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7S. Jahrgang Mittwoch, de« 8 Februar 1V22 kann, ist auszurechnen. Aus dem Zentrum Berlins vernimmt man. datz dort i Jede» Verantwortungsgefühl gegenüber den elementar ¬ sten Lebensbedingungen der Allgemeinheit ist verloren ge gangen. Der Argwohn, daß erneut bolschewistische Agenten den Funken ins deutsche Pulverfaß werfen, ver» ' dichtet sich nach den bisher vorliegenden Nachrichten fast zur ißheit, und die verleitete deutsche Arbeiterschaft ahnt ! noch immer nicht, nach welcher Pfeife sie eigentlich tanzt, j Di« Folgeerscheinungen dieser Arbeitsniederlegung der len «geschlossen, der zn sofortiger Meder,uf- »ahme der Arbeit anssorderl, Berlin «h»e Licht Vertin, 8. Februar. Schwerer denn se ist einmal wie der Berlin heimgefucht. Die eiserne Faust de» Terrorismus lastet ihm im Genick und zwingt die Gesamtheit zu nerven- ' ' "er Mutze. Es scheint, als ob alle em schrecklichen Gefolge von bitteren ichen Beeinträchtigungen nunmehr eit" der städtischen Arbeiter über- den frühen Stunden de» t aus, nachdem in der Betrieb eingestellt hatte. Noch Haltungen von dem dürftigen Ga», lieb, aber wie lange das dauern Aus dem Zentrum Berlins vernimmt man. daß dort Es ist gelungen, ihn in der Hauptsache durchzuführen, auch da» Wasser bereits onfängt knapp zu werden und sich nigstens die wichtigsten lebensnotwendigen Güter kl ... , Kolonnen von Menschen bildeten, die anstanden, um dort befördert werden. Man arbeitet daran, das Netz dies« Migiell die in der Neichsgewerkschaft organisierten Eisen- «asser zu entnehmen, wo es noch rwrhanden war. Mivo- verkehr, mit größter Beschleunigung «eiter Wichnbeamte» zu vertreten, forderte, daß die VienstplSne erst nen sehen sich wieder einmal einer Situation gegenüber^di« bauen und dabei all« Telle de» großen, de 8b ^mttiche^Ä«mte geregest werden sollen. " ^äubt« die Krämpfe, in denen sich das reichshauptstädtilche zuführen. Borau^etzung für Der^N. i^o n7ler^erNSrttd<ch« berett fei, üb«' Lirttchaf^ben in dm «onotenEitttibar nach dm -k Verwendung de. veefügbare, schaftuchen SPitzeaorgautsationen. Berlin, 6. Februar. (W. T. B.) Die Verhandlungen G«r Reichsregierung mit den gewerkschafllichvn Spitzenorga- «isationen haben heute vormittag begonnen. Anwesend wa- «n der Reichskanzler, der Reichsfinanzminister und der Bieichsverkehrsminister. Die Reichsgewerkschaft deutscher Msenbahnbeamten war nicht vertreten. Zu Anfang der Der- Handlungen ergriff der Reichskanzler das Mort zu Ausführungen über die gesamte politische Lage. Lr wies darauf hin, daß das feste Ziel der Politik der Regie rung bisher gewesen sei und auch weiter fei» die Erkenntnis tu der Welt zu verbreiten, daß die Weltwirtschaft wieder aufgebaut werden müsse. In dem großen Mampfe um die politische Wettatmosphär« habe die Reichsre- Oierung seit Monaten ihre ganze Kraft eingesetzt. Ein Teil -2.. I—- »erfochtenen wirtschaftlichen Probleme eingestellt. Das Er-1 aebnis ist die bevorstehende Konferenz über den Westwirt- ßchaftlichen Wiederaufbau in Genua. , ., - . Die Voraussetzung für diese Politik fei aber da, Ver- len. Bei dieser Gelegenheit können auch die Aragen noch- «rauen der Welt auf Deutschland, ans Deutschland» Regie " rung «nd auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Deutsch- Lands. Unter allgemeiner Bewegung wie» der Reichskanzler wiederholt darauf hin. daß ein anarchistische» Deutschland in Her auswärtigen Politik nicht verhandlungrsähig sei. Nie mand würde mit Deutschland verhandeln, wenn die Welt glaube, daß es in Deutschland keine Ordnung gebe. Unter Giese» Gesichtspunkten müßten auch diese Verhandlungen ge führt «erde«. Alle» andere sei diesem Kernpunkte unter,,, ordne«. Nach den Ausführungen des Reichskanzler» wurde in Hie Verhandlungen eingetreten. Der Vertreter de« Beam- Senbundes brachte zwei Forderungen vor. Er verlangte erstens eine sozialere Ausgestal tung des Gehaltstarifes und zweitens ein für die gesamte Beamtenschaft gellendes Arbeitszeitgesetz. In der Reichseisenbahn seien bereits neue Dienstpläne aus gearbeitet und auch in Anwendung gebracht worden, ob wohl eine gesetzliche Regelung der Arbeitszeit für Beamte «och nicht vorliege. Der Reichskanzler «widerte, daß wegen solcher Forderungen ein Streik über Haupt nicht nölig gewesen sei. über das Arbeitszeitgesetz »eien Verhandlungen mit den gewerkschaftlichen Organi- ebenfalls zu schließen, da sie dem Andrang am Montag früh nicht gerecht zu werden vermag und schwere Schädigungen des Betriebs befürchtet. Inzwischen ist es der eingesetztes» Technischen Nothilfe gelungen, wenigstens teilweise die Was ser- und elektrische Lichtoersorgung wieder in Gang zu brin gen. Wie lange dieser Streik das Leben Berlins ersticke« wird, ist in diesem Augenblick nicht zu bestimmen. Die Strelklage a» Moatag ake»d. Berlin, S. Februar. (W. T. B.) Über die allgemeine Streikliage teilt das Reichsverkehrsministerium mit, daß in Baden der Streik der Lokomotivführer von der übrigen Eisenbahnerfchaft nicht gebilligt wird. Don den Direktionen in Elberfeld, Hannover, Stettin, Oldenburg, Frankfurt a. M., Magdeburg und der Strecke Schneidemühl—Deuttchkrone— Kallies wurde gestern und in der vergangenen Nacht ein Ab- flauen des Streiks gemeldet. Einzelne Ortsgruppen des Deutschen Eisenbahneroerbandes scheinen den Streik aufge ben zu wollen, da keine Streikgelder gezahlt werden. Au» anderen Bezirken, besonders au» Dresden, wird von einet Zunahme des Streiks berichtet. Der Notbetrieb ist inzwi schen so weit ausgebaut worden, daß über die Direktionsbe zirke hinausgefahren wird. In Berlin macht der Streik der städtischen Arbeiter die Durchführung des Notbetrieb« be sonders schwierig. So sind bereits gestern drei Kohlinzüge von Halle nach Berlin wegen Wassermangels für die Loko motiven liegen geblieben. Der Betrieb wird weiter durch die ungünstige Wetterlage erschwert. — Nach einer Meldung der Eisenbahndirektion Stettin wurden dort an einigen Stel len Arbeitswillige durch die Streikenden belästigt, teilweise sogar geschlagen. Schutzpolizei ist zum Schutz« der Arbeits willigen aufgeboten. In Gelsenkirchen versuchte ein Mann ein« Maschine auf die Drehscheibe zu fahren, um Ne dort zum Entgleisen zu bringen. Er wurde verhaftet. Anscheinend handelt es sich nicht um eine» Eisenbahner. Verhaft«- vo« Streikhetzer». Softbu», 6. Februar. (Drahtber.) Gestern wurden zwei Agitatoren, die im Auto von Berlin nach Kottbus kamen, verhaftet. Sie führten eine Menge Flugblätter mit sich, darunter viele Nummern der „Roten Fahne . In Lüb ben hatten ste bereit» aufhetzend« Reden gehalten. Ferner wurde ein Mann festgenommen, der Flugschriften, die zum Ausstande auffordern, verteilte. Alle drei wurden dem Amtsgericht zugeführt. ' Vie G»rchfkhr»»s Kes Natißerkeh«. Dresden, S. Februar. Die EFenbahnverwaltung hat so fort bei Ausbruch des Streik» «inen Rotfahrplan aufgestellt. ' - *— "—' We- konnten Retz diese» Rot» „ . , wo « noch vorhanden war. Rillio- verkehr» mit größter VeschleunigttNg «eiter au»zu» daß die VienstplSne erst nen sehen sich wieder einmal einer Situation gegenüber, di« bau «n und dabei alle Teil« de» großen, der General- -meinen «rbeitszettgefetz geradezu als^verheerend bezeichnet werd«« ,muß. Man direttton uMerstellen v*rkehr»netze», gl«ichmSß^ig durch- mit ihm in i.chkr Tchl« OdirGe- durchaus Verhandlungen über diese Frage stattfinden. Vie zerstörender, unföeiwil H» Ausarbeitung befindliche Vorlage enthalte bereits ein Ent- früheren Streiks mit i! Wegenkommen in diesem Punkte. Sorgen und wirtscha Der Reichvverkehr»minlster durch diesen „General. . . führte aus, eine Zurückziehung des Referentenentwurf« M»er da» Arbeitszeftgesetz könne nicht in Frage kommen, da dieser Entwurf nur äne vorbereitend« Arbeit darftelle. Der N"-Ht die Straßenbahn ihren Betriel Minister stellt« in Abrede, daß bereits auf Grund dies« Re- Herentenentwurf« Dienstpläne ausgearbeitet worden seien. Darauf berichtete der Vertreter d« Reichsfinanz' Ministeriums über den bisherigen Verlauf der ver» Handlungen über die überteuernngszuschüfst. Dn Vertreter der Postbeamten, der erklärte, in- mal, geprüft werden, ob eine Möglichkeit bestehe, das tifen- bahnpersonal in da» künftige allgemeine Arbeilzestgefetz ein zubeziehen. Da» i« Anschluß an diese Besprechung tagende Reichskübiuett billigte beide Erklärungen. Eime geeignete Grundla-e für de« Abbruch des Streiks. Berlin, 7. Februar. (Drahtb.) Bel Schluß der Gestrigen Verhandlungen im Reichmuluisterium mit de» gewerkschaft lichen Spihenorganisationen und dem deutschen Beamten- buud, bezeichneten sowohl die Vertreter der Gewerkschaft und auch die de» Beamtenbunde» die Erklärung der Reichsregie, rung al» eine geeignete Grundlage für den Ab bruch de, Streik». 2» den späten Nachtstunden haben bereit» Verhandlungen zwischen den Gewerkschaften vud dem Veamtenbuud und der Reichsgewerkschaft über die Zurückziehung de» Streikaufruf, begonnen. Gtreik«dkr»ch der Berliner ftLdttsche» Arbeiter. «eien rreryanomngen mn ven gewerrimuttnryen vruui«- Berlin, 7. Februar. (Drahtb.) Die Streikleitung der Hattonen durchaus möglich, da dieses Gesetz noch nicht weiter Berliner städtischen Arbeiter hat sich mit Zweidrittelmehr- als über «imn Referentenentwurf gediehen sei. Das Reichs- hem Aufruf der Spitzevorgaaisationeu »er Gewerkfchaf- Habinett hab« bisher über dieses Gebiet keinerlei Beschluß« ---- - - - Gefaßt. Notwendig sei aber «ine wirtschaftliche Ge staltung der Verträge, und zwar unter dem Ge- stchtspunkt der Vermeidung einer Kontrolle durch die En tente. Zu den anderen Forderungen des Vertreters des Deutschen Beamtenbund« erklärte der Kanzler, eine bessere Stellung der höheren Beamten sei notwendig «ewesen, um Hem Staate tüchtige Kräfte zu erhalten. Es konnten sedoch GkmdsWsmtzMiW Ver d« ötreibMch Die Verhkrldlungen mit de« gemerk- bereits am Nachmittag im Reichsfinqnzministerium beginnen. tk-sollen. Die Verhandlungen dauern an. i —' Gin« weitere Drahtmeldung berichtet uns zusammen-1 fastend über die Verhandlungen: s gesamten städtischen Arbeiterschaft zu einer Stunde, wo" auch Berlin, 7. Februar. (Drahtb.) In der heutigen Bo- ver Eisenbahnerstreik eine bedrohliche Notlage schuf, lassen sprechung der Spitzenverbänd« der Beamten. Angestellten sich noch nicht voraussehen. Diele Hunderttausende sind von und Arbeiter mit der Reichsregierung stand i« Vorderhand jeglicher Derbirchung mst ihren^^tsstätt^ vollkommen .. n - t. z l»- - abgeschnitten. Bel Schnee und schneidender Wlnterkatte er- Erörterung der §rag«> der GruudgehSlt r der Mühsal, die Berlin schon einmal, im Sommer, zu Beamten und de» Arbeltszeitgesetze». Bezüglich ertragen hatte, ins Ungeheuere. Unserem wirtschaftliche» der Nachprüfung der Grundgehälter der Beamten erklärte Leben wird wieder einmal eine Wund« geschlagen, deren -er Reichsfiuaazmiaister, er habe schon in der, Heilung voraussichtlich Jahre in Anspruch nehmen kann. Als °°m -I. -mm« «I« Enm» «EmE 1^ mm>^ dl- »--« !«. d-wmöE oll« Bi: iu eine eingehende Aussprache über die Besolduug»frage ein- was an langsamem Wiederaufbau in letzter Zeit geleistet zutreteu und alle in Betracht kommenden Probleme zu prü- wurde. AmSonntag abend waren dieStraßen größtenteils ist .... — —d fen. Sur Frage d« Arbeit,eitgeseh« erklärte sich der Reich», völliges A"A.S«HM- bis Wr Ger Welt habe sich bereits heute auf die von der Regierung Verkehrsminister bereit, die schon mit den Eiseubahuerge- Sttu^^den AAeb r^ch ^f^strhalstn, ^st Er^gewillt, werksHaften, so auch mit den Spitzen verbänden über den Referatentwurf eine» Lisenbahuerarbeitzeitgesetze» zu bera- DerSächWeLrMer gell« «et MM«« «ochttttenm« der tzett», odt« aw «RckM-km« d« Vepw-wetz« McholÄweroaer- Kauptblatt und gelesenste ZeUung tm Amtsgerichts» ^«Lirk Bischofswerda und angrenzenden Gebieten M« Blatt ntthält die amtlichen Betzamttwachmgea der AmLshaupt- «Wlsttztlst, d«r Bch»S»spettt»u «ch de» tzauptzol««t» zu vautzea, Umbegerktzt», de» Kin«mz«»ir, »ad de» Stadttat» zu Btschofmverda. Unabhängige Aettung für aüe Stande m Stadt rum Land. Dichteste Derbrettungin allen Bolksschichtev Gchch«lm»D»»«ts«r L«d«» ««Aas adaw» tttt o«, sot«md. Laa PostscheM-ttmtt,: «nü »«schäfüLck« «o»atttch M«. »Ü, Sri AufttAm, t» H«, «omüitch AG. 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