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Nummer 2S5 Sonnabend, 14. November 1914. 68. Jahrgang Der SächWe Mähler Bischofswerdaer Tageblatt .EM; Schrecken vor den Deutschen «inzujagen, wird das Gerücht verbreitet, daß in aller Kürze den belgischen Bürgern in Antwerpen, Gent und Brügge die Wahl zwischen der Betei ligung an DerschanzungSarbeiten oder Gefangennahme ge lassen wird. Einige belgische Hetzblätter, besonder» die in Breda erscheinende Zeitung La Bclgique, (herausgegeben von einem Redakteur, der nach London au-gewanderten Metropole), tun ihr möglichstes, um den Werbedienst der nach Holland entsandten Agenten zu unterstützen. Präsident Poincarv in — Alle Muselmanen Berlin, 12. November. (W. T. B.) Durch Vermitt lung der japanischen Gesandtschaft in Peking ist folgende vom Gouverneur von Tsingtau an Seine Majestät den Kai ser erstattete Meldung hierher gelangt: Tsingtau, 9. November. Festung Nach Erschöpfung aller BerteidigungSmittel durch Sturm und Durchbrechung in der Mitte gefallen. Befestigung und Stadt vorher durch ununterbrochenes meuntägiges Bombardement vom Lande mit schwerstem Geschütz bis 28 Zentimeter, Steilfeuer, verbunden mit starker Beschießung von See schwer erschüttert; artilleristi sche Feuerkraft zum Schluß völlig gebrochen. Verluste nicht genau übersehbar, aber trotz schwersten, anhaltenden Feuers wie durch ein Wunder viel geringer, als zu er warten. gez.: Meyer-Waldeck. « Sicht? I-r oischen den Regie- ber die Frage den beraten. Cs Han» Fabrikate und ser- lsteigerung, die irr ir Wolle für Tuch- Maßnahme Anlatz Grenze gelingt eS den durch lockende Versprechungen gekö derten belgischen Flüchtlingen, Flandern zu passieren und von dem Küstenort« Lapanne auS die Armee der Belgier zu erreichen, wo sie als besoldete Freiwillige eintreten. ES ist ein offenes Geheimnis, daß Agenten der belgischen Re gierung eifrig am Werke sind, um die gänzlich mittellosen Männer, die meist zahlreiche Familien besitzen, für den Ein tritt inS Heer zu gewinnen. Man verspricht ihnen, daß für Weib und Kinder gesorgt wird. Um den Leuten Angst und Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. wl aag si sxts» Amtsblatt Königlichen Amtshauptmannschaft, der Königlichen Schulinspektion und des Königlichen Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda, und der Gemeindeämter des Bezirks. MU den wöchentlichen Beilagen: Dienstags: Belletristische Beilage; Donnerstags: Der Sächsische Landwirt; Sonntags: Illustriertes Sonntagsblatt A.» Kündigung einer englische« Kriegsvorlage. » ' Rotterdam, 12. November. In einer Rede in London erklärte Lloyd George, daß er in kurzem eine Kriegsvorlage einbringen wolle. Er vertraue darauf, daß das Volk dabei ruhig bleiben werde, wenn es vielleicht auch erschrecken wür de. England sei besser imstande, die Bürde zu tragen, als seine Feinde. (Will man etwa in England die allgemeine Wehrpflicht einführen?) Es gibt kein belgisches Heer mehr. Rotterdam, 12. November. Die Reste der belgischen Armee, von denen der grüßte Teil bisher an der Äser ge fochten hat, sind, wie der „Dresd. Anz." meldet, so in der Manneszucht gelockert und in ihren Verbänden aufgelöst, datz man sich entschlossen hat, die gesamten Belgier nach Pck- ris zu verlegen, um die dortige Besatzung zu verstärken. Die schwere» Verluste der Belgier. Rosrudaal, 12. November. Aus Briefen, die Angehörige belgischer Offiziere empfingen, wird bekannt, datz die Ver luste der Belgier bei Birschoote und Ramscappelle sich auf 6000 Tote und über 8000 Verwundete beziffern. Alle Sol- baten stritten mit Todesmut. Der König selbst, in die Felduniform eines Leutnants gekleidet, stand mitten im Feuer. Hinter der Gefechtslinie war Königin Elisa beth bemüht, die erste Hilf« für die Verwundeten zu or ganisieren. Don den besten belgischen Regimentern, dem 11. und 12., blieb nur ein Häuflein übrig. Die Verluste an Offizieren find erschreckend groß. Es blieb dem König Albert nichts anderes übrig, als die Lücken durch Heranziehung französischer Leutnants aufzufüllen. Ein Briesschreiber drückt die Befürchtung auS, datz der Elan der belgischen ? uppen nach dem furchtbaren Schlage an der Eisenbahn strecke Dixmuiden—Nieuport gebrochen sei; und um die Niederlage wettzumachen, ziehen die Franzosen bedeutende Massen bei Borbourg zusammen. ES besteht schließlich die Absicht, die Belgier nicht mehr in eigenen Verbänden strei ten zu lassen, sondern entlang der SefechtSfront zu verteilen. Trotz der scharfen Ueberwachung der holländischen ) tAmtlich.) Da» i: In einer Zeit, iw in Gold zur Reichs- mden, die da» Gold r» in da» Ausland ei Len Banken und wenden sie sich jetzt: Gastwirtschaften und nges Aufgeld Gold Derartige Machen- »szukaufen zu den» gen, find in ge- Vaterlandsliebe der e da» ihre dazu bei- dwerk zu legen, in» der Stelle der Po» rusche solche» sofort cm. Diese Stellen rgehende Gold der Der Kaiser in Kartryk. Amsterdam, 12. November. Von der belgisch-holländi schen Grenze wird gemeldet: Kaiser Mlhelm weilte bei sei nem Besuch cmf dem Kriegsschauplatz in Nordwestbelgien einige Zeit in Kortryk. Er empfing bei dieser Gelegenheit die Gemeindebehörden der Stadt und sprach ihnen seinen Dank für die gute Versorgung der Truppen aus. — Der Geist der in Nordwestbelgien kämpfenden deutschen Trup- pen, sowohl der aktiven als auch der Freiwilligen, ist ausge zeichnet. Wie das französische Heer und Volk belogen wird. Straßburg, 13. November. Von der Grenze wird ge schrieben, daß kürzlich das Offizierkorps eines gegenüber liegende« Truppenttlles die Kapitulation von Metz mit Bankett und Ball feierte. Ferner wurde dort amtlich bekannt gegeben, General von Kluck sei, mit 80000 Mann gefangen genommen worden, ein Beweis für die zielbewusste Täuschung von Truppen und Volk in Frankreich. Zeppeline über der englischen Küste. London, 12. November. In Dover, Sherneß und Har- wich ist man sehr beunruhigt über die Anwesenheit von Zeppelinluftschiffen über der englischen Küste. Riesenhafte Scheinwerfer wurden aufgestellt, um nachts den Himmel ab leuchten zu können. Zusammenstoß griechischer und bulgarischer Truppen. Sofia, 12. November. (Ag. Tel. Bulg.) Die an der Grenze stehenden griechischen Truppen, die seit einige« Ta- gen eine beunruhigende Tätigkeit entfaltet hatten, griffe« gestern unvermutet unsere Grenzwache an fünf Punkte« im Kreise Nevrekop an. Es entspann sich ei» Gewehrfeuer auf . der ganzen Linie, das bi« abends andauerte. Unsere Trup- pen begnügten sich, das Feuer zu erwidern. Die erlittenen Verluste find unbekannt. Nevrekop ist eine Stadt im ehemaligen türkischen Vila- jet und Sandschak. Gallipoli am gleichnamigen Flusse. Schlimme Lage der Franzosen und Belgier. Rotterdam, 13. November. (W. T. B.) Der „Nieuwe Rottrrdamsche Courant" schreibt: Die Angriffe der Deut schen in Westflandern sind auf der ganzen Linie erfolgreich gewesen. Genf, 12. November. Zu dem gestern abend ausgegebe nen sehr gedrückten französischen amtlichen Bericht schreibt die schweizerische „Guerre Mondiale": Es wird den Un glücksraben schwer, in den sauren Apfel zu beißen und zuzu- geben, daß die Deutschen fester stehen wie je. Fünfzigma! ist die Offensive angekündigt und prophezeit, daß der Feind im Rückzug begriffen sei, fünfzigmal war es ein Irrtum. Jetzt kommt noch der Fall von Dixmuiden als wahre Hiobs- post. Wohl hatte Joffre Gelegenheit, das Hinterland zu verschanzen, aber über kurz oder lang werde er sich auf Ca lais oder Omer zurückziehen müssen, falls die Deutschen den Kanal Mer—Dixmuiden in Breitfront beherrschen, was teil weise schon der Fall ist. Ebenso unsicher wäre ein Angriff der Belgier ans Lambaertzyde. Die schweren deutschen Kanonen erlauben nicht den Punkt zu halten. Die Belgier müssen schleunigst zurück, sonst würden sie abgeschnitten. Frankreichs letztes Aufgebot. Mailand, 13. November. In Italien sind di« franzö- fischen Staatsangehörigen deS Geburtsjahres 18S7 zu den Fahnen avfgerufen worden. Poinears von deutsche« Fliegern bedroht. Berlin, 13. November. Der „Boss. Ztg." wird gemel det: Während Poincarö ein Militärhospital an der Küste in St. Pol besuchte, hett ein deutscher Flieger eine Bombe abgeworfen. Er wurde durch frauzösische Flieger vertrieben. Die Russen im Kaukasus aus der Flucht. Konstantinopel, 13. November. (W. T. B.) Nach Mit- teilung des Hauptquartiers gelang der türkischen Armee ihr Angriff beim grftrigen Vorrücken vollkommen. Die Russen konnten sich in ihrer zweiten Linie kaum IV2 Tage halten. Die eiugelaufenen Nachrichten besagen, der Feind wurde mir Gottes Hilfe gezwungen, seine Stellungen zu räumen. Die Russen weichen auf der ganzen Front zurück und werden von allen Seiten verfolgt. Der heilige Krieg für alle Muselmanen. Konstantinopel, 13. November. (W. T. B.) Eine Pro klamation des Sultans an das Heer verkündet den Heiligen Krieg für alle Muselmanen. Konstantinopel, 13. November. (W. T. B.) Die Ulc- mas von Kerbela und Nedsches haben, wie gemeldet wird, -n der von den persischen Schiiten als heilig verehrte« Stadt Nedschef an der Grabmoschee des Kalifen Ali vor 40 000 Per- sonen, die dorthin zusammengerufe« worden waren, feierlich einen Fetwa verkündet, worin die Verpflichtung zur Teilnahme am Kriege proklamiert wird. Konstantinopel, 13. November. (W. T. B.) Dem Fet wa der Ulemas von Nedschef wird große Bedeutung zuge- schrieben, denn nach diesem Fetwa müssen alle Schiiten, also die Perser und alle übrigen Muselmanen in Asien, am Kriege teilnehmrn. Hier wird eine Massenversammlung vorbereitet, an der Ottomanen, Perser und Araber teilneh men und auch ihre Sympathien für Üsterreich-Ungarn und Deutschland bekunden werden. Kämpse am Snezkanal. Mailand, 13. November. Die Blätter melden aus Kairo, daß jenseits des Suezkanals gekämpft werde. In Kairo seien vier Eisenbahnwaggons voll Verwundeter angekommen. Am asiatischen Ufer ist eine Empörung der Eingeborenen ausge brochen, weil die Engländer die Brunnen in der Wüste zer störten, um den türkischen Vormarsch zu erschweren. Aeltepes Blatt im Bezirk. Telegr.-Adresse: Amtsblatt. Erscheint seit (8tzS. Fernsprecher Nr. 22. Der Gouverneur von Tsingtau a« -en Kaiser. Der siegreiche deutsche Dorstotz im Westen. — Gefahr. — Die russische Niederlage im Kaukasus erheben sich zum heiligen Krieg. — Ein griechisch-bulgarischer Zwischenfall. dH xisberichtSstelle deS- 9. November 1914. ttrrten der Höchst» rhältniffen gegen- daß da» Aschäft in Gang kommen «in einen Eingriff ine Festlegung der hr nunmehr voll» cch diese immerhin Verschiebungen irv daß sich der Be- >ie andere ungün» indes noch wenig- fu erproben, denn; beendet sind, an treten der Höchst» ig nur noch spär- der Handel durch« 1 dürste, ist kaum: bot und Nachfrage >ird, soweit er auf t, mit seinen For- hen müssen. In» estgesetzt und zwar, idel hat nicht mit ifer gerechnet und- jt, als die festge bezahlten Preisen' SonnerStag Preise Notiz am Freitag. 215 zurück. Der in lautet 212 Mk. 68 bß überhaupt: hriebenen Preisen zweckmäßiger er» ) an die schweren ;e gebunden sind.. > seitens Hamburg och eine Berord- sämtliche Erzeua- h die unter Auf- offelverwertungS- fen. Wegen der ränkten Verkehrs ireiSermittelungen e Preise für in- M. für 1000 bx. Erscheint jeden Werktag abends für den folgenden Tag. Der Be zugspreis ist einschließlich der 3 wöchentlichen Beilagen bei Abholung m der Expedition vierteljährlich 1 Mk. SO Pfg., bet Zustellung in» Hau« 1 Mk. 70 Pfg.; durch die Post stet ins Hau» viertel jährlich 1 Mk. 82 Pfg., am Postschalter abgeholt 1 Mk. SO Pfg. Einzelne Nummern kosten 10 Pfg. Abonnement»-Bestellungen werden angenommen in der Geschäfts- Pelle Altmarkt IS, sowie bei den Zeitungsboten in Stadt und Land, ebenso auch bei allen Postanstatten. , — Nummer der Zeitungsliste 6587. — Schluß der Geschäftsstelle abend» 8 Uhr. »«zetgenprei«: Die Sgespaltene Korpuszeile oder deren Raum 12 Pfg., wr Inserate von außerhalb des Verbreitungsgebietes IS Pfg. Die Reklamezeile 30 Pfg. Geringster Inseratenbetrag 40 Psg. Bei Wiederholungen Rabatt nach aufliegendem Taris. Erfüllungsort für beide Teile Bischofswerda. Festbestellte Inseraten- Aufträge können nicht zurückgezogen werden. Inserat- »«d Adonuemeuts-Bestelluugen nimmt entgegen in Bautze«: Weller'sche Buchhandlung, Schulstratze 9. te: Hafer: 8 kg - - 205 - —- 235 199-204 208 -21»- !62 218—222 — !5O 214—220 210-218 226-228 245 221 240 220-225- e.