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und Es Aus Sachsen. . Neue Gesetzentwürfe. Dresden, 7. März. Das Gesamtministerium hat tn der Sitzung vom 6. Mijrz beschlossen, dem Landtag folgende Ge setzentwürfe vor,ulegen: 1. Die Entwürfe eines Landwirt- schaftskammergesetzes für den Freistaat Sachsen und eines Gesetzes für die Wahlen zur Landwirtschaftskammer für den »Men Tempo gestiegen, waren aber — bei der unsicheren starken Schwankungen ausgesetzt. Anfangs dcrBc- richtswoche wurde der holländische Gulden in Berlin mit «it 87.— Ende der Woche mit 95,50 bezahlt. Aufruf! Helft dem notleidenden Alter! Unsere allen Leute hungern und darben! In elender un zureichender Kleidung, in schlechten ungeheizten Wohnungen, sind sie den Härten des Winters schutzlos preisgegeben. Mit unbarmherziger Wucht vollzieht sich die Umwälzung unseres ganzen Wirtschasts- und Gesellschaftslebens. Am schwersten von ihr betroffen sind unsere alten Leute. Sie haben ihre Arbeitskraft verloren und entwertet ist auch der letzte für die Tage des Alters zurückgelegte Sparpfennig. Staat und Volksvertretung verkennen die Notlage nicht, aber der Umfang und die Wirksamkeit ihrer Hilfe sind be schrankt durch die Finanznot. Eine große Zahl der Bedürfti gen wird durch öffentliche Hilfsmaßnahmen nicht ergriffen, Es ist die heilige Pflicht aller, unser« allen Leuten zu helfen. Die harte Not der letzten Jahre hat unser ganzes Volk zu einer unzertrennlichen Schicksalsgemeinschaft zusam- mcngeschmiedet. Echter Gcmeinsinn aber sollte freiwillig die Ungerechtigkeiten unserer regellosen Zeit zum Ausgleich bringen. Unsere Dankesschuld gegen die Generation unserer Eltern 'st groß. Ihre hingehende Liebe und Fürsorge schützten un sere Jugend. Ihr ganzes Leben und Arbeiten galt uns. Wir bauen weiter an dem Werk ihrer Hände und ihres Geistes. Stets haben die Ehre und Achtung eines Volkes für seine Alten als das schönste Wahrzeichen seiner Litte und Kultur gegolten. Daher rufen wir alle, die ernstlich am Wie deraufstieg unseres Volkes arbeiten, zu schnell entschlossener Hilfe auf. Wir rufen den Kindern und der Jugend zu: Ehret und schützt das Aller! Wir rufen den Frauen, den Hüterinnen der Familien gemeinschaft und den Trägerinnen helfender mütterlicher Liebe zu: Sorgt für unsere alten Leute. Erhaltet ihnen ein Plätzchen am heimatlichen Herd. Duldet nicht, daß sie un dankbar herausgestoßcn werden aus der Familie. Ihr Gesunden und Arbeitsfähigen, ihr Reichen und ihr Besitzenden: Gedenket alle eurer Pflicht gegen die bedürfti gen alten Glieder unserer Volksgemeinschaft. Schafft insbe sondere für die alleinstehenden hilflosen alten Leute eine Zu fluchtsstätte in den wirtschaftlich so schwer bedrängten Alters heimen. Hilfreiche Tat sei der Ausdruck unserer Gesinnung! Svends und Helfs ein seder noch seinen Kräften! Aliershilfe des deutschen Volkes, Valkssammlung für das notleidende Alter. Berlin XXV. 7, Dorothecnstraße 2, Postscheckkonto: Berlin NZV. 7, Nr. 11 300. In Bischofswerda soll am Sonnabend, den 11. Sonntag, den 12. März eine Haussammlung stattfinden, darf wähl erwartet werden, daß die Sammlung in unserer Stadt einen ansehnlichen Betrag bringen wird. «»«»»»»»»»»»»» stahlen am 14. Juni 1«1 au» dem im Schlesiertal Altertümer von Nacht zum S. Januar 1920 hatte mlt etnem Karl Wol ter zusammen tn Paflau bet einem EtiLruch für 150000 Goldwaren erbeutet. Wolter wurde damals ergriffen, Krall entkam mit seiner Geliebten. Da» Paar steht «ich in dem Verdacht, im Juli 1V20 eine Witwe Magdalene Schmidt in Oldesloe ermordet und beraubt zu haben. Wahrscheinlich hat das Paar auch bei Schloßeinbrjichen in der Mark und in Mecklenburg seine Hand im Spiele gehabt. Neues aus aller Welt. — Reue Schneefälle sind im Riesengebirge zu verzeich nen. Im Hochgebirge hat cs in den letzten Tagen mehrfach geschneit. Cs liegen etwa 10 Zentimeter Neuschnee. Die Sporwechöltnisse im Hochgebirge sind für Rodel und Ski im mer noch günstig. Man kann mit dem Schlitten noch bis un terhalb des Zackelfalles und bis Ober-Krummhübel fahren. I« den letzten Tagen ist der sehr starke Winterverkehr abge- flaüt, doch sind Immer noch eine sehr große Anzahl Gäste in den Winterkurorten. — Raubüberfall auf die eigene TNutker. Am Sonabend vormittag wurde in Berlin die 53 Jahre alte Frau Helene Chmke geb. Gansert in ihrer Wohnung von ihrem eigenen Sohn, dem wohnungslosen 22 Jahre alten Arbeiter Walter Ehmke, .und dem ebenfalls wohnunqslosen 24 Jahre alten Tischler Albrecht Öhler überfallen in der Absicht, sie zu bcrau ben. Öhler warf der Frau Ehmke ein Tuch über den Kopf und versuchte, sie zu Boden zu werfen. Der Überfallenen ge lang es aber, das Fenster zu erreichen, wo sie laut um Hilfe rief. Erne zufällig vorbeigehcnde'Streife der Kriminalpolizei eilte die Treppen hinauf und nahm die beiden Täter fest. — Gute Wirkung eines Jähzornsnnsalles. In Wanders le-en erboste sich ein Einwohner über die Höhe des Steuer zettels und suchte bei einer befreundeten Familie Hilfe für die Reklamation. Man führte ihm zu Gemiitc, daß schon die alten Israeliten den Zehnten zahlten. Der Steuerzahler war mit dieser Aufklärung unzufrieden, ergriff aus Wut ein Glas und warf e? in einen alten Wandspiegel, der klirrend zur Erde fiel. Mit -en Scherben fielen aber auch 47 Goldstücke zur Erde, die einen Wert von 40 000 Papiermark repräsen tieren. Der frühere Besitzer hatte das Geld hinter der Scheibe verborgen. P — Sturz durch ein Hausdach. Ein italienischer Offizier, her dieser Tage mit seinem Flugzeug über Udine Sturzflügc machte, verlor die Herrschaft über seine Maschine. Der Ap parat stürzte auf ein Haus herab, durchbrach das Dach und 8aÄ erste Stockwerk und blieb schließlich hängen, so daß der Motor sich im Erdgeschoß befand, während das Hinterteil aus dem. Dach hervorragte. Der Flieger wurde getötet, ebenso eiste Frau, die sich in dem Hause -aufgehalten hatte. — Die Angst vor der Narkose. Ein Mörder- und Ein brecherpaar, auf das die Staatsanwaltschaften von Hamburg. Altona, Passau und mehreren anderen Orten fahndete, ist setzt in Mecklenburg festgcnommen worden. Auf einem Lnnd- sitz Ncumühlen bei Schwerin mietete sich ein angebliches Ehe paar ein, das über große Mittel verfügte. Die Leute gingen außerordentlich elegant, traten sehr sicher auf und erregten nicht den geringsten Verdacht. Da erkrankte die Frau so schwer, daß sie operiert werden mußte. Als sie hörte, daß eine Naxkose notwendig sei, erschrak sie heftig, während sic vor der Operation selbst gar keine Angst hatte. Das fiel den Schwe stern auf, noch mehr, als sie fragte, ob man nicht in der Nar kose allerlei zu reden und zu verraten pflege. Ihr Geheimnis erläuterte sie dann auch gleich. Sie erzählte, daß sie einen Koffer mit Gold besitze, von dem niemand etwas wissen solle Der Vorgang kam zur Kenntnis der Polizei und diese sah 'ich nun Vie, beiden näher an und fand auch den Gold?.Hoß. Die weiteren Ermittlungen ergaben jedoch, daß es sich um Die besbeute handelte. Das angebliche Ehepaar wurde ruir.rv. als ein 40 Jahre alter Schlosser Oskar Kroll und dessen Ge liebte, eine 36 Jahre alte Frau Therese Slodowy. Man hatte damit ein gefährliches Verbrecherpaar gefaßt. Die beiden Amtliche Bekanntmachungen. Angestrlltenverficherung. Die Wahlen der Vertrauens- und Ersatzmänner zur An- llestelltenversicherung sind nicht angefochten worden, auch stnd Ablehnungen der Wahl nicht erfolgt. - Die am 25. Januar ds. Is. veröffentlichten Wahlergcb: ntfle vom 28. Januar 1922 — Nr. 24 des „Sächs. Erzählers" vom 28. 1. 1922 — sind somit endgültig. v vautzen, am 4. März 1922. Gebührenverzeichnifle» zum verwä tunavkostm-Gescht« Die Neichsregieruug und die Et«» gemeixd««- von Rittergütern in Sachse«. Wie gmneldet, hatten di« in,Sachsen gewählten deutsch» nationalen Reichstagsabgeordneten darauf hingewiesen, daß die von der Sächsischen Regierung eingebrachte Vorlage über die Eingemeindung von selbstständigen Gutsbezirken einen Eingriff in wohlerworbene Recht« darstelle und allen Grund sätzen rechtestaatlicher Gesetzgebung widersprech«. In der Anfrage wurde die Reichsregierung aufgefordert, „wegen dieses offenbaren Rechtsbruches vorstellig zu werden und, sofern die sächsische Regierung auf ihrem allen Grundsätzen der rechtsstaatlichen Gesetzgebung zu widerlaufenden Standpunkte beharren sollte, Mit Ruck- sicht auf die Verletzung des Artikels 153 der Reichsver fassung di« Entscheidung des Staatsgerichtshofes des Deutschen Reiches anzurufen." Darauf hat der Vertreter der Reichsregierung nunmehr die Antwort erteilt, daß bei der Kürze d«r für die Beantwor tung zur Dermügung stehenden Zeit in der Sache selbst ein« Antwort noch nicht gegeben werden könne, daß di« Reichs regierung aber in eine Prüfung der Angelegenheit eintrete. Aus dieser Antwort der Reichsregierung geht hervor, daß diese der Frage dieselbe große Bedeutung beimißt, die ihr ist sächsischen Grundbesitzerkreisen beigemessen wirb, Überall Ablehnung des Lipinskischen Gemeindeversassungs- entnmrfes. Der von uns vor einiger Zeit in seinen Grundzügen mit geteilte Gesetzentwurf über die neue sächsische Gemeindever- fossung findet überall und fortdauernd Ablehnung. Nach dem schon in einer von der Regierung zur Vorbesprechung dieses Entwurfes einberufenen Konferenz von Gemeindever tretern von sozialistischer' Seite an dem Entwurf ausgesetzt wurde, daß er die Kommunalisierung der Amtshauptmatm- schaften nicht bringe, während von bürgerlicher Seite erklärt wurde, daß sich mit der im Entwurf vorgesehenen Gemeinde verfassung ein größeres Gemeinwesen überhaupt nicht ver walten lasse, kommt jetzt der Widerspruch gegen den Lipins kischen Entwurf besonders scharf aus den Kreisen der sozia listischen Gemeindevertreter. So ist auf einer Bezirksge meindevertreterkonferenz der Mehrheitssozialdemokraten fol gende Entschließung angenommen worden: „Die versammelten Gemeindevertreter des Bezirks der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg lehnen Hen von der Regierung vorgclegten Entwurf zur GemeiMeneuordnung grundsätzlich ab, da er durchaus nicht Rn Forderun gen des sozialistischen Programms entspricht. Die Konferenz verlangt, daß der Fischersche Entwurf dem Landtag zur Dis kussion und Beschlußfassung vorgelegt wird." Eine noch schärfere Entschließung nahm eine in Zwickau abgehaltene Gemeindevertreterkonferenz der Unabhängigen an; sie lautet: „Die Gemeindevertreterkonferenz der U. S. P. für das Arbeitsgebiet Zwickau fordert von der Fraktion der U. S. P. des sächsischen Landtages, bei Beratung der neuen Gemeinde verfassung für den Freistaat Sachsen mit allen Mitteln den neuen Entwurf der Gemeindeverfassung zu bekämpfen und dafür einzutrcten, daß der vom sächsischen Gemeindetag als geeignete Grundlage anerkannte Entwurf Fischer Gesetz wird. Die Pürgermeisterciverfassung darf nicht Gesetz werden." ' ' * Dresden, 7. März. In bedrängte Lage war Sonntag früh ein Liebender geraten. Der Hausdiener einer im In nern der Altstadt gelegenen Gastwirtschaft gewahrte einen Mann auf dem über der Bierausgabe befindlichen Glas dachs. Da man annahm, daß es sich um einen Einschleich dieb handelte,..der sich weigerte, seine gefährliche Lagerstätte zu verlassen, tief man die Feuerwehr herbei, die den Mann herabholte und ihn der Polizei übergab. Wie sich nun her ausstellte, handelte cs sich um einen Chauffeur, der als täg licher Gast einem dort bediensteten Mädchen, das feinen Aus gang gehabt hatte, nachgcstellt, bei dem Liebesabenteuer auf Z/n/s/'Hs/wns "Ni/ was wir vom Zug der Vögel wissen. .Im Leben der Vögel bilden die großen Herbst- und Früh- sahrswanderungen eine der fesselndsten und eigenartigsten Erscheinungen. Uber die Ergebnisse der neuesten Vogelzug forschungen macht Friedrich r>. Lucanus in der „Umschau" (der mit „Prometheus" vereinigten Wochenschrift) Mitteilun gen, die jedem Vogclfreund von Wert sind. Im Jahre 1901 hat Lucanus die Luftschiffahrt in den Dienst der Dogelzugforschung gestellt. Die sich über zwei Jahrzehnte erstreckende Beobachtung der Luftschiffcr ergab, daß di« Flughöhe der meisten Zugvögel unter lOOO Meter liegt, und daß es zu den seltensten Eifcheinungen gehört, wenn über 1000 Meter Höhe Vögel angetroffen werden. Diese Ergebnisse der Luftschifferbeobachtungen sind neuer dings von den Fliegern durchaus bestätigt morden. Die größt« von ihnen bisher festgestclltc Flughöhe ist 2200 Meter, IN den meisten Fällen bewegt sich jedoch der Zug der Vögel st. viel geringeren Höhen, ja häusig sogar ganz dicht über der Erdoberfläche. Eine andere ilberaus wertvolle experimentelle Far- 'chUngsweise ist die V o g e l b c r i n g u n g, die Thienemann, h«rl Leiter der Vogelwarte Rosittcn, zu einem internationa len Unternehmen ausbaute. Sic zeigte, daß der Zug der Vögel in Europa sich weni ger zwischen Nord und Süd, wie man früher annahm, son dern zwischen Ost und West bewegt. Die meisten Vögel wan dern im Herbst nach der Küste des Atlantischen Ozeans, wen dest sich dann südwärts, uni über Gibraltar Afrika zu errei chen. Im ganzen wurden bis jetzt die Zugvcrhältnissc von 138 Dogelarten durch das Ringcxperiment erforscht. Für eistige Vögel lassen sich vollständige Karten ihrer Zugstraßen entwerfen. So wandern die östlich der Weser beheimateten weißen Störche über den Balkan, Kleinasien und Tnrien nach Afrika, während die westlichen Brutvögel über Spanien und G^raltar reisen. Fortzug und Rückkehr erfolge-: meist auf den selben .Wegen. In mehreren Fällen wurden Vögel aus dem Züge an demselben Ort erbeutet, — ein Beweis, daß sie wohl Neben dem Zug auf bestimmten Straßen, die meist den Was serkanten folgen, kommt auch die Zugbewegung in „breiter Front" vor, bei der die Wanderer sich strahlenförmig über den ganzen Kontinent ausbreiten. Die alte Anschauung von den gewaltigen Flug lei st unge n der Zugvögel innerhalb bestimmter Zeitabschnitte scheint übertrieben zu sein. Erlegte Ringvögel, wie Störche und Stare, hatten nicht mehr als 200 Km., manche noch we niger täglich zurückgelegt. ' Die von Lucanus verfaßte Schrift „Die Rätsel des Vogel zuges" (Verlag von Beyer u. Mann, Langensalza i. Thür.) behandelt die Fragen des Vogelzuges eingehend und an schaulich. Die Vogelwarte Rossitten auf der Kurischen Nehrung (Ostpreußen) stellt jederzeit Ringe zum Beringen von Vögeln zur Verfügung. .Flaschen aus Papier. * Das Papier ist ein vielseitiger Stoff, und die Gebiete sei ner Anwendung mehren sich ständig. In der Technik wird cs jetzt in großen, Atengen als Jsolntionsmaterial für elek trische Leitungen verwendet, man fertigt Röhren daraus an und preßt cs in die verschiedensten Formen. Es ist interes sant, daß man in Amerika aus Papier Flaschen hergestellt hat, die zum Aufbewahren von Milch, Bier und anderen Ge tränken dienen. Die Flaschen, die außerordentlich hygie nische Vorzüge besitzen, da sie nach dem einmaligen Gebrauch nicht mehr benutzt; sondern weggeworfen werden, sind so fest, daß ein Gewicht von 200 englische Pfund (90,7 Kilogr) sie nicht platt zu drücken vermag. Damit die Getränke kei nen Papicrgeschmack anuehmen, wird der Papierstoff mit Paraffin behandelt, das ihn auch vollkommen undurchlässig wacht. Ein besonderer Vorteil der Papierflaschen liegt in ihrem leichten Gewicht. Sie wiegen nur halb so viel wie Glasflaschen, so daß sie also leichter befördert werden können. Die Verluste, die beim Gebrauch von Glasflaschen durch Bruch entstehen, fallen ebenfalls fort. Cs ist bereits eine Fabrik errichtet werden, die täglich zweihunderttausend der artiger Papierflaschen liefert. Besonders angestcllte Ver suche haben ergeben, daß sich Milch in derartigen Flaschen, u» >»- kt-i-iliv-i-tem eins«füllt wurde, mehrere Tage lang gut erhält und keimfrei bleibt. Der Preis der Pa'pierflaschen gestattet ihre Vernichtung nach einmaliger Benutzung. Dadurch wird dann auch der Übertragung von Krankheiten vorgebeugt. - - Heilpflanzen im hausgarlen. Warum sind wir so ganz abgekommen von den Heil, pflanzen unserer Vorväter, die früher in keinem noch so klei, neu Gärtchen fehlen durften? Gewiß beruhte die Heilwir kung vieler von ihnen zum größten Teil auf Aberglauben, dir große Mehrzahl aber verdient es wirklich nicht, so Undank bar der Deegessenheit überliefert zu werden. Biele Heilpflan zen konnten in ihrer milden und doch sicheren Wirkung auch bis jetzt noch durch kein synthetisches Mittel erreicht werden. Und ist es niM eine große Beruhigung, in Zeiten der Krank heit für kleinem Schäden des Leibes stets etwas bei der Hand zu haben? Oft braucht man dann bei leichteren Erkrankun gen den Arzt und die toure Apotheke überhaupt nicht mehr in Anspruch zu nehmen, in schwereren Fällen aber läßt sich oft, bis der vielbeschäftigte Arzt erscheint, durch ein richtig angewandtes Hausmittel wenigstens das Weiterumsichgroi- fen der Entzündung, das Höhersteigcn des Fiebers usw, ver hindern, und auch damit ist meist schon viel gewonnen,. Er innert sei hier z. B. an den Fenchel, der nicht nur ein vor treffliches Mittel gegen Keuchhusten liefert, sondern auch fie berlindernd wirkt. Wir kaufen ihn oft unter unverständlichen: Namen und ohne ihn darunter zu erkennen, in der Apotheke, warum nehmen mir ihn nicht lieber in unseren Garten auf und ziehen uns selbst davon, so viel wir brauchen? Wendet euch ihnen wieder zu — den alten deutschen Heilpflanzen, hebt für sie ein Plätzchen auf in euren Gärten, sie danken es euch reichlich. Einen Schlüssel zu ihrem Verständnis und wert volle, zum Teil uralter Dolkserfahrung entstammende Rat schläge für ihre Verwendung in der Hausmedizin vetöffent- licht zurzeit in laufenden Fortsetzungen die Versuchsstation für technischen und offiziellen Pflanzenbau in Happing Inder bekannten Gartenzeitschrift „Der praktische Ratgeber für Obst- und Gartenbau", Frankfurt a. O. Das Geschäftsamt der genannten Zeitschrift ist bereit, unseren Lesern einzelne Hefte aus dieser Artikelserie auf Wunsch kostenlos zu ver mitteln, '