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- Erscheinungsdatum
- 1921-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192109026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19210902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19210902
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-09
- Tag 1921-09-02
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Monat
1921-09
-
Jahr
1921
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uir kranke Kinder. „^eur,cnen ^uno»lnau verorsenruw«. ver <>eil cr««« ievv«v ! den Takt zu schlagen, hat sich freilich schon ergeben, solange zum Flügeldirigenten noch ein besonders taktierender Ka- überhaupt mehrere Musiker Zusammenwirken. Aber diese pellmeister . Gegen Ende des 18. Jahrhunderts setzte eine "ist. neue Tendenz ein, die Leitung des Orchesters dem Prim» Solide" Gesellschaft m. b. H. Der Herr Generaldirektor Theodor Orth der Gesellschaft mit beschränkter Haftung „Solide" hatte sich wegen Betru ges und Kautions-Schwindel vor der Strafkammer des Ber liner Landgerichts zu verantworten. Wie der Vorsitzende Reue» au» aller Welt. — Mllionenraub in einem Berliner Hotel. In einem Berliner Hotel in der Nähe des Gendarmenmarktes war, der „B. Z. nm Mittag" zufolge, der Vertreter einer auswär tigen Juwelenhandlung abgestiegen, der Juwelen im Werte von mehreren Millionen bei sich führte. Um zu verhindern, daß ein Dieb die Zimmertür mit einem Nachschlüssel öffnen könnte, hatte er in die Zimmertür ein kleines Schloß einge schoben, so daß die Tür nur mit einem eigens hierzu konstru ierten Schlüssel zu öffnen war. Ein ariderer Hotelgast, der dies beobachtete, ließ sich das Nachbarzimmer geben und rückte, als der Juwelenhändler ausgegangen war, den Schrank, der vor der Verbindungstür in seinem Zimmer stand, beiseite und erbrach diese mit einem Stemmeisen. Er entwendete aus der Handtasche des Juwelenhändlers eine große Anzahl Schmucksachen im Werte von über einer Mil lion, auf deren Wiederbeschaffung eine hohe Belohnung aus gesetzt ist. — Feuergefecht zwischen Polizei und Verbrechern. Nach dem „Lokal-Anzeiger" ist es in der vergangenen Nacht in Berlin zu einem Feuergefecht zwischen Kriminalbeamten und Verbrechern gekommen, wobei ein Einbrecher getötet und zwei verwundet, sowie ein Kriminalbeamter schwer ver letzt wurde. Es war der Kriminalpolizei bekannt geworden, daß der Althändler Geier in der Linienstraße ausgeraubt werden sollte. Kriminalbeamte erwarteten die Verbrecher in den Geschäftsräumen Geiers. Die Einbrecher drangen lisfchsmsö sjjnchT öitzwaq vcnp usqancu sZ uw hmv äsih Die Verbrecher flüchteten durch die große Ladenscheibe. Einer von ihnen konnte auf der Flucht verhaftet werden. Der Zustand des schwerverletzten Kriminalbeamten Musche ist besorgniserregend. verhaftete, war da« von ihm tarierte Geld noch viel spur» loser verschwunden» Der Gewandte verteidigte sich ohne Rechtsbeiston-^ Den Tatbestand als solchen bestritt er natürlich nicht, nur! behauptete er, das Opfer seines zu großen Optimismus ge worden zu sein. Er habe von einem Freunde, der leide« jetzt in Amerika weile, dessen Detter zweiten Grades emo Wäschefabrik in Norwegen habe, eine überaus günstige Offerte in Oberhemden bekommen. Nach dieser Offerte habe er seine Preise kalkuliert und nach der Kalkulation wären ihm pro Hemd nach Abzug aller Spesen 5 Mark verblieben. Sein Freund sei dann mit den ersten 100 000 Mark Anzah lung nach Norwegen gefahren, und das erste, was er wieder! von ihm gehört hätte, sei die bei den Gerichtsakten liegend« Postkarte aus New York- Tatsächlich lag eine solche Karte bei den Akten, mit der ein Hans Lehmann herzliche Grüß« von drüben sandte, wobei er hinzufügte, eine Schiffsladung Oberhemden träfe aus New York in wenigen Wochen beim Angeklagten in Hamburg ein, da der norwegische Detter in zwischen leider verstorben sei. Woher Hans Lehmann stammte und wie sein norwegi scher Vetter hieß, konnte der Angeklagte nicht angeben, und der Vorsitzende hatte deshalb wohl nur allzurecht, als er! dem abgefeimten Angeklagten auf den Kopf zusagte, daß er sich unzweifelhaft diese Karte von einem gefälligen Freunds aus New Hork habe schreiben lassen, der sicher nicht mehr wert sei, als er selbst. Der Angeklagte verbat sich diese Ausführung. Er Habs für das Vaterland geblutet und er verlange, dementsprechend behandelt zu werden. Wie der Vorsitzende aus den Militär papieren feststellte, war er allerdings in Brüssel als Schrei ber einmal wegen andauernden Nasenblutens zehn Tag« im Lazarett gewesen. Als dies der Vorsitzende unter allge meiner Heiterkeit verlas, erwiderte der nicht aus seiner Ruhe zu Bringende: „Mein Nasenbluten stammte aber von! der Explosion einer Fliegerbombe: wenn Ihnen Las so lächerlich vorkommt, beweisen Sie damit nur, wie wenig! Achtung Sie uns Daterlandskämpfern entgegenbringen!" „Äun, Sie waren ja nur in der Schreibstube," er widerte der Vorsitzende leicht ironisch. „Sie waren ja in Ihrem ganzen Leben noch nie rod anders, als in einer Schreibstube," antwortete der Hartge sottene, „glauben Sie vielleicht da explodieren die Bomben salonmäßiger als im Schützengraben?" Ein Jahr Gefängnis, lautete das Urteil. „Nun, es gibt ja noch Revision," bemerkte der Herr .Bis dahin ist Lehman« Ue Stadt« Ma« hatte die drei Dataillonsfahnen des Inf.» Reg. 13S aus dem Armeemuseum in Dresden herbeigeholt. Am Denkmal für die im Weltkriege gebliebenen Unteroffi ziere des Jnf.-Reg. 139 wurde ein Kranz niedergelegt. Der Festzug bewegte sich dann über Nieder- und Obermarkt den Schloßberg hinauf, um dort das Kriegerdenkmal für die H-l- den des deutsch-französischen Krieges von 1870/71 mit einem Kranze zu schmücken. Das Ziel des Festzuges war der Geyersberg, wo die Feier der Grundsteinlegung zum Ehren mal stattfand. Sie bildete den Höhepunkt des ganzen Regi mentstages. Pfarrer Keller hielt die Weiherede. Weiter sprach der Vorsitzende des Denkmalsausschusfes und ehe malige Kommandeur der 139er Generalmajor a. D. Einert (Niederlößnitz). spräche, die Lurch Handbewegungen das Melos gewisser maßen sichtbar machte, ersetzt, aber diese „Cheironomie" des. Mittelalters vermochte sich noch nicht dauernd zu erhalten, Schon im 16. Jahrhundert begannen die Dirigenten wieder den Takt hörbar auf dem Pulte zu schlagen: da sie bei je dem Niederschlag das Pult berührten, nannte man einen solchen Abschnitt „Takt" (Berührung). Namentlich bei der italienischen geistlichen Vokalmusik hat sich Las laute Taktie ren besonders bemerkbar gemacht, so daß Goethe nach dem Anhören einer Oratorienaufführung in Venedig in einem Briefe klagte: „Es wäre ein trefflicher Genuß gewesen^ wenn nicht der vermaledeite Kapellmeister den Takt mit einer Rolle Noten wider das Gitter und so unverschämt ge klappt hätte, als habe er mit Schuljungen zu tun, die er Zu Bachs Zeiten waren alle möglichen! dem Fuß, der andere mit dem Kopf, ein dritter mit der Hand, andere mit beidtn Händen, einige nahmen eine Pa pierrolle, wieder andere einen Stock in die Hand. Es half zunächst auch nicht viel, wem, sich die Musikschriststeller über den unkünstlerischen Lärm empörten. So wird über eine« Taktschläger geklagt, der sich einen hohlen Kasten unter die Füße legen ließ, damit die Stöße desto stärker klingen möch ten, oder es wird verlangt, daß ein „Holzhacker" abgeschafft wird, „der unsere Opern von einem Ende bis zum anderen zerschmeißt". Die Reaktion gegen dieses Unwesen war so stark, Laß sogar die Abschaffung Les Dirigenten überhaupt gefordert wurde. „Man kann einem Tonkünstler, so sich selbst vor Irrtum zu bewahren weiß, keinen ärgeren Schimpf in Gegenwart anderer antun, als wenn die Zu schauer durch solch unzeitiges Commandiren zum Zweifel gebracht werden an dessen Geschicklichkeit." Die Stellung des Kapellmeisters wurde dadurch natürlich nicht ernstlich gefährdet, aber sie erlitt doch eine Einbuße in ihrer Bedeu tung. In der italienischen Oper war es ohnehin schon seit ihrer Entstehung Sitte, Laß die Leitung von Cembalo aus erfolgte. Der Kapellmeister spielte hier seinen bezifferten Baß, begleitete die Rezitativ« und gab die notwendigen Winke an Musiker und Sänger. Mit der Verbreitung der italienischen Oper drang auch die neue Direktionsweise durch. Nur in Paris ließ man es sich nicht nehmen, den Takt mächtig am Boden zu klopfen. Lully bediente sich da zu eines ungefähr meterlangen Stockes, und er tat dies bei einer Feier zur Wiedergenesung Ludwigs XIV. mit sol- chem Feuereifer, daß er sich den Fuß so stark verletzte, dah er der nicht genügend beachteten Verwundung erlag. Bei der italienischen Direktionsweise wurde schon sehr frühe auf den Chören neben der Orgel ein für den Leiter der Auffüh rung bestimmtes Cembalo zur gewohnten Erscheinung. So bat mich Haydn in seinen Londoner Konzerten seine Sym phonien vom Flügel aus dirigiert. Mit der Zeit trat jedoch :d«n Griechen stampfte der „koryphaios" den bekannten klingen mit dem Fiedelbogen sein Putt oder in der Oper den > Taktteil mit dem Fuße, und die römischen „pedarii", die da- Souffleurkasten zu bearbeiten, und so war die Einführung — --^en zur Erhöhung des modernen Lakistockes, die sich in den ersten Jahrzehn» i ven —.- —... Später wurde dies« tcn de» vorigen Jahrhunderts vollzog, eine erfreuliche Ld- oelundt Leden Si« barbarische Art musikalischer Leitung durch eine Zeichen- fung. wohl und grüßen Sie mir Max recht schön!" Mit diesen Worten entließ ich die Arme. — Es war ein arges Schncewetter Ende Januar. Alle Straßen ungangbar. Viele Schüler fehlten. Wer aber war gekommen? Max Winter. Zum erstenmal wieder nach seiner Erkrankung. Als ich bemerkte, daß er viel nachzu holen haben werde, scholl es lerchenfroh von seinen blaß roten Lippen: „O nein, ich habe alles gelernt, ich kann schon alles." Und cs war auch so, wie ich mich bald davon über zeugen konnte. Hart vor Scmesterschluß fehlte Winter wieder. In der Schlußkonferenz war man nur eines Lobes über ihn. Er war tatsächlich der beste unter allen fünfzig Schillern seiner Klasse. ... Am Tag der Aeugnisverteilung fand ich unter verschie- eben unterrichtete." , .. . denen Briefschaften auch eine Todesnachricht vor: Was? —-Arten^von Taktschlagen gebräuchlich, der eine taktierte mit Ich konnte es anfangs gar nicht glauben: Wiitter war seinem tückischen Leiden erlegen. Dom Lenzfrost Les Lebens war Liese Menschenknospe dahingerafft worden. Es tat mir schmerzlich weh, tiefinnig leid um den armen Jungen: war doch mit ihm sicher ein recht braver Mensch der Welt ver loren gegangen. Was hätte aus ihm werden können, wenn er nicht ein Kind des Elends gewesen, nicht ein unschuldiges Opfer dieser Zeit geworden wäre? Von tiefer Wehmut ergriffen, vernahmen auch seine Mitschüler die Trauerbotschaft. War er doch ihnen allen ein lieber, guter Kamerad. Wenn ich heute einmal auf den Friedhof komme, der mir außer manch teurem Gut auch das Grab Winters birgt, dann lenke ich auch stets meine Schritte zu dem schlichten Holzkreuz, das die Ruhestätte meines Lieblings bezeichnet. Und jedesmal drängt sich mir da auf die Lippen: „Er war mein bester Schüler." Die Geschichte de» Taktstockes. Wenn jetzt die Konzertzeit wieder beginnt und wir die Meister des Taktstockcs ihren leichten Herrscherstab über dem Orchester schwingen und damit das Beste an Klangwir kung und Ausdruck herausholcn sehen, so scheint uns dies ein so natürliches Mittel der Verständigung zwischen den führenden und dem ausübenden Musiker, daß wir uns kaum eine Zeit denken können, in der es diesen Taktstock nicht gegeben Hütte. Und doch ist er in seiner heutigen Ge stalt bei uns nicht viel über 100 Jahre alt. Die früheste Anwendung fällt in Deutfchland in das Jahr 1801, als ein «ms den Akten feststellte, war er bereit» wegen Betruges mit sechs Monaten Gefängnis vorbestraft, wegen Arrestbruchs mit vier Wochen und wegen Unterschlagung mit drei Mo naten. Eine ganze Anzahl Straf-Verfahren waren zudem gegen ihn, den tapferen Kriegsteilnehmer in der Etappe, in folge der Amnestie niedergeschlagen worden. Wie der Vorsitzende nicht mit Unrecht bemerkte, besitzt der erst 26jährige Angeklagte in jeder Beziehung das Zeug dazu, ein erstklassiger Verbrecher zu werden: zurzeit fehle ihm hierzu nur noch die Großzügigkeit. Orth lächelte bei diesen schmeichelhaften Worten ziemlich selbstbewußt. Ende 1919 hatte er das Gefängnis zum vorläufig letz ten Male verlassen, als er das Glück hatte, auf der Elektri schen eine sehr hübsche junge Dame kennen zu lernen, die sich in den zwar mehr als gewöhnlich aussehenden, aber groß und kräftig gebauten Menschen verliebte. Sie stammte aus vermögendem Hause, — Kriegsgewinnler-Reichtum —. und da ihre Kinderstube dem entsprach, machte sie den ihr völlig Unbekannten zu ihrem Seelenfreunde und mietete ihm zwei Zimmer im Westen Berlins, wo sie ihn täglich be suchte. Es war trotz ihrer neunzehn Jahre bereits ihr vier ter Freund; was für ihre Seelengröße spricht. Da nun Orth zu stolz war, nur aus der Tasche der Mä° zenin zu leben, lieh er an der direkt auf den Treppenflur mündenden Tür seines elegant eingerichteten Wohnzimmers ein Schild anbringen: „Solide" Gesellschaft m. b. H. Er selbst ernannte sich zum Generaldirektor dieser handelsge- richtlich gar nicht eingetragenen Gesellschaft. Im Wege des Zeitungsinserates suchte er junge Damen mit je 1000 --tt Kaution, die angeblich Aufträge auf Herrenobcrhemden an nehmen sollten; diese Hemden kosteten nur halb so viel, als sie sonst im reellen Handel kosteten; weniger als sechs wur den nicht abgegeben, da sie nach Maß gearbeitet wurden, und der Besteller hatte eine Anzahlung von 100 ,1t zu lei sten. Der Vater seiner Seelenfreundin betrieb ein Waren haus im Osten der Stadt und seine tüchtige Tochter ver schaffte ihrem Freunde einige Hundert kleiner Kataloge der Oberhemden-Abteilung seines Geschäftes. Die Vorderseile dieser Heftchen, die die Warenhaus-Firma trug, wurde durch eine neue der Firma „Solide" G. m. b. H. ersetzt und in fet ten Lettern konnte man darunter lesen, auf die Katalog- Preise gewähren wir 50 Prozent Rabatt. Natürlich liefen auf das verlockende Angebot eine Unmasse Aufträge und ebenso viele Hundertmarkscheine ein, denn der Herr Gene raldirektor hatte in den sechs Wochen seiner Tätigkeit nicht weniger als 32 junge Damen engagiert, von denen jede! „ . 1000 Mark Kaution hinterlegt hatte, und zusammen hatten Generaldirektor von oben herab, sie etwa 1800 Aufträge mit je einer Anzahlung von 100 wieder da; wahrscheinlich bringt er die Hemden gleich mit, gebracht. Aus diese Weise flössen in der kurzen Zeit etwa damit sie auf dem Transport nicht gestohlen werden. Bei 212 000 Mark in die Taschen des Herrn Generaldirektors/der heutigen Unsicherheit kann ja unsereins gar nicht sicher wovon allerdings etwa 32 000 Mark abzuziehen waren, die genug gehen, das beweist ja dies haarsträubende Urteil vom er seinen Reisedamen als Provision gezahlt hatte. Als die grünen Tisch. Aber meiner Ehre können Sie damit nicht zrk ersten Besteller dann auf Lieferung der Ware drängten, nahe treten!" war der Herr Generaldirektor eines Tages spurlos ver-! „Worauf wir keinen Wert legen," enviderte der Dor- schwunden, und als man ihn nach Jahresfrist in Hamburg sitzende mit feiner Ironie. Tendenz ein, die Leitung -es Orchesters dem Prim geiger zu überlassen: noch Richard Wagmr hat im Leip- n —„—, „ -.öigA Gewandhaus Beethovens Neunte ohne Dirigenten .. " j Händeklatschen oder Zufammenschlagen fester Gegenständ« aufführen hören. Aber auch der Konzertmeister b-garm denn der Maxl in der Schul'?" fragte wie Muscheln oder ^Ticrknochen angegeben^ wurden. Bei bald wieder,^^m^Tempowechstl oder Eintritt von Schwan- ster Schiller," sagte ich. Mein bester Schüler. Von Professor W. A. Hammer-Wien. Unter meinen Schülern befand sich vor mehr als einem Jahre ein zarter, im Wachstum zurückgebliebener Junge. Man sah es ihm an: er war armer, sehr armer Leute Kind. Aus seinen bleichen Wänglein leuchteten zwei Helle blaue Augen wie Vergißmeinnicht und die hohe Stirne, umrahmt von goldlockigem Haar, verlieh ihm dennoch etwas Sonni ges, Lebensfrohes. Als ich das erstemal sah und fragte, wie er heiße, ant wortete er init seinem piepsenden Vogelstimmchen: „Max Winter." Wieviel Geschwister er habe. „Sechs," scholl es abermals so dünn und zart von den blaßroten Lippen. Was sein Vater sei. „Der Vater ist gestorben," ant wortete er, und Labei traten ihm Tränen in die Augen. „Und deine Mutter?" forschte ich weiter. „Wie bringt sie es fertig, sieben hungrige Schnäblein zu füttern?" „Sie trägt Zeitungen aus und geht in die Bedie nung." — Ein Bild des erschütterndsten Elends, wie wir es leider heute auf Schritt und Tritt in unserer Stadt sehen können, entrollte sich mir da. Max Winter wurde ein braver Stu dent. Begabt, aber auch fleißig war er. So wurde er bald der Liebling aller Lehrer. Doch mit seiner Gesundheit sah es eben nicht gut aus. Er blieb bald Tage, bald Wochen aus und ich gewann immer mehr die Überzeugung, daß es dem Armen am Allernotwendigsten fehle, nämlich an der Nahrung. Fleisch, Eier, Milch, Butter und selbst Brot blei ben, zu unerschwinglichen Preisen, den Kindern der Annut schon seit Jahren vorenthalten. Zuweilen überfiel Winter ein quälender, krampfhafter Husten in der Schule. Und blieb er auch im Unterricht fern, so versäumte er doch nichts von dem zu Lernenden. Nun war Weihnachten gekommen. Am Ende der letz ten Stunde kam Winter auf das Podium und wünschte mir < im Namen der ganzen Klasse glückliche Feiertage. Das kam so recht vom Herzen, ich fühlte es. Ich drückte dem kleinen Sprecher die Hand und wünschte ihm wie seinen Mitschülern, daß zu ihnen allen das Christkind kommen möge. Winker selbst, der wohl am kärglichsten bedacht werden dürfte, über gab ich ein Buch zum Geschenk. Er nahm es mit dem Dank „Küß die Hand" erfreut entgegen. Am ersten Schultag nach den Ferien fehlte er aber wie- , ... , ... der. Hatte ihm die Wcihnachlszeil wieder Krankheit ge°' deutscher Fürst, Landgraf Ludwig von Hessen, die Proben bracht? Er blieb auch den zweiten, dritten und vierten Tag, für eine Kirchenaufführung an« Karfreitag mit einem Takt- aus. Am fünften Morgen begrüßte mich auf dem Gange. flock von der Kanzel aus leitete. Diese Tatsache hebt Arthur des Schulhauscs eine ärmlich gekleidete Frau. Ahr gram- j Lauckner in einer cntwicklungsgeschichtlichen Studie über durchfurchtes, hohläugiges Antlitz verriet mir die Not, die, das Kapcllmeffteramt hervor, die er im Augustheft der bei ihr daheim herrschte. Es war Winters Muttar. „Deutschen Rundschau" veröffentlicht. Die Notwendigkeit, „Was fehlt ihm denn?" fragte ich teilnehmend. ; de.. Takt zu schlag«.., chal sich F/Uch schau ..Das Blutspuckcn hat er so viel, mein Gott!" seufzte überhaupt mehrere Musiker Zusammenwirken, «v*- «... bas We'u,".rd«dabei quollen ihr die Tränen aus den Augen. Aufgabe wurde früher in sehr viel auffälligerer Art gelös.. "Er ist körv/lici> halt sehr schwach", meinte ich, „Sie Aus altägyptischen, altchinesischen und altindischen ttberlie- svllten ihn iraendm? aufs Land hinausbringenI Die schlechte scrungen erkennt man. daß ursprünglich die Zeitmaße durch «Fvw macht st dre Frau. er Äiel gernch ergänzt« die'Mutter, fort und von sogar ihren Namen echietten, tru fori ^-r)«Hiden Büchen," . ^dun^MF^ < Hm Dezi Dies mann Äes 2 Mesch« B-zu« Mk. r Äir Pc Alle «l Grschä Nr. 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