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Anerkennen muß ich, daß die französi schen Bersoraungsverhältnisse ebenfalls unerträglich schlechte sind und daß ganz abgesehen vom Friedensvertrag von Versailles, -er zwar ein Recht geschaffen hat, aber ein einem armen ausgehungerten Volk abgepretztes, ein gleichsam na türliches Anrecht auf französischer Seite besteht, daß jeder deutsche Unternehmer und Arbeiter das Äußerste tut, um dem im Kriege erfolgreichen Frankreich aus seinem jetzigen Zustande schnellstens zu helfen. Wir erkennen an, daß um so mehr Veranlassung zu größter Anstrengung vorhanden ist, weil viele französische Gruben im Nord und Pas de Calais zerstört worden sind, systematisch, wie Herr Millerand gestern sagte, aber nicht aus Niedertracht und Vandalismus, sondern aus einer klar erkannten militäri schen Notwendigkeit, sind doch in 1914, 1915 die deutschen oberschlesischen Gruben fast nur durch ein Wunder dem gleichen Geschicke entgangen. Wir haben gestern Vor würfe über eine unerhörte rechtswidrige Handlungsweise, betr. Kohlenlieferung von deutscher Seite gehört. Wie sieht die Wirklichkeit aus? Ein Rechtsanspruch aus ttohlenliefe- runavor dem 10. Januar 1920 plus 120 Tage, d. h. also 10. Mai 1920, bestand überhaupt nicht. Was vorher gelei stet worden ist, geschah aus einem natürlichen Rechtlichkeits empfinden heraus, das sich jetzt als falsche Sentimentalität erweist. Wir haben entsprechend den Anforderungen der Reparationskommission zu liefern, was über die zwingen den Bedürfnisse des deutschen Wirtschaftslebens hinaus er übrigt werden kann, und zwar zurzeit im Ausmaß bis zu 39,5 Millionen Tonnen jährlich ohne Luxemburg angefor dert, für August das Aequivalent von 29 Millionen Ton nen jährlich, eine vollständig unmögliche Ziffer. Im Frühjahr 1919 betrug die Förderung im Ruhrgebiet, das für die unmittelbaren Lieferungen an Frankreich aus schlaggebend ist, rund 220 000 Tonnen täglich. Sie ist jetzt auf 285 000 Tonnen gestiegen. Damals wurde schon in Er kenntnis der kommenden Entwicklung seitens der Bergwerks besitzer im Einvernehmen mit den Gewerkschaften der deut schen Regierung eine Siedlung von Bergleuten in den Bergwerksbettrken bisher niemals gehörten Umfanges vor geschlagen. Allein im Ruhrgebiet sollen mit Familien usw. etwa 600 000 Menschen angesiedelt werden. Unkosten von weit über 6 Milliarden Mark entstehen, davon sicher 5 Mil liarden nicht dauernde Werte infolge der herrschenden Teue rung, also ein gewaltiger Verlust, um eine gesteigerte Lie ferung an Frankreich zu ermöglichen. Die Siedlung geht, abgesehen von Mängeln der ersten Organisation nicht flott vonstatten, weil es wegen Kohlenmangels in Deutschland an Baustoffen aller Art mangelt. Auch mangelt es an Geld. Da die erforderliche Hebung der Förderung nicht schnell ge nug durch Heranziehung neuer Arbeitermengen in die Koh- lenoistrikte mangels Wohnungsgelegenheit möglich war, ent schlossen sich nach mühevollen Verhandlungen im Februar 1920 die Unternehmer und Arbeiter, statt der von letzteren sehnlichst gewünschten sechsstündigen Arbeitszeit eine solche von 8 Stunden und 19 Minuten im Wege der Uberschichten auf sich zu nehmen, Uberschich- t e n, die mit 100 Prozent Zuschlag bezahlt werden. Die Million Tonnen, die heute als Grundstock der monatlichen Lieferung an die Entente angesehen werden kann, ist er möglicht durch die überarbeit deutscher Bergleute, deren Er nährungszchtand auch vierjähriger Hungerblockade schlecht ist, deren Aamilien heruntergekommen, abgerissen stad. Wir fassen demnach als Reälisten auch die Möglichkeit ins Auge, daß wir Sie nicht davon überzeugen können, daß durch uns das Äußerste getan ist, so daß sie zur Gewaltan wendung schreiten, zur Besetzung des Ruhrgebietes oder dergleichen. — Selbst wenn dieser Gewaltakt mit Schwar zen ausgeführt werden sollte, bei deren Anblick als Träger der öffentlichen Gewalt sich jedes Weißen und Deutschen Herz empört, so kann damit moder stir -nmkroich «och für Tmchftt etwa» genützt werden. — Die Siedlung wird mangels Baumaterial» zum Stillstand kommen, neue Arbeiter werden nicht einströmen. Ruhiger Verlauf der Abstimmung. vtb. «llensteln, 12. Juli. (Eia. Drahtber.) Der Abstim- inungstag im ostpreußischen Abstimmungsgebiet ist ruhig »erlaufen. Aus den Kreisen Ordensburg, Lötzen, Osterode, Flensburg Lyzk und Johannesburg sind Meldungen über außerordentliche zahlreiche Billigung der Stimmabgeber «ingelaufen. Im Kreise Oletzka haben bereits um 4 Uhr nachmittags 95 vom 100 aller Stimmberechtigten ihr Stimmrecht ausgeübt. In der Stadt Allenstein selbst übten Die Abstimmungsberechtigten auch bereits in den ersten Mor genstunden aus, sodaß es teilweise zu Anhäufungen vor den Wahllokalen kam. Doch vollzog sich auch in Allenstein die Wahlhandlung ganz ruhig. Gin Stimmung« «mschwung in Spa? Ist schon am Freitag — entgegen ausdrücklichen Zu- !sagen — in Spa die deutsche Unterschrift unter Forderungen gesetzt worden, die von vielen Deutschen als unerfüllbar be trachtet werden, so konnte man nur mit Zittern und Zagen Daran denken, ob Herr Fehrenbach auch weiter vor dem Machtwort Millerands ebenso rasch zurückweichen werde, wie er es am Freitag den Befehlen Lloyd Georges gegen über getan hat. Der furchtbare Lug und Trug, mit dem man Deutschland nach Spa gelockt hat, die Vortäuschung erster «Verhandlungen , wo es sich um nichts weiter als um eine verschlimmerte Auflage Versailler Methoden handelt, das alles muß jetzt auch der ententegläubigste Friedensfreund in Deutschland schließlich durchschauen, und wenn wir heute Darein willigen, daß unsere gesamte Kohlenproduktton und Kohlenwirtschaft der Aufsicht einer Eierten Kommission mit dem Sitz in Berlin unterstellt wird, so werden wir uns morgen vor die neue Forderung gestellt sehen, unsere ge samte Finanz- und Schuldenwirtschast unter die Kontrolle unserer Feinde gelangt. Die allgemeine deutsche Entrüstung über die Art der Verhandlungen in Spa hat nun wenigstens dazu geführt, Daß die feindlichen Unterhändler im Ton etwa» konzilianter geworden sind. Eine befriedigende Lösung indes, das kann man schon jetzt ohne Vorbehalt s<Uen, wird Spa nicht brin gen, well durch das diktatorische Benehmen der Wortführer Der Entente den Deutschen jede Möglichkeit zu wirklichem Ausgleich genommen wurde. Einen besonderen Eindruck scheinen die Reden von Stinnes und dem Gewerkschaftsführer Hu« und die dabei zu Tage getretene Einmütigkeit von Unternehmer und Arbeiter gemacht zu haben. Aber so sehr sich Stinnes bemühte, d«ft Unsinn der Methode der Entente und ihre der beabsichtigten entgegengesetzte Wirkung nachzuweisen, es kam bisher nicht Hu einer sachlichen Aussprache, und es ist zweifelhaft, ob die weiteren Beratungen der Alliierten und der Kommissionen etwas andere» al» ein nieues Diktat zeitigen werden. Uns rann Nicht damit gedient stift, wenn Herr Millerand deft deutschen Plan lobt und Versöhnlicheren Phrasenschaum schlägt, sondern Nuk damit, daß div Enstnt« die wohler wogene und Möglichkeiten entsprechend/ Regelung an- rrtmmt. Vas bisherige Diktat der EntsNte ätt« dazu ge rührt, daß Die deustchen Sachverständigen- entschlossen, lieber^abNireisen, als die Molle von stumme en deut- bi« b« Amt-Haupdmmrrschast, der Schul» TTNUVvlUH bchEor» und de» Hauptzollamt» D» Bautzen, sowie de» Lmt»gericht» und de» Stadtrat» W» Bischofswerda und der SemektdeLmter de» Bezirk». S«epe»^latt i» «eM. . - - Erscheint seit LAS. -'-s ß-.'v ÜbmvMgende tzeiW MM hei den MstiniWWn in Oß- und Weftpreutzen «lügltch. Niederlage der Pole». vtb. »«Na, IS. Juli. (Eigener Drahtbericht.) Da» vor- kannten Vertrages- ziehen, «ust* Abstimmung«-,«bnl, au- Ostpreußen und West-! vreuhM vrluH eine üdermSM^nde Mehrheit sür da- de«- absoluten Unwillen, zu einer beiderseitigen verstau- Hche Mutterlaud. digung zu führen, hervor. Auch wenn neuerdings ein ge- Vestpreutzea: 99ZS0 abgegebene Stimmen, davon ringer Umschwung in der Haltung der Alliierten festzustellen ä/a-, a, «st, so darf man doch dieses kleine Stimmungsmoment nicht 9t «4 deutsch, 7882 polnisch, demnach 92 Vr«-nt ^schätzen. In der Hmychache hat eben die Entente ihren deutsch- ! bösen Willen gegön Deutschland bewiesen. Es ist nichts an- Lfipreußen: 3S10SS abgegeben« Stimmen, davon derer als Bauernfängerei, wenn sie mit ein paar Brocken ZS3SSS deutsch, 7408 polnisch, also 98 Prozent deutsch, von Freundlichkeiten, die keine sind, den Eindruck des Ent- gegenkommeas ja der Welt erwecken will. Die deutsche Dele gation hat vielleicht zu früh ihre günstigen Schlüffe gezogen. Es bedeutet noch gar nichts für das Ergebnis der Verhand lung über die Kohlenfrage, wenn Millerand zum Ausdruck bringt, mit Deutschland „so friedlich wie möglich" leben zu wollen, Im Gegenteil, es ist «her eine Einschränkung des Friedenszustande»,' weyn er absichtlich diesen Ausdruck wählt. Schon einmal schien es bei den Besprechungen über die milüärische Frage, als ob der Wortführer der Entente Ver ständigungswillen zeigte, es war Borspiegelungfal sch er Tatsachen, das Ergebnis war brutales Diktat. Auch wenn man jetzt nach den ausführlichen Darlegungen von Stinnes und Hutz nach dem Entwurf der Sachverständi gen ruft, ist das noch lange kein Zeichen von beginnender Einsicht. Nach dem Vorgefallenen mutet es an wie eine un lauter« Lockung, deutsches Entgegenkommen hervorzurufen, um dann hinterher „nach eigener Prüfung" längst vorge faßte Pläne ohne Rücksicht auf deutsche Möglichkeiten zu de- reditieren. Man hat allen Grund, besonders vorsichtig zu sein, wenn die Entente neuerdings mit scheinbaren Freundlichkeiten aufwartet. Wenn sie wirklich ehrlichen Berständigungswillen hätte, dann hätte sie ihn in den Grundfragen deutscher Wirtschaftspolitik hauptsächlich in der Ordnungsfrage bekunden müssen. * Nach dem niederschmetternden Diktat über die Kohlen förderungen der Entente in der Freitagnachmittagssitzung wurde, wie bereits mitgeteilt, eine neue Sitzung auf Sonn abend vormittag anberamnt, in welcher die beiden Sach- verständigen Stinnes und Hus zu Worte kamen. In der Nachmittagssitzung am Sonnabend war bereits unverkenn bar ein anderer Ton von Seite Millerands festzustellen. Die Kohlenfrage sollte nach vorangegangenen Sachverständigen- beratungön am Sonntag nachmittag entschieden werden. Die Entscheidung ist aber am Sonntag abermals auf Montag vertagt worden. In den Sachverständigenberatungen ist es Über die Kohlenfrage noch zu keiner Einigung gekommen. Die Erklärungen der deutsche» Delegierten. Spa, 10. Juli. Die heutige Sitzung der Konferenz wurde um ICH Uhr eröffnet. Minister Dr. Simons erklärt«, daß er den Alliierten nicht das Recht zu den beabsichtigten Maß nahmen zugestehen könne, da ein böswillige» Untertasten Deutschland» bei d« Nichteinhaltung der Rohlenliefeniagen nicht vorliege, Maßregeln zu ergreifen, die Deutschland wie der als Diktat auferlegt werden sollten. Der Großindustrielle Hugo Stinne» ergriff darauf das Wort. Ich spreche stehend, damit ich meinen Zuhörern ins Auge sehen kann. Sie werden mir gestatten, freimütig zu sprechen. Herr Millerand hat gestern erklärt, daß er aus Lourtoisie bereit fei, die deutschen Vertreter zu hören. Der nicht von der Siegerkranthen unheilbar befallen ist, weiß, daß mit dem jetzt üblich gewordenen „Decifionen" es nicht getan ist. Sie sind da» Ohr, durch da» die europäische, ja die ganze Walt hören will, was wir Deutsche ift einer uropäischen Lebensfrage, die ' . , ohnt stuf«« tatkräftig Viitwirkuntz nicht zu lösen ist, ftia» zu sagen Men. Ich spreche somit au» rmtürllchem Recht, !>i«gft nicht ftuS HSflichkett -«duldet, hier oder anderwärts. Di« t Mr Z<ftnen dev Herrn Mlueränd ktmn ich hier, soweit st« Frank- Wchr reich betreffen, nicht anerkennen, auch nicht zahlenmäßig br aust- streiten, soweit sie sich auf den Bersorgungsgrad Deutschland Geschäftsstelle: Bischofswerda, Altmarkt IS. Erscheint jeden Werktag abend« sür de« folgenden Laa. Der Br« gugspret» ist «infchlirßllch der wöchentlichen Brllagen bet Abholung m der DtWästrstelle monatlichMK. 3.—, bet Zustellung in« Hau» monatlich Mk. 8 2S, durch die Post bezogen vierteljährlich Alk. 9- ohne Zusjrllungsgebühr. ach,mm.- Mr. 160 Postschecks Kaut«: Amt Leipzig Nr. 21S4S. — Bewein»«, »«rbaudogteostast« Bischoftwerda Koat» Str. »4. 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