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- - - «Mcrgevcatt-- Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. DichtesteVerbreitunginallenVolksschichten Bellagen: Sonntags»Unterhaltungsblatt und Landwirtschaftliche Beilage. Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt 15. — Druck und Verlag der > Buchdruckerei Friedrich May in Bischofswerda. — Fernsprecher Nr. 22. HauptblattundgelesensteZeitungimAmtsgerichts- bezirk Bischofswerda und angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt mannschaft, der Schulinspektion und des Hauptzollamts zu Bautzen, des Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadtrats zu Bischofswerda. Erscheinungsweise: Irden Werktag abend» für den folgend. Tag. Bezugspreis: Bet Abholung in der Geschäftsstelle monatlich Mk. 3.75, bet Zustellung ins Haus monatlich Mk 4—, durch die Poft bezogen vierteljährlich Mk. 11.25 ohne Iupellungsgebühr. Alle Postanstaltrn, Postboten, sowie Zeitungsausträger und die Geschäftsstelle des Blatte» nehmen jederzeit Bestellungen entgegen. 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Wie das „Echo de Paris" nach einer Meldung des Wolffs scheu Bureaus mitteilt, wird die französische Regierung in wenigen Tagen der englischen Regierung Vorschlägen, den Obersten Rat entweder nach Boulogne oder nach Paris gegen den 25. Juli zusammeiizuberufen. Die aus Oberschle sien erhaltenen Nachrichten hätten die Hoffnung zerstört, daß die Verbandskommissare sich über einen gemeinsamen Grenz vorschlag einigen könnten. Man glaubt deshalb in Paris, es sei das beste für die Verbandsregierungen, das Problem so bald wie möglich zu behandeln, und nicht mehr den Ver such zu machen, es durch eine Sachverstäiwigenkonferenz zu lösen, wie Curzon und Briand während ihrer Pariser Bera tungen geglaubt hätten. Demnach würde also die endgültige Entscheidung erst auf der Konferenz des Obersten Rates fallen, die bisher im mer wieder hinausgeschoben wurde. Auf der anderen Seite erhält sich aber eine Reihe von Meldungen hartnäckig im Umlauf, die behaupten, Laß die Entscheidung in Wirklichkeit schon längst gefallen sei, und zwar im Schoße der inter alliierten Kommission. Wir verzeichnen hierzu nachstehende Meldung: Breslau, 13. Juli. (Drahtb.) Die in politischen Kreisen Oberschlesiens, deren Informationen sich bisher stets als rich tig erwiesen haben, verlautet, ist der Vorschlag der Inter alliierten Kommission in Oppeln über die Teilung Oberschle siens im Laufe des letzten Freitag nachmittag fertiggcftellk worden. Auch diesmal ist ein einstimmiger Beschluß zu stande gekommen. Wie in den Kreisen auf Grund eines ans Paris eingetroffenen Telegramms als Tatsache angenommen wird, ist die Entscheidung um den 20. Juli herum zu envar ten. Alle Anzeichen lassen befürchten, daß Frankreich mit seinem Vorschlag, wenn mich mit erheblichen Abänderungen Paris, 12. Juli. „Eclair" meldet, daß General Le Rand aus Gesundheitsrücksichten um seine Entlassung als Vor sitzender der Ententekommission in Oberschlesien gebeten hat. Neue polnische Bluttaten. Königshütte, 12. Juli. Wie der „Obcrschlesische Kurier" meldet, wurden in Grabowka bei Luboin deutsche Arbeiter von Polen überfallen. Die Deutschen setzten sich zur Wehr, konnten aber gegen die große Übermacht nichts ausrichten. Sie wurden von den Polen mit einem Maschinengewehr auf 20 Meter Entfernung beschossen. Fünf Deutsche sürd tot, einer wurde schwer verwundet; dieser schleppte sich noch bis scheu zur Folge. I« der hiesigen Gegend scheinen die Vorbe reitungen der Polen für den vierten Aufstand vollkommen beendet zu sein. Energisches Vorgehen der Engländer gegen die polnischen Banden. Berlin, 13. Juli. (Drahtb.) Nach einer Meldung dev „Voss. Ztg." sind in den letzten Tagen die englischen Trup pen in Oberschlesien energisch gegen die noch im Besitz vonj Waffen befindlichen Polen vorgegangen. In Groß-Dom- browska wurden gegen 200 bewaffnete polnische Insurgen ten, die die deutsche Bevölkerung der dortigen Gegend schwer mißhandelt hatten, von englischen Soldaten entwaffnet. In einer Unterredung mit dem oberschlesischen Bericht erstatter der „Voss. Ztg." erklärte der englische General Hen nefer, daß ein neuer polnischer Aufstand mit Gewalt unter drückt werden würde. Die polnische Grenze werde jetzt ge sperrt werden und zwar durch Truppen aller drei in Ober schlesien vertretenen Mächte. Der General bat sodann, dis deutsche Presse möge die deutschen Oberschlesier zur Geduld ermahnen, da irgendwelche Gewalttaten von ihrer Seite der Sache der deutschen Bevölkerung von größtem Nachteil sei« würde. Er hoffe, daß die Entscheidung des Obersten Rate« bald fallen werde und könne versichern, daß die interalliierte Kommission beständig auf eiyen Beschluß dränge. Oberschlefien und die internationale Lage. Von vr. Paul F l e i s che r, M. d. R. Es knistert im Gebälk des englischen Weltreiches. Mos kau will nicht dulden, daß die Erde den Angelsachsen zur Ausbeute überliefert wird. Deshalb hat sich der Bolschewis mus mit dem Mohammedanismus zum Sturze der britischen Herrschaft verbunden. In Angora wurde die grüne Fahne Les Propheten entfaltet, um die Völker Asiens vom engli schen Joch zu befreien. Schon stehen die Truppen Kemal Paschas am Golf von Jsmid. Die englische Mittelmeerflotte kreuzt vor Konstantinopel, um den Übergang des türkischen Heeres über die Dardanellen zu verhindern. Doch die natio nalistische Welle, die Kleinasien überflutet, rollt nach dem Balkan hinüber. Bulgarien verhandelt mit den türkischen Freiheitskämpfern. In London überlegt man, was ge schehen soll, falls bulgarische Truppen im Rücken von Kon stantinopel auftauchten. Die von den Kemalisten geschlage nen Griechen können als Beschützer der englischen Interessen im nahen Osten nicht mehr ernstlich in Rechnung gestell wer den. Um Bulgarien und die europäische Türkei vor kriegeri schen Abenteuern zu bewahren, müssen beide von überlege nen Kräften unter Druck gehalten werden. Der kleinen En tente, bestehend aus der Tschechoslowakei, Jugoslawien und Rumänien, ist diese Rolle zugedacht. Um sich die Hilfe dieser Staaten zu sichern, kann England die Gunst Italiens und Frankreichs nicht entbehren; denn von Rom und Paris aus wurden die Fäden gesponnen, die Prag, Belgrad und Bukarest miteinander verknüpfen. Ita lien jedoch mag seine Finger am kleinasiatischen Feuer nicht verbrennen, und Frankreich will mit Kemal Pascha zu einer Verständigung kommen. Lloyd George sucht deshalb Bri and und Bonomi, den neuen italienischen Ministerpräsiden ten, bei guter Laune zu erhalten. Es kann aber keinem Zweifel unterliegen, daß in dem Augenblick, da die kleine Entente mit Bulgarien und der und Abschwächungen, schließlich durchdringen wird. Türkei zusammenstoßen sollte, auch Sowjetrußland marschie ren würde. Um jedoch die Kräfte der bolschewistischen Armee zu zersplittern, soll Polen in das Bündnis mit der Tschecho slowakei, Rumänien und Jugoslawien einbezogen werden. Nachdem es den Rumänen nicht gelungen ist, diesen Vier bund zustande zu bringen, gibt sich Benesch, der tschechische Außenminister, die denkbar größte Mühe, das Ziel zu errei chen. Zwar hat die Lösung der Teschener Frage durch den Völkerbund Tschechen und Polen tief erbittert. Doch Herr Skirmunt, der jetzt als Nachfolger des Fürsten Sapieha die auswärtige Politik des polnischen Freistaates leitet, be zeichnete in seiner programmatischen Antrittsrede die An näherung an das tschechische Brudervolk als eine Notwendig keit. Diese Erklärung wurde von der tschechischen Presse außerordentlich herzlich ausgenommen, und Herr Benesch er griff die Gelegenheit, um seinem Warschauer Kollegen aus Lrücklich zu v< s" Volkes, zu einer—, , ..... mit Polen zu kommen, durchaus aufrichtig gemeint seien. Oberlehrers, der ins Reich fahren wollte, vollständig ausge-. Dabei wünschte er Polen im beiderseitigen Interesse eine raubt. In einem zweiten Fall handelt es «sich um die völlige! glückliche Lösung der ob e r sch les ische n Fra- ll'' " >- ge, die sich nach seinen aus London stammenden Hardt aus ( Informationen in einemfür Polen günsti-, konnten, zerstörten sie vollständig. Im Dahnwagen hinter-' gen Stadium befinde. U I 7 5 - Diese Depesche des tschechischen Außenministers deleuch- „ i,- .i.. tet blitzartig die Situation. Sie bestätigt, was von Pessi-Ehemaliger polnischer Insurgenten gebildet. Da diese Leute misten bis jetzt nur vermutet wurde. Will sich Großbritannien Waffen noch nicht abgegeben haben, bilden sie eine der Schwierigkeiten erwehren, die ihm durch den Vormarsch ständige Gefahr und Bedrohung für die Deutschen. Der Kemel Paschas und die unsichere Haltung Bulgariens ent- eiiMch^ Kreiskonttolleur droht in einer Bekanntmachung standen find, soll die kleine Entente der gegen Moskau ge- mst scharfen Strafen gegen etwaige Ausschreitungen richteten Politik des Londoner Kabinetts dienstbar gemacht i werden, so muß Lloyd George in der oberschlesischen Frage Rybnik, 12. Jul,. lDrahw.) dem polnisch-französischen Standpunkt nähern. Gewiß, er' Flüchtlingen nimmt der Schrecken der polnischen Aufständi tuts nicht Mrn. Deshalb schiebt er die Entscheidung immer scheu in den «istnik Pleß wn Tag zu Tag an wieder hinaus. Inzwischen wächst die Not des oberschlesi-j Umfang zu. 2" den Otten li^^ Tase polwsckx Banden scheu Volkes ins Ungemeffene. Doch was gilt englischen - umder. die mit Revolvern bewaffnet stn Staatsmännern das oberschlesische Industriegebiet, wenn Le bensfragen des britischen Weltteiches auf dem Spiele stehen? Das Schicksal Oberschlesiens wird eben nicht in Oppeln von der Interalliierten Kommission entschieden, es hängt vorn Ausgang des Kampfes zwischen dem bolschewistischen Ruß land und der mohammedanischen Wett mit dem angelsächsi schen Kapitalismus ab. Je bedrohlicher sich in diesem Ringen die Lage Englands gestaltet, um so dreister wird polnische Begehrlichkeit unter dem Schutze französischer Bajonette in Oberschlesien auftreten. Dieser Tatsache scharf ins Auge zu sehen und danach unser Verhalten einzurtchten, ist Pflicht Hardings Konserenzvorschlag. New Jork, 12. Juli. (Drahtb.) Harding ging mit dem Vorschläge einer Abrüstungskonferenz schon über die Reso lution Borcch hinaus. Washingtoner Meldungen besagen, daß eine nochmalige Erweiterung wahrscheinlich fei, so daß nicht eine Fünf-Vlächte-Konferenz, sondern eine Welikow- ferenz stattfinden würde. hardings Erläuterungen. Wie der „New Pott Herald" aus Washington meldet, gab ein Vertreter des Staatsdepartements den Pressevertre tern folgende Erläuterungen bezüglich der Einladung Har dings zur Abrüstungskonferenz: 1. Die Einladung ist zu dem Zwecke einer Beschränkung der Rüstungen ergangen, d. h. alle Arten von Ab rüstung sollen mit einbezogen werden, nicht nur die Rü stungen zur See. 2. Obwohl noch keine bestimmten Antworten eingegan gen sind, ist das Staatsdepartement sicher, daß alle einge- ladenen Nationen annehmen werden. 3. Der Termin der Konferenz bleibt der Ini tiative der eingeladenen Mächte überlassen, doch hofft matt, daß sie gegen den 1. November dieses Jahres wird in die Berge, wo er von den Polen, die den Bluttpuren nach- stattfinden können. , gingen, erschlagen wurde. s 4. Das Programm der Konferenz wird zwei Frage« egenheit, um feinem Warschauer Kollegen aus- Kattowitz, 12. IM. Auf der Sttecke zwischen Kattowitz O^^^^^h^^^^e^ng^der^mls^er^Behm^ versichern, daß die Bestrebungen des tschechisckzen und Rybmk wurden Guterzuge von Banditen ubettallen und s^ emÄnden ner Verständigung und dauernden Freundschaft beraubt. Bei Ändaweuhe wurde der Mobeltrcmsport eines »e l <Y 8 » INA , . EV» , , . , i 5 Dis Art der Vertretung wird den emuetadenen MÄM« rauvk. AN einem zweuen vau yanoecr es nm um oce vvuige > ver Ercre u »v " v.- DZ. Ausraubung des Möbeltransportes des Redakteurs Leon- A lwettassen, wce auch die Wahl des Ranges der Del«. Kattowitz. Was die Banditen nicht mitnehmen S^^n. . ließen si^Ättchttsten gemewste^A ftren^^ttoffene Enffcheidung im vorhinein anzu- Tarnowih, 12. Juli. In Tarnowitz hat ^sich ein Bund, 7. Großpritannien, Frankreich, Italien und Japan " " " ' wurden eingeladen, weil diese Staaten zusammen mit de« Bereinigten Staaten einen festen Organismus unter dem Namen: Hauptsächlichste alliierte und assoziierte Mächte dar stellen. China wurde eingeladen, weil es unmöglich ist, ir gend eine Frage des fernen Ostens ohne feine Zustimmunff zu regeln. 8. Es wurde beschlossen, die Frage des fernen Osten« mit der Entwaffnung zu vereinigen, da das Staatsdeparte ment der Auffassung ist, daß diese Fragen in unmittelbarer umher,"die mit Revolvern bewaffnet sind, während sie nachts Knnk-r-n» wtt« »en feine Wohnung au» und mißhandelten ihn auf» schürf- ferenz geregelt werden. Ne. Durch die Aufständischen wird bekannt, daß^der vtette Briand» Antwort. mdlm»z»m Pari», 12. Juli. (Drahtb.) Briand teilte in der Kmn- nachkomme, mer mit, doch der Geschäftsträger der Areintgsten Stmttrn HÜlver- der französischen Regierung den Vorschlag Harding- Übev t her Denk- mittete, der die Einberufung der Konferenz der awlrrten