Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1914-08-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191408203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19140820
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19140820
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-08
- Tag 1914-08-20
-
Monat
1914-08
-
Jahr
1914
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
R». 1SL ' die Antwort aüf die unmittelbare Bedrohung durch Ruß- lqH, das die Absicht hat. die Durchfahrt durch die- Darda- neöey zu erzwingen und dadurch den Kampf um den Besitz von KvnstanttnopÄ zu eröffnen. Man nimmt an, daß in den letzten-Tagen -wischen Rußland und England Vereinbarun gen getroffen wurden, infolge deren England seinen Wider stand gegen die Oeffnung der Dardanellen aufgegeben hat. Dadurch ist nicht nur die Türkei, sondern auch Rumänien und Bulgarien bedroht, die in die Gefahr geraten, russische Vasallenstaaten zu werden. Hieraus würde sich eine türkisch- rumänischbulgarische Interessengemeinschaft ergeben, die zu einem gemeinsamen Vorgehen gegen Rußland und den Dreiverband führen würde, wodurch dieser eine Kraftzer splitterung zugunsten Deutschlands und Oesterreich-Un garns erleiden würde. Derrtschfrermdliche Kundgebungen tu der Türker. Frankfurt, 19. August. (W. T. B.) Die „Franks. Zig." meldet aus Konstantinopel: Am Sonnabend fand in Starn- bul im Theater Millet eine große deutschfreundliche Kund gebung statt. Der Abgeordnete von Smyrna sprach über die kulturelle Kraft der deutschen Nation, die diejenige anderer Völker, namentlich der Franzosen und Engländer, weit über treffe, und forderte das ottomanische Volk auf, sich an die Seite Deutschlands zu stellen. , Aufstand in Neuserbien. Berlin, 19. August. Hierher aus Serbien zurückge- kehrte deutsche Gewerbetreibende berichten übereinstimmend, daß in Neuserbien ein großer Aufstand ausgebrochen ist. Die Eroberer von 1912 sind dort derart aufgetreten, daß auf die Kunde von dem österreichisch-ungarischen Angriff auf Ser bien die annektierten Gebiete sofort die Losreißung von dem neuen Staatenverband in das Auge gefaßt und zu den Waf fen gegriffen haben. Der Bürgerkrieg soll mit allen dort herkömmlichen Greueln geführt werden, wobei sich aber die Aufständischen der wohlwollenden Neutralität von feiten der Pforte nicht minder als Bulgarien zu erfreuen hätten. Die ser Aufstand soll sich bereits im Rücken der an der Donau kämpfenden serbischen Armee sehr fühlbar machen. Deutschland als Befreier. Dem Werkmeister K. H. aus Lodz, einem österreichischen Staatsangehörigen, der als ausländischer Militärpflichtiger verschickt werden sollte, ist es gelungen, zu entkommen. In einem Schreiben an seine in Charlottenburg wohnende Schwester schildert er die Stimmung in Lodz, dem polnischen Manchester. In dem Briefe heißt es u. a.: Alles lebt in Lodz in Erwartung der Deutschen. Deutsche, Polen und Juden haben alle gegenseitigen Reibereien ausgegeben. Jedermann erhofft Befreiung von dem russischen Joch. Man will end lich wieder einmal aufatmen und vor der Brutalität und Willkür der Moskowiter geschützt sein. Wie wahre Blutegel saugten die russischen Beamten an dem Marke der Bevölke rung. Ueber den Ausländern schwebte schon seit Jahren die Gefahr der Ausweisung, nur durch immer höhere Liebes, gaben au die Polizeiorgane konnten sie sich davor schützen. Ein Teil der russischen Beamten hat Lodz schon verlassen, aber leider nicht alle. Doch die Bewohner fürchten sie nicht mehr. Ein Bürgerkomitee mit einem angesehenen Fabri kanten an der Spitze ist schon gewählt und steht bereit, die Stadtverwaltung zu übernehmen, bis deutsche oder österrei chische Truppen einrücken. Sie werden auch der Stadt Lodz, die deutscher Arbeit und deutschem Fleiße ihre Blüte ver dankt, die Freiheit bringen. Norwegen und die deutsche Sache. Christiania, 19. August. Björn Björnson, der Sohn des Dichters Björnstjerne Björnson, veröffentlicht im „Mor- genblaüet" einen Bries, der mit starkem Gerechtigkeitssinn für die deutsche Sache eintritt. Björnson sagt: Wenn man von dem russischen Doppelspiel liest, dann begreift man Deutschlands unermeßlichen Zorn über die gebrochenen rus sischen Ehrenworte, über die Friedenstelegramme des Zaren. Der Zorn über Rußlands heimtückisches Vorgehen sei unbe schreiblich gewesen. Die Deutschen führten den Kampf ge- gen Rußland als heiligen Krieg. Björnson schildert ferner hin in seinem Artiel mit Bewunderung das Funktionieren des deutschen Militärapparates, dieses Rubrikwesen, das kalt und unpersönlich gewirkt hat. In diesen Tagen ward es ge nial. Die einmütige Stimmung des Volkes gibt Björnson mit folgenden Worten wieder: Alle, die in den Krieg müssen, strahlen vor Begeisterung. Ich habe unter den Tausenden hier keine einzige Ausnahme gesehen, alle marschieren in taktfester Disziplin glücklich in ihrem festen Glauben an Deutschlands gute Sache zu den Grenzen vor. Ich sprach die verschiedensten Menschen: sie sind alle zusammen gleich,, der Arbeiter, der Mittelstand, kein Unterschied. Bei jedem Feind, der sich tagtäglich meldet, werden sie nur noch sicherer, noch fester in ihrer Kampfeslust. Bei den Zurückbleibenden der- selbe Eindruck, keine Verzweiflung, eine imponierende Ruhe' Das ist das große Volk! So gehen sie in diesen Krieg, den größten der Weltgeschichte, den je ein Volk auf einmal durch zukämpfen hatte. Björnson schließt: Gesetzt den Fall, Deutsch land und Österreich sollten verlieren, da sind es England und Frankreich, die dem Henker seine Opfer geben. Mein Herz blutet. Das eagttfche Volk ««- -er Krieg mit Deutschland. vr. IV. Aus England wird uns berichtet, daß in vie len Tausenden von Exemplaren ein Aufruf verbreitet wird, in welchem gegen die Kriegserklärung der englischen Regie rung an Deutschland energisch protestiert wird. Wenn das auch an der Tatsache der KrieSerklärung und ihren Folgen nichts ändert, so zeigt eS doch daß nicht olle Engländer so gesinnt sind, wie die z. Z. herrschende Partei, daß im Ge genteil ein großer Teil des Volkes in England nicht auf Seiten der Russen und Franzosen steht, sondern auf deut- scher Seite, wie ja auch die anderen germanischen Völker, Schweden, Holländer, Dänen und Norweger wenigstens in- D«r «»fisch« SrMer. «Ke 2. ,u. nerlich im Herzen aus unserer Seite stehen, und, ioenn erst an den Tag kommen wird, was Rußland aus dem Balkan be absichtigt (denn die Augen Rußlands sind fort und fort auf Konstantinopel gerichtet, die oströmische Kaiserstadt), dann wird man wohl auch in gan- England einsehen, wie falsch die jetzige Politik der englischen Regierung gewesen ist. Möchte man bald zu dieser Erkenntnis gelangen! Der Mimnschastsmangel -et -en Engländern. In unserer gestrigen Nummer meldeten wir, daß unter der Matrosen- und Küstenbevölkerung an der Wasserkante englische Werber tätig sind, um Leute auf englische Kriegs- schiffe anzuwerben. Bei der Löhnung, welche den Fisch dampfermatrosen geboten wird, ist durch einen Druckfehler eine Null weggebfteben. Es mutz 800 und nicht 80 Mark heißen, was die/-Engländer den Leuten monatlich bieten. Unsere wackeren Mischer lassen sich aber, wie mitgeteilt, durch schnödes englische» Geld nicht kaufen. Der Umschwung der Stimmung im Glsatz. Unter den vielen Wundern, die uns die letzten Wochen gebracht haben, ist nicht das kleinste der Umschwung der Stimmung im Elsaß. Wie lange ist es denn her seit dem Zabernrummel? Kaum neun Monate. Besser war es schon unter dem neuen Statthalter geworden, man konnte annehmen, daß die Elsaß-Lothringer ihre franzosen freundliche Gesinnung für sich behalten würden. Aber kehr ten die Ausflügler aus Frankreich nicht freudig erregt ge schmückt mit der Trikolore wieder? So sah man nicht ohne Sorge der Mobilmachung entgegen. Und was geschah? Ganz Elsaß-Lothringen erhob sich wie ein Mann für Deutschland, die nationalistische Clique ist völlig machtlos, WetterlS ist in der Schweiz, von den anderen hört man nichts. Und General von Deimling, dessen Entfernung da mals der sehnlichste Wunsch aller Elsässer schien, kann jetzt seine Freude aussprechen, daß Tausende von Söhnen alt elsässischer Familien sich als Freiwillige gemeldet hatten. Der Sturm, der durch ganz Deutschland rauschte, riß die Elsässer mit. Jener alte Straßburger, der sagte: „Ich habe immer gemeint, ich hätte französische Sympathien, nun merke ich, es ist nix damit", sprach aus, was Hunderttau- scnde fühlten. Und nicht nur die kerndeutschen Elsässer fühlen so, nein auch die französischsprechenden Lothringer. Wie hat sich doch der französische Generalissimus Joffre ge täuscht, der durch seine Flieger lockende Proklamationen in Mülhausen herabwerfen ließ! Die zauberhaften Worte, die noch ihm die Fallen der französischen Fahne bargen, machen nun keinen Eindruck mehr. Es ist bekanntlich nicht die ein zige Enttäuschung gewesen, die General Joffre erlitten hat. Weitere werden folgen. Aber ist der Krieg zu Ende, so haben Elsaß-Lothringen und Deutschland ein großes Stück Ge- schickte gemeinsam erlebt, und daß dieses gemeinsame Erleb nis fehlte, war ja der tiefste Grund der elsaß-lothringischen Frage. Der Krieg von 1870/71 hat ganz Deutschland ge einigt, von Memel bis Lindau, in jeder kleinen Stadt, in jedem größeren Dorfe findet der Reisende das Siegesdenk- mol mit den Namen der Gefallenen. Je kleiner der Ort, desto stolzer ist man auf sie. Aber im Reichslande fehlten diese Wahrzeichen, und ihr Fehlen wirkte befremdend, man fühlte sich fast im Ausland. Das wird anders werden. Die gemeinsame Bluttaufe wird die Stämme ein für allemal aneinander ketten. Ist ein Krieg, der solches ermöglicht, nicht schon deswegen als ein heiliger Krieg zu bezeichnen? Deutschfeindliche Französlinge gibt es aber deswegen immer noch im Elsaß. Es kam so gar an verschiedenen Orten zu Attentaten aus dem Hinter halt auf deutsches Militär. In Metz und in der nächsten Umgebung der Feste wurde, wie die „Norddeutsche Allgem. Zeitung" mitteilt, gleich zu Beginn -es Krieges wahrend der Nacht aus deutsche Militärposten geschossen. Alsbald wendete sich die Erbitterung der ganzen Bevölkerung gegen solche hinterlistige Verräter. Der Gemeinderat der Stadt Metz nahm, wie W. T. B. mitteilt, scharfe Stellung zu den vorgekommenen Attentaten, die jedem Bürger die Scham röte ins Gesicht treiben und ihn mit Abscheu erfüllen muß- ten. In dem Beschlüsse heißt es u. a., daß der kein echter Lothringer, kein echter Deutscher sei, der die Hand gegen die Beschützer des Landes und gegen die eigenen Landeskindec erhebe. Solche Scheusale hätten jede Gemeinschaft mit dem Lande und ihren Blutsgenossen verloren. Der Gemeinde rat sehe es als seine heiligste Pflicht an, seine Zusammen gehörigkeit mit iwr tapferen deutschen Armee laut zu beken nen. Der Beschluß schließt mit dem Gelöbnis der unwandel baren Treue gegen den Kaiser und dem Wunsche, daß Gott unsere tapferen Truppen von Sieg zu Sieg führen möge. Der Bürgermeister Dr. Forst stammt selbst aus altlothringr- scher Familie, ebenso zahlreiche Gemeinderatsmitglieder. Der Sieg von Lagar-e. Ueber den Kampf bei Lagarde erzählen die in Zwei- brücken (Rheinpfalz) eingetrvffenen deutschen Verwundeten, daß das Gefecht sieben Stunden in glühendem Sonnenbrand gegen einen weit überlegenen, bis an die Nasenspitzen ver schanzten Gegner gewährt hat. Die Wiesengründe waren mit Wolfsgruben durchzogen, allerdings erfolglos, denn un- scre Kavallerie merkte die Falle. Brillant war die Feuer- Wirkung unserer Artillerie. Zwei besonders gefährliche fran zösische Batterien waren in kurzer Zeit durch die unsrigen stunnreif geschossen und wurden dann auch glatt genommen; zuvor hatten die Franzäse» nach die Berschlußstücke ihrer Geschütze so gut wie möglich unbrauchbar gemacht. Bei den erbitterten Kämpfen um das Dorf hatten die Franzosen je des Haus besetzt; auf dem Kirchturm waren Maschinenge wehre geschickt verdeckt ausgestellt; beim dritten Schuß un- serer Artillerie jedoch lag der Turm in Trümmern. Das ganze Dorf wurde unter Feuer genommen. Ein Flanken- angriff unserer Kavallerie brachte die Entscheidung, jetzt lie fen die Franzosen einfach davon. Diele baten mit erhobenen «,'sN Ms, Idltz, Händen und auf ihre Eheringe deutend um Pardon. Einen, deutschen Jägertrompeter rettete seine zuerst auf -em Rücken, dann auf -er Brust getragene Trympete zweimal das Leben. Die Kämpfe -ei Mülhaufe«. Bon den Kämpfen bei Mülhausen gibt ein Berliner seinen Eltern in einem Feldpostbrief eine Schilderung, die Berliner Blätter mit Genehmigung des Oberkommandos nachstehend veröffentlichen. Der Brief lautet: „Mülhausen, 11. August. Meine lieben Eltern! Gestern bekam ich im Felde bei wüstem Sonnenbrand Eure lieben Zeilen. Wie doch die Vorsehung spielt, im selben Augenblick mußte ich mit einer Patrouille abreiten. Der Herrgott hat mich wunderbar erhalten. Ich bin in das schwerste Feuer gekommen, auf zwanzig Schritt wurde auf mich angeschlagen, schließlich prallte ich auf zwei feindliche Kompagnien; einem Franzosen, der mir mit dem Bajonett den ganzen Rock aufgeschlitzt hatten habe ich das Gewehr aus der Hand gerissen. Wir mutzten dann in den steilen, dichten Wald hinauf und kamen dabei vollkommen auseinander» fanden uns aber alle ans Regiment heran. Man hatte mich schon als tot gemeldet; um so größer war die Freude, als ich wiederkam. Ehe ich in das starke Feuer kam, habe ich dis ersten drei Gefangenen für das Regiment gemacht und mit voller Ausrüstung beim nächsten Bürgermeister abgegeben. Euer Segen un- Eure Liebe geben mir auch wunderbare Kraft in all den Gefahren und Strapazen. Die Franzosen» die bis Mülhausen vorgedrungen waren, sind in der gest rigen Schlacht zurückgeworfen und in vollem Rückzug. Der Nachtangriff unserer Truppen, unterstützt von einem wilden Artilleriefeuer, war ein grandioser Anblick, dazu die herr lichste Augustnacht. Ich habe das volle Vertrauen, daß wir siegen! Jetzt weiß ich, was Elternliebe heißt, sie ist die größte! Gebe Gott, daß wir uns nach einem Siege Wieder sehen! . Wenn nicht, dann bin ich mit dem letzten Gedanken an Euch gestorben. Lebt wohl, Ihr Guten, Gott befohlen. In treuer Liebe Euer Richard." Das Gefecht im Paffe von Schirmeck. Der Donongipsel der Vogesen liegt auf der Grenze zwi schen Unterelsaß und Lothringen, nahe der französischen. Grenze. Der 1008 Meter hohe, im Norden des Breuschtals gelegene, von Felsenmassen gebildete Gipfel wird wegen -et herrlichen Rundsicht viel besucht. Der nach ihm benannte gleichnamige Nachbarort Donon hat eine Telegraphensta tion. Schirmeck ist eine Gemeinde von etwa 2000 Einwoh nern an der Breusch, in der Nähe der französischen Grenze. Sie wird von dem Donon überragt. An der Nordseite des Berges entspringt die Weiße Saar. Eine Paßstraße führt von Schirmeck hier über die Gebirgskette zur französischen Grenze. Der nach Osten ins Breuschtal steil abfallende Do- nongipfel gehört teilweise zu Frankreich. Und hier haben die Franzosen anscheinend unbemerkt eine starke Artillerie hinaufgebracht, was von der französischen Seite aus nicht schwer sein konnte. Nach der amtlichen Darstellung scheint auf die Nachricht von dem Erscheinen französischer Streitkräfte im obere» Breuschtal (bei Saales) von Straßburg aus eine kleine Ko lonne bestehend aus zwei Festungsbataillonen mit zwei Ge schützen und Maschinengewehren mit der Bahn vorgeschickt zu sein, um die Franzosen über die Grenze zu jagen. Als sie von Schirmeck aus den Marsch auf der Chaussee antraten, haben sie von den steilen Höhen des von der französischen Artillerie besetzten Donon überraschend ein vernichtendes Feuer erhalten. Offenbar haben sich die beiden Bataillone — die schließlich den Festungsbereich von Straßburg unver folgt und anscheinend ohne schwere Verluste wieder erreicht haben — sofort in den toten Winkel des feindlichen Feuers. rechts der Chaussee gerettet und haben keinen Mann für die unmögliche Rettung der ohnedies verlorenen Geschütze ge opfert. Und sehr mit Recht. Man muß bedenken, daß, wenn die feindlichen Geschütze auf einem hohen Bergplateau stehen, von wo aus sie die un ten im Tal hinfllhrende Chaussee unter Feuer nehmen kön nen, es für sie unmöglich ist, mit ihren Geschossen den Ab hang des Berges, aus dem sie stehen, zu bestreichen, weil die Rohre über einen gewissen Winkel hinaus die Richtung nach unten nicht erhalten können. Das nennt man den toten Winkel. Wenn also die deutschen Bataillone, sobald sie merk ten, daß sie richtig im Wurstkessel'waren, die Geistesgegen wart hatten, sich rechts der Chaussee im toten Winkel -es Feuers der feindlichen Artillerie in Sicherheit zu bringen, so taten sie recht. Denn die Geschütze waren ohnedies in sol chem feindlichen Feuer verloren, konnten auch nichts nützen, da man ihnen keine solche Höhenrichtung geben konnte, um den Fein- auf dem hohen Dononplateau zu erreichen. Zer schossen und unbrauchbar gemacht durch die feindlichen Gra naten ließ man die Geschütze und Maschinengewehre also am besten auf der Chaussee stehen und suchte selber möglichst ohne Verluste aus der unmöglichen Situation herauszu kommen. Das ist geschehen und die amtliche Darstellung gibt ruhig zu, daß das in dieser Lage das einzig mögliche war. Zwischen den Zeilen ist auch der sehr vernünftige Grundsatz zu lesen, nicht unnütz Menschenleben für hoffnungslos ver lorene Geschütze aufzuopfern. Jeder Versuch, an die auf der Chaussee stehenden Fahrzeuge heranzukommen, wäre sicherer Tod gewesen. .. Die -rutsche Regierung sammelt amtliches Material über -ie belgische« Greueltateu. Berlin, 19. August. (W. T. B.) Der Stellvertreter des Reichskanzler», Staatssekretär Dr. Delbrück, erläßt folgen- den Aufruf: Durch die deutsche Presse gehen zahlreiche Nach richten über Gewalttätigkeiten, denen unsere Landsleute an Leben, Leib und Gut in den ersten Tagen des August d. I. in Belgien ausgesetzt gewesen sind. Das öffentliche Inte resse erfordert, daß amtlich festgestellt werde, inwieweit diese Nachrichten auf Wahrheit beruhen. Es ergeht daher hiermit an alle diejenigen, die auS eigener Wahrnehmung Mißhand ¬ ln! Rr.M. lungen oder Gra kehörden gegen l ihr Eigentum k lSährnehmungen ,rteS zu Protoko »sucht worden, ! der Bekundungen steichSamt des Jr tischen Gesinnung Volkes wird erwo jenigen, die wesei mung zu machen ten erhalten habe leisten. Weitere Gr, Köln, 19. An Pöbel in dem K! und einen Pater Kloster an allen , ankommenden de, Kloster z« retten. Grenze unter M dr» Klosters. ist erschienen. S in Mülhausen dei übrigen enthält si Zur LI Berlin, 19. s Sonderausschusses bandes des deutsr hat sich gestern ei grundsätzlich geeir ken, die infolge d weit nicht zu bef nung an die Dar Geld zu erhalten, deutschen Hypothe Kürze eine näher warten. M Aus Düsseldc bettübende Nachri sichts der belgische und Anstand Vern Feinden, um sich kenntnissen zu pr. Tage gerade unser reich an Schimpf dort die Bestien brachen waren. 2 Fremdartigen, In im Sinne jenes e her ist, was sie h Fremde bevorzugt lade, für die deuti nicht an solchen, ten in einer Lü ebenso gemein istl die deutschen Gefil Staub getreten h< um Deutschlands Gewiß, man dürfen nicht bei r wie die Belgier i Speise und Trank Helden, die man > im unnatürlichen waren anfänglich In Berlin z. B. jungfrauen und Gefangene zu em: der damals allbekc wahr und bemerk nner, welche die ( Da kam an ihm ei dem dichtgedrängt „Für wen ist die Gutes ahnend. , Offiziere", erwide Eine schnelle Bew lett und cognacdu Schnell sprang H< mige Rede, in der lässigung der deut lose Berhätschelun vor diesem Gewit und Besonnenheit Dies Mal b denn erfreulicher» energisch durch Keime erstickt, so l wieder aufgefllhrt vor allem folgend württembergischen sie Nachahmung f vorzubeugen: „Di die ssth beim Ein mentlich von Weik sen das Generals, Personen, die sich drangen, von den daß ihre Name» ! Ung in den Zeit«, Dem Spotte, dtt
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)