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Nifchofsorerdarr Tageblatt. - wöchentliche Beilage«: Der SLchfische Landwirt und Illustriertes Sonntagsblatt. Bestellungen werden angenommen in der Geschäftsstelle Altmarkt 15, Anzeigenpreis: Die Sgespaltene Grundzeile (Zlm. Masse 25) sqwie bei den Zeilungsboten in Stadt und Land, ebenso auch bei oder deren Raum 20Pst, örtliche Anzeigen i Pfg. Reklame- „n.n -Nnlmnttnit.n teil (Zlm. Masse >7) 40 Psg. dir 3pespaltene Zeile. Bet Wieder- all^n Pysta st U n. Holungen Rabatt nach feststehenden Sätzen. — Amtliche Anzeigen — Nummer der Zeitungsltste 6o87. — die gffpaltene Zeile 50 Psg. - Beilagen: Das Tausend Mk. 7. -. Schluß der Geschäftsstelle abends 8 Uhr. Erfüllungsort Bischofswerda. er W scher Befehl, den ich eigentlich nicht erwartet hatte, ist noch zu Ohren gekommen, allerdings nur durch Gefangenen aussagen; ich habe keine direkten Belege dafür. Bei den Angriffen, die gerade in den letzten Tagen noch eine Rolle gespielt haben, auf die Höhen südlich von Grandcourt, da haben Gefangene ausgesagt, es wäre ihnen vorher ein Be fehl bekanntgeworden, wer beim Angriff zurückginge, der würde erschaffen. (Hört, hört!) Meine Herren, uns wären derartige Befehle unverständlich. Die Tapferkeit, die Treue, die Pflichttreue unserer Leute berechtigen uns zu der festen Überzeugung, daß überall dort, wo wir nicht nur unter glei chen, sondern nur unter allenfalls erträglichen Verhältnissen mit dem Feinde uns zu messen haben, unsere Leute niemals versagen werden. Gerade aber diese Selbstentäußerung un serer tapferen Truppen nmcht es mir als ihrem Vertreter zur besonderen Pflicht, Sie dringend zu bitten, dieses Gesetz, das ihnen die Hilfe und Verstärkung bringen soll, anzuneh men. Ehe ein Gesetz in Wirkung tritt, braucht es eine ge wisse Wirkungsdauer. Es wird ohnehin einige Zeit kosten, »he sich die wohltätigen Folgen für unsere Truppen da drau ßen erkenntlich machen. Und sie alle, die dort tapfer und mit Selbstverleugnung kämpfen, sehnen sich doch darnach, daß ihnen dieser Beweis ihrer Heimat und ihres Volkes die starke, ausreichende Hilfe bringt. Deshalb und weil es ohnehin I Zeit kosten wird, ehe die Wirkung des Gesetzes in Kraft tritt, bitte ich Sie im Namen der draußen kämpfenden Truppen und in meinem eigenen Namen mcht nur. Nehmen Sie das Gesetz an, sondern nehmen Sie es bald an! (Beifall.) r.7-- Amtsblatt Mch AmfshguptiMnnschaft, der Königlichen Mio, md des Königlichen Hauptzollamtes zu so») des Königlichen Amtsgerichts und des Stadstates zu BischofSlpexda und der Gemeindeämter des Bezirks. Wie willst Du helfen? Wenn man sich immer bewußt ist, jetzt, wo das Feuer don nert, da kostet es manchem deiner Kameraden das Leben oder die Gesundheit. Und versucht hat man es nach bestem Wissen und Gewissen innerhalb der Grenzen, die einem ge setzt sind durch die gebotenen Mittel. Diese Mittel zu ver stärken und auf ein höheres Maß zu bringen und zu ver suchen, die kostbaren Blutverluste zu vermindern, das ist der Zweck, den dieses Gesetz hat. Denn nicht nur wir haben da runter gelitten. Das würde einseitig sein. Der Feind litt auch durch unsere Tat. Die Nachrichten, die mir in die Hande gefallen sind, gehen davon Kunde. Mir hat lange ein außerordentlich energischer französischer General gegenübergestanden. Die Befehle, die wir von ihm bekom- men haben durch Gefangene und durch Tote, die lauten für uns zum großen Teil unverständlich. Wir erfahren daraus, wie viele Todesurteile an den eigenen Leuten vollzogen wurden. (Hört, Hört!) Und bei den vielfachen Angriffen auf den oftgeriannten Ort Thiepval, da lautete ein Befehl: „Ich habe den Wald von Thiepval mit einem Drahtzaun umzogen und dahinter Maschinengewehre aufgestellt. Wer bet Angriffen auf Thiepval zurückgeht, wird von ihnen empfangen werden." (Hört, Hört!) Und selbst ein engli- helfen, wo es auch sei. Dieser Geist wird aufs neue aufge rufen, und jeder von uns weiß, daß er sich dem Rufe nicht versagen darf (Beifall). Wenn draußen hunderttausende in der Verteidigung des Vaterlandes dahinbluten, dann wird der Mann daheim nicht die letzten Opfer gebracht zu haben meinen, wenn er tatenlos die Mühen erträgt, die der Kriegs zustand mit sich bringt, da wird er es als seine Pflicht vor dem Vaterlande, vor den Kämpfern, vor den gefallenen Hel den betrachten, seine Kraft an den Platz zu setzen, wo sie für den Kriegszweck am nützlichsten wirkt, über die Einzelheiten des Gesetzes mögen die Meinungen auseinandergehen. Mag der eine dies verurteilen, der andere jenes vermissen; aber dieses Gesetz, für die Kriegszeit geschaffen, soll doch ein Zeug nis dafür sein, daßwir für alle Zeit festhalten wollen an dem Geist gegenseitigen Vertrauens und gegenseitiger Hilfsbereit schaft, der uns in der schwersten Not unseres Volkes zusam mengeführt hat und auf dem allein sich eine Zukunft auf bauen kann, stark nach außen und frei nach innen (Beifall). Am Namen d« verbündeten Regierungen bitte ich Sie, mei ne HerrenTHetfen Sie an dem Werk, da» uns neue Kraft und damit dem Siege und dem Frieden zuführen soll (Leb hafter Beifall). Der preußische üriegsminisler über das Gesetz. Preußischer Kriegsminister von Stein: Das vor liegende Gesetz soll unseren schwerkämpfenden Truppen Un terstützung und Stärke bringen. Am nächsten betroffen sind diejenigen Truppen, denen es nicht bis jetzt vergönnt war, die seelische Erhebung des Krieges zu erleben, die ein sieg reiches Gefecht mit ansetzender Verfolgung mit sich führt, wo man all das Schwere, die Verluste, die gefallenen Freun de hinter sich lasst» könnte; gerade die sind am meisten be troffen, die, gebannt an eine Stellung, gegen eine Übermacht kämpfen müssen und neben denen sich alle die Opfer voll ziehen durch das Fallen ihrer nächsten Kameraden, ihrer Freunde, mit denen sie gelebt und gekämpft haben, und dieser Eindruck verwischt sich nicht. Wer als Führer dort draußen mit seinen Truppen gelebt und gefühlt hat, dem ist es außerordentlich schwer gewesen, wenn er überall und zu jeher Zeit, wo er sich in dem ihm zugewiesenen Raum be wegte, mochte es bej Tag oder bei Nacht, mochte es in der Arbeit sein oder wenn er sich zur Ruhe anschickte, mochte er in der vorderen Linie sein oder hinten die Einrichtungen be aufsichtigen — immer nur der fast zur Eintönigkeit gewor dene Dopner der Geschütze, der nicht eine Sekunde unterbro chen wurde. Natürlich waren es die Geschütze von beiden Seiten. Meine Herren, da kann man sich das Hirn zer martern: Staatssekretär Dr. helfferich zum Entwurf. Staatssekretär Dr. Helfferich: Das vorliegende Ge setz ist ein Gesetz des Krieges, ein Gesetz der Not, ein Gesetz des eisernen Willens und der. eisernen Tat. Heimat- und Feldheer reichen sich in diesem Gesetz die Hand zu unauflös lichem Bunde, zu Kampf und Sieg. Neben die allgemeine Wehrpflicht tritt mit dem Gesetz die Pflicht des allgemeinen Dienstes im vaterländischen Hilfsdienst neben die organisierte Armee draußen im Felde die organisierte Armee in der Hei mat. Wir ziehen hier die letzte Folgerung der Gestaltung dieses ungeheuren Krieges. Nie zuvor hat die Munittonsher- stellung den Erfolg der Kampfhandlung auch nur annähernd in der Weise bestimmt, wie das jetzt der Fall ist. Daher be darf die Armee der Kämpfer draußen der Armee der Arbei ter in der Heimat. Kanonen, Granaten, Maschinengewehre, Minenwerfer, Unterseeboote, Torpedos, sie alle wachsen uns nicht aus der flachen Hand, sie müssen geschaffen werden. Das alles heißt Arbeit. Arbeit und nochmals Arbeit. Unsere heimatliche Erde führt in ihrem Schoß die Schätze, die wir für die Kriegführung brauchen, aber diese Schätze müs sen gehoben und geformt werden. Der Gott, der Eisen wach sen ließ, der wollte keine Knechte. Dieses wahre Wort galt vor hundert Jahren im deutschen Volke. Es gilt heute wie der, und es wird gelten in alle Ewigkeit. Dieser Krieg unr unser Dasein und unsere Zukunft ist nicht nur ein Kampf der Waffen, sondern auch ein Kampf der Wirtschaft. Die hun dertjährigen Bestrebungen edelgesinnter Geister aller Natio nen, den Krieg auf die kämpfenden Tnrppen zu beschränken und von der nichtkämpfenden friedlichen Bevölkerung fern zuhalten, sind zunichte geworden durch die Verachtung alles Völkerrechts, mit der England, die Seele de» feindlichen Machlverbandes, seinen Wirtschafts- und Hungerkrieg eingeleitet hat und bis heute führt. Auch die kleinen und neutralen Völker, deren Schutz die Staatsmänner Englands im Munde führen, wird durch die Unterbindung der notwendigen Zufuhr, durch Post sperre, schwarze Listen usw. schlimmer geschädigt als je ein Feind vom Feinde geschädigt worden ish. Jn diesem Hunger- und Wirtschaftskrieg stehen wir mit unseren Verbündeten im wesentlichen allein. Anders die Alliierten. England kaust Wtzr vaterländische Hilfsdienst vor dem Reichstag »'Mittag abend« für de» folgenden Tag. Der Be. Wchltchlich di* wSchentlicben Beilagen bei Abholung monatlich 80 Pst. vierteljährlich I Mk. in» Hau« monatlich 87 Pst., vierteljährlich oftschalter abgeiwlt 1 Mk. 80 Pfg.; durch die > virrteijährEL Mk. 22 Psg., chW Haban sie etwa ihren Willen durchgesetzt^ ünstre Haien sind unPchspchen (Beifall). Rumänien, das den gro- Wch Unqchwuttg bringen sollte, zahlt seine Buße (Erneuter Bestall) GM hak bächtr geholfen Er wird weiter helfen (Wgvcki). Die fast übermenschlichen Taten unserer Trup- patz, dy hie k*in Wort des Dankes heranreicht (allseitige Zu- ftftßWDK »»nd das gute Gewissen, daß wir als die ersten untz-Mztgrn bereit wären und beseit sind, den Krieg durch MZWtzr Lgstin und unsere Zukunft sichernden Frieden gäben uns das Recht zu solcher Zuversicht (Sehr !). Aber wir wollen über dieses Recht unsere Pflicht vergesst»^. Unstxe Feinde wollen den Frieden noch üchk An Menschertzahlen sind sie uns weit überlegen und aftHo ganze Welt liefert ihyen Kriegsmaterial. Was das HÄM Mgen die Kämpfe aßt der Somme. Industrie und SrWüstltiW werden mitMem Ta-, den der Krieg länger daußü» entscheidender für das Ende. Jede Hand, die daheim Geschütze ltftdGesihosfe schüfst, ersetzt einen Mann, schützt ein Wtzes Leben ttn Schützengraben. Jede Hand, die da- heiiNMert, hilft dem Feinde. Das ist die Mahnung, die uns jeder Heeresbericht predigt, die uns in Herz und Gewissen dringt. Die Motive zu diesem Gesetz Md nicht am grünen Tische erdacht, sie sind draußen im Trommelfeuer geboren. Wir haben den Grundgedanken des Gesetzes und der Orga nisation, zu der das Gesetz führt, mit Vertretern der beteilig-, tenBrrufskreise und mit dem Hauptausschuß dieses Hauses durchgesprochen und beraten. Der hingevesiden und gründ lichen Arbeit de» Hauptausschusses verdanken wir wertvolle Vorarbeiten, die uns zu einem baldigen und erfolgreichen Abschluß führen mögen. Je tiefer die Arbeit in den Gegen stand eindrang, um so klarer trat die Größe der Aufgabe hervor, da» gesamte Volk für die Kriegswirtschaft zu organi sieren. Gewaltig find die Eingriffe in das Wirtschaftsleben, aber sie Md gering gegen die Gewaltsamkeit dieses Krieges (Sichr gut!). Die Möglichkeit des Zwanges mußte vorge sehen werden. Li« eherne Notwendigkeit verlangt eisernen Willen. Die Möglichkeit des Zwanges soll den festen Boden geben, auf dem wir stehen müssen, um hinter den kämpfenden Ar meen organisch eine Armee der Arbeit aufzunehmen. Gelin gen aber kann das Werk nur, wenn es sich darstellt als das Ergebnis nicht des Zwanges, sondern der freien Über zeugung des ganzen Balkes (Lebhafter Beifall). Wenn Industrie und Landwirtschaft, Arbeiter und Unter nehmer, und wenn vor allem unsere bewährten Organisatio nen (Lebhafter Beifall links und im Zentrum) sich ihm frei- willig hingeben und widmen. Daß dies eintritt, dürfen wir mit Zuversicht sagen, denn dafür bürgt uns der Sinn, mit »em sich da» ganze Dolk.auf den Krieg eingestellt hat, dafür bürgen un» die großen Leistungen, die dieser Sinn schon bisher hervorgerufen hat, das heißt, der alle im Laufe zu Vegtnn des Kriege» beflügelt hat, mitzuwirken und mitzu- ch die Vorlage über die HilfsdienstMcht nach län- ghmachn. Hmqckausschuß des Reichstags eine em- ^iMMunst erfahren hat, kam am Mittwoch das r. hm» Reichstag. Am Bundesratstisch waren: wir o. Bechmann Hollweg, Staatssekretär im : hes Mnern Dr. Helfferich preußischer Kriegs- v. Stein, General v. Gröner, Staatssekretär im Dr. Bisco. Auf dem Platz des Reichskanz- » großer Blumenstrauß. , st Dr. Kaempf eröffnete die Sitzung um ^4 « den Reichskanzler, zu seinem 60. Geburtstage e he» Reichstag» anzunehmen. ien Dankesworten des Kanzlers wurde in :eten und als erstem Redner dem Reichs erteilt. rr von Vethmam» Holl weg . .'UM stim Hie mir nur einige Worte der Einführung, e Kkieg rast breiter. Unsere Feinde wollen . - E. Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für !! die angrenzenden Bezirke. sl Aeltestes Blatt im Bezirk. Erscheint seit (846. I Telegr.-Adresse: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22.