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M. 174. ""l 4V 7^- - »r «äWW» IkM-k - »M' "IW'»""". WWW - - . r >> ,..7 -.-> '-- > -> >. > . >>> > s>> > !'>>> tl >>-I> Allgemeine OrtskrankenkaAe Bischofswerda, Sa. Zufolge des auf einem Beschluß vom 17. Juli ISIS beruhenden Antrages des Vor standes der Allgemeinen Ortskranfenkasse Bischofswerda hat der Beschlußausschub des Ber» sicherungsamtes der Stadt Bischofswerda in feiner Sitzung vom 26. Juli 1916 folgende Verfügung erlassen: Auf Grund von 8 1 Absatz 2 des Gesetzes vom 4. August 1914, betreffend Sicherung der Leistungsfähigkeit der Krankenkassen, wird der Allgemeinen Orts krankenkasse Bischosswerda Genehmigung zur Gewährung sämtlicher durch die Kassensatzung vom 29. September 1913 eingeführten Mehrleistungen (8 14 Absatz 3 der Satzung) ab 1. August 1916 in den einschlagenden SatzungSbestim- mungm vorgesehene Weise unter Beibhaltung eines Beitragssatzes von 4des Grundlohnes erteilt, nachdem der Ausschuß die Leistungsfähigkeit der Kasse als gesichert angenommen hat. Die Genehmigung erstreckt sich zunächst nur auf die Zeit bis zum 31. März 1917. Bom Ausfälle des alsdann vorliegenden Rechnungsabschlusses auf da- Jahr 191« wird es abhängen, ob und in welchem Umfang« die Mehrleistungen in Geltung bleiben können. Die Verfügung vom 22 Dezember 1915 wird, soweit der Zeitpunkt, bis zu dem die Familienhilse zu leisten genehmigt war, infrage steht, aufgehoben. Nach dieser Verfügung werden für am'1. August 1916 und später rintretendr Unter- stützüugSfälle als Mehrleistungen — sofern die nach 8 34 Absatz II unserer Kostensatz»»«- vorgesehene Wartezeit von 6 Wochen nach d«m Beitritt mit der Maßgabe, daß vor Ablauf dieser Frist eiitgetretene Erkrankung-- Entbindung-- pp.-FLlle einen Unterstützungsanspruch nicht begründe«, mit Ausnahme für die Mitglieder, di« binnen der letzten zwölf Monate bereit- für mindesten» sechs Monate Anspruch auf Mehrleistungen einer Krankenkasse oder einer knappschaftlichen Krankenkaffe gehabt haben — gewährt: Krankengeld nach.60"/«, de» Grundlohnes für jeden Arbeitstag und den auf einen solchen fallenden Feiertag, sowie von dem 4. Krankheitstagr, bei Krankheiten, die länger al» eine Woche dauern, zum Tode führen oder durch Betriebsuufall verursacht sind. Bezahlung der Hebammendienste, Schwangerenunterstützung, Stillgeld. Bischofswerda, Sa , am 28 Juli 1916. Allgemeine Ortskrankenkasse Bischofswerda, Ga. Haubold, Vorsitzender. wesen sei, die maßgebendsten Persönlichkeiten in London zu sprechen, ist überzeugt, daß, wenn der jetzige Feldzug in der Picardie innerhalb von vier bis sechs Wochen keine größeren Ergebnisse bringen sollte als bisher, England der Stimme der Vernunft Gehör geben und alle Folgerungen daraus ziehen werde. Wir warnten davor, an diese Meldung be sondere Hoffnungen zu knüpfen. Auch die „Kreuz-Zeitung" urteilt in ähnlichem Sinne. Das Blatt schreibt: England hat in diesem Kriege Anstrengungen gemacht, wie niemals zuvor in seiner Geschichte, selbst nicht in den Kriegen gegen Napoleon I., seiner diplomatischen Arbeit ist es gelungen, eine nie für möglich gehaltene Koalition gegen Deutschland zusammenzubringen, und da sollte es das ganze Unternehmen preisgeben, so lange es nicht völlig besiegt ist, so lange es noch über Mittel zur Fortführung des Kampfes verfügt? In einem Artikel über die Kriegslage spricht sogar der militärische Mitarbeiter des Berliner Tageblattes, Major Moraht, die Ansicht aus, daß wir soweit noch nicht seien: „Für England müssen noch ganz andere Rückschläge ent stehen, ehe es sich belehren läßt, und unter dem „Sieg über England" verstehe ich nach wie vor eine Katastrophe feines Kontinentalheeres, ähnlich derjenigen, welche Hindenburg den Russen in Ostpreußen bereitete." Major Moraht glaubt -allerdings, daß die jetzigen Kämpfe für England die Bedeu tung eines „Ermattungskrieges" haben. Das englische Wehr- jgesetz reiche nur gerade dazu aus, so viel Rekruten zu liefern, wie England sie für seine bisherige schleppende Kriegführung nötig hatte. Die indische Rekrutierung komme nur noch für Mesopotamien, Aegypten und Saloniki in beschränktem Um fange in Betracht, Kanada könne nur noch Unerhebliches leisten, Australien noch weniger. Auch das scheint uns reich lich optimistisch gesehen zu sein. Zunächst sind die englischen Bestände in Frankreich und in der Heimat bisher sehr ge schont worden und daher noch verhältnismäßig unberührt. Dafür, daß die genannten überseeischen Gebiete bereits so völlig erschöpft seien, sprechen keinerlei Anzeichen. Von Ka nada beispielsweise sind noch weitere beträchtliche Kontin gente in Aussicht gestellt. Man muß auch damit rechnen, daß Südafrika noch Truppen sendet, wenn der ostafrikani sche Feldzug es nicht allzu lange in Anspruch nehmen sollte. Es ist nicht ganz unbegründet, wenn die englischen Staats männer von den reichen Hilfsquellen ihres Weltreiches spre chen. Das gilt für das Menschenmaterial vielleicht in erster Linie. Aber ebenso wenig glauben wir an eine finanzielle Ermattung. Der sind ja bisher nicht einmal Rußland und Italien verfallen. Und wenn England in dieser Hinsicht auf der einen Seite vielleicht auch empfindlicher ist, so ist anderer seits doch auch sein finanzieller Einsatz so groß, daß es ihn nicht fahren lasten wird, so lange es noch irgendwie die Kraft hat, das Spiel fortzusetzen. All den Mitteilungen und Ge rüchten über ein Mattwerden Englands Möchten wir so lange keinen Glauben schenken, als sie nicht durch objektive Anzei chen bestätigt werden. Und daran fehlt es einstweilen. Im Gegenteil, immer wieder zeigt sich, daß England seine An sprüche noch in keinem Punkte herabgestimmt hat. So ver öffentlicht, wie wir in unserer gestrigen Nummer berichteten, die Zeitschrift Spektator, der man Beziehungen zu den maß gebenden Stellen nachsagt, eben jetzt einen Artikel über die Friedensbedingungen des Vierverbandes, in dem all das ge fordert wird, was eben nur nach einer zweifelsfreien Nieder lage der Mittelmächte denkbar ist: Wiederherstellung und Entschädigung Belgiens und Serbiens; Entschädigung Frankreichs und Auslieferung Elsaß-Lothringens; Vergrö ßerung Rußlands um Teile der Provinz Posen; Abtrennung der Provinz Schleswig-Holstein vom Deutschen Reiche; Aus lieferung der deutschen Kriegsflotte und Helgolands an Eng land; Übergang der deutschen Kolonien an ihre jetzigen In haber. Außerdem eine große Kriegsentschädigung. Von Vernunft auch im Sinne des „Lokal-Anzeigers" scheint uns das noch weit entfernt zu sein. * England und nusere Handelstauchschlffe New Dort, 27. Juli. (Funkspruch vom Vertreter des W. T. B.) Der internationale Nachrichtendienst meldet aus Washington: England habe wissen lasten, daß es die ame rikanische Regierung für etwaige Verluste verantwortlich machen wolle, die seinem Handel durch das Unterseehandels- schiff „Deutschland" verursacht werden sollten. An amtlichen Stellen wird bestätigt, daß die amerikanische Regierung die Verantwortung dafür übernimmt. Regierungskreise sehen in der Haltung Englands den Versuch, in der Frage der „Deutschland" eine ernste Prob« zu machen und es wurde festgestellt, daß England weiterhin dabei beharrt, 1. daß die „Deutschland" ihrem Wesen nach ein Kriegs schiff sei und Geschütze gegen den britischen Handel zu ver wenden im Stande sei, 2. daß Amerika bestimmen soll, daß der „Deutschland" nicht ertaubt werde, die drei Meilen-Trenze unter Wasser zu passieren. In diesen Hauptfragen ist bekanntlich die Ansicht der Vereinigten Staaten der der Alliierten entgegengesetzt. Man nimmt an, daß vor der Ausfahrt der „Deutschland" den Alliierten mitgeteilt werden wird, daß Amerika sich nicht für berechtigt halte, sich darin einzumischen, wie die „Deutsch land" die Dreimeilen-Grenze passiert. Das Staatsdeparte ment erwartet, daß sich die Frage erheben werde, ob es zu lässig ist, daß Kriegsschiffe der Alliierten sich versammeln, um die „Deutschland" abzufangen. Das Marinedepartement hat die Äußerungen bestätigt, die Umstände könnten eine Ver mehrung der Seestreitkräste zur Bewachung der Dreimeilen grenze verlangen, um der „Deutschland" fair play zu geben. Washington, 27. Juli. (Reuter.) Wie aus Baltimore berichtet wird, begaben sich der Keuzer „Nordcarolina" und zwei Zerstörer außerhalb der Virginia-Borgebirge, um dort dafür zu sorgen, daß bei der Ausfahrt des U-Bootes „Deutschland" die amerikanische Neutralität nicht verletzt werde. Das Seegefecht an der schottische» Küste. Amsterdam. 27. Juli. (W. T. B.) Dem „Handelsblatt" wird aus Pmuiden über das Seegefecht an der schottischen Küste gemeldet: Das Gefecht spielte sich zwischen mehreren U-Booten — es steht noch nicht fest, wie viel — und den Pa trouillenschiffen „Nelly Nutton", „Onward" und „Eva" ab. Das erste, Schiff wurde in den Grund gebohrt, wobei drei Mann der Besatzung getötet wurden. Die übrigen elf Mann wurden von dem Heringslogger „Doggerbank" aus Scheve- ningen ausgenommen und in einem schottischen Hafen ge landet. Bon den beiden anderen Schiffen mit je 14 Mann Besatzung hat man seitdem nichts mehr gehört und man ver mutet, daß sie mit Mann und Maus gesunken sind. Don den elf Gerotteten sind später drei ihren Wunden erlegen. Untergang eines englischen Kreuzers. ^Amsterdam, 27. Juli. Einem Londoner Prioattele- gramm zufolge erhält sich dort andauernd das Gerücht von dem Untergang eines großen englischen Hilfskreuzers in der Nähe der Orkney-Inseln. Der Kreuzer soll auf eine Mine ge laufen sein. Es dürste sich um den Dreadnought handeln, der nach einer „T. . . ."-Meldung von einem deutschen U-Boot zwei Torpedotreffer erhallen hat. Amerika uud die „schwarzen Listen. kqreuhageu, 27. Juli. Einer Meldung der „National- tidende" aus London zufolge erklärte Wilson bezüglich der englischen schwarzen Listen, daß Aussicht für ihre teilweise Zurückziehung bestehe. Die Frage habe einen außerordent lich schwierigen Charakter, und seine Nerven seien stark an gegriffen. „Nationaltidende" meldet dazü aus London: Nach allen Anzeichen und Urteilen bestehe vorläufig keine Aus sicht zur Beseitigung der Hindernisse, die sich der Lösung der Zwischenfrage entgegengestellt hätten. Es habe große Auf merksamkeit erregt, daß Asquith sich gestern abend mach einer langen Unterredung mit Balfour, Bonar Law, Lloyd George und Chamberlain zum König begeben habe, mit dem er eben falls eine lange Besprechung gehabt habe. New Jork, 27. Juli. (Funkspruch vom Vertreter des W. T. B.) Mit bezug auf die Ankündigung Englands, daß Geschäftshäuser, die ihren Sitz in Amerika haben, auf die schwarze Liste gesetzt werden sollen, besagt eine Washingto ner Meldung, es seien Anzeichen dafür vorhanden, daß neue diplomatische Vorstellungen die Folge sein würden, wenn amerikanische Firmen oder Bürger benachteiligt werden soll ten. In amtlichen Kreisen wird es als ein klarer Grundsatz des Völkerrechts angesehen, daß Geschäftssinnen, die Staats angehörigkeit des Landes einnehmen, in dem sie ihren Wohn sitz haben. Amsterdam, 27. Juli. (W. T. B.) Der „Times" wird aus Washington berichtet, daß das Kabinett über die Frage der schwarzen Liste beriet. Unmittelbar darauf hatte der bri tische Botschafter eine lange Unterredung mit dem Unter staatssekretär des Staatsdepartement» Polk. Er versprach, daß im britischen Parlament zur Aufklärung des Mißver ständnisses, das bezüglich der schwarzen Liste herrsche, eine Erklärung abgegeben werden würde. Das Handelsverbot beziehe sich nur auf Firmen, die den größten Teil ihres Ge winnes dem Handel mit dem Feinde verdankten und ihren Kredit zu seiner Verfügung stellen. England beschlagnahmt schwedische» Blei Leder. Kopenhagen. 27. Juli. (W. T. B.) „Berltngske Tiden- de" meldet aus Stockholm: Der schwedische Amerikadampfer „Stockholm", der seit mehreren Wochen in Liverpool zurück- gehalten wurde, ist gestern in Goeteborg eingetroffen. Tr mußte bei seinem Aufenthalte in England 9VV Donnen Blei, die für die schwedische Regierung bestimmt waren, und 386 Tonnen Leder, die für die schwedische Heeresverwaltung be stimmt waren, zurücklasten. El« Bund der Remtrale». Senf, 27. Juli. (W. T. B.) Zu dem Gedanken eine» Bundes Mer Neutralen fordert „Journal de Geneve", man solle nach -em Borbilde der skandinavischen Staaten möglichst bald Sonderverhaydlungen anbahnen. Es sei Eile geboten. Das Blatt sagt, die Neutralität der neutralen Staaten war bisher nur allzu passiv. Der Zeitpunkt ist für sie gekommen, ihre zukünftige Freiheit sicherzustellen. Niemals werden di« Schweizer, welches auch immer die Vorteile sein mögen, die ihnen ein kommerzieller Zusammenschluß mit Großmächten bieten könnte, ihre Zustimmung dazu geben, daß ihre ge meinsame Existenz kommerziellen Berechnungen unterworfen werde. ' Ben», 27. Juli. (W. T. B.) Das „Bern. Intelligenz blatt" schreibt in einem Leitartikel über die Pflicht de» schweizerischen Bundesrates zur aktiven Friedensvorarbeit: Die Verhältnisse der Eidgenossenschaft seien wirtschaftlich und politisch derart schwierig geworden, daß es angestrengteste Bemühung der Staatsleitung sein müsse, das Äußerste zu versuchen, um der immer größer werdenden Gefahr einer Verwicklung des Landes in die allgemeine Katastrophe vor zubeugen. Dazu müsse man mithelsen an der Beseitigung des Weltkrieges und des Welthastes. Frankreichs unerhörte Blutopfer. Köln, 28. Juli. (Privattel.) Die „Köln. Atz" meldet, daß mau in Frankreich entsetzt sei über die neuen unerhörte» Blutopfer, welche die jetzige Offensive von Frankreich for dere im vergleich zu der Geringfügigkeit der erruageüa» G»- folge. Die französische presst trete dieser SlluumMl ent gegen, indem sie auf die neueu zur Front abgehenden eng lischen Truppen masten Hinweise. Vern, 27. Juli. (W. T. B.) In der Debatte der fran zösischen Kammer über die Armeekontrolle sprach sich Re- naudel über die Stimmung in der Kammer nach der Ge heimsitzung aus, aus der das Verlangen nach einer Armee kontrolle geboren worden sei. Die Kammer habe der Regie rung dqmit helfen wollen, Irrtümer und Enttäuschungen der Vergangenheit wieder gut zu machen und neuen vorzu beugen. Woher komme also die Mißstimmung? Sie rührt laut „Humanit«" daher, Herr Präsident, so sagte Renaudel, daß Sie zwar die gerechte Kontrolle annahmen, aber nicht diejenigen Worte sprachen, die hätten gesprochen werden müssen, um dieser direkten Kontrolle den Wert und den Sinn zu geben, den sie haben muß. Deutschlands Mannschaftsersatz Berlin, 28. Juli. (Privattel.) Gegenüber den Behaup tungen unserer Feinde, daß Deutschlands Menschenzahl und Mannschaftsersatz nicht ausreichend sein werde, um dauernd die Lücken auszufüllen, die der unausgesetzte Kampf an drei oder vier Fronten mit sich bringt, kann die „Bost. Ztg." auf Grund amtlicher Angaben mitteile»», daß unser Mannschastserfatz keinerlei Schwierigkeiten bereitet. Die deutsche Heeresleitung habe noch nicht auf die Jahrgänge 1898 und 1899 zurückzugreifen brauchen. Die Ersatzbataillone und die Rekrukendepots würden dauernd auf dem vollen Stand erhalten. Außerdem seien im Interest« der Aufrecht erhaltung des Wirtschaftslebens hunderttausende vom Heeresdienst zurückgestellt, die im Noffalle herangezogen werden könnten. Die Stärke der deutsche» Funkspräche. Lugano, 28. Juli. (Privattel.) Italienische Blätter «mel den voller Entrüstung, daß es seit einiger Zeit unmöglich ge worden fei, die Heeresberichte General Ladorna» auf radio telegraphischem Wege zu versenden, da die deutschen Frmken- sprüche alle anderen übertöne«». Me deutsche Station sei so mächtig geworden, daß sie, wenn auch nicht gerade die Station de» Eiffelturm«, so doch die Station Lol Lano völlig ««»schalte. So komme es, daß statt ita lienische und andere Lateutrnochrlchken, die vmlchte de» deutschen Generalstabe» die Weltmeere und die fremden Weltteile überschwemmten. Die Furcht vor der Revolution in Rußland. Kopenhagen, 25 Juli. Die Nachrichten der letzten hier eingetroffenen Moskauer Zeitungen lasten vermuten, daß die inzwischen mit ausgesprochen« Schwenkung noch der äußer sten Rechten vorgenommenen Verschiebungen und Neuernen nungen im Mtnffterrate auf die Denkschrift über dte innere Politik zurückzuführen sind, die die Vertreter der Parteien