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Anzeigeblatt wir sük ßs» angKNAkNdM — — Wöcheuülch* Brüagrur Dük Eächfifih» dun^pikE und VmmtagG Unterhaltmrgrblatt. ..... Fernsprecher NL 82. Ansicht, daß eine Intervention der Alliierten in die inneren Angelegenheiten Deutschlands nur in Frage käme, wenn die neue Regierung sich weigern würde, sich an die Bestimmun gen des Friedensvertrages von Versailles zu halten. ' Blutige Iusammenstötze in Leipzig. Leipzig, LS. Mürz (W. L. B ) Der General, streik wird heute 1» Leipzig voll komme« knrcho getührt. Auch die »»tere« Postbeamte« streike«. D r Eisenbahnverkehr ist sür gavz Lachse« et«, gestellt morde», sa batz meder Personen «och Güterverkehr mSgltch ist. Durch die Straße» der Stadt zi.he« große Menschenmenge«. Bei de« gestrigen HnsammenftShei» mtt dem Zeito sreiwilltgrnregiment, da» tnzwisch « d rch di« Sieichsmehr erseht Word«» ist find bedentend mehr Opfer zu deklaae», als zunächst avgevom- m « wnrde. Lovtel bisher festg fi llt ist, wurden auf L,il,n der Demonstrant«« mehr als 2» Per» sv«e« getötet und SS v«»W >det. Die Truppe« »at»e« 2 L te vnd S Perm ndere. «e üchlweise verla««r1 datz die G sam'zaht der Tote« aus in», gefam» S0 beziffert wird Kommunisten Herrschaft in Chemnitz. Chemnitz, 15 März. (Privattel) In Chemnitz ha sich eine Art Räteregierung aufgetan. Am Sonnabend hat sich ein ausMehrheitssozialisten, Unabhängigen und Kommunisten bestehender Aktionsausschuß gebildet, den zunächst der Mehr heitssozialist Abgeordneter Fell sch leitete. Sehr bald aber wurden die Mehrheitssozialisten von den radikalen Elementen beseitigt und jetzt steht der Aktionsausschuß unter ausg sprochentr Kommunistenführung Ec hat alle öffentlich« Gewalt an sich gerissen, das .ChemnitzerTageblatt" verboten und besetzt, für diesen Montag die Vornahme von Neuwahl n zu den städtischen Kollegien usw angeordnet. In Dresden herrscht Ruhe. Die Straßenbahnen verkehren infolge des Streiks nicht. Vie Haltung der Rechtsparteien. Berlin, 14. März. (W. T. B.) Wie von Seiten der Re» giemng erklärt wird, haben sich die beiden Rechtsparteien — ohne sich mit der Regierung m identifizieren — bersiterklärt, die neue Regierung zu unterstützen. Erkiärrmg der deutsch« atiomUen Dolkspartei. Berlin, 14. März. (W. T. B.) Di« Ereignisse der letzten Wochen haben die Leitung und die Fraktion der deutsch, nationalen Dolkspartei in steigendem Maße gezwungen, Kri tik an den Daten der bisherigen Regierung zu üben. Die Partei hat insbesondere betonen müssen, daß da« Fortbe stehen der verfassungsgebenden Nationalversammlung der neuen Derfassuna zuwiderlaufe und daß di« Zusammensetzung der Nationalversammlung und der bis herigen Reaiernng dem heutigen Willen des Volkes nicht mehr entspreche. Sie hat durch den Mund ihrer Führer -e- Eine Erklärung der »e»e« Regierung. Berlin, 5. März. (W. T. B.) Aus der Reichskanzlei geht uns folgende Erklärung zu: Die alte an die neue Regierung. Die nach Stuttgart geflücht te alte Regierung hat dem Reichskanzler Kapp durch den General Maerker Vorschläge für eiue gütliche Einigung unterbreiten lassen. Die neue Regierung hat sich ihre Stellungnahme dazu Vorbehalten. Die in den Generalstreik tretenden Betriebe werden auf gefordert, bis zur Erledigung dieser Einigungsbestrebungen die Arbeit aufzunehmen Die alte Regierung soll angeblich von den Wirkungen erschüttert sein, welche ihre sinn- und zwecklosen Aufrufe zum Generalstreik im Gefolge haben, ganz besonders in den Reihen ihrer eigenen Klassen» und Parteigenossen, denn sie hat bis zu ihrem Sturz den Generalstreik selbst als Verb echen be zeichnet und will ihn nun selbst im eigenen Interesse zum Schaden des Volkes anwenden, nur um sich in Besitz ihrer Ministersessel zu halten Dem Vernehmen nach soll die aste Regierung zum Entschluß gekommen sein, zum sofor tigen Abbruch des Generalpreiks aufzvfordern. Nachstehend verzeichnen wir noch folgende Berliner Meldungen zur Lage: Berlin, 14. März. (W T. B.) Die wir vernehmen, sind die süddeutschen Regimenter ebenfalls auf die Seite der neue« Regierung getreten. Der bisherige vberkommandie- reade ist. geflüchtet. Zn Dresden hat der General Mär ker sich ebenfalls sür die neue Regierung ausgesprochen, wo raus die Führer der allen Regierung, Eberl, Roste und Bauer, Dresden verlassen und sich weiter nach Süden de rben haben. Sie sollen angeblich in Stuttgart eingetrofsen Berlin, 14. März. (W. T. B.) Vie von Regierungs seite bekanntgegebea wird, haben sich bei den Verhandlun gen, die gestern stattgefunden haben, die Bergarbeiterver- bäade Westfalens bereiterklärt, der neuen Regierung gegen über eine neutrale Stellung einzunehmen, aber drei L«in- gungen gestellt: Aufrechterhaltnag de» Bekriebsräke-Gesehes in seiner jetzigen Form, Aufrechterhaltung der Republik und Garantie der bisherigen Ar-eiterrechte. Die Regierung, die vollständig auf dem Boden der Verfassung stehe, sei bereit, diese Bedingungen anzunehmen. Ruhe In Berlin. Berlin, 1^. März. (W. T. B) Berlin war den gestrigen Tag über ruhig Nennenswerte Zwischenfälle haben sich nicht ereignet. Die Straßenbahn verkehrt überhaupt nicht, die Hochbahn streckenweise. Die Nationalversammlung. Dresden, 15. März (W. T. B.) Die Nationalver sammlung ist in Abänderung des ursprünglichen Beschlusses auf Mittwoch nachmittag 4 Uhr nach Stuttgart einberufen worden. Keine Etumtschung der Entente Paris, 14. März. (W. T. B) Nach einer Malin- Meldung aus London ist man in diplomatischen Kreise» der Die Lage. ' Die Ebertregierung hat sich nach ihrer am Sonnabend früh erfolgten Flucht aus Berlin nach Dresden gewandt «Nb hatte dort ihren Sitz aufgeschlagen Rach den heute vorliegenden Meldungen haben die militärischen Befehls- hßber fast der meisten Wehrkeise sich hinter die neue Regie- rung gestellt. Der Befehlshaber von Sachsen, General Maerker, hat ein Schreiben an den Reichspräsidenten ge- richtet, da» sich ziemlich mit dem Programm der neuen Re- gstrunß deckt. Während ein« Meldung aus Dresden das Vorgehen des Generals als vollkommen selbständig erscheinen läßt und eine bereits am Sonntag abend eingegangene Meldung berichtete, daß die alte Regierung jede Verhandlung mit der neuen Regierung ablehne, meldet eine Kundgebung der neuen Regierung aus Berlin, daß Maerker als Unter händler der alten Regierung «ine Einigung herbeizuführen suche. Kurz vor Dru<kieg««g meldet««» rtn Wolff- ««lrgrnmw au» v«r»1« datz die Eiuignugsver. Handlung des General» Maerker zu ein « »olle» Erfolg geführt habe«. (Siehe Meldungen auf der dritten Seite.) In Sachsen begann am Montag früh der Berkehrsstreik. Der Eisenbahnverkehr ruht auf den sächsischen Bahnen, wäh rend im übrigen Reiche der Verkehr aufrecht erhalten wird. Auch die Elektrizitätswerke stehen still, auch solche im Reiche. In Bersin hat die technische Nothilfe eingegriffen um die lebenswichtigen Betriebe aufrechtzuerhalten. Zu ernsteren Ruhestörungen scheint es mit Ausnahme der bedauerlichen Vorkommnisse in Leipzig nirgends gekommen zu seln. Die Forderimge« -es General» Maerker Dresden, 15. März. General Maerker, der Komman dant des Wehrkreises lV Sachsen-Thüringen hat am Sonntag aN den Reichspräsidenten Ebert einen Brief gerichtet, in dem er schreibt: Ich fahre heute abend nach Berlin, nach Rücksprache mit dem Führer des Reichswehrkreises 1l Kastel, weil ich dm Versuch machen will, die neue Regierung zu veranlassen, dm verfassungsmäßigen Zustand wieder herzustellen. Ich bin überzeugt, daß die Erfüllung von drei Forderungen durch die alte Regierung unbedingt vorausgesetzt ist: L vttbung einer Koalirt»««regie»n«g ans «ügttchfi bee ter Groubloge, »en« ir-e«b »Sg- »ich ««ter Beteilig»«« vo« Mitglieder»» der ledige« Berliner Sieoier»«,. 2. Frühzeitig« ««se»»«q der Wohle«. S» Wohl »e» Rei«h»prUfide»te« dnr» do» d»ftz emd nicht dnrch he« Kieichotog. E» wird im Wehrkreis I V fortan nichts geschehen, was zogen Vie Verfassung de» Reiche« verstößt. Bekanntmachun g. . Dresden, IS. März. Ich richte an die Bevölkerung der zum Wehrkreiskommando IV. gehörende« ebiete, gleichviel, wie sie sich politisch zu den neuen Ereignissen im Reiche stellt, die dringende Bitte, das irtschastslebeu nicht durch Streike oder Tumulte irgendwelcher Art zu stören. ienene Aufruf zu« Generalstreik, unterschrieben Ebert, Bauer, Roske «sw. ist nach mir gewordener itteilung der Unterzeichneten unrichtig. Es kommt daraus au, die überraschende Regierungskrise besonnen zu überwinden. Pflichtgemäß werde ich alle Versuche, die öffentliche Ruhe und Ordnung zu stören, oder lebens wichtige Betriebe lahmznlege«, mit allen mir zu Gebote stehenden Mitteln verhindern. Dresden, de« IS. März 1920 Der Befehlshaber, gez. Maerker, Generalmajor. MMLrz-sM Bischofswerdaer Tageblatt. der d« Schul. «NUSVtUU bchM« m» d« «<mpt»°Il»M» M Ochch <x» «» d« Stadt««» orm, Aul oben der Verfassung stehe, sel ' MffgWnfst dev Wch W WaGefchüfÄirUe monatlich N «EWchNSW;-noch PkÄ , Akmmbt lö. kotzmb« v» «o. » Bevasaib« ALbelmm bU»SLom km-aL mnlöAfiMch«».».» PoftfcheM-Kmtto- «m» «elpzlo ««« - G«»«1»»e- «n»o^s«k>w»asi, «ffch^»wm»o «ont» »l». «4. Sm -alle höher« Gewalt — Krieg oder sonßttgrr irgend welch« vtöeilllG de» Beklebe» der tzevung »der der Brfirdenmgseiarich- - hat der Bqieh« «»sP»ch «7» Wefrrungoder Nnchüesernng der ßrlkmG »der «ck «8»,adln»« de» Brpigrvreisr». Nn,»t,«»p»et»: ^k_.6NtznMme _Gr«lyil». «Abu. «»0 »der der« «amn 7» Psip, örtllchr Anzeige« SV Pf». I» Lchk KU Mm. «»sie lö) 1« Pfs.dk Sgrspalte« tzeile. «eiHbem hoinngen Nachlaß nach fesistehrndru «Shea. — AmtNche AMloe» dk Sgrfpalkne Aeik 100BT - -lkbeftinnnk Lage »d«MW wird »est« Gewähr geleifkt. — «rfiUlmrgsott Btschokw«»«. Mr. «2. Dienstag, den 16. März 1920. 74. Jahrgang-