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-b'2 L «»- ß Z ' 8 -D>^- § xrÄ «säv O § 8 'S Z '-^ -7 Prinz Ernst znr Lippe, ein Neffe des regierenden Für sten, starb als Leutnant der Feldartillerie am 28. August den Heldentod fürs Vaterland. Es ist Has der dritte Beruft, den da« regierende Haus jetzt zu beklagen hat. Der Kaiser auf dem Schlachtfeld. Am Sedantage trafen sich der Kaiser und der Kron prinz bei Sorbey südöstlich von Longuyon. Der Kaiser fuhr dann im Kraftwagen weiter zum König»-Grenadier- Regiment Nr. 7, besten Kommandeur Prinz Oskar ist. Der Kaiser hielt eine Ansprache an das Regiment, das mit einem - begeisterten Hurra antwortete und die Nationalhymne an stimmte, während die Sonne golden unterging und von Ver dun die Kanonen dröhnten. Sieg der Österreicher. Gleich uns sind aber auch die Österreicher siegreich ge wesen. Das hartnäckige Ringen in Russisch-Polen hat nach einer vollen Woche zu einem Siege der Österreicher geführt. Doch kann uns dieser Sieg nicht resüos erfreuen, denn die letzten Worte der amtlichen Kriegsnachricht lauten immer hin etwas bedenklich. Offenbar ist Lemberg ernstlich bedroht. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes, v. Hoefer, berichtet darüber: W i e n, 2. September. (W. T. B.) Die einwöchtge er bitterte Schlacht im Raume Zamose—Tyszvwvce führte gestern zum vollständigen Siege der Armee Auffenberg. Scharen von Gefangenen und b isher 160 Geschütze wurden erbeutet. Die Russen befinden sich im Rückzüge über den Bug. Auch bei der Armee Dankl, die nun Lublin angreift, sind ununterbrochen Erfolge zu verzeichnen. In Ostgalizien ist Lemberg noch in pnserem Besitz, gleichwohl ist dort die Lage gegenüber dem starken und überlegenen russischen Vor stoß sehr schwierig. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. v. Hoefer, Generalmajor. Sehr erschwert wird das Vorgehen der Österreicher durch einen organisierten Spionagedienst. Es wird darüber aus dem Kriegsprestequartier gemeldet: Die außerordentliche Tapferkeit der österreichisch-ungarischen Truppen, die sich in dem gemeldeten Siege offenbart, läßt alle Besorgnis für die Truppen nördlich Lemberg schwinden. Die österreichische Heeresleitung muß indessen viel unter der Spionage einhei mischer Rustenfreunde leiden, die den Feind am Tage durch verschiedene Arten Rauchsäulen und nachts durch Lichter ver ständigen. Auch Spiegelstgnale gelangen in lebhafter Weise zur Anwendung. Eine Prozession wurde abgefaßt, der ein Heiligenbild vorangetragen wurde, das auf einen Spiegel gemalt war. Wenn es gelingt, die Rusten auf gefährliches Terrain zu drängen, werden sie stets von Spionen aus der Falle gerettet. Die kriegssieuer der Stadt Brüssel. „Daily Expreß" meldet, daß die vier reichsten Belgier, die Herren Solvay, Baron Lambert-Rotschild, Waroque und Baron Empain die Brüssel auferlegte deutsche Kriegssteuer von 200 Millionen Franks bezahlen werden. . 2a Berlin werden 11 russische, 2 französische und 3 bel gische Kanonen, 3 russische Maschinengewehre und 1 russische Fahne im Triumphzug eingebracht. Zur Gründung eines freiwilligen deutschen Marlaeflie- gerkorps haben sich bisher 3000 Kriegsfreiwillige gemeldet. Der Sih der französischen Regierung wird aus Paris nach Bordeaux verlegt. Ein Zeppelin-Luftschiff richtet in Antwerpen durch Bombenwerfen großen Schaden an. Die Japaner haben begonnen, Truppen in Tsingtau zu landen. . Z. September. Vie fünf französischen Festungen. Amtlich wird aus dem Großen Hauptquartier gemeldet: Bei der Wegnahme des hoch im Festen gelegenen Sperr orts Gioet haben sich ebenso wie im Kamps auf Namur die von Österreich gesandten schweren Motorbatterien durch Be weglichkeit. Treffsicherheit und Wirkung vortrefflich bewährt. Sie haben uns ausgezeichnete Dienste geleistet. Die Sperr befestigungen Htrson, Les Ayvelles, Conds, La Fsre und Laon sind ohne Kampf gewonnen. Damit befinden sich amtliche Sperrbefestigungen im nördlichen Frankreich außer >er Festung Maubeuge in unseren Händen. Gegen Reims st der Angriff eingeleitet. * Fünf Festungen in unserer Hand, und alle französischen Sperrbesestigungen — bi« aus Maubeuge — an der Grenze gegen Belgien in unserem Besitz. Conds und Hirson sind Grenzforts von geringerer Bedeutung, die nach dem Rückzug der französischen Armee überhaupt nicht mehr zu hatten wa ren. Sie liegen unmittelbar an der belgischen Grenze. Aber La Fere und Laon zwischen St. Quentin und Reim» find stärkere Plätze mit einem Kranz vorgeschobener Fort», und sind erst nach 1871 angelegt. Ae bilden, mit den ostwärts gelegenen Festungen Verdun, Toul und Lpinal gegenüber der lothringischen Grenze, die zweite Verteidigungslinie, und diese ist jetzt im Norden ohne große Kampfe durch die Ueber- gabe von La Fere und Laon sozusagen weggeräumt, nach dem unsere siegreichen Armeen in der Schlacht zwischen Reims und Verdun dort am 1. September in der Richtung auf Paris durchgebrochen sind. Deutsche Kavallerie vor pari». Gleichzeitig meldet das Große Hauptquartier: Die Kavallerie der Armee de» Generalobersten von Kluck streift bis Paris. Das Wescheer hat die Aisneltnie überschritten und setzt den Vormarsch gegen die Marne fort. Einzelne Vorhuten haben sie bereits erreicht. Der Feind be findet sich vor den Armeen des Generalobersten von Kluck, von Bülow, von Hausen und des Herzogs von Württem berg im Rückzüge auf und hinter die Marne. Lor der Ar mee des deutschen Kronprinzen leistete er im Anschluß an Verdun Widerstand, wurde aber nach Süden zurückgewor fen. Die Armeen des Kronprinzen von Bayern und des Ge neralobersten von Heeringen haben immer noch starken Feind in befestigten Stellungen im französischen Lochringen gegenüber. Im Oberestaß streifen deutsche und französische Abteilungen unter gegenseitigen Kämpfen. Zum Sieg bei Tannenberg. > Amttich wird gemeldet: Im Osten ernten die Truppen des Generalobersten von Hindenburg weitere Früchte i.-res Sieges. Die Zahl der Gefangenen wächst täglich, sie ist bereits auf SO 000 Mann gestiegen. Wieviel Geschütze und sonstige Siegeszeichen noch in den preußischen Wäldern und Sümpfen stecken, läßt sich nicht übersehen. Anscheinend sind nicht zwei, sondern drei russische kommandierende Generale gefangen. Der russische Armeeführer ist nach russischen Nachrichten gefallen. Die französische Regierung la Bordeaux. Die „Agence Havas" meldet: Der Präsident der Repub lik und die Regierung haben Paris heute nacht verlosten und sich nach Bordeaux begeben. Die Aeppeliuluftschstfe über Antwerpen. In Antwerpen herrscht beständige Furcht vor den Zep pelinen. Ueberall sind, wie Berliner Blättern gemeldet wird, Sicherung»- und Berteidigungsmaßnahmen gegen Angriffe durch Luftfahrzeuge getroffen. Der gestrige Angriff de» Zep-