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DrrMWkLrzMcrr Sonnabend, den 30 Oktober l«20 dcrgeöccrtt^ Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dichteste Verbreitungin allenVolksschichten Wöchentliche Beilagen: Sonntags-Unterhaltungsblatt. — Geschäftsstelle: Bischofswerda, Altmarkt 15. — Druck und Verlag der Buchdruckerei Friedrich May in Bischofswerda. — Fernsprecher Rr. 22. ZSischoltzwerüaer Hauptbl^und gelesenfteZeitungimAmtsgerichts- Vezirk Bischofswerda und angrenzenden Gebieten dieses Blatt enchillt die üMtchtk Bekanntmachvngen der Amtshaupt- Eaanschast, der Schulinspektion und des Hauptzollamts zu Bautzen, de» jftnyler» auf einen Ton ttefer «chea s«en, utzd daß e» de rogieren! Darum hat auch MM dem Reichsdoot ausgesi Wnt tzM Beobachters M, r M^len dahi« treibt. Hom ^Onwrden, seine ätzende Lai W» da» doch schließlich in «» »1S4N. - »«da K»»t» St». tp rr irgend wrtcher . _ ^efSrdenmMttnrich- hat der Bezieher keine« «»sprach aus Lleiernng oder «elfen, daß e» auch Andersdenkende gibt, die man wohlbe- siknpfen, aber nickt schmähen darf. Bitter beklagt er sich, daß man in gewissen Kreisen die Republik verhöhne! Er denkt aber nicht mehr an sein eigenes jahrelange» Wirten Hindurch gegenüber der Monarchie. Ein Sturm der Empö- «Mg chraust auf, al» der Redner der Rechten Mrust. datz sie st» htn entsckeidenden Novembertaqen ihre eigene Gesinnung Verraten hätte. E» hagelt Pfuirufe und vergeblich hallte die Woche vom Prästdententisch. Reichswehrmlnister Gehler geißelte in kurzer treffen der Red« die Zwiespältigkeit in den Ausführungen Scheide manns. Auf der einen Sette kann man zur Wahrung der fetzigen Regierungsform das Heer zwar nicht entbehren, auf »er anderen aber bemüht man sich, es mit Schmutz zu bewer fen Und bietet der Entente neuen Stoff zu beschämenden Schnüffeleien. Dem Sckeidemannschen Ponanz von den Waffenlagern auf dem Lande drehte der Reichskommiffar Peters erfolgreich den Kragen um. Die Entwafsnungs- aktton geht ohne Zwangsmaßnahmen befriedigend weiter, und Unterlagen für Zurückhaltungen sind nicht vorhanden. . Eine Nein« Zwischenbemerkung. Erzberger ist mit sehrem spnmaweisen Vorgehen von Deckung zu Deckung nünmehr glücklich auf einer stillen Bank im Hintergrund des ganzen Saale» angelangt. Wie «in Füchslein schlieft« er MH heran und nahm sinnend Platz, da» Haupt sorgenvoll in die Hand gestützt. Böft'Zungen wollten wissen, daß er über seine Steuerveranlagung nachdenke. Nährend der nachfolgende« Redner flaute da» Interesse merklich ad. Herr T rtmborn hat nicht die Art, fesselnd zu sprechen, wenn auch die Ausführungen an manchen Stel- len Beachtung verdienen, so das starke Bekenntnis zum Reichsgedanken und die Aufforderung, die Wucherpflanze des Sckiebertum» mit scharfem Messer auszuroden. Sehr «arm setzte sich sodann Graf Westarp zu vorgerückter Stunde für Oberschleflen ein. Rach M Uhr wurde die Weiterberatung vertagt. Et« «eiter ««»schütz für die SoztaNfier«ngdfr«ge. . Berlin, 28. Oktober. (W. T. B.) Der gemeinsame Aus schuß des Reichswtrtfchafts- und Reichskohlenrates beschloß die Einsetzung eine» Untersuchungsausschusses von sieben Mitgliedern zur Herbeiführung einer Verständigung in d?r Frage der Sozialisierung der Bergwerke. Bon festen der Arbeitgeber wurden die- Herren Stinnes, Dr. Sisverberg und Generaldirektor Boegler, von feiten der Arbeitnehmer die Ferren Wagner, Werner und Imbusch und al» Vertreter der Abteilung 3 Dr. Berthold bestimmt. . 2n der Ehescheidungen«« der gegen ihren Mann, den Bandenführer -7— Als dann Ministerpräsident Buck noch einmal auf den Fall Orgesch zu sprechen kam, verließen die Abgeordneten der Rechtsparteien den Saal. Am Schluß der Sitzung richtete Präsident Fraßdorf Dankes- und Abschiedsworte an die Abgeordneten und der Abg. Günther <Dem.) sprach dem Präsidenten den Dank der Volkskammer für seine Geschäftsführung au». Neues aus aller Welt — Heimkehr von Südwestafrikanern. Aus Hamburg meldet ein Wolfftelegramm: Mit dem Dampfer „Halticum trafen am Donnerstag nachmittag in Hamburg 14V Mitglie der deutscher Farmerfamilien au» SüLwestafrika hier ein, darunter Frauen und Kinder. — Baldige Verbilligung de» Schweinefleische». Nach einer Meldung der „Tägl. Rundschau" aus Halle teilte in einer dortigen Versammlung der Obermeister der Halleschen Fleischerinnung mit, es könne mit Bestimmtheit angenom- men werden, daß um die Jahreswende das Fleisch, nament- Lrener er- Schweinefleisch, im ganzen Reiche erheblich billiger werde. «nzetseMnwt»: Die agespaltme Dnmdzeile oder derrn^g«« SV Pf,., f - — - teil lßlm. kobmaen btt Sgespaltn» Feile 120 Pfg.'— Für bestimmte T» wird kein Gewähr geleistet — Erfüllungsort Bis, ur Annahme oder Ablehnung der Vorschläge des Löl- »rate» wurde den beiden Parteien eine zehntägige Die Volkskammer hat am Frist gesetzt. Vie Thronfolge in Griechenland. Ein Wolfftelegramm aus Paris meldet: Nach einer Meldung des «Journal des Debats" aus Athen ist Prinz Paul von Griechenland, der In Luzern weilt, offiziell benachbvichttgt worden, daß ihm die Krone zufalle. Gerüchte von einem Rechtsputsch la Sachsen werden von der Chemnitzer „Bolksstimme" aufgetischt. Dem gegenüber erklärt die Organisation Escherich in der Chem nitzer Presse die ganze Veröffentlichung als eine Wahl- mache für die Landtagswahl. Auch der Dürgerbund und die Deutschnationale Bolkspartei, sowie der Deutschnationale Handlunasgehilfenverband bezeichnen die Beschuldigungen zum größten Teil als erlogen. Die Regierung läßt erklären, daß sie die von der „Bolksstimme" erhobenen Anschuldigun gen sofort unparteiisch untersuchen läßt und das Ergebnis der Untersuchung bekannt geben wird. Falls wirklich poli tische Hitzköpfe die Organisation Escherich zu phantastischen Umsturzversuchen gebrauchen sollten, würde dies gefährliche und aussichtslose Unternehmen ebenso wie etwaige Links putsche andenvon der Regierung getroffenen Gegenmaßnah men ohne weiteres zusammenbrechen. Wie weiter mitgeteilt wird, sind vom Minister des Innern zwei Offiziere der Si cherheitspolizei, Hauptmann Conradi und Leutnant Scholle, sofort entlassen worden. Das Wehrkreiskommando IV teilt ---—7 ---- - , mit, daß zwischen Orgesch und Reichswehr keinerlei Ab- stoblen hatte. Der Mörder ist anscheinend über die Grenze machungen bestehen. — Kleine politische Mittelungen. Bevorstehender Streik in der Metallindustrie? Nach der »Franks. Ztq." hat die Organisation der Arbeitgeber in der Metallindustrie das Abkommen über die Zahlung des 10 Steuerabzuges und die Cnt chädigung der Kurz arbeiter zum 1. November d. I. gekündigt. Die Arbeiter sthaft steht darin eine Machtprobe und wird es gegebenen falls auf einen Streik ankommen lasten. Polnischer Arvang zur Zeichnung von krieasanleihe. Die „Allensteiner Ztg." erhielt die zuverlässige Mitteilung, daß die Polen in Suwalki Pässe nur nach Zeichnung von 1000 Kriegsanleihe verabfolgen. -- - - . . .. Volksabstimmung auch in Litauen. Der Völkerbunds- batte vor einigen Wacken emen Furunkel im OhnaWckem rat hat, einem Wolfftelegramm aus Brüssel zufo'^>. in der sich Blutvergiftung und Kopfrose entwickeltes «Mwier. Fra« des polnisch-litauischen Streitfalles beschlossen, im zehn Tage war er besinnungslos, dis eine Li'nMWtmßün- strittigen Gebiete eine Volksabstimmung vornehmen zu las- düng hinzukam und seinem Leben ein Ende bereitete. ,B>-uchöhlen einer unterirdischen Bewegung" spricht. ' die Kammer -em Antrag zur Straf sozialdemokratischer Abgeordneten die rsagen. — Zur Milderung der Notlage ipfanger beschloß die Kammer einstim mig bei der Reichsregierung auf baldige Schritte in dieser Angelegenheit zu dringen und fall» die Reichsreaierung ver sage, von staatswesen 25 Millionen Mark zur Unterstützung der Arbeiterrentenempfänger flüssig zu machen, die vom 7 "„7' " — Weiter er ¬ ledigte die Kammer die Vorlage über die Übernahme der „ ' ' ' 7 ' ind 7 ' . - ' - technischen Einrichtungen de» Staatsbades Elster, dem l . .. " 7' Kleinwohnungsbaues weitere 4V Millionen Mark. Die M Eil achte im späteren Verlauf der klUägllchen Restt"unsere^A«ns"schd Sitzung eine lan« Geschäftsordnungs^batte, in der von entmilitarisiert genug, und der Reichswehr- U Aese E^ a- rung rm Wwerfpruch stehe zu den Zusagen, «ue in der Sitz ung vorher der Präsident und die Regierung gemacht haben. — Der Redner der Deutschen Bolkspartei stellte fest, Schluß der Volkskammer 82. Dresden, 2S. Oktober. «°r schwach besetztem Häuft, «cher KWn«^ «efüllttr Minister-««, auf der auch Dr. Hernw. zu sehen Regierunga^vom Präsidenten erklärt worden war, daß die Orgeschangelegenheit in der Kammer nicht mehr zur Der- m .^.^Eidemanns. hanN^ng kommen solle, gab der Minister de« Innern Kühn ^oricku'lo'-Ä'man Beginn der Donnerstag-Sltzung eine Erklärung ab, in der e' d>e von der „llhemnitzer Bolksstimme" gebrachten «Gen. Heute tritt er scharf gepanzert in die Arena ein, MMSncchmslo» alle die niederzureißen, die nicht mit ihm oerkolauna ,wei Wb. Er stellt den Parteitag in Kastel neben den von Han- Genebmstmna^ Nover und schüttelt drohend die unverdorrt- Hand gegen Ar Arbeüerreitte alle Spitzen einer vermeintlichen Reaktion. Der Ausfall urveiterreme «ach links aber gegen die Kommunisten war Theatertrick. Herr Scheidemann sagte fernerhin, daß die Ausführungen " ' " '' 7 Resignatton eingestellt ge- wieder R-'ch- wieder zurückgesochrt>rden "sollen. t ck'Ä Zs^^Aher- Die E^Echen^Ab« i-ich^ dem bewiMgte die Kammer noch zur Unterstüdung des ^eten der b^e^s^n M Kleinwohnungsbaues weitere 40 Millionen Mark. > t feinen nttderfchmetteriwen Er-, »^7 gebracht, ob ihr bekannt sei. daß dreizehn Eissnbahnwaggons k stt. Der Redner wittert überall' .Dtt^Dn^g der Sitzung abgegebene Erklamng des Kartoffeln, die von den Landwirten des Uffenheimer Bezir- in k«naaoaikck-r Ministers des Innern entfachte un spateren Verlauf der für die minderbemittelte Bevölkerung der Stadt Nürn ¬ berg für 10 »kl pro Zentner «liefert wurden, auf dem mug^ und der Reichswehr- ^^«hna^Eer^tz-ette seffgesttm wuroe, oav ?lese Ettla- Transport spurlos verschwunden und vermutlich über die «düster und General von Seeckt, die wahrlich keine leichte "AS 'A Wrderspruch^stehe zu den Husa«n, d«e in der Sitz- bayerische Grenze verschoben worden sind. «nd ^«uliche Aufgabe zu lösen haben, wurden in der übel-der ^afident und die Remerung gemacht Lebensmittelausfuhr au» dem Memelner Gebiet, st« Weise verdächtigt. Schetdemann, der einstmals auch baben. «.^ ^-bner der l^utsihen Dolkspcirter stellte fest. Dem Lokalanzeiger wird au» Memel gemeldet: Die ständige Ln Posten eines .kaiserlichen Staatssekretär," bekleidete, K L-bensmittelkommission für das Memelner Gebiet beschloß hat nicht, vergessen und nichts «lernt. Er kaim es nicht be-3^«^ der. Unabhängigen einmalige Ausfuhr von 2000 Rindern, 7500 Läufer- . — . ... schweinen und 15000 Gänsen zu genehmi«n und die Zwangswirtschaft für Getreide für das nächste Wirtschafts jahr aufzuheben. — Eine enalische Frauenrechfleria zu Gefängnis verur teilt. Ein Wolfftelegramm meldet aus London: Silvia Pankhurst ist wegen eines Artikels in ihrer Zeitung „Wör ter» Dreadnought", in dem die Matrosen zum Ungehorsam aufgefordert werden, heute zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden. — Die medizinischen Nobelpreise ISIS und 1S2V. Das Earolinifcke Institut hat, einem Wolfftelegramm zufolge, den medizinischen Nobelvrei» für ISIS Dr. Jules Bordet in Brüssel weaen seiner Entdeckungen auf dem Gebiete der Im munität und den medizinischen Nobelpreis für 1920 dem Prof. August Kroal» in Kopenhagen auf gründ seiner Ent deckung des Capillär-motorischen Regulationsmechanismu» verliehen. — Der Flug um die Erde soll nach einer Angabe des „Luftweg" vom amerikanischen Äroklub fortgesetzt werden und zwar üb-r die 35 731 Kilo»,. l"nge Strecke New Park— Pokobmna—Shanglmi—Coleutta—Bagdad — Rom — Lon don-New Park. Die Vorbereitungen sollen beendet sein. Sebulh, 2S. Oktober. Als Mörder der 60jährigen Frau Rose ist der 24jährige Tschechoslowake Neuwirt ermittelt worden, der als tschechischer Grenzsoldat mit der ISjährigen Tochter der Rose bekannt geworden war und Frau Rose wie auch deren in Pirna lebenden Ehemann schon einmal -e- geflüchtet Falkenstein, 2S. Oktober. Frau Klara höl, l. „ — . Max Hölz, beantragt der Rechtsbeistand der Klägerin, Rechtsanwalt Müller-Auerback, öffentliche Zustellung der Ladung an Hölz. Die Zivilkammer des Landgerichts Plauen hat dagegen Bedenken, weil die Vermutung aufge taucht ist, daß Frau Hölz mit ihrem Mann einig sei. Der Vertreter der Klägerin bestreitet dies und wird auf seinem Antrag auf öffentliche Zustellung bestehen bleiben. Blauen l. V.. 2S. Oktober. Gestorben ist am Dienstag abend an den Folgen einer Blutvergiftung Fabrikbesitzer Rudolf Pebler, Inhaber der mechanischen Weberei Ernst Peßler in Plauen und Treuen. Er hat ein Alter von noch nickt 54 Iabren erreicht. Der bislang kerngesunde Mdnn