, hatte dem Brauch gemäß den Hof angetreten. Fritz, wie schon gesagt, hatte sich anfangs darin gefun den, bis ihm ein städtischer Winkelschreiber einen Floy ins Ohr gesetzt hatte, und er mit der Anforderung auftrat, einzi ger Sohn des Bauern zu sein und den Hof als alleiniger wahrer Erbe beanspruchte. So waren diß Brüder vors Gericht gekommen, und das lateinische Wort sollte nun sein Urteil sprechen. — „Ruhe dahinten!''' ermahnte der Präsident noch einmal und trat dann in die Verhandlung ein. Er las die Anklage vor. Fritz ergänzte und wiederholte, was wir bereits wissen. Jedermann im Dorfe kenne das Ge rede, und sehr viele seien überzeugt, daß Karl nicht der Sohn der Bäuerin, sondern der Jungmagd gewesen, di« seitdem ein Mittelding zwischen Bäuerin und Magd geworden und jedenfalls nach dem Tode seiner Mutter die herrschende Etel- lung einer Bäuerin tatsächlich eingenommen habe. Die dörf- liche Geburtshelferin sei leider gestorben, sonst würde wohl die Wahrheit schnell Ku erfahren sein, aber die Magd und Pseudobäuerin müsse eidlich vernommen werden. Das sagte nicht viel, jedenfalls nicht» Neues. Das war den Bauern alles bekannt und hielt ihr« Zungen in Ruhe. Nun mußte sich Karl di»u äußern: Ja, von dem Ge schwätz hatte er auch einmal gehört, aber er glaubte ihm nicht» Auf den Bauernhöfen und in den Spinttstuben liefen in den langweiligen Winterabenden allerlei Mären herum, und wenn eben keine mehr da seien, würden neue erfunden. Er jedenfalls erkenne nur die verstorbene Bäuerin al» sein« Mut ter an und die Magd nur als eine lieb«, treue Pflegerin seiner Kindheitsjahre. Wenn diese mit besonderer Liebe und Zuneigung um ihn gewesen uM> ibn Mit fast mütterlicher Sorgfalt umgeben habe, so sei das darum sehr wohl zu ver stehen, und es sei nicht nötig, da nach sündigen Motiven zu suchen. Auch sei sein« Mutter zumeist kränklich und «r mit seinen Wünschen und Begehren aüf di« Magd angewiesen ge wesen. Und wenn auch er der Magd heute noch gut sei, so sei das aus einer tzaüj natürlichen Dantespflicht sehr wohl zu verstehen. — Mehr wisse er nicht zu sagen. Auch die übrigen Zeugen konnten nur das Gerücht be stätigen, Tatsachen für seine Wahrheit wußten sie nicht beizu- bringen. Nun wurde die Magd aufgerufen. — — — Da kam Leben in die Bauern! Jetzt ward'» interessant! Ein jeder reckt« den Kopf vor. Die Magd, bald fünfzigjährig, trat vor. Verschüchtert und zitternd, ihre Hände gingen unrichig hin und her. Sie fühlt« die Blicke der Richtrr und Louern wie Lan zenstöße. Da fühlte ihre Hand da» Gitter der Anklagebank. Da» faßte sie und hielt sich daran. Nun staM> sie fest. Nach der Namensverlesung und den üblichen Fragen wollte der Vorsitzende sie vereidigen. Der Anwalt Karls erhob dagegen Einspruch und bat, bei der Erregung der Zeugin und der ungeheueren Wichtigkeit, ihrer Aussagen die Vereidigung bi» an den Schluß der Der- mhmung zu verschieben. Das Gericht vak dem Antrag statt. „Nun, ZeuLn"L begann der D«rhandlung»leit«r, „Sie wissen, um was es sich handelt, äußern Sie sich einmal!" Die Magd bkieb stumm. Ihr« Sippen lagen hart aufein ander. Die Augen sahen verloren zu Boden. „Ich weiß von nix, Herr Richter!" sagte sie endlich hart und tonlos. „Sie haben doch von dem Gerücht gehört!" Die Masst» nickte. „Dann frag« ich Sie auf Ihr Gewissen hin: Ist an die sem Verüchte etwa» Wahr,»?" Da sah di« MiM auf, wollt« wohl den Richter ansthen, sah aber an ihm'vorbei, und ihr Bsick blieb on dtr Wand hasten, starr, al.D er s«ftgehbft«N. Ihr Mund käuft an einer Antwart, ützd dann sprach st« au» weitrr Fern« her: »von meiner nicht!" .