Volltext Seite (XML)
l es Freitag, 18. September 1914. 68. Iahrganq Nummer 217. Der MM LrM-r -r Mschofswerdarr Tagekkait erscheint fett f84«. 2eiclmel llie Uttegssnleiken! >i1 Der Herbst-Jahrmarkt wird nicht abgeharen Bischofswerda, den 17. September 1914. Der Stadtrat i!' ende englische Behauptung. Man wird z. B. abwarten dür fen, ob es sich die Vereinigten Staaten lange gefallen las- fen werden, daß England den für die Union nicht minder als für uns wichtigen deutsch-amerikanischen Handel verbieten will. Das ist mehr als zweifelhaft. Ebensowenig wird cs England hindern können, daß der deutsche Export Mittel und Wege findet, um auf dem Umwege über neutrale Län der seinen Verkehr mit überseeischen Kunden fortzusetzen. Nach dem Kriege aber wird es England mit einem auf dem Festland ungemein gestärkten Wettbewerbe zu tun haben, der in wenigen Jahren auf überseeischen Märkten allen et wa verlorenen Boden zurückzugewinnen vermag. Nicht Eng land und nicht Rußland, aber Deutschland könnte diesen .Krieg „zwanzig Jahre" aushalten, weil es die Macht besitzt, seine feindlichen Nachbarn für die laufenden Unkosten auf kommen zu lassen. Dis zur Niederringung der Gegner! Anläßlich der am 14. September in Berlin abgehaltenen Ausschußsitzung des Deutsch-Amerikanischen WirtschaftSve»- bandes sandte der Verband an den Reichskanzler ein Tele gramm, in welchem er ihm davon Kenntnis gab, daß in die ser Sitzung unter einmütiger begeisterter Zustimmung der Wunsch der deutschen Exportindustrie zum Ausdruck gebracht worden sei, den uns aufgezwungenen Krieg durchzuführen und durchzuhalten bis zur endgültigen Niederringuag der Gegner. Der Verband bat den Reichskanzler, davon über zeugt zu sein, daß in dieser Auffassung der Lage die gesamte deutsche Industrie, auch die durch den Krieg am meisten in Mitleidenschaft gezogene deutsche Exportindustrie einig sei. .. Abonntmnrt—Bestellungen werden angenommen in der Geschäfte« stell» Altmarkt IS, sowie bei den Aeitungrboten in Stadt und Land, ebenso auch bei allen Postanstaltea — Nummer der ZeitungiUste 6587. — Schluß der Geschäftsstelle abend« 8 Uhr. um jeden Preis suchen müsse. Die Londoner „Times" ver flieg sich dabei sogar zu der Behauptung, daß England cs gegebenenfalls 20 Jahre lang im Kriegszustände mit Deutschland aushalten werde. Es werden bestenfalls nur noch einige Monate ver gehen, bis die plutokratischen Lenker der Geschicke Englands mit Schrecken aus ihrem schönen Traum zu der nichts weni ger als schönen Wirklichkeit englischer Verhältnisse erwachen. Der Londoner Korrespondent des „Giornale d'Jtalia" schil- dert die Stimmung, die augenblicklich in London herrscht. Von einer hochpolitischen und ethischen Auffassung der Dinge, sagt er, sei gar keine Rede. Die große Masse sehe im Geiste nur ein in Handel, Industrie, Bankwesen usw. ver nichtetes Deutschland und träume von den gewaltigen Geld strömen, die nach Deutschlands Untergang in die Londoner Kassen fließen werden. Wir wollen sehen, ob man so noch weiter träumt, wenn nach einigen Monaten Deutschland im mer noch nicht untergegangen ist und in der Hoffnung auf die Geldströme noch weiter ausgeharrt werden soll. Durch den „Daily Telegraph" sind bei uns einige Einzelheiten über Großbritanniens Außenhandel im letzten Monat be kannt geworden. Danach blieb der Umsatz um rund 750 Mil lionen Mark hinter dem in der gleichen Zeit des Vorjahres erzielten zurück. Um rund eine Milliarde ist der britische Außenhandel in den ersten acht Monaten des laufenden Iah- res zurückgegangen. Selbstverständlich werden sich die Ver luste von Monat zu Monat vergrößern, und das werden schließlich die verstocktesten Krämerseelen der Londoner City spüren. Schon jetzt wird sie die imposante Kundgebung der deutschen Kaufleute und Industriellen stutzig machen, und je empfindlicher ihnen dann die Wunden, die der Krieg dem englischen Wirtschaftsleben schlägt, zum Bewußtsein kom men, desto stärker wird sich in ihnen der Drang regen, ihre geringschätzige Meinung über die Widerstandskraft des deut schen WirtschaftsorganiSmus etwas nachzuprüfen. Unsere siegreichen Heere sind Machtmittel, mit denen wir England in großem Umfange schließlich von der europäischen Festlandswirtschast ausschließen können. Das ist sicher. Ob England uns ebenso wirksam und lange vom Welthandel ausschließen könnte, ist eine noch auf schwachen Füßen steh Ixserat- Abo«»eme«t».B«ftell«»se» nimmt emtgege« i« Bautzen: Weller'sch« B»chha«tzl«»s, Schulftratze S. Celegr.-Atzr. Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. MU den wöchentlichen Beilage«: Dienstags: Belletristische Beilage; Donnerstags: Der Sächsische Landwirt; Sonntags: Illustriertes Sonntagsblatt * Berlin, 17. September. (W. T. B.) Zu dem Artikel der „Nordd. Allg. Ztg.", der sich gegen die lügenhafte Un- terstellung unserer schnellsten Geneigtheit zum Frieden wen det, sagt die „Tägl. Rundsch.": Das deutsche Volk wird dec „Nordd. Allg. Ztg." Dank wissen für diese geharnischte Er klärung, an der sich nichts drehen und deuteln läßt. Dor allem könnte das deutsche Volk nichts tödlicher beleidigen, als die Zumutung, jetzt nicht ein für alle Mal mit der englischen Seelagerer- und Seeräuber-Politik abzurechnen. Englischer Bluff und deutsche Entschlossenheit. Berlin, 16. September. (W. T. B.) Die „Norddeutsche Allgem. Zeitung" schreibt: In dem Lügenfeldzuge, der den Krieg des Dreiverbandes gegen Deutschland beglei- tet, treten seit einiger Zeit auch Meldungen über ein d eu t- sches Friedensbedürfnis aufi die sich mehr und mehr zuspitzen. Bald wird von einer angeblichen Aeuße- ruag des Reichskanzlers über Deutschlands Geneigtheit zum Friedensschluß gesprochen, worauf Grey durch Vermittlung Amerikas eine stolze Antwort erteilt habe, bald heißt es, der deutsche Botschafter in Washington bemühe sich, Friede« für Deutschland zu erlangen. Die Neutralen sollen durch solche Ausstreuungen den Eindruck empfinden, das DrutscheReich sei kämpfe s- müde und werke sich wohl oder übel den Friedensbediu- gungen des Dreiverbandes fügen müssen. Wir setzen diesem Gaukelspiel die Erklä- ruug entgen, daß unser deutsches Volk in dem ihm ruchlos aufgczwungenen Kampfe die Waffen nicht eher niederlegen wird, bis die für seine Zuku »st in der Welt erforderlichen Sicherheiten er st r i t t e n worden sind. Diese Erklärung der deutschen Regierung ist dem Emp- finden unseres ganzen Volkes aus der Seele gesprochen. In L»llen Volkskreifen herrscht feste Entschlossenheit, den Kampf bis zum Ende durchzuführen, weil man fest überzeugt ist, daß ein fauler Friede Deutschlands Verderben wäre. Schon am Dienstag kamen in der Reichshauptstadt Vertreter aller bedeutenden Verbände der Industrie und des Handels, so wie der Landwirtschaft Deutschlands zusammen, um einmü tig eine überwältigende Kundgebung für unsere Entschlos senheit und Fähigkeit zu veranstalten, den Krieg auch wirt schaftlich bis zur vollständigen Niederzwingung aller unserer Gegner durchzuhalten. Auch dies ist eine Antwort auf die herausfordernden, prahlerischen Erklärungen englischer Staatsmänner und Zeitungen, daß England im Verein mit Rußland nicht locker lassen werde, bis Deutschland besiegt wder wirtschaftlich so mattgesetzt sei, daß es einen Frieden Die Grd-, Maurer-, Asphalt-, Steinmetz- vn- Zimmerarbeiten -für die Einfriedigung der Nebenanlagen zur Trainkaserne in Bischofswerda sollen am Mittwoch, den 23. September 1914, Vorm. 10 Uhr Amtsblatt »er ASaigliche« Amtshauptmannschaft, der ASniglichen Schulinspektion und des Königlichen Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des RSniglichen Amtsgericht» und de» Stadtrates zu Bischofswerda, und der Gemeindeämter des Bezirk». öffentlich verdungen werden. Verdingungsunterlagen liegen in der Kasernenbaustube in Bischofswerda zur Einsicht aus. Verdingungsonschläge können, soweit der Vorrat reicht, im Militär-Bauamt Bautzen gegen Erstattung der Selbstkosten entnommen werden. Angebote mit eigenhändiger Unterschrift sind versiegelt und mit entsprechender Aufschrift versehen bis zu obengenanntem Termine portofrei an die unterzeichnete Stelle einzureichen, woselbst die Eröffnung in Gegenwart der anwesenden Bewerber oder deren Bevollmächtigten erfolgt. Zuschlagsfrist 4 Wochen. Königliches MUttar-Bauamr Bautzen. Anzeigmeprel«: Die Sgespaltene Korpuszetlr oder deren Rau» 12 Psg., für Inserate von außerhalb de« Verbreitungsgebiete« 18 Pfg. Die Reklamezeile SO Psg. Geringster Inserateubetraa 40 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt nach aufliegendem Tarif. Erfüllungsort für beide Teile Bischofswerda. Festbestrllte Inseraten« Austrüg« können nicht zurückgezogen werden. Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpe« und Umgegend sowie für die angrenzenden Bezirke. Aelteste» Blatt im Bezirk. Die Entscheidungsschlacht im Westen. Großes Hauptquartier, 16 September. (W. T. B. Amtlich.) Bis zum Abend war die Lage auf dem west lichen Kriegsschauplatz seit gestern unverändert. An einzelnen Stellen der Schlachtfront wurden die Angriffe französischer Truppen in der Nacht vom 15. zum 16. und im Laufe des 16. zurückgewiesen. Einzelne Gegen angriffe der Deutschen waren erfolgreich. Erscheint irden Werktag abend» für den folgenden Tag. Der Br« «g«prei« ist einschließlich der 3 wöchentlichen Beilagen bei Abholung « der Evxditon vierteljährlich 1 Mk. 80 Pfg., bei Zustellung In, Hm» 1 Mk. 70 Pfg.: durch die Post stet ins Hau« viertel« fährllch 1 MK. »2 Psg.. am Postschaltrr abgeholt 1 Mk. 80 Pfg. Einzelne Nummern kosten 10 Pfg.