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s Inserat- und Abonnements-Bestellungen nimmt entgegen in Bautzen: Weller'fche Buchhandlung, Schulstratze S. Die Sperrforts südlich Verdun schweigen und unsere braven Postbeamten tun, wie alle Deutschen, aufopfernd das Menschenmöglichste. Die Presse kann die schwierige Aufgabe erleichtern, wenn sie immer wieder zu genauer Adressierung und präziser Unterscheidung der For mationen mahnt. Reichskanzler v. Bethmann Hollweg. Abonnrmrut» - Bestellungen werden angenommen in der Geschäfts stelle Altmarkt IS, sowie bei den Jettungsboten in Stadt und Land, ebenso auch bet allen Postanstalten. — Rümmer der Aeitungoliste 6587. — Schluß brr Geschäftsstelle abend» 8 Uhr. Der am Montag früh eingelaufene Bericht aus dem «Großen Hauptquartier meldet, daß die Lage auf den ver schiedenen Kriegsschauplätzen am Sonntag unverändert chlieb. Dagegen enthielt der amtliche Bericht, den wir Sonn tag früh durch Extrablatt verbreiteten, Meldungen von grö ßerer Wichtigkeit, die die Lage für die Deutschen in günstig- , Oem Lichte erscheinen lassen: Großes Hauptquartier, 26. September, abends. Der Feiud hat «uter Ausuutzuug seiuer Eiseubahueu weitaus, holend einen Borstoß gegen die äußerste rechte Flanke des Deutschen Heeres eiugrleitet. Eine hierbei auf Bapaume vorsehende französische Division ist von schwächeren dem- schpU Kräften zurückgeworfen worden. Auch sonst ist der Borstoß zum Stehr« gebracht. Ja der Mitte der Schlacht- frout kam unser Angriff au einzelnen Stellen vorwärts. Die angegriffenen Sperrforts südlich V e_rduu , stellten ihr Feuer ein. Unsere Artillerie steht «»«mehr im Kampfe mit Kräften, die der Feind auf den» westlichen Maasufer in Stellung brachte. Hierzu schreibt der „B. L.?A.": Die hartnäckigen, fast verzweifelten Versuche der Frau- Losen, unseren rechten Flügel noch in letzter Stunde zu wer fen, scheiterten trotz weiter Umgehung in der Richtung auf Aapaume an dem Widerstand schwächerer Truppen. Daraus ckönnte man den Schluß ziehen, daß es der französischen Fllh- wung ernster mit diesem Vorstoß war als den französischen Truppen, die vielleicht das Nutzlose ihrer beständigen An griffe einsahen. Im Zentrum sind unsererseits Fortschritte Lu verzeichnen. Die wichtigste Meldung ist jedoch die, daß .die südlich der genommenen Sperrforts angegriffenen Forts ihr Feuer einstellten. Damit ist die für uns so wün schenswerte breitere Lücke in dem Sperrfortgürtel gegeben, und wir befinden uns bereits in einem Artilleriekampf mit chen westlich der Maas uns entgegengesandten Truppen. Die Tatsache, daß dort gekämpft wird, genügt aber vollständig, um uns, und wahrscheinlich auch die Franzosen, davon zu überzeugen, daß ihre Stellung auf dem (französischen) rech ten Flügel mit jedem Augenblick unhaltbarer wird. Wir können in der Tat hoffen, daß die Stunde des Abzuges.der großen französischen Armee nicht mehr fern ist. Der Ab .zug wird ein blusiger werden. Die „Kreuzztg." schreibt: Jeder Tag hat unsere Stel lung im Westen immer mehr verbessert. Selbst von gegne rischer Seite und namentlich von England her, ist dies aner kannt worden, und zwar hat man dabei sowohl auf die ^Stärke unserer Verschanzungen, wie auf das überlegen? Feuern der deutschen Artillerie hingewiesen. Die de»tsche Kunst der Feldbefestigung London, 27. September. Manchester Guardian sagt: Die deutsche Stellung an der Aisne ist so stark, daß, wenn keine strategischen Ueberraschungen eintreten, jeder Angriff zu einem Rückschlag führen muß und Erfolg nur haben kann, wenn der Gegner zur Erschöpfung gebracht ist. Die Deut schen brachten die Kunst der Feldbefestigung auf eine Höhe, "die bisher nicht erreicht war. Sie machten eine Stellung von gewöhnlicher natürlicher Stärke zu einer Kefsimgsliuie, tzie stärker u«d widerstandsfähiger ist als eine erbaute Linie von Stahl. Unsere Brummer vor Verdun. Frankfurt a. M., 28. September. (W. T. B.) Die .„Frankf. Ztg." meldet ans Stockholm: Londoner Meldungen Pebe« zu, daß die gefürchteten 42 Zentimeter-Geschütze vor 'Verdun in Stellung gebracht würde» «ad der Belagern«--. -ring sich merkbar enger «« die Festung geschlossen habe. Die unsichtbaren deutsche« Truppe«. Das Mailänder Blatt „Corriere dellapSera" gibt, wie die „Voss. Ztg." berichtet, die Erzählung eines französischen Journalisten wieder, der sich im Kriegsdienst befindet: Man muß erkennen, sagt er, daß die deutsch« Armeeleitung un übertrefflich sei in der Kunst, ein Heer zu verstecke«. Das ist eine Taktik, die nicht zu verachten ist. Sie wird ausgeführt mit einer Genauigkeit, welche die Deutschen in alle ihre Handlungen hineinlegen, ein Prinzip, mit dem sie es errei chen, alles zu sehe«, ohne gesehen zu werden. Die deutsche Kavallerie wird unsichtbar bei geringer Entfernung, und was die Infanterie anbelangt, so sieht man sie auf ein paar taufend Meter Entfernung nicht, und sie zielt ausgezeichnet mit ihren Maschinengewehren. Sie ist geschützt in ihren Laufgräben, kann sich darin bewegen und wird nicht bemerkt. Das Gebüsch, die Zweige der Bäume, alles dient ihr zur Verbergung, und ihre Uniform verschmilzt mit dem Grau der Erde. Sie bildet die unausweichliche geheime Gefahr für de« Feiud. Tie französischen Soldaten entdecken endlich einen Laufgraben, entdecken einige Feinde, welche sich schein- bar zur Flucht erheben. Es ist aber nur eine Finte, weil in diesem ersten Laufgraben nur wenige Soldaten sind, um die Unseren anzulocken. Denn im Hintergründe befindet sich ver steckt die Infanterie mit ihren schrecklichen Maschinengeweh ren. Der Kampf derFranzosen gleicht manchesmal derVerfol- gung eines Phantasiegebildes, und trotzdem ziehen sie ihn einem momentanen Rückzug vor. Die französischen Soldaten lieben nicht die Flucht. Aüch unter dem Feuer der Maschi nengewehre erheben sie sich, um Umschau zu halten. Der Ges««dhei1»zusta»d unserer Truppen. Müuche«, 28. September. (W. T. B.) Ueber den Ge-^ sundheitszustand der Truppen des 1. Armeekorps wird der „Korresp. Hoffmann" von berufener Seite mitgeteilt: Un sere Truppen haben im gegemvärtigen Feldzuge nicht nur init dem größten Heldenmut gekämpft und die sehr erheb- lichen Anstrengungen und Strapazen niit staunenswerter Ausdauer ertragen, sondern auch bei Verwundungen eine unvergleichliche Selbstüberwindung an den Tag gelegt. Ter Gesundheitszustand bezüglich ernsterer innerer Erkrankun gen ist bis jetzt beim 1. Bayr. Armeekorps ein günstiger zu nennen. Besonders erwähnt werde, daß die seinerzeit im russisch-japanischen Kriege so häufig beobachteten nervösen und geistigen Erkrankungen bisher nur in ganz verschwin dend seltenen Fällen aufgetreten sind, obwohl das ruhige, tagelange Aushalten unserer Truppen in den Schützengrä ben unter dem schwersten feindlichen Artilleriefeuer die größ ten Anforderungen an die nervöse Widerstandskraft des Soldaten stellte, ein glänzendes Zeugnis fiir die Kraft und Unverb rauchtheit der Nerven unseres Volkes. Telegramm de» Reichskanzlers über die Feldpost. Pose«, 27. September. (W. T. B.) Tas Posener Tage- blatt" hat vom Reichskanzler, an den es sich wegen der all seits beklagten Mängel in der Feldpost gewandt hatte, aus dem Großen Hauptquartier folgende Drahtantwort erhal ten: Chefredakteur Ginschel, Posen. Auch ich bedauere es aufs tiefste, im Interesse unserer tapferen Krieger und ihrer Angehörigen, daß der Feldpostverkehr nicht allen Wünschen und Anforderungen hat entsprechen können. Allein die da mit begreiflicherweise Unzufriedenen mögen bedenken, wie schwierig, ja in vielen Fällen ganz unmöglich es bei den fort- währenden ganz geheim zu haltenden Verschiebungen dec Truppen namentlich in den ersten Wochen des Feldzuges war, die Briefe und Sendungen an die richtige Adresse zu be fördern. Es werden die größten Anstrengungen gemacht, Die Heldentat des v s. Berlin, 27. September. Die heutigen Abendblättec bringen folgenden Bericht über die Heldentat des II 9: Am Morgen des 22. September in der Frühe befand sich das Un terseeboot 20 Seemeilen nordwestlich von Hoek van Hollano, mit annähernd westlichem Kurse dampfend. Die See war ruhig, das Wetter klar, teils neblig. Gegen 6 Uhr sichtete man vom II 9 aus drei große feindliche Kreuzer, die bei wer tem Schiffsabstande, in Twars-Linie nebeneinander fahrend, sich in entgegengesetzter Richtung näherten, II 9 beschloß, zu erst den in der Mitte fahrenden Kreuzer anzugreifen, führte diese Absicht aus und brachte ihm, es war der „Aboukir', einen tödlichen Torpedotreffer bei. „Aboukir" sank nach we nigen Minuten. Als die beiden anderen Kreuzer nach der Stelle dampften, wo „Aboukir" gesunken war, machte il 9 einen erfolgreick-en Torpedoangriff auf „Hogue". Auch die ser Kreuzer verschwand nach kurzer Zeit in den Fluten. Nun wandte sich II 9 gegen „Cressy", die beinahe unmittelbar nach dem Torpedoabschusse kenterte. „Cressy" schwamm noch eine Weile kieloben und sank dann. Das ganze Gefecht hatte, vom ersten bis zum letzten Torpedoschusse gerechnet, ungefähr eine Stunde gedauert. Von den englischen Kreuzern ist kein einziger Schuß abgegeben worden. Die Angaben der briti schen Presse, in der Nähe des Gefechtsortes hätten sich Be- gleitschiffe der deutschen Unterseeboote befunden, und noch dazu unter holländischer Flagge, sind ebenso unwahr wie dis Erzählungen überlebender Engländer, die Kreuzer seien von mehreren deutschen Unterseebooten angegriffen worden, und man habe durch Geschützfeuer mehrere von ihnen vernichtet. Tatsächlich ist nur II 9 dort gewesen. Nach dem Sinken der „Cressy" fanden sich mehrere britische Kreuzer, Torpedofahr zeuge usw. an der Stelle ein. Einzelne Torpedobootzer- störer verfolgten das Unterseeboot noch am Abend des 22. September. Nicht weit von der Terschelling-Bank wurde II 9 von den Zerstörern gejagt. Mit Einbruch der Dunkel heit gelang cs dem Unterseeboot, außer Sicht der Torpedo- fahrzcuge zu gelangen. Am folgenden Tage kam es mit sei- ner ruhnigekrönten Besatzung unversehrt im heimischen Ha fen an. A«zet<enp»«i»: Die Sgespaitene Korpuszeile oder deren Raum 12 Pfg., wr Inserate von außerhalb de» Derbreitung»gebtetes 15 Pfg. Di« Reklamezeile 30 Pfg. Geringster Jnsrratenbetrag 40 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt nach aufliegendem Taris. Erfüllungsort für beide Teil« Bischofswerda. Feftbestellte Inseraten» Aufträge können nicht zurückgezogen werden. v s und Mörser 42. Wie«, 28. September. (W. T. B.) Die Wiener Allge meine Zeitung bezeichnet die Buchstaben II 9 und Mörser 12 als das Symbol deutscher Tüchtigkeit, deutschen Mutes und d?utscl>er Wissenschaft. Deutschlands industrielle Emsigkeit triumphiert heute. Deutschlands Arbeitskraft und Empfin- dergeist heben das Reich und das Volk auf ihren Schultern hock), einer glorreichen Zukunft entgegen. Ossiziersmangel 1« England. London, 28. September. (W. T. B.) 'Der Mangel an Offizieren beginnt in England zu beunruhigen. Nach der „Times" sind in einem Monat von über 3000 Offizieren 1100 gefallen. In einer Erörterung der großen Verluste, die die Deutschen und die Engländer an Offizieren gehabt hätten, schreibt die „Times": Die Engländer verloren im Laufe eines Monats 1100 tote, verwundete und vermißte Offiziere. Da fünf Infanteriedivisionen an den Kämpfen teilnahmen, von denen jede 600 Offiziere hat, so verloren die Engländer fast zwei Fünftel aller Offiziere. , -Gttckttnt jeden Werktag abend* für den folgenden Lag. Der Be- Lrm»»rett Ist einschließlich der» wöchentlichen Beilagen bei Abholung ^L>er Expebmon metteljährltch 1 Mk. 50 Pfg„ bei Zustellung - in. Hau» 1 Mk. 70 Pfg.; durch di« Post frei in» Hau» viertel» ijährlich t Mk. 92 Pf« , am Postschattrr abgeholt 1 Mk. SO Psg. , - Einzelne Nummern kosten 10 Psg. MU de« Ivöchentttchen Beilage«: Dienstags: Belletristische Beilage; Donnerstags: Der Süchsische Landwirt; Sonntags. Illustriertes Sonrrtagsblatt. 68. Jahrgang. Der SSHWe LrMer Bischofswerdaer Tageblatt Dieu-tag, LS. September 1914 Amtsblatt der Königlichen Amtshauptmannschaft, der Königlichen Schulinspektion und des Königlichen Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda, und der Gemeindeämter des Bezirks. Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Aelteste» Blatt im Bqirk. erscheint seit sSHS. Telegr.-Adresse: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22.