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«Mtttche Bekmmt»achmlge«. Das Erlöschm der Maat- und Klauenseuche ist unter dem Klauenviehbestande des Rittergutspachters Eiger m Oberputzkau amtlich festgestellt worden. Die für die Gemeinde Oberputzkau angeordneten Sperr maßnahmen werden aufgehoben. Amtshauptmannschast Bautzen, 29. Juni 1921. Die Gemeinde Oberneukirch L. S. beabsichtigt den Bau zweier Brücken über den Rittergutsmühlobergraben und die Wesenitz im Zuge der neuen Gemeindestraße. Beide Brük- ken werden in Eisenbeton ausgeführt und erhalten eine lichte Weite von 2,0 Meter für die Mühlgrabenbrücke und eine solche von 4,0 Meter für die Wesenitzbrücke. Die lichten Höhen betragen 0,90 Meter bez. 1,80 Meter. Gemäß tz 33 Abs. 1 des Wassergesetzes wird dies mit der Aufforderung bekannt gemacht, etwaige Widersprüche binnen 2 Wochen vom Tage des Erscheinens dieser Bekannt machung ab gerechnet, hier anzubringen. Beteiligte, die sich in dieser Frist nicht melden, verlieren das Recht zum Widerspruch gegen die von der Amtshaupt mannschast als Wasseramt vorzunehmende Regelung. Amtshauptmannschast Bautzen, am 29. Juni 1921. StSdttsche Bekanutmachirugeu. Zu solchen Jnstaridsetzungsarbeiten an Wohnhäusern und Nebengebäuden, die feit November 1920 ausgeführt wurden oder die bis Ende August d. Zs. noch erfolgen, kön nen unter gewissen Voraussetzungen Beihilfen gewährt wer den. Wir empfehlen den hiesigen Hausbesitzern, hiervon Gebrauch zu machen, sich in unserem Bauamte — vormittags bis ht,12 Uhr — oder bei den hiesigen Baumeistern und Baugewerken näheren Aufschluß zu holen und die Anmel dungen bis 6. Juli bei uns einzureichen. Auch zur Vermehrung der Wohnungen in bereits vor handenen Häusern (Dachaufbauten usw.) können unter gün stigen Bedingungen Beihilfen gewährt werden. Hierüber geben Bauamt und Baumeister gleichfalls Auskunft. Bischofswerda, am 30. J-uni 1921. Der Rat der Stadt. Auf Blatt 56 des Handelsregisters für den Bezirk des unterzeichneten Amtsgerichts, die Firma A. A. Scheumann in Bischofswerda betreffend, ist heute eingetragen worden, daß dem Fräulein Antonie Johanna Scheumann in Bischofs werda Prokura erteilt worden ist. Amtsgericht Bischofswerda, am 29. Juni 1921. zitätsunternehmen betreffend, wird der vom Ausschuß be willigte Betrag von 211570000 genehmigt. Finanzminister Heldt bedauert die Streichung von 78 Millionen Mark und hofft, daß diese im Herbst Genehmi gung finden. Hierauf folgt die Beratung des Grundsteuergesetzes. Adg. Beutler (Dnat. Vp.) beantragt Vertagung der Abstimmung über das Grundsteuergesetz und das Gewerbe steuergesetz bis zum Herbst. Dagegen spricht Finanzminister Heldt, sowie mehrere Abgeordnete der Linken. In der Ab stimmung wird der Antrag Beutler abgelehnt. Abg. Dethke (Soz.) erstattet dann den Bericht für den Rechtsaüsschuß und erläutert die vom Ausschuß angenom menen Abänderungen. Er beantragt, die Vorlage nach den Abänderungen anzunehmen und ferner die Regierung zu ersuchen und bei der Rcichsregierung darauf hinzuwirken, daß den Ländern gestattet wird, zur Verzinsung und Til gung des zur Förderung des Wohnungsbaues bereitgestell- len Betrages Zuschläge zur Reichscinkommensteuer zu er heben. Abg. Dr. Eberle (Dnat.) spricht gegen die Bildung von Dezirkssteuerausschüfsen, die erhebliche Kosten verursachen würden. Das Beste wäre es, die Gemeinden übernehmen die Erhebung der Steuern. Abg. Blüher (Dt. Dp.) weist darauf hin, daß die Be lastungen durch die Grundsteuer sowohl den Hausbcsitz, wie auch den Mieter schwer treffen werden. Das Ultimatum der Entente bedinge Steuern, von denen die meisten Leute noch keine Ahnung hätten. Aus diesem Grunde stimme er der Vorlage zu. Abg. Sander (Dnat.) weist aus die Erhöhung der Le bensmittelpreise und der Mieten hin, die dadurch hervorgc- rufen werden. Er beantragt namentliche Abstimmung. Abg. Dr. Hübschmann (Dt. Vp.) wünscht, daß die Ge meinden mehr als der Staat bekommen. Abg. Dr. Reinhold (Demokrat) beantragt, eine Bestim mung cinzuführen, daß die Zuschläge in den Gemeinden nicht mehr als die Hälfte der Staatsgrundsteuer betragen dürfen. Abg. Beutler (Dnat.) bemängelt die ungenügende Durchberatung des Gesetzes seitens der Regierung und in den Ausschüssen. Nachdem Abg. Renner (Komm.) das Gesetz als minder wertig bezeichnet hat, beantragt Abg. Barthel (Unabh.) eine dritte Lesung der Vorlage. Dann folgt die Einzelabstimmung, in der die einzelnen Paragraphen nach den Anträgen der Ausschubmehrheit an genommen werden. Die Abänderungsanträge der Minder heit werden abgelehnt. Die Gesamtabstimmung wird infolge des unabhängigen Antrages bis zur dritten Lesung ausge setzt. — Schluß der Sitzung h<>6 Uhr. Nächste Sitzung Donnerstag, den 30. Juni vormittags 1H10 Uhr. Tagesordnung: Kurze Anfragen, Staatswissen schaftsgesetz, Staatsrechnungshof, Verteilung der persön lichen Volksschullasten auf Staat und Gemeinde, Aufhebung der Schulgemeinden, Dringliche Anforderungen des Staats haushaltplans 1921 und eine Reihe kleinerer Vorlagen. Beurlaubungen der Minister. Der Ministerpräsident Buck hat am 27. Ium seinen diesjährigen Sommerurlaub angetreten. Auch Justizmini ster Dr. Harnisch und Arbeitsminister Jäckel sind gegenwär tig auf Urlaub. Kultusminister Fleißner wird in der näch sten Woche seinen Urlaub beginnen. Die vorläufige Regelung de» Staatshaushaltplaue» fär 1S2L. Der Haushattausschuß beschäftigte sich am Mittwoch mst der Regierungsvorlage über die vorläufige Regelung des Staatshaushalts für das Rechnungsjahr 1S21, in dem die Regierung ermächtigt wird, aus Grund der vom Land tag schon verabschiedeten Dorlage über dringliche Anforde rungen Ausgaben in Höhe von 301 Millionen Mark im ordentlichen und von 387 Millionen Mark im außerordent lichen Haushaltplan zu bestreiten. Das Finanzministerium wird in dieser Vorlage ermächtigt, über die im Finanzgesetz auf das Rechnungsjahr 1920 und im Nachttag vorgesehenen Beträge von insgesamt 750 Millionen Mark hinaus zur vorübergehenden Verstärkung der Betriebsmittel der Lan deshauptkasse nach Bedarf weitere unverzinsliche Schatzan weisungen im Höchstbettage von 500 Millionen Mark aus- zugeben Der Vorlage wurde im Ausschuß zugestimmt. Rette* an« aller Atel» — Der neue Hölzprozeh. Obgleich über den neuen Hölzprozeß vor dem Dresdner Schwurgericht Einzelheiten noch nicht festgesetzt sind, ist bereits zwischen der Verteidi gung Hölz' uw der Berliner Staatsanwaltschaft ein hefti ger Meinungsstreit entbrannt. Die Verteidigung besteht da rauf, daß sie Hölz bei einem etwaigen Transport nach Dres den begleiten will. Die Staatsanwaltschaft widersetzt sich vorläufig noch diesem Verlangen. Mr den Fall, daß sei tens der Staatsanwaltschaft eine Befreiung des Hölz auf dem Transport befürchtet wird, erbietet sich die Verteidi gung auf Ehrenwort, den Tag des Transports völlig ge heim zu hatten. — Die Rkeineidsklage gegen Erzberger eingestellt. In der Straffache gegen den früheren Reichsfinanzminister Erzberger wegen Meineides, den dieser gelegentlich seiner Vernehmung im Helfferich-Prozeß geleistet haben sollte, hat das Landgericht I auf übereinstimmenden Antrag des Ge neralstaatsanwalts und der Verteidiger beschlossen, den Ve- schuldigten mangels Beweises auf Kosten der Staatskasse außer Verfolgung zu setzen. — Hungersnot und Dürre in Rußland. Von der Dürre in Rußland sind hauptsächlich betroffen die Gouvernements Ufa, Kasan, Simbirsk, Pensa, Ssmara und Saratow. Der offizielle Aufruf der Hilfsaktion beziffert die durch Hunger tod bedrohte Bevölkerung auf 25 Millionen Personen. Abschiedsabend für Pastor Leonhardt. So viele Menschen hat der Mbertfaal schon lange nicht mehr gesehen, wie gestern abend. Schon zwei Stunden vor Beginn stellten sich die ersten 'Besucher ein und bereits um tt,8 Uhr war der große Saal gefüllt und kaum noch ein Platz zu erlangen. Und ununterbrochen strömten immer noch mehr herbei, besonders stark war auch das Land ver treten. Dieser überaus zahlreiche Besuch mag dem Scheiden den den erfreulichen Beweis geben, daß sein selbstloses Wirken im Dienste des deutschen und christlichen Ge dankens nicht umsonst gewesen und daß aus den Samen, die er gelegt, tausendfältige Frucht ersprießt. Der Abend wurde geleitet von Herrn Prof. Dr. Hüt t- ner, der in seinen begrüßenden Worten darauf hinwies, daß es gelte, Abschied zu nehmen von einem Manne, der seinem Vaterlands auch in den schwersten Unglückstagen die Treue gehalten habe und der über das Weltmeer ge kommen sei, seine deutschen Brüder zu trösten und im deut schen Glauben zu stärken. Seine Treue sei nicht unbelohnt geblieben, wie der zahlreiche Besuch beweise. Wenn nun Herr Pastor Leonhard, wieder zurückkehre zu seinem Wir kungskreis, so werde er ein Bindeglied darstellen zwischen uns und uirseren deutschen Blutsverwandten drüben über dem Ozean und er werde den Kampf für die deutsche Sache drüben weiter führen. Fräulein Zwahr fang nun das Lied „Ich hott' einst ein schönes Vaterland", Herr Erich Knauthe trug das Schillersche Gedicht „Die drei Worte des Glaubens" vor und Fräulein Hennig sang den „Pilgerspruch" von Mendelssohn. Am Klavier begleitete Fräulein Küchler. Nun betrat Herr Pastor L e o »h ardi das mit Blumen ranken geschmückte Rednerpult. Er sprach in zündenden, Worten beherzigenswerte Mahnungen an das deutsche Ge wissen. Er betonte, daß das deutsche Volk nur genesen könne, wenn es alles undeutsche, das in unser Volk hineingetragen worden sei, wieder von sich werfe. Undeutsches Wesen über schwemme die deutsche Volksseele und vergifte sie. Es sei em Unglück, daß man in vielen ernsten Dingen sich erst nach der Meinung des Auslandes richte, statt daß man erst frage, was sagt das deutsche Volk dazu. Dem Ausländertum müs sen wir entgegentreten und vor allem den Willen des deut schen Volkes voranstellen. Wir müssen treu und fest zusam men stehen und unsercnFeinden zeigen, daßwir zwar gewillt sind, einmütig schweres zu tragen, nicht aber, daß wir uns unsere Ehre nehmen und Schimpf und Schande über uns ergehen lassen. Ein anderes Übel, von dem wir uns be freien müssen, sei der Parteihader, an dem das deutsche Volk zugrunde gehe. Nicht die eigenen Parteiinterefsen gelte es, voranzustellen, sondern wir müssen einmütig den großen deutschen Gedanken erfassen und ihn zur Geltung bringen, damit was deutsch ist, auch deutsch bleibe. Die Helden, die für unser Vaterland gefallen sind, mahnen uns: Wir wollen nicht umsonst gekämpft, nicht umsonst unser bestes dahinge- gcben haben. Vor allem sind es drei Dinge, die Das deutsche Volk beherzigen muß: Ei »Pigkeit muß uns führen, G e - rechtigkeit muh uns bleiben, Freiheit muß das Ziel sein für jeden deutsch und christlich denkenden Menschen. „Einigkeit und Recht und Freiheit sind das Glückes Unter pfand . Ein hervorragender Ausländer habe ihm im An fang des Krieges gesagt, wenn das deutsche Volk uneins werde, dann haben seine Feinde gewonnen. Und so sei es auch leider gekommen. Der Redner zeigte sodann, wie lei der viele Deutsche in Amerika ihr Deutschtum verleugneten, um geringer Vorteile willen und wie es schließlich nur we nige gewesen seien, die mutig und unerschrocken auf ein samen Inseln gestanden und ihre Liebe zum Vaterland« aufrecht erhalten haben. Die große Not unseres Volkes müsse aber die Deutschen wieder in Einigkeit zusammenschweißen. Er wies dabei auf das unglückliche Oberschlesien hin, dessen deutsche Bewohner so schwer leiden müssen, weil sie deutsch sein und deutsch bleiben wollen. Wir können nur genesen, wenir wir Mitarbeiten an Deutschlands großem Ganzen, dann werde das Wort doch noch wahr weiden, daß an deut schem Wesen noch einmal die Wett genese. Bor allen Dingen sei auch erforderlich, daß das deutsche Volk die ihm verspro chene Gerechtigkeit verlange und von seinen Feinden for- der«, daß seine Existenz erhalten tlleide. Der Redner zeigte dann, welch falsch« Spiel Wilson mit der Gerechtigkeit ge trieben, wie er es verstanden hat, die ganze Wett zu betören und wie schändlich sein Verrat am Recht war. Wenn Red ner nun wieder hinübertomme nach Amerika, so werde er nicht aufhvren, in der Presse dafür einzutreten, daß dem deutschen Volk wieder sein Recht werde. Wie kläglich fei es auch, wenn viele Deutsche sich dazu herbeilassen, die Mei nung zu vertreten, es sei Deutschlands Schuld gewesen, daß alles so gekommen sei. Wilson habe ja öffentlich zugegeben, daß er schon im Jahre 1913 seine Bereitwilligkeit gezeigt habe, sich an demgeplanten großenMvrde am deutschenVolke zu beteiligen. „Llrräo IN Oermanv", diese drei Worte haben den Krieg verursacht. Das deutsche Volk mußte vernichtet werden, weil es seinen Feinden im Wege stand, weil es zu groß wurde in Handel, Kunst und Wissenschaft. Ebenso wie nach Gerechtigkeit, müssen wir nach Freiheit streben. Aber was ist Freiheit? In keinem Lande habe er eine größere Sklaverei gesehen, wie im angeblich gelobten »aiche der Freiheit, in Amerika. Dort sei die Freiheit nur ein Trug bild. Die Freiheit, die wir für die deutsche Zukunft brau chen, muß eine solche sein, die sich gebunden weiß in einem gesunden Gesetze, die sich gebunden sieht im deutschen Ge wissen, das sich gründet auf die Botschaft Luthers. Das deutsche Volk muß auch feschalten an dem Glauben, daß es einen Gott hat, der uns hilft und der uns geführt und gelei tet hat durch die Jahrhunderte und noch immer, wie unsere Geschichte beweist, hat er uns aus schwerer Trübsal wieder zur Höhe geführt. So muß der religiöse Gedanke unser deutsches Volk wieder über diese Zeit der schweren Not hin weg zur Höhe führen. Der Redner sprach zum Schluß die Hoffnung aus, daß, wenn er wieder komme, daß dann eine bessere Zeit sei, daß dann die Augen Heller strahlen werden und daß man dann sagen könne: „Blüh' im Glanze dieses Glückes, blühe deutsches Vaterland!" Rauschender, langanhaltender Beifall wurde dem ver ehrten Redner gespendet. Herr Dr. Hüttner dankte ihm in herzlichen Worten dafür, daß er es verstanden habe, an das deutsche Herz zu rühren, ebenso auch dafür, daß er in seinen Ausführungen der armen Oberschlesier gedacht habe. Er forderte auf, den Dank an den Redner durch eine Spende für die Oberschlesicrhilfe zu beweisen. Eine von jungen Damen vorgenommene Tellerfammlung im Saale ergab den ansehnlichen Betrag von 1252.75. Fräulein Zwah r^ sang nun „Ich kenn' einen Hellen Edelstein", Fräulein Hennig: „Als ich Abschied nahm" und Herr Erich Knauthe trug in melodramatischer Form, begleitet von Herrn Paul Leuner, das Ge dicht von Paul Warnke „Lerne lieben das deutsche Vater land" vor. Fräulein Urban brachte darauf unter Über reichung einer Blumenspende folgenden Geleitspruch an den Scheidenden, gedichtet von Fräulein Margarete Küchler, zum Vortrag: Du wirkst in Segen fern im fremden Land, Pflegst deutsche Art und hütest deutsches Wesen, Daß Keiner je das teure Vaterland Und semer Mutter Sprache kann vergessen. Die Sehnsucht nach der Heimat trieb Dich her, Die Sehnsucht nach der Kindheit trauten Räumen, Doch ach, es ist dasselbe Land nicht mehr, Das Deine Seele sucht' in ihren Träumen. Du sahst dereinst des Reiches Herrlichkeit, Nun fühlst Du seine Not in diesen Tagen, Und schmerzbewegt mußt Du das deutsche Leid Als Abschiedsgruß mit in die Ferne tragen. Und doch — Du atmest Deiner Heimat Lust, Du kannst auf heil'ger, deutscher Erde schrecken, Das macht es, da zurück die Pflicht Dich ruft. Daß Wehmut Dir das Herz erfüllt beim Scheiden. Auch uns wird heut das Abschiednehmen schwer. Du dientest treu hier Deinem Vaterlande, Doch trennt uns auch das weite Weltenmeer, Wir Deutschen sind vereint mit festem Bande. Halt weiter wie bisher die deutsche Art, Du treuer Alaun, so hoch in allen Stürmen, Nun zieh mit Gott! Er geb Dir gute Fahrt Und möge mit Len Deinen Dich beschirmen. Herr Dr. Hüttner richtete darauf noch herzliche Ab schiedsworte an Herrn Pastor Leonhardt. Er dankte ihm, Laß er drüben in Amerika für das deutsä-e Recht kämpfen wolle, denn es gelte, das Lügennetz von der deutschen Kriegs schuld zu zerreißen. Sei diese Aufgabe gelöst, dann falle der Vertrag von Versailles und Laim werden wir erlöst aus den Sklavenketten. Er hoffe, daß Herr Pastor Leonhardi in diesem Kampfe nicht allein sei und daß sich noch viele fin den werden, die den Mut haben, nachzuweisen, daß die Feinde und nicht wir schuldig sind. Bekennermut müsse das deutsche Volk haben, dann wird es lichter werden, dann wird der Tag kommen, wo der deutsche Adler wieder zur Sonne empor fliegen wird. Und nun, rief Herr Dr. Hüttner dem Scheidenden zu: „Glückliche Fahrt, Gott mit Ihnen, glück liches Wiedersehen in besseren Tagen!" Aus der Oberlaufitz Bischofswerda, 30. Juni. —* Oberschlesierhilsslag am Sonntag, den 3. Juli. In seiner eicksetzlichen Not hat sich Las oberschlesische Voll mit einem dringenden Hilferuf an das Rote Kreuz gewandt, das ein umfassendes Hilfswerk in die Wege geleitet hat, da die bisher spärlich geflossenen Spenden nicht genügen. Am Sonntag, den 3. Juli, soll in Deutschland und Deutschöster- reich ein allgemeiner Oberschlesierhilsslag stattfinden. In Bischofswerda wird an diesem Tage, wie an anderer Stelle bekannt gemacht wird, ein Margarete ntag stattfin den. Junge Damen werden in den Straßen Blumen ver kaufen. Unsere Stadtkapelle hat sich in anerkennenswerter Weise in den Dienst der Sache gestellt und gibt vormittags von 11 bis 12 Uhr eine Platzmusik aus dem Marktplatz und nachmittags von ^4 bis V»6 Uhr ein Konzert auf dem Schützenhausplatz. Die Saalbesitzer stellen ihr« Tanzsäle zur Verfügung, so daß die Eimrahmen aus den Tanzveran staltungen der Oberschlesierhilfe zugeführt werden können. Das Hotel „Goldner Engel" veranstaltet für die Oberschlefier einen „Feinen Gesellschaftsans". Auch di« Bischofswerdaer- Lichtspiele weiden ihre Einnahme an diesem Tag der Ober-