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Dienstag, de« 1V. Februar 1920 74 Jahrgang «chkeit «choev, Ära läßk. Viel «hae die Natto hretbt an rum p f - ihrer Kriegsgefangenen gegen di« Äuslieferung der Kriegs urheber, wegaeworfen. Dor der Ratifikation des Friedens hätte man diesen Fehler noch gut machen können, dann hätte Herr Reichskanzlerl In Ausführung der Artikel 228 bi» 230 des Vertrages von Versailles und gemäß 8 3 des Protokolls vom 28. Juni ^1010 habe ich in meiner Eigenschaft als Präsident der Frie- NueeigenPseis: Dir oder deren Rau« 50 4 «I (Alm. «oste Ich IS hodmgrn Skachlaß nach die Sgespavene Aelle 10 wlw keine Gewähr , Die Ueberreichuug der Auslteferuugsttste verlln, 0. Februar. (Priv.-Tel.) Die französischen znaleich mit einer Reichskanzler übe des ß 3 des am 28. Juni ISIS unter» . ich mich, Ihnen anbei im Na ¬ men d-r verbündeten Mächte ein Exemplar der von der bri tischen» französischen, italienischen, belgischen, polnischen, ru mänischen und serbisch-krvatisch-slowenischen Regierung ge mäß Artikel 228, Absatz 2 des Versailler Vertrages aufge- stellten Liste zu überreichen. In die Aufstellung diestr Listen Krieges von deutschen Reii 1.'. " ' ' neten Regierungen haben rmr Personen aufführen zu . Le Verantwortung trifft. Di« so usdurchsuchüng Schriften gegen die rheinische _ ' ' " Und dafür Zuchthaus! Dieser Fall Peter und der z sind typisch für die Art, wie das Gerichtsver- mtente an unseren Landsleuten ausfallen wird. »winden und von den Deutschnationalen bis zu den einmütige Entschlossenheit zum „ " ' i. Nur ein i stellt sich abseits und tritt für die Er bes Friedensvertrages ein. Aber sie ««trhauptmarmschast, der Schub DL VMchLtt, hsDd des JüLtLDttlHlO und des EtabtchtL Deutschland mehr gegeben. Jedes Dorf wolle seine Kriegs gefangenen zurückhaben, und die öffentliche Meinung Härte keinen Augenblick gezaudert, mit aller Entschiedenheit die Zurückgabe der Kriegsgefangenen zu fordern. Die öffent liche Meinung Deutschlands würde es nie und nimmer ge billigt haben, daß eine halbe Million Kriegsgefangener zu rückgehalten würden, und zwar nur deshalb, weil sich 80V Junker ihrer wohlverdienten Auslieferung widersetzten. Des weiteren führt das Blatt aus, daß trotz alledem die Bervün- deten nicht zögern dürften, alle Mittel an- zuwenden, um die Auslieferung aller Angeforderten, den Kaiser und Kronprinzen inbegriffen, durchzufetzen. Was aus Deutschland würde, könne den Verbündeten höchst gleichgültig sein. Je weniaer Deutsche am Le ben blieben, desto besser für England. 29 ll-Voolkommandanken. Die Admiralität hat, wie die „N. B. Z." erfährt, den die Marine betreffenden Teil der Äuslieferungsliste bereits vollkommen durchgearbeitet, so Laß mitgeteilt werden kann, daß 24 U-Bootkommandanten, darunter 11 Ritter des Or den» Pour le msrite, ausgeliefrt werden sollen. Sämtliche Marineoffiziere werden von England verlangt, mit Aus nahme von 8U-Dootkommandanten, derenAuslieserung Ita lien verlangt hat. Unter den U-Bootkommandanten befin det sich auch der Kapitänleutnant Moraht, der sich vor kur zem das Leben genommen hat. * Welches Schicksal übrigens die Auszuliefernden er wartet, zeigt neuerdings «in Fall, der sich vor dem französi schen Militärgericht in Trier abgespielt hat. Dort ist ein Mann namens Peter zu 13 Jahren Zuchthaus verurteilt worden, und dabei lag gegen ihn nichts weiter vor, als daß bei einer Hausdurchsuchung Schriften gegen die rheinische Republik bei ihm vorgefunoen worden sind. Und dafür 13 Jahi - - Fall Röchli fahren der . Begreiflich genug deshalb auch, daß alle Parteiunterschiede verschi ' ' ' ' " Mehrheitssozialisten die < „ V/7 Durchbruch kommt, nicht auszuliefern. Teil der Unabhängigen s" ' füllung der Pflichten d „ müssen zu ihrem Schmerz erleben, daß ihre Freunde auf der äußersten Linken, die Kommuni st e n, sie im Stiche las sen und ebenfalls die Auslieferung ablehnen. Die Kommu nisten weisen mit Entrüstung die dem deutschen Volke durch die Auslieferungsfrag« zugedachte Rolle des Büttels des Entente-Kapitalismus weit von sich. Gegen die Austteferuugsschmach. Zahlreich sind di« Kundgebungen, die heute vorliegen. Der Nationaloerband deutscher Offiziere erklärt einmütig: „Wir deutschen Offiziere decken mit unserem Leben die er sehnten Racheopfer unserer Feinde und sind entschlossen, jede Folge aus diesem unseren heiligen Willen zu ziehen. Der aeschäftsführende Ausschuß der Deutschnatio nalen Dolkspartei, Landesverband Sachsen, hat folgende Entschließung gefaßt: „Der geschäftsführende Ausschuß der Deutschnationalen Dolkspartei, Landesverband Sachsen, erhebt den schärf sten Widerspruch gegen die von dem Verband ge forderte Auslieferung unserer Heerführer und Wolksgenosfen und erblickt in der Auswahl der geforderten Männer, sowie in der Zumutung, unsere obersten Heerführer und unsere Fürsten den feindlichen Gerichten zu überliefern, eine für das deutsche Volk unerträgliche Schmach. Diesem Ansinnen muß sich das ganze Volk einmütig widersetzen und es darf sich kein deutscher Mann und keine deutsche Frau finden, die zu dieser Erniedrigung ihre Hand bietet. Wir fordern die sächsische Regierung auf, keine ihrer Staatsge walten und keinen ihrer Beamten in Len Dienst dieser Erniedrigung zu stellen und da» Vorhaben des Verbandes in irgendeiner' Form zu er möglichen. Wir fordern ferner alle aus der Auslieferungs liste benannten Deutschen auf, sich nicht freiwillig zur Aus- lieferung zu stellen. Der Landesvorstand der Deutschen Dolkspartei im Fresftaat Sachsen hat folgende Entschließung gefaßt: „Det Landesvorstand der Deutschen Dolkspartei im Freistaat Sachsen hat mit Scham und Empörung von hem Austieferunasbegehren des Verbände» Kenntnis genommen. Er erkennt daraus den festen Willen unserer Feinde, d a » deutsch« Volk um den letzten Rest setper Mch-f-mrdayLageöldtt. Anzeiaeblatt KokOlpLN MM NMDLDLNV so- BeÜLDM. Dckk TüHstjHck tzqntzWsrt untz EmmtLDO» Der Vorsitzende der Friedenskonferenz Paris, 3. Februar 1020. . Herr Präsident! < In Ausfübrung zeichneten Protokolls beehre i, tischen, französischen, italienischen, belgischen, polnischen, ru- '' >krvatisch-slowenischen Regierung ge- mäß Artikel 22Ü, Absatz 2 des Versailler Vertrages aufge- sind nicht alle die mit einbegriffen, die sich der im Lauf« de» Krieges von deutschen Reichsangehörtgen begangenen zahl losen Verbrechen schuldig gemacht haben. Die obenbezeich- - ' " l geglaubt, schicklicherweise darin nur Personen cmfführen zu sollen, die anscheinend'die schwer- Le Verantwortung trifft. Di« so aufgesührte Zahl der Schul digen bleibt weit zurück hinter derjenigen der von deutschen Staatsangehörigen in Verletzung der Gesetze und Gebräuche während de» Krieges begangenen Rechtswidrigkeiten. Es Legt nicht in der Absicht der genannten Regierungen, die Verbrechen derjenigen zu amnestieren, die in die beigefügten Listen nicht mit einbegriffen sind. Die vorliegende Mittei lung berührt in keiner Weise da» Recht der Staaten, sie in nerhalb ihres Gebietes zu verfolgen. Gemäß Artikel 228 des Friedensvertrages sind die aus den beiliegenden Listen aufgeführten Schuldigen, sei es dem Namen nach, sei es nach dem Grade der Aimtsausübung oder Amtsverwendung, zu der sie von den deutschen Behörden berangezogen wurden, bezeichnet. Die obenbezetchneten Regierungen behalten sich vor, von der deutschen Regierung, so wie dies im Artikel 230 de» Vertrage» vorgesehen ist, Urkunden und Auskünfte jeder Art zu verlangen, deren Beschaffung zur vollständigen Auf- klärung der Strafhandlungen, zur Ermittlung der Schuldi gen und zur genauen Abschätzung der Verantwortlichkeit für erforderlich erachtet werden sollte. Eine weitere Mitteilung wird Sie in Beantwortung Dhres Schreibens Nr. 88 (gemeint ist di« Note des Herrn A Lersner in der Ausklefemngsftag« vom 25. Januar) die «Mstände wissen lasten, unter denen die verbündeten Mächte Ae Bestimmungen des Friedensvertrages über diesen dunkt «»»geführt zu sehen wünschen. Genehmigen Sie, Herr Präsident, die Versicherung mei ner Hochachtung. Friedenskonferenz. Der Präsident: gez. A. Mi Her and. An Herrn Freiherrn v. Lersner, Vorsitzenden der deutschen Friedensdelegation. Verlln, 0. Februar. (Priv.-Tel.) Die Auslteferuna»- Gste de» Verbandes» die am Sonnabend abend Gegen 1b Lbr . '(«träger la französischer Sprach« aden Role und einem Vries au den mrde, stimmt mil der bereit» ver- Hsfentlichteu norlänstaen Liste anscheinend im wesentlichen Abereia. Vas Beweismaterial, da» bet jedem einzelnen Kamen beigesüm wnrde, ist gröhteateil» lehr furz gehalten. K» mmsührltchstea, alxr zugleich am schärfsten haben die IrEnrvft" ihre Beschuldigungen vorgebracht. Hindenburg den der deutschen Friedensdelegation, tm Namen der ver- «nd Lützendorfs werden im besonderen augefordert wegen —- - * der Zerstörung«» iu Nordfraakreich, die der Rückzug auf die ßogeuaaute Siegsriedstellung mit sich brachte. Die beiden Vegleitschreibeu enthalten im weseutsichev eine« Hivwei» aus «ine kommende Note, die die Antwort auf unsere Vermitt- HangovorschlSge vom 25. Januar bringen wird und in der «st die wesentlichen Ausschlüsse üb« die Art vnd Weste ent- tzallen sein welchem wie sich der Verband die Handhabung der «nolieferuug und Bestrafung der Veschuldigleu denkt. Eia Aeihmnkt für da» Eintreffen dieser weiteren Note läßt sich «n Augenblick nicht augeben. Angesicht, der offenkundigen Meiuuygsvexichiedenkeitea ttmertza» d« Verbandsverlreler^ann man mit d« Rlög- diese Note noch einige Zeit aus sich war- rrung wird keinesfalls eine Entscheidung . erfcnnmluag treffen. Sie hat gestern mNttag nochmal» Mit den Führern der Mehrheit-Parteien be raten und ist gesonnen, auf il Ludert bestehen zu bleiben. 1 vor unverändert. Die BegleltschreibevzurAuslkeferuAgsliste. Berlin, 8. Februar. (W. T. B) Am Sonnabend, den 7. Februar, in später Abendstunde überreichte der französi sche Geschäftsträger dem Reichskanzler die Auslieferungs- Riste Mit der unveränderten Begleitnote. Der Note war ein Buief an den Reichskanzler beigefügt. Der Wortlaut der beiden Schreiben ist folgender: mwae GnmdMe (Alm. Mosst IG ^ichr Aozetzrn 40 Pf^ Jm T^- die ^espaltem Zeile, »ei Medow eheudrn Sätzen. — Amtliche Ameig» . — Sürbeütmmte Tage oderPbW bündeten Mächte ein Exemplar oer von der britischen, fran zösischen, italienischen, belgischen, polnischen, rumänischen und serbisch-krvatisch-slowenischen Regierungen aufgestellten Listen zugestellt. Diese Listen waren von einem Brief be gleitet, der — es sei die» besonders bemerkt — festsetzt, daß nach Prüfung der in dem Briefe Nr. 88 des Vorsitzenden der deutschen Delegation enthaltenen Erwägungen eine weitere Mitteilung die Bedingungen wissen lassen würde, unter denen die verbündeten Mächte die betreffenden Be stimmungen de» Friedensvertrages erfüllt zu sehen wün schen. : - Herr v. Lersner hat auf diese Mitteilung mit dem Brief geantwortet, dessen Abschrift beiliegt. Die Mächte haben nicht daran gezweifelt, daß die Hand lung Herrn v. Lersner» eine persönliche Kundgebung war, für die die deutsche Regierung keine Verantwortung trägt. Sie haben in -er Tat nicht annehmen können, daß dies« Re gierung sich der Verpflichtung zu entziehen beabsichtigt, die sie durch die Unterzeichnung des Vertrages von Versailles eingegangen ist und daß sie nach weniger als einem Monat nach Inkrafttreten des Vertrages sich vorsätzlich weigert, eine wesentliche Bestimmung des Vertrages zu erfüllen. Ich habe also die Ehre, Euer Exzellenz die Liste, die Herr v. Lersner in Empfang zu nehmen sich geweigert hat, überreichen zu lasten, sowie den Brief, der ihr beigelegt war, Dieser Brief ist vom 3. Februar datiert. Die Mächte haben demnach die durch das Protokoll vom 28. Juni 1010 be- stünmte Frist eingehallen. Genchmigen Sie, Herr Reichskanzler, die Versicherung meiner ausgezeichneten Hochachtung. gez.: A. Millerand, Präsident der Friedenskonferenz. Meiuimgöverfchiederrheiten im Verband Rotterdam, 8. Februar. (W. T. B.) Die Times mel det aus Paris, daß die Haltung Lloyd Georges in der Aus lieferungsfrage mit der der französischen Regierung nicht mehr vollkommen übereinstimme. Lloyd Ge orge sei der Ansicht, daß die Auslieferungsliste abgeändert werden müsse und an anderen Punkten in den Verbands forderungen Änderungen vorgenommen werden müßten. Morning Post billigt das Auslieferungsbegehren der En tente, Daily Expreß und Daily News verwerfen es, West minster Gazette tritt ein für die Errichtung eines neutralen Gerichts. New Statesman schreibt: Die Auslieferung ver löre jetzt ihre gesamte moralische Stellung als Quelle der Gerechtigkeit und Autorität. Wenn die Deutschen ihr Ad- schätzungsvermögen wieder gefunden hätten, würden sie mehr geneigt sein, über die Liste zu lachen, als böse darüber zu sein. Amsterdam, 8. Februar. (W. T. B.) Der Pariser Korrespondent, des Allgemein Handelsblad meldet, in Pa ris sei man durch die Frontveränderung Lloyd Georges sehr unangenehm berührt, da Frankreich dadurch Deutsch land gegenüber in den Ruf eines häßlichen Volkes komme. Die Stimmung ist dadurch keineswegs englandfreundlich. Die Reise Millerands nach London erhält dadurch ganz be sondere Bedeutung. Man kann annehmen, daß die Haltung Llovd Georges auch von Einfluß auf die Haltung der Ver bündeten in der Frage det Auslieferung de» Kaisers sein wird. Echt eugttscher Cyui»»«». Load«», 6. Februar. „Daily Ehronicle" leitender Stelle: Die Verbündeten haben ihre kart«^ in dem Spiel mit Deutschland, die Aushändigung urdeber, weggeworfen. hätte man dtqen Fehl , „ es wegen der Auslieferung kein« Schwierigkeiten, mit