Volltext Seite (XML)
Dienstag, 24 Oktober 1«« Mfchofsrverdaer Hage-Km. WVchentttche BeUagen: Der Sächsische Landwirt und Illustriertes Sonutagsblatt Bestellungen werdrn Die siegreiche Schlacht in der Dobrudscha — Nummer der Zeitungsliste 6887. — Schluß der Geschäftspelle abends 8 Uhr. -SH Vertin, 23. Oktober. (Privattel.) Zu den rumänischen Niederlagen schreibt Heinrich Friedjung: Fündig Jahre sind es erst, daß sich das einheitliche rumänische Staatswesen bil dete, und schon ist sein Dasein oder doch wenigstens sein Ge bietsumfang in Frage gestellt worden. Die Niederlagen Ru mäniens find wohlverdient. Der Treubruch ist bestraft. Der Wnmarsch in Siebenbürgen war nur deshalb gelungen, weil die dicken Lügen Brattanus und seines Königs eine Täu schung über den Zeitpunkt der Kriegserklärung hervorzuru fen vermochten. ' r - Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Aeltestes Blatt im Bezirk. Erscheint seit 1846. Telegr.-Adreffe: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. Ocstlicher Krteg-fMaup atz: Heeresfroat de« General», der Kavallerie Erzherzog L»rl: An der ungarisch-rumänischen Grenze dauern die hef tigen Kämpfe unvermindert fort. An mehreren Stellen wur den die rumänischen Truppen geworfen. Heeresgruppe de» Geaeralfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern: Au der oberen Strypa erfolgreiche vorfeldkämpfe. Deul- fche Truppen erstürmten die russischen Stellungen am west- ufer dq» Narajowka und warfen den Feind über den Fluß zurück. Nur ein klein« Geländestück ist noch im Desth des Gegners. An Gefangenen wurden S Offiziere und 745 Mann eingebracht. Italienischer Kriegsschauplatz: Der Tag vertief nchig. Südlich des Tobüno-Se« wurde die anscheinend vom Sturm losgerifsene Hülle eia« italienischen Fesselballons angetrieben und geborgen. Südöstlicher Kriegsschauplatz: Bel den K. und K. Truppen keine Ereignisse. , Der Stellvertreter de» Ehest des Generalstabs: v. Hüfer Feldmarschalleutngnt. Die Beratungen in Boulagne. Genf, 22. Oktober. (W. T. B.) „Petit Parisien" mel det, daß bei der Besprechung in Boulogne die französischen und englischen Minister und Generale eingehend die Maß- nahm« erörtert haben, die im Interesse der Entente an den Fronten im Orient dura, ein Zusammenwirken Rußlands, Frankreichs, Italien» und Englands ergriffen werden sollen. Man habe auch in der griechischen Frage Beschlüsse gefaßt, die nach und nach verwirklicht werden sollen, damit König »Konstantin innewerde, daß die Alliierten in voller Einmütig- ! keit und mit Energie handeln würden. Strumafront stellenweise Sefchützfeuer und Sefechte zwischen Aufklärungsabteilungen. An der ägäischen Küste beschoß der Feind die Höhen bei Orfano und Leftera. Rumänische Front: An der Doaanfront bei Kla dowa und Sillstria Beschießung von beiden Seiten. Ja der Dobrudscha brachen wir endgülllg den widerstand des Fein de» auf feiner Hauptstelluag. Die stark befestigten Punkte LobMmr und Topraifar Pad in nuferem Besitz. Der Feind erlltk bet der Niederlage schwere Verluste und befindet fich in vollem Rückzüge. Uastre Truppen verfolgen ihn; unser rech^ ter Flüget besetzte da» Dorf Tekirgiol und kam bi» etwa 10 Kilometer südvch von Soastanha. Die bisher bekannte Beute beträgt H Kanonen, 20 Maschinengewehre und viel Kriegs material. wir machten noch 200 weitere Gefangene. An Westliche^ Kriegsschauplatz: MBUresgrnpp« Kronprinz Rupprecht: Vst SaGme-Schlacht wird mit Erbitterung fortgesetzt, stärkste Gvffalluug artilleristischer Mittel gab Bericht de» Sfterret«vtsch-«ngartschen Generalstab». Vien, 22. Oktober. (W. T. B.) Amkllch wird verlaut bart: lm. Mofle 2iy pfg. Rrklam« e Zeile. Bet Wied«. — Amtliche Anzeigen >rn: Da» Tausend Mb. 7.—. adend» für den folgenden Tag. Der B«. der wöchentlichen Beilage« b« Abholung monatlich VÖ Pfg.. vierteljährlich I 2N-. Pst., bei Zufleldwa in» Hau» monatlich 67 Pfg.. vierteljährlich ; am Poflschalier abgedolt 1 Mb. 80 Pfo.; durch di« Poft frei bis Zaus vierteljährlich 2 Mb. 22 Pfg-, angenommen in der Deschästiftellt Altmarkt 15, Anzelgenprel»: Die 5gespaltene Grundzeile Mm. 'h°bmg sowie i^ d«n Zettung»b°ten in Stadt und Land, ebenso auch -tt ^^rm Raum M mmer der Zeitungsliste 6587. — die gespaltene Zeile 50 Pfg. — Beilagen: Da» Taufen der Geschäftsstelle abends 8 Uhr. Erfüllungsort Bischofswerda. »o« Mackause«. Vie am 1». 10. begonnene Schlacht in der Dobrudscha Ist zu unseren Gunsten entschieden. Der russisch-rumänische Gegner ist nach schweren Verlusten auf der ganzen Front aus seinen schon lm Frieden ausgebantea Stellungen gemor st«: die starken Stützpunkte Topraifar und Cobadiau find genommen. Die verbündeten Truppen verfolgen. Mazedonische FroUt: Vie Kämpfe lm Lerna-Vogen find noch nicht abgeschlos sen; deutsche Truppen haben dort eingegriffen. Der 1. Genwalqvarllermeister: Ludeadorff. Bulgarischer Heeresbericht. Sofia, 22. Oktober. (W. T. B.) Makedonische Front: Steine Änderung der Lage. Zwischen dem Prespa-See und bet Cerna schwache» Artilleriefeuer. Im Cernabogen ent wickelte sich der von uns unternommene Angriff erfolgreich. Wir schlugen einen Angriff gegen das Dorf Tanawa ab. Im "Moglenciatale und auf beiden Seiten der Bardar schwaches ' Artilleriefeuer. Am Fuße der Belasica-Planiva und an der Die Ermordung des Grafen Stürgkh- Zu der bereits in einem Teil unserer Sonnabendaus- gabe gemeldeten Ermordung de» österreichisch-ungarischen Ministerpräsidenten wird weiter gemeldet: Wien, 21. Oktober. Ministerpräsident Gras Stürgkh wurde heute mittag das Opfer eines Attentats. Während Graf Stürgkh im Hotel Metßl u. Schadn das Mittagessen einnahm, trat der sozialdemokratische Schriftsteller Friedrich Adleran den Tisch heran und gab in rascher Aufeinander folge drei Schüsse auf den Ministerpräsidenten ab. Gras Stürgkh wurde in den Kopf getroffen und war sofort tot. Die Leiche des Grafen Stürgkh wurde in das Ge bäude des Ministerratspräsidiums gebracht und dort aufge bahrt. Der Ministerrat, der für heute nachmittag 4 Uhr ein berufen war, versammelte sich unter dem Eindruck des trau rigen Ereignisses und hielt eine kurze Beratung ab. Kaiser Fran- Josef wurde das Ereignis kur- nach dem Bekannt werden nach Schönbrunn gemeldet. Vien, 22. Oktober. (W. T B.) Da» Leichenbegängnis des Ministerpräsidenten Grafen Stürgkh findet am 24. Ok tober statt. Die Leiche wird in Men eingesegnet und dann zur Beisetzung nach Halbenrain in Steiermark gebracht. Der Täter Friedrich Adler wurde heute nachmittag einem gericht lichen Verhör unterzogen, da» bi» in die späten Abendstun den dauerte. Die Schilderung eine» Augenzeugen. Der österreichisch-ungarische Ministerpräsident Graf Stürgkh nahm, wie-fast täglich, soeben feine Hauptmahlzeit im Speisezimmer des Hotels Meißl und Schadn ein. In seiner Gesellschaft befand sich Graf Aehrenthal, der neben ihm am Tische saß. Drei Schritte entfernt saß an einem anderen Tische Dr. Fritz Adler, Sohn des bekannten so zialdemokratischen Führers Dr. Victor Adler. Plötzlich er-, hob sich dieser, trat dicht an den Grafen Stürgkh heran und feuerte drei Schüsse auf denselben ab. Ein Schuß ging fehl, vle beiden anderen trafen den Angefallenen in den Kops und töteten ihn fast augenblicklich. Der dritte fehlgegangene Schuß verwundete den Grafen Aehrenthal am Bein, doch hatte dieser noch die Geistesgegenwart, den sterbenden Freund aufzufangen. Auf den Lärm, den die Schüsse verur sachten, eilten sofort mehrere im selben Zimmer befindlich« deutsche und österreichische Offiziere herbei und drangen auf den Täter mit ihren Säbeln ein. Jedoch äußerlich vollkom men gefaßt, empfing sie derselbe mit den Worten: „Meine Herren, ich weiß, was ich getan habe und werde es vor Ge richt verantworten. Mein Name ist Fritz Adler, ich bin Schriftsteller und wohne Sonnenhofgasse Nr. 5". Hierauf ließ er sich festnehmen. In einem anderen Speisezimmer des Hotels hatte sich eine Gesellschaft bekannter Künstler versam melt, darunter Hofburgschauspieler Tressler, Komponist Strauß und Schriftsteller Iacobsohn. Sie telephonierten so fort an die Rettungsgesellschaften, doch konnte der nach we nigen Minuten eintreffende Arzt nur den eingetretenen Tod des Grafen Stürgkh feststellen. Dann erschien der Minister des Innern am Tatorte, sowie der Polizeipräsident und an der« Persönlichkeiten der österreichischen Regierung, und matt führte den Täter fort. Er war Mitglied des radikalen Flügels der österreichischen sozialdemokratischen internatio nalen Partei und Parteisekretär derselben. Außerdem re digierte er da» Parteiblatt „Der Kampf". Das Motiv der Tat soll mit der Nichteinberufung des österreichischen Parla mentes in Zusammenhang stehen. Dien, 22. Oktober. (W. T. B.) Wie das Fremdenblatt meldet, verweigerte der Mörder des Ministerpräsidenten Grafen Stürgkh, Adler, auf viele Fragen die Antworten. Er erklärte wiederholt, er sei sich der Tragweite seiner Hand lung vollkommen bewußt gewesen, habe den Entschluß zur Tat nach voller und reiflicher Überlegung gefaßt und sie ohne Anstiftung oder Mitschuldige, ohne irgendwelche Hilfe voll bracht. Das volle Geständnis wolle er erst dem Gerichte be kanntgeben. Einzelne Angaben des Täters klangen st ver- Amtsblatt -er Königlich Amtshauptmannschaft, der Königlichen ! Schulinspektior md des Königlichen Hauptzollamtes zu VfMtziP- som. des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda und der Gemeindeämter des Bezirks. L , Gräben zwischen Biaches Lä Mäsommtst; wir «ahmen den Franzosen hier drei Hffljsthe; 122 Mann «ab 8 Maschinengewehre ab. I« den MrSstücken aördvch von LhaMn« wird seit Mestern abend erneut gekämpft. Heeresgruppe Sroopriaz: Au der Maas hält das lebhafte ArtilkeriHeuer an. Veftilcher «rteg»rck»a«Pst»tz: -raut des Geaeralfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern: Var di» Mist der Heeresgruppe de» Generalobersten «non Doyrsch uud westllch von Luck steigerst sich in einzelnen HgMhnststa-die beiderseikae Feuertäliakeit. VorfeMämpfe westlich der oberen Strypa vertiefen für «w güastlB LastrFiihnmg -«Generals der Infanterie von Gerat Haben d«ksche Pruppen nach -en räumlich engbegrenzten, .arstchstschM Vorstöße» -ar letzten Tage in einheitlichem An- -grtff Wischen Swlsstlntkl und Skomorochy Nowe den Feind «rneut geworfen; nur eia klein« Geläadestück auf dem west- «fer der Narajowkr ist noch lm Besitz d« Gegners; seine zwecklosen Gegenstöße fchetstrsta, er hatte schwere, blutige Aerlafst. Vir machst» » Offiziere und 248 Mann zu Ge- haugeaen. Front -es General» der Kavallerie ! Erzherzog Earl: Trotz zäher Verteidigung der Zugänge ihr« Laad« sind ruwSMsche Truppen an mehreren Stellen geworfen worden; den bereist erstrikstnen Geläadebefitz konnten ans Gegenstöße nicht entreißen. Balka» - Kriegsschauplatz: Wff GeWM «G Hinstrgel-ade leitest , dst Wst der «acre bst Emucceletst und qrt in ost wiederholtem Ansturm Meascheaeiusatz ent- f es dem Gegner in RiOuag ,» gewinn««; bei GUeuderovrk Sei Sailly blieben -hae Ersttg für dst