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- Erscheinungsdatum
- 1921-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192104064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19210406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19210406
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-04
- Tag 1921-04-06
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Monat
1921-04
-
Jahr
1921
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Aus dem Gerichtssaal. * Schandurteil des alliierten Kriegsgerichtes in Beuchen. Das außerordentliche Kriegsgericht in Beuthen veruneilte am 1. April 1921 den Volontär Karl Olbrich aus Kattowitz wegen Tragens einer Gmnmipeitsche zu 9 Monaten Gefäng nis. Der Tatbestand, der die unglaubliche Härte und Unge rechtigkeit dieses Urteils klar in die Erscheinung treten läßt, ist folgender: Karl Olbnch lauste sich am 26. März eine Gum- chen Fall die ausgelernt habende» Lehrlinge weiter beschäl« tigt werden müßten, da durch die in dem Betrieb« noch gänz lich unerfahrenen neuen Lehrlinge allgemein eine Vermin derung der Arbeitsleistung im Betriebe eintreten würde, er scheint abwegig. Die Verordnung will nur sine unnötige Verminderung der Arbeitnehmerzahl, nicht aber der Ar beitsleistung verhüten. Gegen letztere haben Betriebsleitung Seidenstoff« und Schal». Sn der Sacht «um Donnerstag wurden di« Geschäftsräume ofstubar durch dieselben Diebe hchngefucht, di« diesmal für eine halbe Million Mark Waren Pettus und Paulus, andere Typen aus der Geistlichkeit und dem Volk darstellen. Das Kloster in Namnburg a. Queis, das einst in Höfel ein Gut hatte, ließ die ältesten dieser Stöcke im 18. Jahrhundert anfertigen und aufstellen. Als 1813 die Franzosen bei ihrem Rückzug aus Schlesien die Lö wenberger Gegend schwer bedrängten, steckten sie in den Dörfern auch die Bienenstöcke in Brand, auch in Höfel. An die Apostelbienenstöcke wagten sie sich aber nicht heran. — Eli» Millioaendiebstahl. Am Sonnabend abend er ¬ schien in Innsbruck beim Bahnpostamt ein unbekannter Mann, um einen eingeschriebenen Brief auszugeben. Erde- „ , nutzte di« augenblickliche Abwesenheit des diensttuenden Be- und Betriebsrat gemeinsam geeignete Maßnahmen zu tres «amen, um tue Kassenabfuhr im Betrage von 2 936 000 Kr. fen. Aber auch wenn an Stelle der aus der Lehre treten- « sich zu raffen. Der Dieb verschwand unerkannt. j den keine »retten Lehrlinge eingestellt werden, kann ein Fall — Rlefenbrandschaden in einer Aigarrenfabrik. In der , des 8 12 Absatz 1 a. a. O. nicht als gegeben angesehen wer- Nacht zum Montag wurde durch Grohfeuer die Zigarren--den. Denn es liegt überhaupt keine Entlassung im Rechts fabrik Gedr. Dernart in Groß-Steinheim bei Hanau! sinne, d. h. durch einseitige Erklärung des Arbeitgebers fast vollständig zerstört. Der Schaden ist bedeutend. Er wird! erfolgte Auslösung eines Dienstverhältnisses vor. Dieses aus etwa Hs. Millionen Mark geschätzt. Die Entstebungsur- endigt eben, wie bereits früher ausgeführt, von selbst, ohne fache ist unbekannt. sdaß es eines neuen Ausspruches von irgendeiner Sette be- — Eigenartige Bienenstöcke. Im Garten der Herberge darf. Die Verordnung vom 12. Februar 1920 will doch nur zur Heimat in Bunzlau sind drei eigenartige Bienenstöcke dem vorbeugen, daß Arbeitnehmer plötzlich aus die Straße ausgestellt worden, die schon aus einiger Entfernung durch-geworfen werden, da ihnen bei den namentlich für Arbeiter ihre bunten Farben Aufmerksamkeit erregen. Es sind über-' kurzen Kündigungsfristen wenig Zett verbleibt, sich unter lebensgroße Figuren, die der Weichensteller Dachmann, ein den heutigen Arbettsverhältnissen einen neuen Arbeitsplatz bekannter Bienenzüchter, aus Baumstämmen geschnitten hat. SU suchen. Dem steht auch die Verordnung über Frei- Diese drei Stöcke stellen sich als Soldaten dar, von denen machung von Arbeitsstellen vom 25. April 1920, die übri- zwei die deutsche Infanterie- und die Husarenuniform zei- 6«!ns in allernächster Zett aufgehoben werden soll, durch die aen, während der dritte in alter russischer Uniform darge-!«erade für Lehrlinge in ihr (Us 7 und 14) gegebene Möglich stellt wird. Bei einem Gutsbesitzer des durch seinen Kir- - leit nicht entgegen. Wollte die Verordnung von, 12. Fe- sihemvichttim bekannten Dorfes Höfel bei Löwenberg stehen sbruar 1920 allgemein für Lehrlinge etwas neues schaffen, so 1? aus Lindenholz geschnitzte, zwei Meter hohe Bienenstöcke hätte sie dies besonders feststen müssen, wie sie cs für Lehr m Form menschlicher Figuren, von denen zwei die Apostel linge als Kriegsteilnehmer in ihrem 8 8 Absatz 2 getan hat Nechtsbelehrungen. Dürfen Ausgelernte entlassen werden? Eine der viel umstritteirsten Fragen seit Bestehen der Verordimng über die Entlassung von Arbeitern und Angestellten ist diejenige, ob Lehrlinge nach Beendigung ihrer Lehrzeit entlassen werden düsten. Der Dcmobilmachungskommissar der Kreishaupt Mannschaft Leipzig steht auf dem Standpunkt, daß eine Ent lassung neu ausgelernter Lehrlinge trotz dem Bestehen der oben gekennzeichneten Verordnung zulässig ist, wie aus einem Bescheid, den er einer Leipziger Gewerkschaft erteilt hat, hervorgeht. Dieser Bescheid lautet wie folgt: „Auf Ihre Vorstellung vom 2. d. M. wird Ihnen nach eingehender Prü fung aller einschlägigen Verhältnisse mitgeteilt, daß der un terzeichnete Demobilmachungskommissar von seinem in der Lehrlingsfrage eingenommenen Standpunkt nicht abzugchen vermag." — Wenn ein Arbeitgeber seine Lehrlinge nach be- «ndeter Lehrzeit nicht weiter beschäftigt, sondern dafür an dere Lehrlinge einstellt, so liegt zweifellos kein Fall des 8 12 der Verordnung vom 12. Februar 1920 vor, da in der Zahl der Arbeitnehmer keine Verminderung eintritt. Die von einigen Seiten geäußerte Ansicht, daß auch in einem sol- mipeitsche. Er fragte den Verkäufer ausdrücklich, ob das Tragen einer solchen Peitsche ohne Waffenschein erlaubt wäre uird bekam darauf die Antwort, daß diese Art von Peitschen seit langem verkauft würde, ohne daß jemals die Besatzungsbehörden daran Anstoß genommen hätten. Als Karl Olbrich einige Zeit später in einer der belebtesten Stra ßen von Kattowitz spazieren ging, wurde er von französi schen Soldaten verhaftet. Er verlangte, zum französischen Kommissar geführt zu werden, da die Peitschen nicht zu den Waffen gehören. Der Kommissar selber muhte auf die Frage, ob die Peitsch eine Waffe sei, zugeben, daß er es nicht wisse und sich erst erkundigen müsse. Olbrich wurde trotzdem in die Kellerräume der Kaserne zu Kattowitz ge sperrt, wo er zwei Tage ohne Betten uich Sitzgelegenheit auf etwas Stroh zubringen mußte. Er wurde dann nach Beu chen übergeführt. Am 1. April wurde er vom außerordent-l lichen Kriegsgericht zu der Strafe von 9 Monaten Gefängnis verurteilt, obgleich die Hannlosigkeit des Falles ganz offen-! bar liegt. Es muß dringend verlangt werden, daß die deutsche Regierung energisä)e Schritte zum Schutze der deut schen Staatsbiirger in den besetzten Gebieten Oberschlesiens unternimmt. I Kommende Wettkataftrophem Die schwere Not unser«« Vaterland«», di« tastend avf dep, Menschen liegt, licht viele den Blick in die Hndmst richte». Optimisten glauben, daß über kurz oder lang di« moralische, wirtschaftliche und politische Wiederherstellung Deutschlands erfolgen wird: Pessimisten sehen ost in krankhaft stoischer Verfassung den weiteren Niedergang unseres Vaterlandes. Die Frage nach der Zukunft liegt heut« auf allen Lippen, und Prophezeiungen finden das regste Interesse und kritik losen Glauben. Der dieser Tage gehaltene Vortrag des han noverschen Nervenarztes Dr. Lomer im Dresdner Der cmshaus über .Kommende Weltkatastrophen" hatte zahlvei- ches Publikum angelockt, das dem Prediger der Geheirnwis- senschoft interessiert folgte, wie er in ziemlich wissenschaftlicher Weise versuchte, die Schleier der Zukunft zu lüften und z» erweisen, daß Naturgeschehen und Menschen geschehen, Über schwemmungen, Unwetter, Kriege und Revolutionen in engem Zusammenhangs stehen. Ncch Dr. Lomer hat diese Gleichzeitigkeit ihren üefen Sinn und zwar soll der Rythmus der Sonnenflecke de» Taki angeben. in dem sich die irdischen Dinge adrollen Die Kometen lind die Vorboten und die Begleiter der Kata strophen. Dos Schicksal der Völker voraussehende Personen Hobe es immer gegeben und geb es noch. Redner uitterüest aber nicht, zu betonen, daß bei Voraussagen und Visionen meist Übertreibungen vorkommen und sie deshalb aus da«, rechte Maß zurückzuführen sind. Ein moderner Hellseher ist der ini Kriege gefallene Hauptmann Guido v. Gillhausen ge wesen. Sein Hellgesicht vom 3. August 1914 wurde vestie geil in seinem Schreibtisch gesunde'. In symbolischen Bil dern zeichnete er wie in einem Wachtraum den Verlaus des Krieges, das Schicksal des Kaisers, besten Hermelimnantel sichtbar zu Staub bröckelt. „Deutschland braucht 30 Jahre zud Erholung. Rußland erivacht und streitet mit Amerika« um den Preis der Zukunft." Auch die Weissagungen d«s Dresdner Mediurns, der Thalia Helladur, wurden ausführ lich behandelt. Sie prophezeit baldigen Krieg zwischn Ame rika und Japan: Frankreich und England schließen sich Amerika an, Deutschland tritt auf feiten Japans, das der Übermacht erliegt. Aber Englands Kolonien fallen ab und Rußland und Deutschland ringen Frankreich nieder, Polen zerfällt und Revolutionen in England und Frankreich schwö chen diese Länder. Von 1924 ab tritt eine allgemeine Auf besserung in Deutschland ein, das der geistige Mittelpunkt der Welt wird, während England das angenehme Schtckscü vorbehalten bleibt, mit Mann und Maus ins Meer zu ver sinken. Redner ist überdies vom Kommen einer neuen Völker rühlings und Deutschlands Bestimmung, die Well vom Ma- erialismus zu erlösen. Dieser beseelten Weltanschauung lverden sich die Erdenbewohner so lange erfreuen können, bis der gute Moird, der sich immer mehr von der Erde ange zogen fühlt, in 570 000 Jahren mit ihr zusammenstößt, was auch der Erde schlecht bekommen soll und keiner von «n« erleben dürste. Leidensgefährtinnen teile unentgeltlich mit, auf welch einfache Weise ich meine Sommersprossen gänzlich beseitigte. Frau Elisabeth Ehrlich, Frnnkfnrt a. M. 713, Schließfach 47. Und in sein« Augen kam em Leuchten, als sehe er in seinem ! Er erkannte seine Schuld an, und diese Erkemttnis ließ !ihn fast verzweifeln. i Er vernachlässigte Haus und Hof, Acker und Saat. Der Ein seltsam Raunen stieg aus den Ähren aus. das leist Lied des reifenden Ackers umfloß ihn mild und schmeichelnd und überflutete die Stürme in ihm mit sanfter Gewalt. So hält eine Blutter ihr Liebstes im Arm und wiegl ee mit lallenden Worten in Schlaf und Traum. Er ließ sich tra gen und durchstrümen von den wunderbaren Kräften des Ackers und der mütterlichen Erde. Und die Ähren griffen an ihm hoch und streiften ihn wie nut gütigen Muttcrhänden, da wurde es dem Bauer still rind ruhig. Die Spannung lüste sich, er schloß die Augen. — Wohlig überlieh er sich den gnadenden Wogen. Und Well« auf Welle spülte über ihn und riß Bangigkeit und Zweifel weg und das Lied der Reife umklang ihn schauernd und ge heimnisvoll. Als er die Augen wieder öffnete, stand auf dem Weg« die Großmagd. „Hennecke, Hennecke!" der lllus zitterte über die Äcker dahin. Der Bauer horchte mrf und erschrak. Sie riefen ihn. Die Stunde war da. Nun wurde te», Hof und ihm das Wort gesprochen. Alles Blut strömte zu seinem Herzen. Seine .Hände griffen in die raschelnden Sichren und krollten sich zusammen. Da hatte ihn die Magd entdeckt. Einen Augenblick stand sie ratlos, dann schrie sie ihm zu: „Bur, de Jung es do!" Aufjauchztcn die Wogen, voller rauschte das Lied der Äcker, der Erbe war da, der Baun und Herr. Jedes Wort hatte den Bauern wie ein Schlag getroffen Aber auch jeder Schlag hatte Banden entzwei geschnitten die ihn gefesselt. Nun fiel die schwere Last zu Doden. Der Bauer reckte sich auf: über sein Eigen sah er hin weg mit sieghaftem Blick. Mit weiten Schritten tror er aus dem Acker und ging zurück die Wiesen entlang, durch di« Kartoffelfelder über den Hof. Er trat in das Haus und in das Gemach seiner Frau Er sah sich um, da lag der Junge schon rot und frisch in der Altoäter Wiege. Mitten in der Stube blieb der Bauer stehen, in jeder Hand einen Büschel Ähren, wie er sie krampfhaft auf d«m Acker gegriffen. Mit einem Schrei war der Bauer cur der Wiege, er sich den Erben an und legte ihm segnend das eine Bünde? Ähren aus das Kissen. Das andere legte er auf das Bett seiner Frau. Seme Schollen zu, wenn er durch die reifen Ähren schritt, rauschte es ihm aus tausend Ähren entgegen: sie alle forderten den Vrben, den neuen Dauern, den kommenden Herrn. Und er ging mit feiner Manneskraft dahin zwischen Lngen, die nur die Sünde und der Frevel zu überschreiten vermochten. Aber da stand der Hof mit feinen Gesetzen, die waren zwar ungeschrieben, waren aber uralt und geheiligt. Und unter diesen Gesetzen war er groß geworden, sie hatten ihn genährt. Der Erbe Novelle von Wilhelm Lennemann-Köln. Der Bauer Hennecke ging im Flett seines .Hauses auf und Tag wurde ihm zu einer Last, die Arbeit zur Qual. So ließ ab. Er durchmaß den großen Raum mit hastigen Schritten treiben, Jahre hindurch, mrd ivurde alt und Hoff van einer Tür zur anderen. nungslos. , . . Nebenan lag sein Weib in Nöten. Ihr Stöhnen durch-' Und nun m letzter w-tunde fast überraschte chn sein zitterte und durchbebte den Bauern, daß sein Herz in schnei- ^-^b mck der frohen Kunde, oaß chr Sehnen und Wünschen len Schlägen schlug und seine P ilse flogen. Die weise Frau war bei ihr, da konnte er chr incht lveiter dem starken Querbalken: Arbeit, Brot, Friede. Es waren ' zwischen den di« Wegweiser seiires Geschlechts gewesen und hatten auch das Korn un seinem Leben Deutung und Jichalt gegeben, daß cs ihm zu Wegrand, einer Lust geworden war. ' D.. L.._ , - - ... ... Aber er war der letzte seines Namens, und der Hos und piiiste unwillkürlich ihre Fülle. Sie waren schwer und voll, fein Geschlecht forderten ihre Rechte von ihm. Und da kam Es gab ein gesegnetes JÄr. Der Acker grüßte den Erben allmählich ein Bangen über ihn, das chn lähmte in seiner mit goldener Reife. Kraft und Freude: Sein Weib schenkte ihm keinen Erben. Aber auk einmal — der Bauer stand still, sein Herz- Und nächtens traten die Henneckens an sein Lager und schlag stockte — wenn nun das erwartete Kind — ein Mäd heischten den Erben und stritten mit ihm. — Tausend chen'wäre. Dauernsäuste legten sich drohend auf seine Brust, daß ihm ' Es überrieselte den Bauer eiskalt — angstvoll trat der , - « - .. ------ seine Augen weiteten sich wie vor dunklen, unheimlichen Gefahr. Tausend Gedanken und Bilder jagten durch seine Seele -Herrgott — Herrgott!" Er wußte nicht wohin in seiner Rot. Ein Ungeheueres peitschte und geißelte ihn, daß seine - ----- Um ihn rauschte das Roggenfeld in ruhigen Wogen aus brausten über seine Ähren da- doch noch gekrönt werde. ' Der Bauer war wie umaewandelt. Die alle Spann helfen. Wer seine Wünsche umflatterten sie und bettelten aus krmst regte sich wieder, seine Augen wurden hell und sein Knien vor ihr, mrd seine Gebete stiegen wie mit seinem Herr- Herz jung. ..... - . . gott aus gen Himmel. Der Bauer rang mit seinen! Herrgott ' Er sand wieder den Mut, sein väterliches Haus, seine hei- «m den «segen dieser Stunde, um den Hof, um seinen Na- matliche Erde mck offenen, geraden Augen anzuschauen. men, um sein Geschlecht. ! Nun erhob er sein Weib und wies ihm einen Platz in Der Bauer war nicht immer so voll lebendiger Kraft: der Reihe der Henneckens cm Der Hof schuldete chr Dank, gewesen. Ja, damals, als er heiratete vor einigen zwanzig wurde sie doch die Mutier des zu kmffttgen Bauen:. All- Jahren und mehr, da wohl, da hatte er geschafft und ge- seine Hä'te und Ungerechtigkeit wandelten sich m Milde und ackert, als müsse er den Hos von alter Schulden Last rein Nachsicht. , t machen. Ader dem war nicht so. Es war altererbter Besitz.'' Noch immer schritt der Bauer wartend auf und ab. s Vor Jahrhunderten schon saßen die Henneckens auf dem ! Tas Stöhnen schnitt ihm ins Herz, er konnte es nicht mehr Hof, das hatte ihm der Pfarrer aus der Chronik nachgewie-' ertragen. Er trat in den Garten, er durchging ihn, er klinkte se» und sein Haus wies über der Dielentür die Jahreszahl die Worte aus und scbntt ins Feld hinaus. 1643 auf, das Jalw, da die Welt vom Pulverdamps und An den Kartoffelfeldern vorbei und den abgemähten j Blutgeruch frei geworden. Und drei Worte standen aus'Wiesen entlang schritt er ins Feld hinaus. Nun stand er dem starken Querbalken: Arbeit, Brot, Friede. Es waren ' zwischen den Roggcnäckern. Schwer nickte links und rechts und legte sich in vollen, breiten Wogen über den Der Bauer ließ seine Hand durch die Ähren gleiten und der Atem ausging. Da warf er sich stöhnend hin und her,' Schweiß auf die Stirn —, und er Nagte sein Weib an, das unter seinen Scheltworten einer dunklen, unheimliche still und stiller wurde. s Der Bauer ward ungerecht und hart und herrisch: dock, und peinigten ihn. er wußte es nicht: denn er lag selbst in schwerer Not. Er stheute den Tag und fürchtete die Nacht. Das alte Haus, besten Strohdach seitlich bis zur Erde, u,u> leichte und sich an der Giebelseite wie eine Kapuze weit über Seele aufschrie in weher und wilder Not. die Stirn schob, schaute ihn mt seinen beiden über der Die- !' ' / — — „ lenesiffahrt blinkender Fenstern wie ein fressender Götze an. und ab. So ging es schon Jahrhunderte in ewigem Gleich- Wenn er die Acker brach, raunten es ihm die dampfenden inaße. Stürme sausten und brausten über seine Üchren da- „ .... , hin, aber es beugte nur in Demut die reisen Köpfe und ließ Augen grüßten sie in Dank und Huldigung. Und die die Gewitter vorüberziel>en. Die Sonne kam wieder, hob Bäuerin lächelte ihm zu in weher Seligkeit. Da strich der ' und überflutete es mit goldenem Scheine. Und wieder hob Bauer mit weicher Hand über chr« Stirn, als könne er al und senkte es sich im uralten Gleichmaße aus und ab, auf die Sorgen und Schatten vergangener Tage tsinwegttm und ab. Und tn seine Augen kam em Leuchten, als sei^ er in seinem Mitten hmcm trat Bauer als schntter in flutende Geschlecht sich reihen Glied an Glied bis in die endlose Ferm Wasser, immer weiter. Und die Ähren schlossen sich wieder hinein — hinter ihm wie rollettde Wogm. s Das Lied der Roggenäcker klang leise herüber, und der Er stand sttll. Kaum, daß sein Kopf über be wegende würzige Duft der reifen, körnerschweren Üchren wagte um Saat hinwegsah, deren Wellen weich auf chn zuflofsen. Hs« Träume und das Glück der drei Hennecke. 81 schein«» ««geprc i. 3.- , Post be e Postai jchüstsste! ^auptl ezirk les Bla «nnschasi ss Anriss M Dor 0 Habdost (Soz.) um. rgt Mädei stncu Abg M Abger Mr (lleschi Mtixur unk »ährend -- ezeichneke s ien ein T ! »ä rügen ! alb müßt s »erde, da- ffpcechen. »r- Ä„^cr irörterun ade den ! der wolle . mrten s'p Hu unrerbi hatten gef Aber läßt s Lmerschlüge . iDEr behaup MAvbeiter b M oon -der sä W Arbeiter u M beiführe. Wdern in P Wiaben.) Mitt-gen die Mvürdcn dl Wdog sich di Mbefrei, Profi! Mi agesorbii W sedcxh stür Msuryen, ein " Abqec M >anen M Laren der ' D ncau das - I Hochrufen ».verlassen i Präsi! I an die Zu * machen zu Die Kc herauf zu Diener an Len, möge. Nach siecher <Dc Erhöhung wirtschaft! Les Rechn Darai sine Anfr, «eiter' Minister k tcn varge' fache die l Hiera Anfrage 1 bettessend, den einzel erlegte Hc Auch die l Landwirt« menge zu zahlen ha! wozu naci der Hafer Minis ferungsmc Doppelzen aber auf ! «über hin« ständen in den. Die
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