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MMI!MWiEIM»'ÄEH^iWMMWWW^ '^,7> C* re nn^ionnl»7 T^rAoszejttirAiz der gesamten Hausweberei unseres Bezirkes ab. In diesem Sinne hat die Kammer an das Wirtschaftsministerium be richtet- von Mahlaetretde abae- ltchen und der Lebensm- Der Einfluß der trockenen Frost periode auf den Stand der Wintersaat. Nach einer von amtlicher Stelle veröffentlichten Über sicht über den Stand der Saaten in Sachsen Anfang Dezem ber standen Winterweizen mittel, Winterroggen, Winter gerste, Raps, Klee, Luzerne und Bewässerungswiesen gut bis' mittel. Die seit Oktober anhaltende Trockenheit und die häu-! figen scharfen und rauhen Ostwinde haben das Erdreich sehr Wer gegen die heutige Rechtlosigkeit und Zurück setzung des nationalen Bürgertums ist, muß die große, einflußreiche, in neuer Entwicklung befind liche „Post" ständig lesen. 55. Jahrgang. Täglich 2 Ausgaben mit großem Handelsblatt. Täglicher Kurszettel in der Abendausgabe. 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Nichts von blutleeren, steifen Förmlichkeiten, überall geht Verfeinerung der äußeren Formen mit innerer Ver edlung, stets Höflichkeit mit Herzlichkeit Hand in Hand. Selbst der Erwachsene, der gesellschaftlich Feingebildete wird vieles aus dem Buch« lernen. Kein Alter, kein Stand, keine Lebenslage ist unberücksichtigt gelassen. Jedenfalls möchten wir das Buch als besseres Weihnachtsgeschenk wärmstens empfehlen. Rückgang der Hausweberei. Im Kreise der schlesischen Hausweberorganisationen hat ten vor einiger Zeit Erörterungen über den Rückgang der Leinenbausweberei stattgefunden, aus denen sich ergeben haben soll, daß sich diese Hausweberei während des Krieges um 39 Prozent vermindert hat. Auf Veranlassung de» Verbandes Oberlausitzer Leinen- und Halbleinen-Webereien hat daraufhin im April und Mai dieses Jahres auch die Zit- tauer Handelskammer Erörterungen angestellt, die sich auf insgesamt 100 Gemeinden erstreckt haben, in denen Haus weber wohnhaft sind. Diese Erörterungen sind, um zwei von einander unabhängige Quellen zu besitzen, sowohl bei den Gemeindebehörden als auch bei jenen Fabrikanten, die Hausweber beschäftigen, angestellt worden. Die Auskünfte aus beiden Quellen stimmten im wesentlichen überein. Da bei hat sich sowohl hinsichtlich der Breitweberei (Leinenwe- derei, Baumwollweberei, Roßhaarweberei), als auch hin sichtlich der Bandweberei seit 1915 ein starker Rückgang er geben. Dieser Rückgang ist aus folgender Ausstellung, bei der vergleichshalber die Jahre 1872/73 mit herangezogen worden sind, ersichtlich: 1872/73 Okt./Nov. 1915 April/Mai 1920 Breitweber 28 063 2069 1256 Bandweber 1000 1580 559 Seit dem Jahre 1915 ist mithin die Zahl der Hauswcber tn der Breitweberei insgesamt um 803 (39 Proz.), die Zahl der Bandweber dagegen um 1021 (64 Proz.) gesunken. Die ser auffällig starke Rückgang in der Zahl der Hausweber mag,, so heißt es in dem betreffenden Bericht der Zittauer Handelskammer, aus dem Zeitpunkt der Erhebung erklärbar sein, denn mit dem Ende des Winters, wo dir letzte Er hebung stattgefunden hat, wenden sich die sogenannten Zeit weber, die während des Winters weben, weil sie da ihrem Hauptberuf als Maurer, Zimmerleute, Landarbeiter usw. nicht nachgehen können, wieder ihrem Hauptberuf zu. Einen weiteren Grund für den starken Rückgang sieht die Handels kammer aber darin, daß die Hausweberei schon vor dem Kriege meist nur von alten Leuten ausgeübt worden ist, die vielfach Rentenempfänger sind. Diese sterben nach und nach weg, während sich junge Leute nur selten der Hausweberci zuwenden, weil sie in den Fabriken bei angenehmerer Be schäftigung vielfach einen höheren Verdienst erlangen Wie die Firmen und Gemeindebehörden aber übereinstimmend berichten, ist hauptsächlich der Mangel an Rohstoffen wäh rend des Krieges an dem starken Rückgang der Hauswebersi au»getrocknet und den Grunvwasserstand so heruntergevrückt, daß vielerort» die Quellen versiegen und die Brunnen zu ver sagen droben und der Mangel an Wasser sich immer fühl barer macht. Diese Trockenheit, zu der sich im November noch starke Nachtfröste gesellten, war auch nicht ohne Einfluß aus die Entwicklung der Wintersaaten und Kleeschläg«. Vie zeitig bestellten Wintersaaten haben die Wtttvnmasünbtlden noch am heften überstanden, obgleich auch bei ihnen «in Rück- gang zu merke« ist. Die spät gesäten Saaten, dar ist ein größerer Prozentsatz der Saaten überhaupt, sind au» Man gel an Feuchtigkeit im Ackerboden und durch Fröste am Auf gehen gehindert worden. Der Same dieser Saaten liegt teilweise schon lange im Boden, ohne zu keimen, und wo die» trotzdem der Fall war, ist der Stand der aufgegangenen Saaten «in lückenhafter. Au« diesem Grunde läßt sich der iaotfelder sehr gefährdet. Die zu deren Vernichtung an gewandten Mittel scheinen bei der starken Vermehrung nicht überall den erwünschten Erfolg gehabt zu haben und möchte die Witterung mit helfen, die aber bisher eher fördernd als hindernd für eine Vernichtung war. Infolge der Fröste im November konnten die Herbstarbeiten auf dem Felde noch nicht beendet werden, sobald die Felder frostfrei sind, ist noch ein ziemlicher Teil dieser Arbeit zu bewältigen. Daß diese Arbeit noch nicht beendet ist, ist wohl zum Teil dem Aus bruch der Maul- und Klauenseuche zuzuschreiben, weil da durch die Ochsen- und Kuhgespanne nicht voll ausgenutzt ! werden konnten. Unter dem Wassermangel haben auch die Wassermühlen zu leiden; kleine Mühlen stellen ihren Betrieb ein. weil di« Wasserkraft zur Fortführung ihres Betriebes nicht -mehr ausreicht. Niederschläge siich daher vor der Einwinterung noch sehr erwünscht. Dieser Bericht ist der letzte im Jahre 1920, möchten sich die Witterungsverhältnisse im Laufe des Winters so gestal- ten, daß der nächste Bericht im- April 1921 erfreuliche Aus sichten für die Ernte 1921 ergibt. Retth»getretd«stelle die lehnt hat, zum Schutz . teressen de» Müllerberufe» künftig jede Revision durch die Reichsgetreidestelle zurückzuwetsen. Sollte die Reichs»«- treidestelle die Fortsetzung der Revision erzwingen, so schlie ßen sämtliche Müller de» Bezirk» ihre Betriebe. Weiter be schloß der Verband, falls die Schließung der Betriebe zur Tatsache werden sollte, durch zahlenmäßige Beweise die verbraucherkreise darüber aufzuklären, wo die Ursachen der Brotverreuerung und der Meylnot zu suchen sind. RckUgO «Her WgIt. > möglich gemacht worden. trotzdem der Fall war, ist der Stand der aufgeganaepen — Raubmord an einem Armenhäusler! Lus Kemp-, Um die Erhaltung der -ausweberet haben sich neben Saaten ein lückenhafter. Au« diesem Grunde läßt sich der »en wird gemeldet: Bier Arbeiter, darunter als Haupttäter zahlreichen Einzelunternehm«rn, insbesondere die von den Stand eine» großen Teile» der Saaten noch nicht beurteilen, zwei, namens Stark und Bogt, erdrosselten in bestialischer Fabrikanten zur Förderung der Hausweberei gegründeten «» muß erst abgewartet werden, wie sich die Entwicklung Weise in Mittelstetten im Algäu den 75 Jahre alten Ar- ' --- - menbäusler Herzog. Sie fanden bei ihm nur,fünf Mark al» Beute vor. Die Mörder sind geständig. schuld. Di« HmOelskammer nimmt in ihrem Bertcht zum Beispiel auf dteAuvtunft dm Semöiüd« Ohorn Bezug, wo zur Zeit Äd Bandweber beschäftigt werden, eine gleuh hohe Zahl von Hau»webern mr Zeit aber ohne Arbeit ist und sich vorübergehend, d. h., bi» wieder genügend viel Rohstoffe vorhanden sein werden, anderen Erwerbszweig«n zuge- wandt bat. Allerdings läßt sich nicht voraussehen, wie viele von dielen Leuten sich bei Wiederkehr voller Beschäftigung»- Möglichkeit wieder der -ausweberet zuwenden werden. Da» vor dem Krieg« in der Bandweberei der Pulsnitzer Ge gend und in der Breitweberei de» Eunewalder Tale» mehr fach zu beobachtende Aufstellen neuer Hausrdrbstühle mit elektrischem Antrieb ist leider durch den Rohstoffmangel un- i möglich gemacht wordei i Um die Erk zahlreichen Einzelunternehnv Fabrikanten zur Förderung I . , , .. Vereinigungen, nämlich der Lief«rung»v«rbaNd der Haus- weiter gestattet und ob die Keimfrucht des Samens unter Industrie Sächsischer Bandfabrikanten (Sitz Großröhrsdorf) der Witterung sehr gelitten hat. und di« Bereinigung Oberlausitzer Handweber (Sitz Beiers-, Der Klee hat durch die austrocknenden Ostwinde auch darf) einen großen verdienst erworben. Durch diese Ber-, vielfach an seinem guten Aussehen verloren, außerdem einigunyen ist es möglich gewesen, zahlreichen Hausweb«, haben Mäuse, die sich bei der trockenen Witterung wieder reien während de» Krieges Garn zuzuführen und sie damit sehr vermehrt haben, di« Kleeschläge stellenweise stark mttge- ihrem alten Berufe zu erhalten. Bott der Frage, ob es mög- nommen, indem sie die Kleepflänzchen untorwühlt und da- sich sein wird, der Hausweberei genügend Garnmengen zur durch zum Absterben gebracht haben. Durch sie sind auch Verfügung zu stellen, hängt auch in Zukunft der Bestand die Saatfelder sehr gefährdet. Die zu deren Vernichtung an- „Gottlob, daß du durch bist, Peter, es muß dir schwer genug auf d-r Seele gelegen haben, dieses erzwungene Zö gern. — Dir und Peter —I" „Peter?" „Gewiß. Meinst du nicht?" „Woher weiß er, daß ich kommen wollte? Hast du ihm geschrieben?" „Dazu hatte ich weder Recht noch Auftrag. — Aber be greifst du nicht, daß er es im stillen hofft, da ich ihm doch mittoilen durfte und mußte, daß du meine Neuigkeiten mit großerFreude ausgenommen habest?" „Hdi, ja. — Der „Delphin" ist vor zwei Stunden in See gegangen. Die „Vineta" kann erst in acht Tagen ein laufen, jetzt bin ich einmal frei, endlich einmal Vater!" Ein neues Blühen feiner Seele hob an, als er davon: plauderte, wie er sich die Überraschungen in Berlin dachte. Er schloß: „Uird dann bringe ich den Jungen gleich mit. Ich will chn um mich haben. So neu und anders er nun ist. Ich freue mich darauf, künftig mit ihm zusammenzuarbeiten. Nicht wahr, Bernd?" — Der schüttelte lachend den Kopf. „Ob er gerade jetzt davon sehr entzückt sein wird, Pe ter? Er liebt, er verehrt dich. Er wird sich in der Zartheit seines Empfindens auch nicht weigern, aber glücklich wird er kaum sein. Stephanie vergißt du —!" (Fortsetzung folgt.) Die wirtschaftliche Rot des evangelischen Pfarrhauses Dem christlichen Tageblatt „Aufwärts" entnehmen wir folgende Ausführungen: Mit dem evangelischen Pfarrhaus« steht's recht schlecht. Um das recht zu ermessen, muß man sich seine Lage ver gegenwärtigen, wie sie bis zu den letzten grundsätzlichen Ge- daltsneuordnungen, in Preußen, also bis gegen das Ende des vorigen Jahrhunderts, gewesen ist. Da ist die evange lische Pfarre, der Pfarr„hof", wirklich mehr als ein einzelnes „Haus", ein ganzes Gehöft, ein Bauerngut. War wohlfeile Zeit, so erfreute sich auch der Pfarrer der Fülle und des Se gens, und war teure Zeit, so aß zwar auch der Pfarrer „teures" Brot, aber er fühlte das nicht, denn er brauchte es nicht mit Geld zu kaufen, und seine Land- und Biehwirt- eins, in welcher über die Reisekosten der Mitglieder beraten wurde, beschloß: „Für die Eisenbahnfahrten kann nur tüe 4. Klasse vergütet werden". Ferner: Im „Reichsboten" schrieb vor kurzem ein Pfarrer: „Es ist mir in letzter Zeit wiederholt begegnet, daß Geschäftsleute, bei denen ich Ver pflichtungen hatte, kein Geld von mir nehmen wollten. Sie hatten offenbar gehört oder gelesen — was gelegentlich auch offen ausgesprochen wurde — wie schlecht zurzeit die Pfar- rer in pekuniärer Beziehung gestellt seien". Er fügt hinzu: „Es war mir das selbstverständlich jedesmal unendlich pein lich. Der Pfarrer wird von seinen Gemeindegliedern als „verschämter Armer" behandelt!" Er berichtet dann weiter, daß, „die großen Güter seiner Gemeinde sich zusammen».«ton und einen festen Plan aufgestellt haben, nach dem sie ihr« Pfarrer unentgeltlich in Naturalien zu beliefern beschlossen haben". Diese wenigen Züge werden genügen, um.oon der wirklich schweren Gefahr, die dem Pfarrhause droht, ein an schauliches Bild zu geben. Sind diese Tatsachen nicht die lehrreiche Veranschau- lichung einer verkehrten Kräste-Okonomie, einer sinnlosen Ausschaltung und Vernichtung von Kraft, wie sie ja überall in unser,» Gesellschaftskörper herrscht? Kräfte, Arbeiter, die in langwieriger, kostspieliger Vorbereitung ausgebildet sind für Qualitätsarbeit 1. Klasse, nämlich an der Ssele des Vol- kes, zu einer religiösen und sittlichen Erneuerung und Ge sundung, auf einem Gebiete, wo ein Massenaufgebot von ersten Kräften nötig wäre und wo der Kräfteeinsatz längst nicht der Riesenaufgabe entspricht, müssen die Arbeit auf ihrem eigensten Arbeitsgebiete aufgeben, weil sie nicht so ge lohnt wird, daß sie ihre Familie davon ungelernten Hand- arbeiter müßig am Arbeitsmarkte, weil es eben dieser Kräf te, die nur für Handarbeit geeignet sind, gar zu viele gibt, und jeder Kopfarbeiter, der Handarbeit annimmt, verdrängt einen solchen Handarbeiter. Die zwingende Logik .dieser Tatsachen muß dazu führen, daß viele, die wohl für die Ar beit auf den geistigen Gebieten berufen sind, aber voraus sehen, daß sie dann doch zur Handarbeit areifen müssen, von schäft gab immer noch so viel Ertrag, daß auch das wenige, den, das Ihm sein Amt nicht in ausreichendem Maße ae- nun endlich der Volksküche Platz machen müsse, noch so oft was davon zu Geld gemacht werden konnte, ausreichte, die, währt. In Übereinstimmung damit berichtet das „Hessische nochsprecken — der Pfarrerstand muß doch da» Leben in Söhne auf der lateinischen Schule zu erhalten und später Kirchenblatt" von mehreren Pfarrern, daß sie in jeder Woche dem Klrchenbau schaffen und erhalten. Und mögen alle studieren zu lassen. Aber dann ist, nach manchen Verlusten einige Tage in der Grube bezw. einer Holzsägerei arbeiten, Kräfte angesetzt werden zum Wiederaufbau deutschen «van- an Grundbesitz und Mctterialeinkünsten in unruhigen und weil sie sonst mit ihrer Familie nicht auskommen können, gelischon Volkstums, das Beste dabei wird doch das sein, was gährendcn Zeiten, die letzte gründliche Enteignung auch für Und im „Deutschen Pfarrerstande" findet sich unter der, ein arbeitsfreudiger leistungsfähiger Pfarrerstand dazu bei- die Pfarren gekommen: die Materialeinkünftc wurden „ab- Überschrift: „Ts gebt bergab mit dem Pfarrerstande" die! trägt mit seiner Arbeit an der religiösen und sittlichen He- gelöst" und in feste Geldbezüge verwandelt, die Äcker und Nachricht, daß man in der Ausschußsitzung «ine» Pfarrerver- bung unseres Volkes. Wiesen verpachtet, die Scheune zum Gemeindesaal umge baut, die Ställe abgebrochen; von der ganzen großen reich ausgestatteten Pfarrpfünde ist dem Pfarrer nur das Pfarr haus und ein nicht zu großer Hausgarten belassen, im übri gen aber ist er auf «in so knapp bemessenes Bargehalt gesetzt, daß er schon vor dem Kriege seine liebe Not hatte, neben den übrigen Berufsständen mit akademischer Vorbildung seine Stellung zu behaupten. Nun hat die wirtschaftliche Umwälzung, die Entwer tung des Geldes, die Verteuerung aller Lebens- und Bil dungsmittel das leichthin auf den lockern Sand der Geld wirtschaft gestellte Pfarrhaus in seinen Grundfesten erschüt tert. Sollen wir seine Not schildern? Statt aller beweglichen Klagen nur einige Tatsachen. Schon die aus dem Nachlaß eines Pfarrers stammenden rosafarbigen Blätter, auf deren leere Rückseite wir diese Zeilen niederschreiben, ein Beweis stück von schmerzlicher Tragik: eine Reihe von Abrechnungen einer Reichsbankstelle über dem Pfarrer verkaufte Reichs schatzanweisungen mit 30tägiger Laufzeit. Im September 1919 handelt sichs noch um die stolze Summe von 10 000 im folgenden Monat ist sie auf 6000 im Avril 1920 auf 4000 gesunken, und im August schließt die Reihe der Ab rechnungsblätter, weil auch die 4000 zurückgezogen sind: im Laufe von genau einem Jahre hat der Pfarrer seine schö nen Ersparnisse im Betrage von 10 000 zugesetzt. Eine andere Tatasache. In einer der letzten „Vorwärts"-Num- mern erwähnt Paul Gutmann in einem Artikel über moder ne „Moral" einen „heroischen Pastor, dem ein Kind sterben mußte, ehe er sich entschloß, Lebensmittel auf -em Schleich wege für die dahinsiechendsn Seinen zu beschaffen, wie seine ganze Umgebung es zu tun pflegte". Bei der Mehrheit der Pfarrer ist es allerdings nicht erst der Heroismus peinlichster Gewissenhaftigkeit, sondern leider einfach der drückend« Mangel an Geldmitteln, der sie daran hindert, das zum Le ben nun einmal notwendige für ihre Familie in ausreichen der Menge zu beschaffen. Das muß man schließen aus einer ---- -- - ----- anderen Nachricht, die neben einer Reihe von bürgerlichen vornherein auf die Ausbildung für die Betätigung auf den Blättern auch der „Vorwärts" brachte, daß nämlich der! höheren Gebieten des Lebens verzichten. Also Hemmung, Pfarrer einer bestimmt mit Namen genannten Gemeinde! Lahmlegung, Unterdrückung bester Kraft. der Provinz Sachsen Beschäftigung in einer beachtenswerten Die Not ist groß, sicher wird die Landeskirche nicht mit Schwerspatgrube gesucht und gefunden habe, um mit seiner einem wirtschaftlich zugrunde gerichteten Pfarrerstande leben Hände Arbeit für seine Familie das tägliche Brot zu erwer- können. Mag man das Wort von der Pastorenkirche, die