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Sonntag, 20. September 1914. Nummer 219. 68. Jahrgang. ML Der Sächsische Lrzäffer Bischofswerdaer Tageblatt i! i > Hilt er alle Angriffe siegreich abgewiesen, bis er unerschüttert dl? oefohlene Stellung, wo weiter nördlich Verstärkungen und günstiges Gelände seiner warteten, erreichte. Was diese wackeren Soldaten im Marschieren, Manöverieren und Durchhalten geleistet haben, steht in der Weltgeschichte einzig da.° Wenn auch für sie die Anerkennung gewisser nervöser, ungeduldiger Stubenstrategen und Biertischtaktiker, die nach jedem neuen Erfolge ihr altes Nörgeln und Bangbüchsenwc- sen fortsetzen, ausbleiben wird, das Lob ihres obersten Kriegsherrn und der Dank des Vaterlandes ist ihnen sicher. War es der rechte Flügel der Deutschen, der in zäher Aus dauer aushielt und standhielt, an dem zuletzt der energisch durchgesührte Umgehungsversuch des Feindes bei Noyon zer- schellte, so haben in den letzten Tagen die Mitte und das Zentrum die verzweifelten gegnerischen Vorstöße siegreich und blutig abgewiesen. Und das alles unter großen Stra pazen, bei einer ungünstigen Witterung, die sich oft durch Sturm und heftige Regengüsse unvorteilhaft auSzeichnete und die kriegerischen Unternehmungen sehr erschwerte. . -4 Schon jetzt können wir als Ergebnis dieser langwierigen gewaltigen Kämpfe zwischen zwei ebenbürtigen, gleich tapfe ren Millionenheeren dieser Riesenschlacht feststellen, daß nun mehr die deutsche Offensive in neuer Erstarkung sich an schickt, die Teilerfolge und Anfangssiege zu vollenden und die geplante durchgreifende Entscheidung zu erzwingen. Gott war mit uns, Ihm sei die Ehre! Berlin, 19. September. (W. T. B.) Zu dem Stande, der großen Schlacht schreibt die „Voss. Ztg.": Wenn eine Ar- mee 11 Tage lang Tag und Nacht vergebens einen Gegner anzugreifen sucht und sieht, daß alle Anstrengungen vergeb lich sind, so muß in ihr allmählich das Gefühl entstehen, daß weitere Angriffe zweck- und ziellos sind und nur unnötiger Blutvergießen bedeuten. Dieser Zustand scheint jetzt bei den französischen Truppen eingetreten zu sein. Mr stehen jetzt dicht vor der Entscheidung. — Das „Berl. Tagebl." meldet aus Rom: Hier gilt die allgemeine Lage des deutschen Heeres als ausgezeichnet. Die franzosenfrcundliche Presse ist ganz kleinlaut geworden und meldet aus Bordeaux, daß die deut ¬ el Amtsblatt der Königlichen Amtshauptmannschaft, der Königlichen Schulinspektion und des Königlichen Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischosswerda, und der Gemeindeämter des Bezirks. Mtt den wöchentlichen Beilagen: Dienstags: Belletristische Beilage; Donnerstags: Der Sächsische Landwirt; Sonntags: Illustriertes Sonntagsblatt Der Zusammenbruch der I franzöfisch - englischen Offensive. Aus dem Westen kamen gestern hocherfreuliche Nachrill»- ten, aus deren inhaltschweren Einzelheiten unzweifelhäft hervorgeht, daß die französisch-englische Offensive zur Ret tung der Hauptstadt Frankreichs, zur Hinauszögerung der Kriegsentscheidung nach vierzehntägigem erbitterten Ringen völlig gescheitert ist. Der große geheimnisvolle Plan, den Kitchener, der Mann ohne Lachen, ersann, dessen unfehlbares Gelingen das Feldherrnpaar Joffre und French zur Beruht- gung der Westmächte, zur Gewinnung der Neutralen vor eilig verkündet hatten, ist von der überlegeneren deutschen wceresführung, von der unerschütterlichen Standhaftigkeit unserer braven Truppen vereiteG worden. Wunder der Tapferkeit hat besonders der rechte Flügel s deutschen Heeres vollbracht. Von der Uebermacht der keinde, die dank ihrem dichten Eisenbahnnetze große Streit- Uräfte nach Belieben versammeln konnten, schwer bedrängt, Anzelgeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. „Goldner Löwe", ü. Anlegung einer neuen Sandgrube. 6. Grundstückstausch mit Münch weher. 7. Stcuerordnung (dabei Wanderlager und Zuwachssteuer). 8. Nachtrag zum Orts- starut betr. Ausfall einer Neuwahl von Stadtverordneten un Jahre 1914. 9. Neuwahl eines Ratsmitgliedes. Bischofswerda, am 19. September 1914. Mittag, stellvertr. Stadtverord».-Borst. V Z: Montag, de» 8t. September litt 14, nachm. 4 Uhr, solle» in Oberputzkau 1 Federbett, bestehend aus Over-Unterbett und Kopfkissen, 1 Schnittbank, 1 Hobelbank, 1 Wagenwinde, 1 Klersäemaschine und verschiedenes andere Handwerkszeug öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Bieterversammlung: „Siebers Restaurant" daselbst. Bischoswerda, den 1.9 September 1914. Der Gerichtsvollzieher des Königliche« Amtsgerichts. n, Dr. Delbrückl n Vertretern der! Wertmäßige ver- Roggeyernte und luden. Die Frage lährung und als ittel zu tierischer derer Bedeutung, me Schwierigkeit i. Für eine aus- > ist es erforder- S geschieht dusch! l gewonnen wer- erden jetzt solche : Zahl eingerich- Ute Gelegenheit, zur Vollvernäht zubringen. Für ckenkartoffel na- nter Beteiligung in dieser Be im, die zu wif- führten. Dabei artoffelwalzmehl haltbar, sonder» st verdaulich ist. : Höhe des Kar en erzeugen, die chnung tragen, nung hat eine die Herstellung . ES ist außer- äcker. Lehrgänge »rotes von fach- Nach den bis- ,erden, daß die len DolkSernäy- Es ist auch be- der Beköstigung i. In dem Konknsverfahreo über das Vermögen des Bauunternehmer» und Materialwaren Händlers Friedrich August Löpett ia Frankenthal ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen sowie über die Erstattung der Auslagen und die Gewährung einer Vergütung an die Mitglieder des Gläubigerausschusses, der Schlußtermin auf den 14. Oktober 1914 vormittags 10 Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte Bischosswerda bestimmt worden. Bischofswerda, am 18. September 1914. Kön igIi ches AmtSaericht. Aeltestes Blatt im Bezirk. Trlegr.-Adresse: Amtsblatt. >en Ostpreußen, Verfügung ge hört um 10 Uhr ! n erst am Nach- der Befehl, die die Eingeschlos- links von Ws :tillerie, die-)A. Herren Kosccken sahen wir. fol gsamem Schritt M dicht vor ie uns, als sie i! machten, um r lagen andere Schufte wollten m Gehöft ver- ie, als sie auch» wiederholte sich, wde herumlie- schönste Lohn illerieregimen- :zierplatz ging- sam an. Das ematographen. ». Sehr viele Als wir deir ie polnisch ei» Das Mädchen h Berlin -um? zog er weiwr. Schiffe«? hre Ankündi- t Deutschland- hren werden, nsere kleine» che Matrosen nicht scheuen- ten, die eng- idelsschiffe — : in die Mee- akenen Schis- n Fällen der Zu» Kriege ist erbt auf dem en Trümmer »erziehen, die eSbewohnern mtt der Zett , Schwämme, rzen auf dem ese Weise die nn die Zett üeser Prozeß ne steht fest: nde al» höl- r» das Eisen ich das Kup- allen Retal- lige Vernich- rhunderst in den ziemlich Erscheint seit (8§6. Fernsprecher Nr. 22. Freigabe von Betriebsstoffe« für Gxplosionsmotore« — Benzol betreffe«-. Nachdem sich ein einig rmaßen sicherer Ueberblick über die Aufrechterhaltung der veuzolgewinnung während des Krieges hat gewinnen lassen, soll nach einer Verordnung des Stellv. Generalkommandos des XII. Armeekorps Benzol von jetzt ab dem Privatgebrauche wieder in weiterem Umfange als bisher, ohne daß es einer besonderen Genehmigung des Generalkommandos bedarf, zugängig gemacht werden und zwar nach folgenden Grundsätzen: 1. Die Benzolfabriken sind angewiesen worden, von denjenigen Mengen Benzol, die nicht für militärische Zwecke vorrätig gehalten sind, ihren Lagerhalter« (Klein händlern) oder unmittelbar denjenigen Stelle« zuzuführen, die Benzol als Motorbetriebsstoff für landwirtschaftliche, staatliche, kommunale und für gewerbliche Zwecke brauchen, während der Rest chemische« Betrieben zur Weiterverarbett««g überlassen werden kann. 2. Die Lagerhalter (Kleinhändler) dürfen jedoch Benzol auch « « r für landwirtschaftliche, staatliche und komm««ale Zwecke und sür gewerbliche Betriebe, und zwar lediglich als Motoreubetriebsstoss abgeben. Der Verkauf von Benzol darf daher nur an solche Personen erfolgen, die eine ort-behördliche Bescheinigung darüber vorlegen, daß sie Benzol als Motorenbetriebsstoff für einen der genannten Zwecke oder Betriebe benötigen. Diese Bescheinigungen sind aufzubewahren und den kontrollierenden Beamten auf Verlangen vorzuzeigen. 3 Die erfolgte Beschlagnahme von Benzol wird ausgehoben. Die Bekanntmachung der Amtshauptmannschaft vom 5. dss. MtS. m Nr. 209 des Sächsischen Erzählers vom 9. dss. Mts. wird daher, insoweit sie die Freigabe von Benzol für die obengenannten Zwecke und Betriebe betrifft, aufgehoben. Die vorstehende Bekanntmachung gilt für den Bezirk der Amt-Hauptmanuschast und für die Stadtbezirke Bautzen und Bischofswerda. Alle beim Stellv. Generalkommando des XU. Armeekorps durch die Amtshauptmannschaft bez. die Stadtiäte zu Bautzen und Bischofswerda eingereichten Gesuche um Freigabe von Benzol finden, soweit auf sie noch nichts verfügt worden ist, ihre Erledigung und werden vom Königlichen Generalkommando daher nicht mehr beantwortet werden. Die über die Freigabe von Benzin erlassenen Bestimmungen bleiben bis auf weiteres in vollem Umfange in Kraft, und zwar erwartet das stellv. Generalkommando des XII. Armeekorps, daß künftig die Freigabe von Benzin nur in den dringendsten Fällen erbeten wird. Bautzen, am 18. September 1914. D i e K ö n i g l i ch e A m t s h a u p t m a u n f ch a f t. Mufterimg un- Aushebung im Bezirke Bautzen. Durch das stellv. Generalkommando des XII. (1. K. S.) Armeekorps ist die Musterung und Aushebung der zurückgestellten Militärpflichtigen, die in den Jahren 1894, 1893 und früher geboren sind und über deren Militäroerhältnis «och keine endgültige Entscheidung herbeigeführt worden ist, angeordnet worden. Hierdurch werden alle in den Jahren 1914, 1913 und früher zurückgestellten Militärpflichtigen, über die noch nicht endgültig entschieden ist, aufgefordert, sich unverzüglich und zwar spätestens bis zum 21. dss. Mts. bei der Ortsbehörde ihres jetzigen Aufenthaltsortes unter Vorlegung ihrer Militärausweise zur Stammrolle anzumelden. Bautzen, am 19. September 1914. Der Zivilv-rfitzende der Königlichen Ersatz-Kommission des Aushebunstsbezirks Bautzen. Oeffeutftche Sitzung -er Stavtverorvuetcn Montag, de« 81. September »Vi4, uachmtttägs V UHr, im Bürgersaale des Rathauses. Tages-Ordnung: 1. Ausschiebung verschiedener Straßenardeitrn. 2. Gasleitungsverlängerungenen. 3. Unterstützungsgrsuch für die notleidenden Ostpreußen. 4. Verpachtung des Gasthofes Erscheint jeden Werktag abends für den folgenden Tag. Der Be- zugspret» ist einschließlich der 3 wöchentlichen Beilagen bei Abholung in der Expedmon «erteljührlich 1 Mk. SO Pfg., bet Zustellung in» Hau» I Mk. 70 Pfg.; durch die Post stet ms Haus viertel jährlich 1 Mk. 92 Pkg., am Postschalter abgeholt 1 Mk. SO Psg. Einzelne Nummern kosten 10 Pfg. Abonnements-Bestellungen werden angenommen in der Geschäfts stelle Altmarkt IS, sowie bei den Zeitungsboten in Stadt und Land, ebenso auch bei allen Postanstalten. — Nummer der Zeitungsliste 3587. — Schluß ver Geschäftsstelle abends 8 Uhr. «»zelgenprtt»: Die Sgespaltene Korpuszeile oder deren Raum 12 Pfg., für Inserate von außerhalb des Verbreitungsgebietes IS Pfg. Die Reklamrzrile 30 Pfg. Geringster Inseratenbrtrag 40 Psg. Bei Wiederholungen Rabatt nach aufliegendem Tarifi Erfüllungsort für beide Teile Bischofswerda. Festbrstellte Inseraten- Aufträge können nicht zurückgezogen werden. Inserat» «nd Abonnements»Beftell««gen nimmt entgegen in Bautzen: Weller'sche Buchhandlung, Schulstraße g.