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Hummer 278. Dienstaa. 1. Dezember 1914. c^.^. r lothringische« cehrung, mit der lten. Ein Kreuz ! Feldmütze, ein urnenschmuck be« em Grauen des Ortschaft Bioul, :n Keldartillerie- en Kolonne war, I mit flüchtigen rtillerie den Ort m»ng unter den »schäften, schickte gegen das Dorf, «griff auf Bioul nem Adjutanten lebnis von über« hoben die Arme eren Kampf die ne und einer in I00 Gefangene, « und mehr als n Blättern zum et worden fein ttUlertekafer««. chen Armee zur ngwy und Mau« Sienste geleistet. denn, ich schlief st du doch dein « ist ,von'!" — meiner ist ",auf cen Vorgänger rammen hatte; Sarüber können Herrn!" itt. Wo es je- Jm Frühjahr efressen. Man ladt n gehn: wetz entstehn, genberg. ilS. larin. < Original.) ms: Spaten, «uh. u»Sgegeben Mit de« wöchentlichen Beilage«: Dienstags: Belletristische Beilagt; Donnerstags Der Sächsische Landwirt; Sonntags: Illustriertes Sonntagsblatt. Amtsblatt der Königlichen Amtshauptmannschast, der Königlichen Schulinspektion und des Königlichen Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des ' Stadtrates zu Bischofswerda, und der Gemeindeämter des Bezirks. Mschosswerdaer Hageötati Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Aeltsstes Blatt im Bezirk. Erscheint seit (846. T«ls-r.-Adresse: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. «rlchelut jedem Werktag abends für den folgende« Tag. Der Be zugspreis Ist einschließlich der S wöchentlichen Beilagen del Abholung k der Expeditton vierteljährlich 1 Mk. SO Pfg., bet Zustellung tu« Hau» 1 Mk. 70 Pfg.; durch die Poft stet ms Hau» viertel jährlich! Mk. S2 Pfg., am Poftschatter abgehott 1 Mk. SO Pfg. Einzelne Nummern koste» 10 Pfg. 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Lokalanz": Hier für mag mehr als ein Grund vorgelegen haben, zum min desten aber der, daß die Operationen im Osten nicht minder bedeutend als die im Westen seien. Wenn der Kaiser ge rade in diesen Tagen den Entschluß gefaßt hat, sich auf den öMchen Kriegsschauplatz zu begeben, so geht man vielleicht in der Annahme nicht fehl, daß die militärischen Operationen im Osten gegenwärtig als die wichtigeren betrachtet werden. Don den Kriegsschauplätzen. Groß« Hauptquartier, 29. November, vorm. (Amtlich.) Vom Westheere ist über den gestrigen lag nur zu melden, daß Angriffsverfuche des Gegners in der Gegend südöstlich Vpera und westlich Len» scheiterten. 2m Osten ist die Lage recht» der Weichsel unverändert. Vorstöße der Russen in der Gegend von Lodz wurden abge- wiesea. Darauf eiugeleitete Gegenangriffe waren erfolg reich. Au» Südpolen ist nicht» wesentliches zu erwähnen. Oberste Heeresleitung. 1500 Russen t« de» Karpathen gesangen. Wien, 29. November. Amtlich wird verlautbart: Der gestrige Tag verlief an unserer ganzen Front in Russisch- Voten und Wefigalizien sehr ruhig. 2n den Karpathen wurden die ans Homonaa vorgedrungenen Kräfte geschlagen und zurückgedrängl. Unsere Truppen machten 1500 Gefan gene. Der Stellvertreter des Chefs de» Generalstabese v. Hoefer, Generalmajor. Die Kämpfe in Serbien. Wien, 29. November. (W. T. B.) Bom südlichen Kriegsschauplatz wird amtlich gemeldet den 29. November: Der Gegner leistet in der jetzigen Gefechtsfront verzweifelten Widerstand und versucht, durch heftige Gegenangriffe, die bis zum Bajonettkampfe gedeihen, unsere Vorrückung aufzu halten. Die am öMchen Kolubarufer stehenden eigenen Truppen haben stellenweise wieder Raum gewonnen. Die über Baljewo und südlich vorrückenden Kolonnen haben im allgemeinen die Höhen des Ljigflusses und der Linie Suvo- bor-Straßendreieck östlich Uzice erreicht. Gestern wurden ins gesamt zwei Regimentskommandeure, 19 Offiziere und 1245 Mann gefangen genommen. Die türkische Offensive i« Kaukasus koufiaatluopel, 28. November. Das Hauptquartier teilt mit: Unsere Truppen im Tschoroktale warfen den Ausfall versuch der Ruffen in der Gegend der Flußmündung zurück. Die Geschütze der Landbefestigungen von Batum nahmen an diesem Kampfe teil, aber ohne jeden Erfolg. Unsere Truppen drangen in die Gegend von Atschara, zehn Kilometer südöst lich von Latum, vor. Die Ruffen behaupten in ihren amt lichen Mitteilungen, daß unsere Truppen im Kaukasus be siegt und auf Erzerum zurückgegangen seien. Diese Nachrich ten find vollständig falsch. Unsere Truppen sind bereit zur Offensive gegen den Feind, der keinerlei Bewegung außer halb seiner befestigten Stellungen gemacht hat und im Ge genteil nach den Kämpfen im freien Felde eine weite Strecke vor unseren siegreichen Truppen zurückgewichen ist. Dssr Kaiser im Osten Kaiserlicher Geburtstags-Glückwunsch an de« Reichskanzler. Berlin, 29. November. (W. T. B.) Der Reichskanzler Dr. v. Bethmann Hollweg ist Sonnabend morgen hier ein getroffen. Verlia, 29. November. (Amtlich.) Seine Majestät der Kaiser und König haben an den Reichskanzler zu dessen heu tigem Geburtstag folgendes Telegramm gerichtet: Ich kom me an der Spitze des Deutschen Reiches heute zu Euer Exzel lenz mit Glückwünschen besonderer Art. Um das Staats schiff durch die Stürme der Zeit glücklich in den Hafen zu steuern, dazu gehört Glück und dazu bedient sich die Vor sehung der Männer, welche fest und unerschütterlich, das Wohl des Vaterlandes vor Augen, zu kämpfen wissen, bis das große Ziel erreicht ist. Unter diesen nehmen Ew. Exzel lenz den ersten Platz ein. Das weiß das deutsche Volk, da' weiß ich. Gott segne Ihre Arbeit. Wilhelm l. u. Der Reichskanzler hat mit nachstehendem Telegramm geantwortet: Eurer Majestät bitte ich für die große Ge burtstagsfreude, die mir durch Ew. Majestät huldvolles Telegramm bereitet wurde, aus tiefstem Herzen ehrfurchts vollen Dank sagen zu dürfen. Meine Eindrücke in Berlin zeigen mir aufs neue, daß das Deutsche Volk sich mit seinem Kaiser eins weiß im Vertrauen auf unsere Kraft, in der Zu versicht auf den endlichen Sieg unserer gerechten Sache und in dem festen Entschluß durchzuhalten, bis dieser Sieg er kämpft ist. Gott wolle meine Bitte erhören, daß ich meinem Kaiserlichen Herrn und meiner Nation zu diesem Siege an meinem Teile kräftig mithelfen darf. Euer Majestät gehor samer von Bethmann Hollweg. Freiherr v. d. Goltz ins türkische Hauptquartier berufen. Verlin, 29. November. Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, ist der Generalfeldmarschall Freiherr von der Goltz von seiner Stellung als Generalgouoerneur von Belgien enthoben und für die Dauer des mobilen Verhältnis ses der Person des Sultans und dessen Hauptquartier zuge teilt worden. Zu seinem Nachfolger als Generalgouverneur von Belgien wurde der General der Kavallerie Freiherr o. Bissingen, stellvertretender kommandierender General des VII. Armeekorps, ernannt. Die bevorstehende Ankunft des Freiherrn v. d. Goltz in Konstantinopel gibt einem dortigen Blatte Veranlassung zu versichern, daß v. d. Goltz-Pascha in der Türkei die alte Liebe und Hochachtung wieder finden werde, die diesen aus gezeichneten Menschen und Soldaten gebühre. Die „Dossische Zeitung" schreibt: Durch die Berufung des Freiherrn von der Goltz zum militärischen Vertrauens mann des Kaisers in das Hauptquartier des Sultans er fährt das gegenwärtige Bündnisverhältnis zwischen dem Deutschen Reiche und der Türkei eine besondere Unterstrei chung. Die hervorragende Rolle, die von der Goltz vor Jah ren in Konstantinopel gespielt hat, läßt ihn als den geeig neten Mann erscheinen. Aehnlich äußern sich die übrigen Blätter. Ein Vertreter der „Nationalzeitung" hatte mit Frei herrn von der Goltz eine Unterredung, in der der Gouver neur sich über die Lage in Belgien sehr befriedigt aussprach: Im allgemeinen, sagte er, kommen wir jetzt auch ohne Ge- waltmaßregeln mit der Bevölkerung ganz gut aus, und lang sam beginnt sich manches einzurenken, was aus den Fugen zu gehen schien. Leuten allerdings, die unter der Maske des Patriotismus faulenzen und lieber die öffentliche Mildtätig keit in Anspruch nehmen statt zu arbeiten, lediglich um ihre passive Resistenz zu beweisen, denen ist nicht zu helfen. Auch über die Türken teilte von der Goltz seine Ansicht mit. Als genauer Kenner des Landes und der türkischen Armee ist er der Ansicht, daß man ein völlig falsches Bild von der Türkei erhalte, wenn man ihre Mißerfolge im Balkanfeld ¬ zuge ihrer Beurteilung zugrunde legt. Er, der über zwölf Jahre als Reformator der türkischen Armee zu Lande tätig war, meint, daß der Türkei Kräfte inne wohnen, die sie ge legentlich des Ueberfalles im Jahre l912 nicht zur vollen Entfaltung bringen konnte. Bon der Goltz hält Enver Pascha für einen Mann von ganz hervorragenden Eigenschaften, den vor allen Dingen rücksichtsloses Draufgängertum und großer persönlicher Mut auszeichnen. Wenn einer, meint Generalfeldmarschall von der Goltz, so würde Enver Pascha der türkischen und damit auch unserer Sache zum Siege ver helfen. Die Lage im Osten. Die unüberwindliche Stahlmauer. Aus einer von der „Voss. Ztg." wiedergegebenen War schauer Depesche des „Pariser Journals" scheint hervorzu gehen, daß die Russen den Gedanken eines nochmaligen An griffes auf Ostpreußen aufgegeben haben. Die Schwierig keiten, die sich den russischen Führern in Ostpreußen entge genstellen, werden als unüberwindlich geschildert. Das Blatt schreibt: Die Deutschen haben Ostpreußen, ein Land, das nur aus Seen, Sümpfen und Wäldern besteht, in eine unge heuere Wasserfestung verwandelt, wie man dergleichen noch nie gesehen hat. Alle Hilfsmittel jeder nur erdenklichen Wissenschaft sind verwendet worden. Die kleinste Landzunge innerhalb der Seen gleicht einem Fort, alle nicht über schwemmten Landstraßen sind unterminiert. Würde wirklich einmal ein Stück freies Gelände darum zu einer Infanterie entwicklung die Möglichkeit geben, so befinden sich auf dieser Fläche nicht nur mehrere Reihen tödlichen Stacheldrahtss, sondern dahinter noch ein Wall von tausend elektrisch gelade nen Stahlstäbchen in Bleistiftdicke, die, zu mehreren Reihen vereinigt, eine einfach unüberwindliche Stahlmauer darstel len. Die Deutschen haben oorausgesehen, wie ungeheuere Verluste diese Art von Befestigungen dem Feinde zufügen kann, und haben davon in Ostpreußen, einen, man möchte sa gen verschwenderischen Gebrauch gemacht, indem sie außer dem noch eine Reihe ganz neuer Erfindungen ihrer Ingeni eure zu Hilfe nahmen. Die russischen Mißerfolge. Petersburg, 29. November. Die Mißerfolge der russi schen Armeen lassen sich trotz aller strengen Zensur der Be völkerung nicht mehr verheimlichen und die Presse beginnt, die Bevölkerung langsam darauf vorzubereiten, daß es mit dem russischen Einzug in Berlin noch einige Weile haben wird. So schreibt der Militärkritiker der „Nowoje Wrem- ja", der der angesehenste Fachmann der gesamten russischen Presse ist: Unser Vormarsch in Ostpreußen begegnete den denkbar größten Schwierigkeiten. Wir müssen uns unter einer feindlichen Bevölkerung bewegen, die den Krieg auf eigenem Gelände nicht gewohnt ist und auch diesen Gedan ken nur ungern erträgt. Wir stoßen auf die unerwartesten Hindernisse, durch die unser in Friedenszeiten ausgearbeite ter Plan des Einmarsches in Ostpreußen mannigfache Aen- derungen erfahren mußte. Der geringste Fehler würde uns in ein Labyrinth hineinführen, aus dem herauszukommen durchaus nicht leicht ist. Nur größte Vorsicht und Geduld können uns zu Erfolgen führen. Vie russischen Verluste in Polen. Der Kriegsberichterstatter des gewiß nicht deutschfreund lichen Mailänder „Corriere della Sera" meldet seinem Blatte, daß die Verluste dec Russen in dem letzten Kampfe, der seit Ende voriger Woche andauere, nahezu 120009 Mann an Toten, Verwundeten und Gefangenen betragen. Die finnländischen Regimenter, die in der Schlacht mitkämpf ten, hätten fast die Hälfte ihres gesamten Bestandes einge- büßt. Es sei auch zwecklos, so schreibt der Berichterstatter, zu leugnen, daß etwa 65 000 Unverwundete den Deutschen in die Hände gefallen seien.