Volltext Seite (XML)
steht unten» Zwange: — aber wen» der Hausg«bt«ter — Lösung in der Steig'rung fände, — klagen wiederum die Mieter: — 's ist ne Schraube ohne Ende! Auf politischem Gebiete — kann uns wenig jetzt erfreuen — und wir zogen manch« Niete — leider auch im Jahr, im neuen, — immer ärger treibt's der Pole, — jeder Warnruf «ar vergebens, — Obsrschlesiens Erz und Kohle — sind die Ziele seines Strebens. Wolken ballen sich im Osten, — größte Vorsicht sei emp fohlen, — an der Grenze steh'n auf Posten — zweimalhun- derttausend Polen, — hätte das in früh'ren Jahren —sich nur einer unterstanden, — hätt' 'ne Abfuhr er erfahren, — daß ihm solch Gelüste schwanden. Nicht mehr sind wir, was wir waren, — wenn das unsre Väter wüßten, — daß in Not wir und Gefahren — sind oer- urkcilt, abzurüsten! — Darum gilt's, sich au fzu raffen, — daß «in Dille uns als Streiter — rüst zum Kampf mit geist'gen Waffen — für «in heilig Recht! , . Ernst Heiter. WwGEE Allerlei. KAtzVEs' Allerlei Weisheit. In Deutschland überschreiten nur 28 Prozent der Be wohner das 60. Lebensjahr. — In Frankreich braucht ein Vater, der sieben und mehr Kinder hat, überhaupt keine Staatssteuern zu zahlen. — Di« Erdrinde wird nach verschie denen Untersuchungen auf eine Stärke von nur 50 bis 60 Kilometer durchschnittlich geschätzt. — Zu einem Zentner Zuk- ker brauchte man im Jahre 1836 18 Zentner Rüben, heute gewinnt men einen Zentner Zucker schon aus 7 Zentner Rü ben. — Der Physiker Helmholz hat die Unausführbarkeit des Perpetuum mobile wissenschaftlich nachgewiesen. — Nicht di« Brieftaube, sondern die Schwalbe, besonders die Rauch schwalbe, ist der schnellst« Bogel. Letztere legt bis zu 90 Mtr. in d«r Sekunde zurück. — Der Dichter Goethe bezog als wei- marischer Minister ein Jahresgehalt von 3000 Talern. — Der Tiefgang der größten Rheindampfer beträgt nut voller Ausrüstung und Kohlenvorrat nur ILO Mir., mit Fahr gästen oder Frachtgut höchstens 1,40 Meter. — Jeder Kubik meter Seewasser enthält ca. 0,06 Gramm Gold gelöst. — Ihrem Ursprung nach sind Edelweiß und Alpenrosen tropische Pflanzen. — Die größte Meereswelle, die man beobachtet hat, hatte eine Länge von 800 Metern und eine Höhe von 15 Metern. Gesundheitspflege. Dars zu Mahhetten Wasser getrunken werden? Dies« Frag« ist vielfach verneint worden, und wir alle erinnern uns gewiß noch aus unserer Kmderzett, wie strenge das Ver bot des Wassertrinkens besonders nach Obst, Gurkensalat, fetten Speisen usw. gehandhabt wurde. Auch heute ist sicher lich dieselbe Vorsicht nötig. «Eines schickt sich nicht für alle!" Theoretisch ist man indes in Newyork dieser Frage neuer dings wieder nähergetreten und zu dem Schluffe gekommen, daß Daffertrinken bei Mahlzeiten der Gesundheit entschieden förderlich ist, und zwar hauptsächlich aus folgenden Gründen : Das Wasser regt di« Tätigkeit des Magensaftes an, es ver hindert das ^Wachstum von Eingeweidebakterien und ver mindert Fäulnis, ebenßo ermöglicht es entschieden eine bessere AusnützungNahrungsaufnahme und gründlichere Funk tion des Speichels, wenn dieser mit Wasser verdünnt wird. Geben wir diesen Anregungen nun eine vorsichtige und un- fettm persönlichen Erfahrungen in dieser Hinsicht angepaßte Probe, so ist sicherlich ein Erfolg für unsere Gesundheit, die heute kostbarer ist denn je, durchaus möglich. Handpflege i« Mater. Richt nur die Füße, sondern auch die Hände haben im Winter unter der Kälte zu leiden, umsomehr als man die Hände nicht jederzeit und bei jeder Arbeit in eine wärmerüe oder doch schützeiche Hülle kleiden kann. So ist die Haut der Hände der schwankenden Tempe ratur und allen ihren Nachteilen ausgesetzt. Das ersieht man schon an der auffalleichen Röte und an der Rauhheft der Haich die manchmal sogar „aufspringt" und dann empfind liche Schmerzen verursacht. Es macht sich deshalb eine sorg- fjimgr Hautpflege im Winter erforderlich, wenn man nicht M"Hautnerven auf die Dauer ruinieren und für die ganze ' Lebenszeit kranke, äußerst empfindliche Hände haben will. WriigMM Dingen gehe man niemals mit frkschgewasthenen I , Händen an die kalte Lust. Hat man di« Haut auch noch so sehr abgetrocknet, so ist sie doch noch immer zu feucht und zu weich; der schnelle, schroffe Temperaturwechsel zerstört die oberste Hautfchicht, so daß das Mut schneller zuströml und eine Rötung bewirkt. Kommt man mit kalten Händen nach Hause, so darf man diese niemals unvermittelt und gewalt- smn am Ofen oder sonstwie wärmen, was überhaupt stets von Nachteil ist, z. B. auch dann, wenn die Hände feucht sind. Das ist eben ein Gewaltakt, ein zu schneller Tempe raturwechsel, welcher ebenso schädlich wirkt, wie wenn man warme Hände in die Käüe bringt. Die Erwärmung darf stets nur allmählich geschehen. Wer empfindliche zarte Hände hat, muß im Freien stets bequeme, also nicht zu enge, warme Wollhandschuhe tragen, und des Abends täglich die Hände lauwarm mit etwas Borax waschen und nut verdünnten! Gly zerin — je zur Hälfte dieses und Wasser — einreiben- Wer aber nur an kalten Händen leidet, ohne daß die Haut emp findlich ist, der wasche sie öfter am Tage, jedoch nicht bis zum Pulse hinauf, mit kaltem Wasser und frottiere sie trocken. Es tritt dann eine Reaktion ein, das Blut wird nach den Hän den hingetrieben und es erfolgt eine gesunde Erwärmung von innen heraus! Bürgerlicher Küchenzettel. Montag: Erbsen und Sauerkraut mit Speck. Dienstag: Grießsuppe, Fischkoteletts mit Kartoffelsalat. Donnerstag: Spinat mit Fleischklößchen und Salzkartosfeln. Freitag: Saure Kartoffelstückchen mit Pilzen. Sonnabend: Dicke Haferflocken mit Zimtzucker. Sonntag: Tomatensuppe, Schöpsenbraten mit Klößen, i Schwarzwurzelsalat.**) Mittwoch: Kartoffelsuppe, italienischer Reis mit Corned > beef.*) *) Italienischer Reis mit Cornedbeef. Italienischer Reis, , auch Risotto genannt, den man früher wie die Makkaroni > mit gekochtem Schinken und Parmesankäse zubereitete, gibt in Verbindung mit Cornedbeef ein gutes und nahrhaftes r Mittagsgericht. Ein Pfund Reis quirlt man einige Male mit kaltem Wasser ab, läßt ihn auf dem Sieb abtropfen und trocknet ihn danach mit einem weißen Tuch ab. Ungefähr zwei Stunden vor der Essenszeit tut man in einen tönernen Topf ein eigroßes Stück, in kleine Teilchen geschabtes Rinds mark, läßt das ausbraten, schüttet dann den Reis dazu und läßt ihn in dem Fett schmoren, bis er anfängt, Farbe zu be kommen. Nun löst man eine knappe Messerspitze Safran ni etwas kaltem Wasser auf und gießt das über den Reis, der dadurch eine schöne gelbe Farbe bekommt. Dann tut man noch eine ganze, mittelgroße, geschälte Zwiebel und einen Teelöffel Salz daran, gießt etwas heißes Wasser, besser Fleischbrühe, zu und läßt den Reis nun ganz langsam, seit wärts auf dem Ofen oder in der Kochkiste weich und dick ausquellen. Umrühren muß möglichst vermieden werden, aber Nachgießen ist ab und zu notwendig. Ist der Reis weich, so tut man in eine Auflauf-Form oder Schüssel etwas Fett oder Butter, dann eine Schicht Reis, darauf eine dünne Lage gewiegtes Cornedbeef, dann wieder Reis und abwech- - selnd so fort, bis die Zutaten alle sind; obenauf kommt Reis, den man mit ein paar Flöckchen Butter belegt. Man , rechnet 14 Pfund Cornedbeef zu einem Pfund Reis. Das j nun fertige Gericht läßt man an heißer Stelle noch etwas durchziehen, ehe man es anrichtet. — Bedeutend verfeinert wird dieser italienische Reis, wenn man noch lagenweise ein wenig geriebenen feinen Käse, wie Schweizer, Tilsiter oder ähnlichen Käse, dazwischen streut. — Für 5 oder 6 Personen **) Schwarzwurzelsalat. Zu diesem feinschmeckenden, erfrischenden Salat schabt man die Schwarzwurzeln saub-r ab, legt jede abgeschabte Wurzel sofort, wenn sie fertig ist. in kaltes Wasser, dem man einen Eßlöffel Essig und einen Teelöffel Mehl zugefügt hat, damit die Wurzeln schön weiß bleiben, schneidet dann die Stangen in fingergliedlange Stück chen, setzt diese mit soviel kochendem Wasser zu, daß sie ge rade bedeckt sind, fügt Salz und ein Flöckchen Butter zu und läßt sie langsam mindestens eine Stunde lang kochen. Dann gießt man etwas von der Kochbrühe ab (das kann zu Suppe verwendet werden), daß nur noch wenig an den Schwarz wurzeln bleibt, fügt noch Essig nach Geschmack, eine Prise Pfeffer und möglichst etwas feines Speiseöl zu und läßt den Salat vor dem Anrichten auskühlen.