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DerHiGWLrMer V Lösung der Reparationsstage der Boden für eine gedeihliche entnehmen seien. Die Behinderung der Arbeiismöglichkeit auf nirlen Gebieten fei durch unfere bedrängte Kohlenlage verursacht. Alle diese Schwierigkeiten könnten nur befeiligk ! Darmstadt, 12. Dezember. (Drahtber.) Die Wirtschafts minister des Reiches und der Länder hatten heute hier im Sitzungssaals der Bolkskammer eine Aussprache. Staats präsident Ulrich begrüßte die Versammelten im Namen der hessischen Regierung. Nach einleitenden Worten des Reichs- Wirtschaftsministers Schmidt legten die Ministerialräte Dr. Trottdelenburg, Schlag und Frhr. v. Buthar in längeren Re feraten die gegenwärtige Wirtschaftslage, die von der Reichsregierung getroffenen Maßnahmen und die bestehen den Absichten dar. Im einzelnen wurde ausgc fuhrt: Angesicht, dergroßen Schwierigkeiten, die sich bet der ergeben haben, müsse ernstlich erwogen werden, Me im In- eine wettere ElnsnhrbeschrSnkung hauptsächlich tm tvcge"der -olitik durchgeführt werde« könne. Detter wurde «»geführt: Vie Entwertung der deut- Grerrzen und Abgründe Don Ern st v, Wolzogen. 6UcrgeVLcrtt-D , Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und . Land. Dichteste Verbreitungin allenVolksschichten - Beilagen Sonntags-Unterhaltungsblatt und Landwirtschaftliche Beilage. Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt IS. — Druck und Verlag der Buchdruckerei Friedrich May in Bischofswerda. — Fernsprecher Nr 22 Drschosswerüaer Hauptblatt und gelesensteZeitungimAmtsgerichts bezirk Bischofswerda und angrenzenden Gebieten Vie» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt- «wannschast, der Schulinspektion und de« Hauptzollamts zu Bautzen, ft<°» Amtsgericht», de» Finanzamtes und der Smdtrats zu Bischofswerda. nur einer einzelnen Gemeinde ausdrückt. Je lebhafteren ,. «mwe^^ oeroeuk- Geistes «in Volksstamm ist, desto reicher ist sein mundart- licher Wortschatz. Man kann also mit Bestimmtheit aus der ^^^»'^"««AuMNkmf- ^ts^and» notwendig ge- -rs einem i , . Kleider aus teuerstem englischen Stoff so zu tragen, daß man ft« für ihm so zugehörig halten könnte, als sei er hineinae- boren. Die raffinierteste Maniküre kann keinen edlen geisti- aen Ausdruck in Fratzen hineinzaubern, deren Form rohe Genußgier, Habsucht und Brutalität bekundet. Es kann so .-ein Seelenrohling sich allerlei Bildung angelesen und mit ftirrkem Witz aufgeschnappt haben, er kann imstande sein, sol che Bildung mit Geistesgewandtheit an den Mann zu brin gen, und doch wird er sich dem Feinfühligen verraten durch die Art, wie er lacht, und durch die Dinge, worüber er lacht. Der Urgrund des eingefleischten Hasses des Nlede- eungsmenschen gegen die wahre Vornehmheit beruht aber eben in der Unerklärbarkeit und Unkäuflichkeit und Unnach- ahmlichkeit vornehmen Wesens, Denkens und Gekabens. Man stellt ferner Bildung und Unbildung als trennen den Gegensatz auf. Der üppig gewordene Prolet von heute kann sich nicht genug tun an giftigen Ausfällen wider die Überheblichkeit der Dildungsprotzen. Er rechnet cs ihm als Anverschämtheit an, wenn jener sich bester dünkt als seine nur mit Elcmentarkenntnissen ausgerüsteten .Volksgenossen, obwohl ja nur der Geldbeutel seiner Eltern und nicht eigenes Verdienst ihm dazu verhalfen haben, mehr Kenntnisse zu er ¬ werben. Diese Meinung ist falsch und aller Hohn und Haß, der sich daran knüpft, ungebührlich. Denn die Grenzen zwi schen Bildung und Unbildung sind fließend, die Beoriffe selbst schwankend. Di« wirkliche Grenze, einen tiefen Was- Ergraben darstellend, besteht vielmehr zwischen denken- den und nichtdenkenden Menschen. Man kann über sehr bescheidene Schulkenntnisse verfügen und doch ein Den ker fein. Und man kann andererseits ' gebildete und belesen« Leute, die über «inen auffallend ge- pro-uMon und -ine Verminderung.de, übermaß.aen ver- - unüberbrückbar. Aber man » „ Wortschatz verfügen. Das sind dann unzweifellMst brauche, hingewirkt werden. Vie Auowüchft in der ftreis- muy wigeo, v,.r u-uvkl«, ...» Dsnker Sie kennen aemik dank Ibrer De. «cftaftung würden durch eine strengere Handhabung der be- nicht an hohe Geburt- an großen Besitz gebunden rst, sondern UeLit Ls?L^ sie sie z7 ih^ «i» bestehend«, »eMnmungen beckämpf^ Iü, die »-ob- biH Denken nicht brauchen, darum sind sie ihnen ungeläufig. Der ««btunp der Vreisbildung ,seien die Vreisprüfungsstellen tiefe und weitgreifende Denker aber kommt auch mit sämt- durch Kommissionen zu ergänzen, deren Mitgli^er beson- °uch --- der minder kaufkräftigen v-rbraucherschaft.zn Nieren allein ist echte Vornehmheit nicht zu erkennen; wohl -aber macht sich der Mangel an Vornehmheit nicht nur in der gur ^au getragenen Gesinrmng, sondern auch in vielen G^t?und d m ^eng?ren ÄA werden, wenn ,m Sleinkohlenbergbau wieder Überschichte« Äußerlichkeiten bemerkbar, und zwar dadurch, daß der Der- verfahren würden. such, di« Vornehmheit äußerlich nachzuahmen, dem innerlich ^Eun^higen ist ^s° ^turgemaß ... .... ... ---- - - Llnvornehmeii immer mißlingt. Der beste Schneider kann ^kfäh?ae^de^ vttl^ich^^Eä'ndn^slos Reichswirtschastsmimsteriüms schloß, führte zu einer e'rireu- proletenhasten Neureichen mcht beibringen, seine , V S , e„ l-chen Übereinstimmung über di« schwebenden Wirtschafts ¬ sein dak der Die allgemeine Aussprache, die sich an den Bericht des anstaunt, Wirklich über «inen Reichtum verfüge, der wert- ll^hen Übereinstimmung über di« schwebenden Wirtschafts voller ist als jener, der sich nach Mark und Pfennigen berech- Ugen. ^s^wur^allgemem^ nen läßt? -- " f Wirtschaftspolitik nicht vorhanden sei. Der dntte der großen Gegensätze ist der zwischen gut. böse. Ihm gegenüber versagt vollends jede knövps i RnthtzNSUD Bericht Über L0ttd0N Begriffsbestimmung. Wir empfinden als böse den Men-; schen, der ohne sittlichen Halt vererbten niedrigen Instinkten Berlin, 13. Dezember. (Drahtb.) Gestern wurde unter folgt, den Einflüssen einer schlechten Umgebung, der Verfüh- dem Vorsitz des Reichskanzler, iu der Reichskanzlei die Re- rung durch die Not, der Lockung durch die Habsucht nicht zu paraki»n»fta,e besprochen. An der Besprechung nahmen die widerstehen vermag und in krasser Eigensucht auf die Ge- Minister und die Vertreter der beteiligten Restart» teil. Dr. fühle seiner Mitmenschen keine Rücksicht nimmt. Der Guts Ratheuau berichtete in dieser Sitzung über die von ihm ist dann einfach das Gegenteil eines solchen Hemmungslosen in London geführten Verhandlung«. Vie Besprechung war Nun ab«r gibt es für die sittlichen Werte gar keine bestimm- streng vertraulich. Sie soll heute vormittag sortgesetzt werden, baren Grenzen mehr — nicht einmal Vornehmheit und schöp- Dem „B. T." zufolge liegt kein Grund vor, die Londoner ferische Denkkraft verbürgen sittlichen Wert. Gute Menschen Verhandlungen Dr. Rathenaus^ als Ergebnislos zu bezeichnen, kann man unter den biwungs- und gedankenlosesten, unter " ----- den ärmsten und sozial tiefstehendsten antreffen, wie gemein gefährliche Schufte und sittliche Schädlinge unter den hoch geborenen Reichen und Denkenden. Auch Kirchen und Kon fessionen vermögen keine Grenze zwischen gut und böse ab- zu tecken, ebensowenig stens, daß man gegen das Böse ansehen könnte. Aber die ist eben auch nicht an Kirchen und Kasten gebunden. Mögen «un Vorurteil und Herkommen Gräben ziehen und Grenzpfähle aufrichten, soviel sie wollen, mag die wil deste Revolution diese Gräben zuschütten und diese Pfähle ausreihen, es wird in alle Ewigkeit dabei bleiben, daß der . „ ,— -, .Gute mit dem Bösen, der Vornehme mit dem Niedrigen, der ter sein. Und man kann andererseits. sogar akademische. Denkfähige mit dem Denkunfähigen kein« Gemeinschaft Grad« erworben haben und doch zu selbständigem cder gar haben will, noch kann. Solche Abneigung, die natürlichen schöpferischem Denken unfähig sein. Die Denker sind bei uns Abgründe zu überbrücken, darf man aber nicht Hochmut «n Deutschland vielleicht immer noch zahlreicher als anders- schelten und mit leeren Redensarten bekämpfen: wohl aber wo, bilden aber immerhin im VerhAtnis zur Mast« em« soll man sich durch die natürlichsten GegensStze nicht abhalten Dar kleine Schar. Äußerlich ist der Denker schon weniger lasten, sich um wechselseitiges Verstehen, um Aufklärung, um «sicht vom Nichtdenker zu unt«rscheiden als der Vornehme, liebreiches ' ' " ' der geborene Herr und Führer, wer. ' -- ---- mer ihrem körperlichen Gefäße die Hrägung .. .... ... geübte Beobachter wird auch unter der Maske der Häßlichkeit Feld der Betätigung de» freien Denken» und der erlösenden Stellung nehmet, wird zu den Fra«« Landwirtschaft, Re emt» in der ärmlichsten Vermummung den lebendigen schöp- Liebe. ! paration und Wiederaufbau. Der Bund wird feine bisher jerisch«, Seift erkennen. Immerhin ist es leichter, den Den-i s tm Zirkus Busch in Berlin abgehalten« Senerolversamm- Her ol» den Bonnhmm begkWch ststzulegen und ihm mits - ilung im Januar 1S22 in Hannover abhalten. Die Ka«dgrb»vg der deutschen L««dwtrtschaft Berlin, 13. Dezember. (Drahtrr.) Die für den IS. De- »iden als der Vornehme, liebreiches Handausstvecken und Hinüberheifen zu bemühen, zember in Aussicht genommene Kundgebung der deutschen nngleich die Seele ja im- , Zum Haß ist auf keinem Gebiet der göttlichen Weltvrdnung Landwirtschaft wird in Form einer Vollsitzung des Reichs- e Prägung gibt. Der «in vernünftiger Grund gegeben — wohl aber ein. weites ausschuyes der deutschen Landwirtschaft vor sich gehen, die llung nehmen wird zu den Fragen Landwirtschaft, Re- ation und Wiederaufbau. Der Bund wird feine bisher r« reolschll MtsiWMkk vor uns hin sinnieren, ohne die Absicht, unsere Gedanken! , festzuhalten, um ihnen etwa später schriftlichen Ausdruck zu' Es wird gewiß ehrliche Idealisten gegeben haben, die geben, wir werden gar nicht umhin können, innerlich zu ftch von der deutschen Revolution als wertvollstes Ergebnis, reden. Träumen kann man in Bildern, denken nur in Wor aus am ersten reifende Frucht einen Ausgleich der Klassen- ten. Darum muh der denkend« Mensch über einen um so gegsnsätze versprachen, und allen Ernstes damit rechneten, reicheren Wortschatz verfügen, je tiefer, verzweigter und daß der siegreiche Grundsatz der Freiheit und Gleichheit die eigenartiger die Arbeit seines Gehirnes vor sich geht. Es soll ehemals klaffenden Abgründe zuschütten und die Grenz- sogar in Deutschland einig« wenige, ganz vom Verkehr abge- pfähle, di« einst Vorurteil und Herkommen zwischen Mensch schlossen« Gegenden geben, in welchen die Dorfbewohner, so- nnd Mensch errichtet hatten, umstürzen müsse. Es ist aber weit sie nicht aus ihrer Heimat frühzeitig herausgekommen ganz anders gekommen: Kops- und Handarbeiter, der Aka- sind, mit wenigen hundert Worten auskommen! Sie haben Hemiker und der Mann mit Volksschulbildung, Arbeitgeber nicht mehr nötig, weil sich ihre Gedanken m dem allereng-> > - - . «nü Arbeitnehmer, Handwerksmeister und Tagwerker, Adel sten Bezirk« -er täglichen Nahrung und Notdurft bewegen. DurMuhrung bk» bisherigen System» ver Einfuhrkonttoue «nd Bürgertum, Militär und Zivil verstehen einander we- Man halte sich ferner vor, daß jede Murchart nur für ein« «ne im In- niger denn je zuvor, und das bißchen Haß, das die deutsche verhältnismäßig sehr kleine Gemarkung Geltung hat, und v« »^re^e^amn«^ Zahluns^ahigreu Seele etwa noch aufzubringen weiß, richtet sich weit weniger daß sich in ihren eigenartigen Bildungen auch nur die ganz E^"^ll"E Gin^rvnchrSnrung hauptsächlich tm Wege der gegen Franzosen und Polen, Wucherer, Schieber und Lan-, besondere Eigenart eines «ngen Volkskreises, zuweilen sogar so«pm»«r vur«ygefuyrr w««»en nonne. desverräter, als gegen den deutschen Mitbürger der frem den Kaste. gcstastung würden durch eine strengere Handhabung der be- achtunp der Breisbichung feien die Vreirprüfungsstellen daß die «reisten Menschen noch ein« Wii^AWrte Ä di^nkfähLtt macht. in»be,»ndere feie« MaßnahEU zu einer verschärfLn «anz falsche Vorstellung davon haben, wo die wirklichen un- K^rt aeb^uckei^en M Sobald das Durchführung der Aussuhrkontrolle ergriffen worden. Die Äberbruckbaren Abgrund« und dre von Natur und Rechts D^ken eines ^n^n d^ was ttr sei- Acteiligung de» Reiche» an dem Mehrerlö» de, Ausiuhrge- «vegeir bestehenden Grenzen sind. Man erwäge folgendes:, "?nten emes ^s^lchen hlnauswachit uber^vas, rvas^m^se^ ^^E» durch «ine allaemeine Au«kukraboab- lei beabkichtiat. Zwischen reich und arm ist kein Gegensatz, denn der Reiche ! . ,. «arm über Nacht arm und der Arme im Handumdrehen reich ^E„,AoA^"tsch«^Aiüel^ werden, zumal heutzutage. - vornehm und niedrig unüberbrückbar. — muß wissen, daß die Vornehmheit, die innere wie die äußere, vielmehr ein Ergebnis der Hochzucht "aller besten Seelen- Dem „B. T." zufolge liegt kern Grund vor, die Londoner Der Reparationsausschuß des Neichswirtschaftsrates tritt heute vormittag zu einer vertraulichen Sitzung zusammen. Wie der „Deutschen Allg. Ztg." zufolge verlautet, wird d«r Reichskanzler dieser Sitzung beiwohnen. Es steht aber noch „ ° nicht fest, ob er in ihr das Wort ergreifen wird. "wenig wie^ Beruß Rang und Kaste''Höch-! ' Eine Sitzung der vom Reichskanzler berufenen Kredit- echte Religiosität als eine sichere Schutzwehr kommission ist bisher noch nicht angesetzt. onkcboir «Klint» Nk-L-i» bi» itt ok>»r» mich nicht i , , . . Die Antwort der Bank von England etngetroffen. Bersin, 13. Dezember. (Drahtber.) Di« Antwort der Bank von England auf die Anfrage der Reichsregierung, ob die Bank gewillt sei, Deutschland einen Kredit einzuräumen, ist jetzt eingetroffen. Uber die Art der Antwort verlautet nichts. abkfchri»««g»»>eise: Jeden Werktag abends für den folgend. Tag. Ve»«A»pr«i»: Bei Abholung in der Geschäftsstelle monatlich Mb. 8.—, bet Zustellung in« Hau« monatlich VIK. 5.80, durch di« Post bezogen vierteljährlich Mk. 18 — ohne Austellungsgebühr. Alle Poftanstalten, Postboten, sowie Zeitungsausträger und die Geschäftsstelle de» Blatte» nehmen jederzeit Bestellungen entgegen. Poftfch'M-Konto: Dresden Rr. L»2t. - Gemeinde» »rrba»d,gir»kaffe Bischof«»«»»» Konto Rr.S4. Im Falle höherer Grwatt — Krieg oder sonstiger Irgend welcher Störung de« Betriebe, der Zeitung oder der Beförd«rung*«tnrich- tungen - hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung ober Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bczugspreffe« «nzeigenprei»: Dir Sgejpaltme Gnmdzeiir (Alm Moste 1» oder deren Raum 1.40 ML, örtliche Anzeigen 125 Mk. Im Text teil (Alm. Moste 14) 4. - Mk., di« SgejpaUeur -nie Bei Wirde-- holungea Nachlaß nach seftbehraden Sätzen. — Amtliche An»»ia«- dte SgespaUene Aelle 2.40 Mk. — Für bestimmte Tage oder Plätz» wird keine Gewähe getriftet. — Gttüliungsoci Bycho,»w-r»». Nr. 2SL. Mittwoch, den 14 Dejemder 1921. 76. Jahrgang.