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I ff k ßzrxktt! »ET- V I - M- ,» 7^ A, « Oer Kachelsteil» bei Bertsdorf. Zwischen.Bertsdorf und Saalendorf bei Oybin steht ein hoher Grenzstein, vom Volke der Kachelstein genannt. Gr zei^t das Nvstitz'sche Wappenbild und erinnert den Wan derer an die früheren Grundherren von Bertsdorf. Gegen fOO Jähre war der genannte Ort Besitztum der Herren von Nostitz. Anno 1L87 verkaufte aber Hertwig von Nostitz BertÄwrf an dir Stadt Zittau, mit der es nun verbunden blieb, bi» in die neuesten Zeiten. St. Wüste Ätark Kniptitz. ^^!^"I)8n'8autzen^liegt an der Spree das Dorf Nimschütz. In unmittelbarer Nähe dieses Ortes stand früher «in Dörfchen, das hieß Kniptitz. Noch heute wird jener Flurteil von Nimschütz, der ehedem die Flur des verschwun denen Dörfchens bildete, di« Kniptitz genannt. Kniptitz soll im Hussitenkriege wüst« gMwrden sein. 8t. Aus der heimatlichen Dogepvett. Die Enten des Stadtgebiete». Wenn man vom Stadtbad aus auf dem Allen, weichen, schmalen Fischsteig an den mit Erlen und Weiden bestan denen schilfigen Ufern der Wssenitz hin nach Belmsdorf acht, kann man ab und zu Wildentenpärchen auftreiben, die dann mit pseifendem Fluggeräusch unschlüssig über den Wiesen hm und herzieh-m. An diesen pfeifenden Tönen, die wie sehr rasch gesprochene „wichwichwich" klingen, lassen sich di« Enten sogar nachts mit Sicherheit erkennen, denn unter den hiesigen Enten sind es nur die Stock- oder Märzenten, die diese Flugtöne haben. Äst es aelun- M« Friedrich ». Weisdorf auf Spitz-Kunnersdorf »ms Lebe« kam. Ich Jahre 1620 war der edle Herr Friedrich v. Weis dorf her Eigentümer des Dorfes Spitz-Kunnersdorf bei Zit tau. Vierzig Jahre lebte er hier, ohne in den Ehestand zu treten. Da er sehr anspruchslos und äußerst sparsam war, so hatte er sich ein großes Vermögen erworben. Er war einer der Reichsten unter dem Adel in der Zittauer Gegend. Don seinem Reichtum erzählte man sich Wunderdinge. Das veranlaßte auch Diebe, einstmals beim Herrn v. Weisdorf während der Nacht einzubrechen. Ihnen fiel eine große Gelltfumme in die Hände. Kurze Zeit darauf kamen an einem Bußtag nachmittags 3 verlarvte Räuber auf den Gutohof, gerade zu der Zeit, da sie glaubten, daß die Herr schaft in der Kirche zum Gottesdienst sich befinden müsse. Als sie aber den Gutsherrn im Hofe antrafen, fielen sie so gleich über ihn her, stachen und hieben auf ihn ein, schlepp ten ihn in das Haus und schlugen ihn dort noch mit einem Fleischbeile tot. Hierauf durchwühlten sie alle Schränke und Truhen, nahmen alles Geld, das sie fanden, mit sich und flüchteten dann in den nahen Källerbusch, der damals noch eine bedeutende Waldung war. Man verfolgte zwar die Räuber, aber sie wurden nicht aufgefunden. Den Mördern war aber nicht alles Geld in die Hände gefallen. Ein gro ßer Teil blieb von ihnen unentdeckt. In einem Keller lagen nicht weniger als 18 Zentner Silber- und Goldstücken auf bewahrt. Mit Friedrich v. Weisdorf starb dieses Rittergeschlecht au», und Spitz-Kunnersdorf fiel wieder an die böhmische Krone. Herr von Böhmen war damals der Kurfürst Fried rich von der Pfalz. Er erbte Spitz-Kunnersdorf und die aufgefundenen 18 Zentner Geld. Friedrich von der Pfalz mußte bald darauf der böhmischen Königskrone entsagen - und König und Kaiser Ferdinand II. trat dessen Erbe an. s Der schenkte die Besitzung Spitz-Kunnersdorf dem damoli- ' gen Reichs-Hof- und Appellations-Rat Felix v. Rüdinger ' und noch zwei anderen Räten, denen er wegen vielfacher i Dienste zu großem Dank verpflichtet war. Außerdem war ! der Kaiser und König bei ihnen wegen rückständiger Besol- s düng noch in großer Schuld. Felix v. Rüdinger fand die s Mitbeschenkten mit Geld ab und behielt das Dorf Spitz- ! Kunnersdorf für sich allein. Das geschah anno 1622. Der I neue Herr von Spitz-Kunnersdorf starb am Himmelfahrts- I tag 16S9 in Görlitz. 8t. ' tzen, ein fliegendes Pärchen scharf ins Glas zu bekommen, so ist auffällig, daß immer das graubräuniiche Weibchen vor ausfliegt und auch bei plötzlichen Wendungen stets die Füh rung wieder übernimmt. Nur wenn die Enten in gro ßen Flügen in der Form eines Winkels ziehen, setzt sich ein Männchen an die Spitze. Das Männchen dieser Wild entenart ist im Winterkleid ein sehr schöner Vogel: Kopf und Brust grünschwarz metallisch schillernd, Kropf und Brust dunkelkastanienbraun, der Hals weiß beringt, aus dem graubraunen Flügel ein glänzend blaugrüner, schwarz weiß eingefaßter Spiegelfleck. Die Stockenten sind nachts ebenso rege wie am Tage, nur in ganz stockfinsteren Näch ten halten sie Ruhe. Man kann sie deshalb nachts häufig an Wasserläufen und schilfigen Teichen aufstöbern, wo sie sich Nahrung suchend aufhalten und die Störung mit un willigem lautem Quaken im geräuschvollen Aufstiegen ver merken. Im Mai sieht man auf den umliegenden Teichen ost die niedlichen Jungen bis 10 an der Zahl hinter der Al ten in langer Kette einherziehen: manchmal steigt ein er müdetes Entchen auf den Rücken der Mutter und läßt sich zwischen den Flügeln wie in einem Kahne sitzend, dahin rudern. Sehr eigentümlich verläuft bei den Enten die Mau ser. Die Weibchen mausern wie die meisten übrigen Vö gel einmal im Jahr, die Männchen aber alljährlich zweimal. Die Hauptmauser beider Geschlechter findet im Sommer statt, hierbei verlieren sie die Schwungfedern fast alle gleich zeitig, wodurch sie derartig hilflos werden, daß sie ein sehr stilles und zurückgezogenes Leben währeird einiger Wochen zu führen gezwungen sind. Vor Eintritt des Wilsters machen die Männchen noch einen Wechsel des Kleingefieders durch, der ihnen das farbenprächtige Winterkleid verschafft. Zum Beobachten wilder Entenarten eignen sich die tief gelegenen Teiche bei Weickersdorf, die man von der Straße bequem übersehen kann, besonders gut. Dort kann man im Frühjahr außer der Stockente noch die kleinere Krikente sich tummeln sehen. Ähren hübschen Frühlingsruf „krlik" lassen sie gern hören, wenn sich einige zum raschen, leichten Flug in die Luft geschwungen haben und gemeinsam wie der einfallen wollen. Im winterlichen Prachtkleid, das bis zum Mai anhält, ist das Männchen auch dieser Ente sehr schön. Das Rumpfgefieder zart aschgrau, der Flügelspiegel vorn samtschwarz, hinten prachtvoll goldgrün, Hals und Kopf kastanienrotbraun: außerdem zielst den Kopf ein lang gezogener, hell umrandeter, prächtig goldgrüner Fleck um Auge und Schläfe. Diese beiden Entenarten gehören zur Familie der so genannten Schwimmenten: sie liegen leicht wie Kork auf dem Wasser und nehmen ihre Nahrung gründelnd in seich tem Wasser aus dein Schlamm und Morast auf, indem sie auf dem Kopfe stehen und sich durch Strampeln mit den Füßen in dieser Stellung erhalten; niemals aber tauchen sie zur Nahrungssuche, höchstens in Not gehen sie unter das Wasser oder vielleicht aus Spielerei. Ein ganz anderes We sen zeigen die sogenannten Tauchenten. Sie sind plumper und dickköpfiger gebaut, ihre Füße stehen weit am Körper, ihr Gang ist daher ein Wackeln. Sie tauchen dagegen sehr gut, nicht nur um Gefahren zu entgehen, sondern auch re gelmäßig zur Nahrungsuche. Sie lieben deshalb tiefere Gewässer: beim Schwimmen sinken sie so tief ein, daß der Schwanz auf dem Wasser liegt und der Rücken nur wenig aus dem Wasser ragt. Schon durch diese Lage auf dem Wasser lassen sich Schwimmenten von Tauchenten auf große Entfernung unterscheiden. Zu den Tauchenten gehört die folgende, die Mrbig das kontrastreichste Bild auf unseren Teichen bietet, es ist die Tafelente. Schon aus weiter Ferne sieht man ganz deutlich drei scharf abgesetzte Farben braun, schwarz und weiß. Rotbraun ist der Kopf, tief schwarz Borderbrust und Steiß, grauweiß das übrige Ge fieder. Ihr Flug ist von einem deutlichen Rauschen beglei tet und ihre Stimme klingt schnarchend „charr charr". Da sie nachts fast immer munter sind, kann man schlafende Tafelersten öfters auf Teichen am Tage sehen, wo sie den Kopf unter die Schulterfedern versteckt, auf dem Wasser lie gen und sich durch langsame Ruderschläge auf derselben Stelle zu hallen verstehen. -t. Druck und Verlag von Friedrich May, verant wortlich für die Schriftleitung Max Fiederer, sämtlich in Bischofswerda.