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M4. Der Sächsische Erzähler. «rite«. Nr. 181 s<oblenr, auf Nachbarg« den Bnhiltni l^ion der freiwillige. SS/ö«V/k/'-7. oieäenkvld'i kketr Stadtbauamt. arbeiten teilneh tzLnmt bei mi, Dar se vou Sparkasse« Uhr »nd Besonnen ¬ wird eine S gebildet. Berlin, 7. licht in einer Z folgenden Wort einzigen Blick zu wagen brauchte, um alle die anderen Wei ber hier zu seinen Füßen zu sehen? — Einen Augenblick herrschte atemlose Stille, dann brach jubelnder Beifall los. In diesem Augenblick, als der letzte Ton verklang, hob sich Ray Lassens Blick und tauchte gerade in Dieters Augen, die nicht von ihr ließen. In demselben Moment wurde die Tafel aufgehoben, und so kam es, daß Graf Dieter plötzlich dicht an ihrer Seite stand. lich, scharf und genügend groß geschrieben werden. Blasse Tinte und feine Schrift sind möglichst zu vermeiden. Nach lässige Ziffern und Schriftzüge, oder auch solche, die -war dem an seine Schrift gewöhnten Absender sehr deutlich Vor kommen mögen, eS aber in der Lat nicht sind, zumal wo eS sich unter Hunderttausenden von Aufschriften um sofortige Entzifferung im Augenblick handelt, werden leicht die Ur sache der Verzögerung oder Unanbrtnglichkeit der Feldpost sendungen. Im übrigen empfiehlt es sich, auf allen Briefsendungen nach dem Feldheer oder der mobilen Marine den Absender anzugeben. Eine Verpflichtung hierzu besteht jedoch nicht. Das Publikum wird ersucht, im eigenen Interesse auf die obigen Punkte Rücksicht zu nehmen. Daste Bäcker- ä im Jimi' hem mit ihm zu- poleon M., der bereits in der vorangegangenen Luxembur ger Annexionskrisis dank Bismarcks diplomatischer Ueber- legenheit schwere politische und moralische Einbuße erlitten hatte, jeden Vorwqnd zum Angriff auf Preußen zu nehmen. Die Schleifung der Festung, die ebenfalls in London be schlossen wurde, erfolgte erst 1872. Seitdem ist Luxemburg eine offene Stadt und Residenz der nassauischen Oranicr. Sie trägt noch vielfach deutschen Charakter, wie ja auch das ganze Großherzogtum heute noch ein Glied des deutschen Zollvereins ist. ten der Briefe usw. richtig und deutlich ergeben: Welchen» Armeekorps, welcher Division, welchem Regiment, welchem Bataillon, welcher Kompagnie oder welchem sonstigen Trup penteil der Empfänger angehört, sowie welchen Dienstgrad und welche Dienststellung er bekleidet. Dasselbe gilt sinngemäß für die Sendungen an die An gehörigen der mobilen Marine. Sind diese Angaben auf den Briefen usw. an die mo bilen Truppen richtig und vollständig enthalten, dann kön nen die Sendungen mit Sicherheit der zutreffendenFeldpost- anstatt zugeführt werden. Eine Angabe des Bestimmungs ortes in der Aufschrift ist nicht erforderlich, kann vielmehr leicht zu Verzögerungen bei Uebermittlung der Sendungen führen. Es ist daher zweckmäßiger, auf den Briefen usw. einen Bestimmungsort gar nicht zu vermerken, sofern der Empfänger zu den Truppen gehört, die infolge von Marsch bewegungen den Standort wechseln. Wenn dagegen der Empfänger zu den Truppen einer Festungsbesatzung gehört, bei einen» Ersatztruppenteile steht oder überhaupt ein festes Standquartier hat, so ist dies auf den Briefen usw. deutlich zu vermerken, außerdem ist in diesen Fällen der Bestim mungsort anzugeben. Die Aufschriften der Briefe usw. müssen recht klar und übersichtlich sein. Besonders empfiehlt es sich, die Angaben über Armeekorps, Division, Regiment usw. oder Kriegsschiff iinmer an einer bestimmten Stelle, am besten unten re<W niederzuschreiben. Die Ziffern in den Nummern der Divisionen, Regimen ter usiv. und der Name des Empfängers müssen recht deut- ,ersohn Sr. Exzellenz entlichen Unterricht» verschöbe«» Tagung. Die Ta« . Zungen «er« »innen sollte, Das 8. Armeekorps steht in der Rheinprovinz, Sitz des Generalkommandos ist Koblenz. — Durch die Schlußakte des Wiener Kongresses von 1815 hatte Preußen über Lu xemburg das Besetzungsrecht erhalten. Luxemburg, das von dem berühmten Kriegsbaumeister Vauban im wesent lichen schon Ende des 17. Jahrhunderts ausgebaut war, wurde zur deutschen Bundesfestung erklärt. Bis zum Sep tember 1867 hat denn auch Preußen darin eine Besatzung von 4000 Mann gehalten. — Im Londoner Protokoll vom 11. Mai 1867 verzichtete es aber auf sein Recht, um Kaiser Na- "" ' - Zur Besrhu-ia Luxemburgs durch das Prruhifche 8. Slru^.i-ttps. «»»Sachfon. Dresden, 6. August. Ueber 8V 666 Doppelzentner Mehl lagern, wie Oberbürgermeister Beutler am Dienstag in einer gemeinschaftlichen Sitzung des Rats und der Stadtver ordneten mitteilte, in den Dresdener Mühlen. Er hob hier bei hervor, daß auch keinerlei Mangel an Schlachtvieh eintre ten würde. Umfassende Maßnahmen zur Behebung der Ar- beitslosigkeit sind getroffen worden. Die Gas- und Wasser lieferung wird weiter glatt erfolgen. Dresden, 6. August. Das erste Opfer des Krieges von Söhne« der rngeren Heimat, wenn auch nicht ein solches deS Schlachtfeldes, ist der Sch "" " des Hrn. Ministers deS Kultus und „Vergessen Sie, Graf Eckartshausen, daß ich existiere. Dann haben Sie in meinen Augen Ihre größte Tat für mich vollbracht, die mir zugleich die angenehmste ist." Sie neigte ein klein wenig das Haupt und nahm Bü- naus Arm, der kam, um sie zum Tanze zu führen. Graf Dieter blickte ihr mit vor Zorn aufsprühenden Augen nach. Morden hätte er das stolze Geschöpf können, das es wagte, ihn fortgesetzt so schnöde zu behandeln. War er denn aber nicht selber daran schuld? Warum hatte er ihrer überhaupt acht, und sich vorhin erst durch allerlei Ge waltmittel einen Platz ihr gegenüber verschafft? Wie berauschend schön sie ihm dünkte, jetzt im Kreise der Tanzenden. Das Licht der bunten Laternen mischte sich mit der leuchtenden Fackel, die der Mond angezündet, und das weiße Gewand floß an Ray Lassens herrlicher Gestatt hernieder, als wäre es aus Mondenstrahlen gewebt. Dieter verfolgte das schöne Mädchen mit verdunkelten Augen, und seine festen, weißen Raubtierzähne preßten sich fest aufeinander. „Du sollst mir den Schimpf noch bezahlen, du blondes Hexlein, warte du nur, auch meine Stunde kommt," knirschte er zwischen den Zähnen. Dann ging er und schnitt den beiden Baronessen Klock mächtig die Cour, so daß diese förmlich in Seligkeit plät scherten, und nur noch uneins waren, welche von ihnen er eigentlich mehr ausgezeichnet hätte. Bünau stand jetzt etwas abwärts von dem fröhlichen Treiben. Er hatte abwechselnd mit Ray Lassen und Imogen getanzt. In dem durch die Tanzenden aufgewühlten Sand war es jetzt etwas schwieriger geworden, leichtfüßig dahin- zufliegcn, was aber dem Vergnügen, wie eS schien, keinen Abbruch tat, denn überall hörte man Lachen und Jauchzen. Der Sekt hatte seine Schuldigkeit getan. Die Musik ließ unentwegt die lockendsten Weisen erklingen, und hoch gingen die Wogen der Lust. Ein Teil der Jugend hätte über- mutig die stille Wandelbahn oberhalb der Zette zum Tanz platz erkoren. Hell klang das Lckhen der Tanzenden zu Bü nau hernieder. WvrtsqWUfÄssU „Mit Singen kann er lachen, Und selig Weinen machen", kam es fast hart auflachend von Dieters Lippen. „Wissen Sie, mein stolzes Kind, daß auch Sie das ver- mögen?" „Herr Graf", kam es fast drohend von Rays Lippen. Er verbeugte sich tief. „Habe ich schon wieder Ihre Ungnade heraufbeschworen, so bitte ich jetzt um die Gnade für den nächsten Tanz." „Ich bedauere, der Tischwalzer gehört Baron Bünau." „Ich meine den darauffolgenden Tanz, mein gnädiges Fräulein." „Schon vergeben, Graf Eckartshausen." „Dann bitte ich um eine Extratour." „Sie sind sehr beharrlich, mein Herr." „Ja, Sie zu erringen, wie ein hohes Ziel, mein gnädi ges Fräulein, aber Sie sehen, ich bin nicht so vermessen, ich bettele nur, bettele — rührt Sie das nicht — nur um einen Tanz." „Nein, Bettelleute kann ich nicht ausstehen, und daß Sie unter das Bettelvolk gehen, ist wieder mal eine neue Pose, mit der Sie Eindruck zu machen suchen." „Sie sind sehr schonungslos in Ihrem Urteil, mein Fräulein. Und dabei kennen Sie mich kaum. Stellen Sie mir irgend eine hohe Aufgabe, irgend etwas zu erreichen, soll cs gelten, was Sie mir garnicht zutrauen, was groß und gut ist, was Ihrem Herzen besonders wohl täte, ich will es ausführen, um ein Lächeln von Ihnen, ich flehe Sie an, gnä diges Fräulein, erfüllen Sie mir diese Bitte." Sie sah ihn lange und durchdringend an, dann sagte sie, ohne mit der Wimper zu zucken. Erscheint jeden zugsprei» ist rk « der Expedit knr Hau« 1 v jährlich 1 Md. «WteS Merkt. Heiteres in ernster Zeit. Die schweren Stunden, die jetzt mit ganzer Wucht auf der Bevölkerung lagern und auch na turgemäß unsere Berliner arg ergriffen haben, sind aber doch nicht dazu angetan, jeglichen Humor zu vernichten. Wir haben es stets verstanden, jeglicher Sache eine heitere Seite abzugewinnen, und so ist es auch recht erfreulich, daß die Jetztheit — nicht etwa unter Verkennung der Situation — den angeborenen Mutterwitz nicht ganz auSzuschalten ver mag. Der Beweis sei durch zwei kleine erlauschte Gespräche gebracht. Die UNterhalttmg drÄht sich um den augenblick lichen Kriegszustand im Reiche und ein ganz Unerfahrener behauptet allen Ernstes, daß er eigentlich von diesem söge- nannten „Z ustand" noch nichts gesehen hätte. Kurzes Staunen! Doch prompt erfolgt die Antwort durch einen Witzbold, der die drastischen Worte herausschleudert: „Von dem Kriegszustand ist natürlich Nichts zu fehen, da der selbe ja verhängt sei!" SchällendeS Gelächter. — Und nun der zweite Fall, der sich mit der bekannten körperlichen Unsauberkeit der russischen Truppen beschäftigt und gegen die man sich eigentlich nach Kräften schützen Müßte. Hier sei das allerdings nicht durchführbare oritztnelleMittel genannt. Erst ein Schutz Insektenpulver Und dann eine Kugel hinterher. — Diese beiden kleinen Scherze von privater und von kriegerischer Seite bezeigen so recht, daß auch Neben der ernsten Auffassung noch ein genügendes Quäntchen Humor in uns lebt, das besonders dem im Felde stehenden Mann über manche böse Situation hinweghelfen wird. Der rufltnfrindliche Barbier. Wir lesen in der „Bres lauer M.-Zeitung": Es ist ein nettes, liebenswürdiges Kerl chen, mein Barbier. Ein echter scharmanter Wiener, flink, kulant und bescheiden. Nie hätte ich ihm eine Unhöflichkeit zugetraut. — So war er in Friedenszeiten: doch der Krieg scheint in seinem fröhlchen Herzen eine wahre Berserkerwut erzeugt zu haben, die sein ganzes Naturell umkehrt. Kommt da ein russischer Student, wie sie sich vor allem in unseren medizinischen Hörsälen mehr als nötig breit machen, in den Laden meines Barbiers. Kein devoter „g'schamster Diener" begrübt ihn. — Gemächlich läht er sich nieder in den beque men Gessel und wartet. Unzufrieden starrt er in den Spiegel und wartet. Ein anderer Kunde erscheint, wird vorschrifts mäßig begrüßt und bedient. Und der Russe Wartet! End lich wird eS ihm zu bunt. In seinem, vom slawischen Idiom reichlich durchsetzten Deutsch ersucht er, immer noch höflich, um Bedienung. Doch prompt erhält er zum Bescheid: „Rus sen werden bei mir net mehr rasiert!" Verdutzt blickt er drein, der Russe. DeS Österreichers sonst so freundliches Ge sicht Idgt sich in drohende Falten. „Wenn sich der Herr hin- auSbemühen Möchten!" Sprach« öffnet die Tür, und eilends verschwindet der Russe! — Ja, so ist der Krieg! — Und in einer Woche vielleicht schwingt mein Barbier das große Mes ser gegen seine Feinde, die Slawen, .. , Jedes Schwanke Um Sei« oder ü unsere Väter sii deutscher Macht wehre« bi- zum werde« diese« § Feinden. Noch es einig war. 8 wie er mit dem 8 Berlin, der X8 Schttlms Vautzr» ffevnki—ßsn »ndrüesten LsoiHemunck GtaatSministerS 0. vr. Vr.-Iog. Beck geworden, Hr.^StabS« arzt vr. wach Hermann Panlßen im mobilen 5. Feld artillerieregiment Nr. 64. Hr. Stabsarzt vr. Paulßen ist heut» morgen imLinffthpom Perde gestürzt und hat hierbei eine so schwere GehtnlDhütterung erlitten, daß er alsbald verstorben ist. Großenhain. 6. Au, gelber«. In erfreulicher , ..... beit bei der hiesigen sparenden Bevölkerung wieder ringe- kehrt. In der städtischen Sparkasse überstiegen seit Dien»« tag die Einzahlungen wieder die Auszahlungen. ES hat sich also die Erkenntnis Lahn gebrochen, daß Geld in un ruhigen Zeiten nirgends besser angelegt «erden kann, al- in öffentlichen Sparkassen, denn für j«en Verlust muß die Stadt mit ihrem Besitz und ihrer Steuerkraft haften. Leipzig, 6 August. !" " gung des ZentralverbandrS deuti mania, die am Montag im Zeni , ist wegen de» Krieges aufgehoben worden. Die Bäckerei« Fachausstellung im Krystölhmlast bleibt dagegen geöffnet. Chemnitz, 6. August. Die Chemnitzer städtischen Kolle gien beschlossen in ihrer außerordentlichen Sitzung am Mitt woch abend die Bereitstellung von 1 Million Mark zur Durchführung -er durch die Kriegslage erforderlichen beson deren Maßnahmen. Es wurde ein Ausschuß, bestehend aus 6 Ratsmitgliedern und 6 Stadtverordneten, gebildet, dem die Verfügung über den Fonds zustehen soll. Seit der N und meiner Bo den Frieden zu Entwicklung zu Erfolg unserer Feindschaft von wir bisher ertr, und Kraft. Nu« ab» Man verlangt, wie unsere Fett will nicht dulde rem BundeSgen macht kämpft i Macht und Ehre N«« MI! Mitte« ims Bors.: H«rr Amtsgerichts Schöffen: Herren Orttrscht»,H «ad BäckermeffftrsPa u 1. Der schon einmal geselle R. M. au» D«sitz sammen wohnenden? Bäck«.,-,-^.» — wenig Inhalt auS d^Kleidwschrank. Mit der vor kui Zeit vom l '" Gesamtstraj . 2. Wegen Bedrohung wird der Ma-schnnder W. aus Schmölln gu 3 Tagen Gefängnis verurtellt. ^Durch die er littene Untersuchungshaft wird die Straf« al» WMßt erachtet. 3. Der jetzt m «adickerg wohnhafte, au» Goldbach ge bürtige Ajgarrenmgcher G-, welcher schon einmal wegen DiMahl bestraft ist, Heß sich di« ««büßt« Strafe nicht zur Warnung dien«,, sondern stahl wieder «inem Arbeitskollegen au» der Hosentasche? 2st^0 Mk. Heute «hält er eine Ge fängnisstrafe von einem Monat. 4. Ein gqtzzischer, jugendlicher Arbeiter hatte ein Paar Stiefel, die ihm sein Httrizur BenUtzuns-geyeben hatte, mit gehen heißen. Außerdem ließ er sich einen Kontraktbruch zu schulden kommen. Wegen Unterschlagung erhält er einen Tag Gefängnis und des KvntraktbrucheS wegen wird er frei- gesprochen. Durch die Untersuchungshaft wird di« Strafs als verbüßt erachtet. . . -