Volltext Seite (XML)
Nr. 172. 5—10 und Der Sächsisch« Erzähl«. Setter. Leip^ üb« di Könetzmnenzucht Tagung dauert bi Stolpe«, 27. Septemb«d.J.in« tag wurde vom C abgeordnet. — D wehr war beim Feuerwehrleuten, t dient haben» entss Vorschlag des Fei wegen derartig« !! zu saffen, wenn ! bracht wird, daß em Viertel der l nicht versäumt hat gesamten Obstnutzu lehnt und gleich;« Einzelverpachtuug schäft beizubehalten wurde zur Beschul Vereine im laufen sprechender Betrag Neueste Radeberg, 27 tag abend auf d jünger« Mann v eintreffenden Zug. versuchte « auf di langen. Die ihn wurde jedoch von Die Frau sprang i Wie», 2' Montag^etti die Eisenbah zwischen Dell gesprengt. Ankunft Kiel, 27. Ju Uhr im Sonderzug holenden stürmische kea de- die Bahnho litum» verließ der Potsdam, 27, um 7.33 Uhr von gekommen und hat Maßnäh» Berlin, 27. I» Versammlung Haber Bankfirmen beschlos 1. Mir hiesige 8 Sen sich die Geldge ig, Vorkehrungen zu treffen. Der tillot sprach sein e Regierung habe rossen, um der n Oesterreich vsr- > von d« öster- riefen: Nieder mit Oesterreich,.Tod Oestnreich. Ein« der Demonstranten zog eine kleine schwarz-gelbe Fahne au» der Tasche, setzte sie in Brand und trat sie mit Füßen. Schutz- lyrte trieben die; jungen Leut« au-csinand«» Der österreichisch- ungarische Botschaft« «hob gegen den Vorfall Einspruch, am Quai d'Orsay und ersuchte gleicht " " Mr B«hind«ung ähnlich« Vorkommnis Direktor im Ministerium des Arabern h Bedauern au» und erklärte, die französi unvnzüglich polizeiliche Maßnahmen j Wiederholung ähmich« Kundgebungen g zubeugen. Di« jungen Leute begaben reichischen Botschaft zu d« nahe gelegen russische« Botschaft, um vor derselben eine Sympatiekundgebung zu veranstalten- Sie wurden ab« von der Polizei verjagt und «S wurden, mehrere Verhaftungen vorgenommen. laßt un» leb« uns««» neu« gesegnete» sein! w. Oben»! hatte die 7. un Regiments hi« bi» auf den Val wurde. Gegen abgekocht und hi Uhr abgehenden -r. «roßha nach Schluß de» Vorstand dm zu die angrenzm R daß der Schult» gerade die letzter obachtet worden Wirtschaft»besitz« die Beaufsichtig» Eemeindevorstan ein wachsame» Kirchenchor unte flug In die Säts klamm, hierauf Schmilka au» « Neustadt und ! wandertm die I des Herrn Orts; Leonhardt durch Bautzen, 21 liche Hauptverein nächste Hauptver 2. Vorsitzenden d Schmiedänecht-G rinNmmig Landl gewählt. Schmie Die Landesbiene! AmtShauptmann die 60 jährige Ju Vereins im „Unte Verein», Kantor StaatSmchaille fi verein d« Ober!« um die Landwirts erhielten Mttting Au» der Oberliwfitz. , Bischof»w«da, 27. Juk. StLtztifche» »,d Allgemeiwe«. —* Eine allgemeine Spannung wegen des Ernstes dec Weltlage, hervorgerufen durch den Bruch -wischen Österreich und Serbien, hielt auch die Bevölkerung uns«« Stadt in. Atem. Schon am Sonnabend war unsere Expedition von ein« großen Menschenmenge belagert, die mit Spannung, da» Erscheinen d« neuesten Depeschen erwartete. Kenn zeichnend für die Stimmung der hiesigen Bevölkerung ist, daß die Meldung der offiziösen Auslassung des serbischen. Amtsblattes, welche als eine Einleitung zu einem völligen. Nachgeben Serbiens aufgefaßt werden konnte, Enttäuschung hervorrief. Die Ueberzeugung, daß die Österreich angetane Schmach, die durch die Untersuchung über die Bluttat von Serajewo vor all« Welt offenkundig wurde, nur durch einen Waffengang getilgt werden könne, hatte sich dereits» Bahn gebrochen und allgemein hu-igte man der Anschau ung: „lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende." Seit Jahren ist dies« kleine Balkanstaat die Ur sache der Unruhe, die uns« .ganzes Wirtschaftsleben lahm legt. Dieses Volk, das den Meuchelmord als politisches Kampfmittel benützt und an dessen KönigStron das Blut von Mörderhänden klebt, kann nimmermehr die Sympathie unseres deutschen Volkes finden, auch wenn es der österrei chischen Uebermacht unterliegen muß. Nicht einem Eroberungskrieg führen will Österreich, das seit Jahren mit selten« Langmut die kecken Ueberhebungen des kleinen Serbenstaates duldete. Sellen wurde ein Krieg aus. gerechteren Motiven entfesselt, wie dieser. „Nichtswürdig ist die Nation, die nicht ihr alles setzt an ihre Ehre", sagt unser DHiller und wir fühlen mit unserem österreichischen Brudervolke, wenn es nun gerechte Vergeltung nimmt. Dir. schleichende, dumpfe, bleierne Unruhe, die über dem Osten Europas seif geraumer Zeit lastet, ist auf die Dauer.niHd mehr zu «trage«. Es muß gewissen Leuten gezeigt tv«-en, daß Europa sich nicht ungestraft und andauernd auf dec Nase herumtanzen läßt. Gewiß ist die Möglichkeit eines, Krieges, d« uns selbst gerade dadurch, daß den Serben von „irgend ein« Seite Hilfe kommt", vielleicht nahe oder gar unmittelbar berührt, etwas unendlich Ernstes. Mit solchen Gedanken soll man nicht spielen. Wenn aber diese Möglich keit ohne eigenes Verschulden an uns herantritt, wenn wir- zu den Waffen greifen müssen, um für die Zukunft die Ruhe Europas zu sichern, und unsere Bündnispflicht treu zu erfüllen, so können wir mit ruhigem Gewissen und mit ge lassenem Ernste d« Entscheidung entgegensehen. Viele^ viele Söhne deutscher Mütter, von denen uns jeder Mehr wert ist, als das ganze Slavenvolk, das auf unsere Ernie drigung wartet, kann der Krieg kosten. Das wissen wir, und wie die Entscheidung der nächsten Stunden fallen wird, nicht leichtherzig ziehen Teuts Mhne das Schwert. Ab« wir wis sen auch, daß uns in ein paar Jahren der Krieg für jedes Tausend deutscher Jungen hunderttausend« kosten kann. Wir wissen, und wir alle haben es zähneknirschend empfunden- daß wir bis an die Grenzen deutscher michelhaster Langmut gegangen sind. Wir haben keinen Krieg gewollt. »Wir wollen ihn heute noch nicht. Aber wenn ihr draußen ihn wollt, dann sollt ihr erfahren, daß wir uns nicht umsonsL gerüstet haben, daß wir wert sind, die Namen der Sieger von Leipzig und Sedan zu tragen. D a s ist die Stimmung- die in diesem Augenblick auch die.Bevölkerung Bischofswer das erfüllt, und wir kommen einem allgemein ausgesproche nen Wunsch nach, wenn wir dies hiermit öffentlich feststellen. —* Königl. Sachs. Milttärverein Jag« und Schütze«. Am Sonntag, den 26. Juli sand auf dem herrlich gelegenen Schießstand de» Königl. Sächs. Militärverein zu Bischofs werda das PreiSschießen statt. Nach lebhaftem Schießen ging« als beste Schützen die Kamerad« Eichler, Winde. Kurze, Gerhard, Wacker, Rodig, König, Hein«, Voigt, Haucke, Hönicke und Schlenkrich hervor. Die Threnscheibr «schoß sich Kamnad Gnhard. Nach ein« dem Geiste der: Gegenwart angepaßten von Vaterlandsliebe durchdrungenes Rede, fand das Schießen sein Ende Md die Kam«adm gingen mit dem Bewußtsein, dem Baterlande gedient zu haben, auseinander. Ueb' Äug' und Hand für'S Vaterland. —* Beim Kirschenpflücken vom Baume äbgestürzt ift gestern nachmittag in der Kirschenallee am Exerzierplatz ein hiesiger Mann. Der Verunglückte, der innere Verletzungen ernster Art davongetragen HM wurde durch Mitglied« der Sanitätskolonne in das Krankenhaus eingeliefert. A«S der Amt»tz««pttoaanschast vautzr«. m Reukirch, 27. Juli. In dem gestrigen Bormittags gottesdienste wurde unser neuer zweit« Geistlich« Herr Pastor Michaelis durch Herrn Oberkirchenrat Rosenkranz auS Bautzen in sein neues Amt eingewiesen, Seine tief-., durchdachte Antrittspredigt, die bei den zahlreichen Gotte», dienstbesuchern, denen sie zu Herzen ging, da sie von Herzerr kam und den besten Eindruck machte, hielt er über 1. Petri sichen muß. Der Telephonvnkchr nach den sächsischen Grenz, ort« ist abgeschnitten. Begeisterung i« Serajewo. Serajewo, 27. Juli. Die gestern abend durch Extra- Ausgaben verbreitete Nachricht über den Ausbruch der diplo- malischen Beziehungen mit Serbien rief in der Stadt eine gehobene Stimmung hervor. Da wegen des Standrechtes Ansammlungen auf der Straße nicht gestattet sind, sammelte sich das Publikum in den Kaffeehäusern, wo freudige Bewegung herrschte. In den Nachtstunden sammelte sich vor der Landesregierung eine große Menschenmenge chc, darun ter viele Moslims, und veranstaltete unter Zivio-Nufen auf Kais« Franz Josef, die Monarchie und die Armee und un ter Absingen der Volkshymne begeisterte patriotische Kund- gedungen. Am Sonntag in den Abendstunden zog eine große Menge Moslims unt« Führun von Notabeln zum Konak, wo an den Landeschef eine patriotische Ansprache gehalten wur de, in welcher die unerschütterliche Treue und Ergebenheit für Kaiser und Monarchie zum Ausdruck gebracht wurden. Bei einer zweiten Kundgebung vor dem Konak hielt der Landeschef an die unabsehbare Volksmenge eine Ansprache, woran sich ein Umzug durch die Stadt schloß. Begeisterte Kundgebungen m Dresden. Dresden, 27. Juli. In der Stadt hat sich Yon früh an auf Straßen und Plätzen, vor allem vor den Aushängen der Zeitungsredaktionen, eine begeistert^ Stimmung für Oster- reich-Ungarn kund. Alle neuen Eingänge, betreffend Oster reich-Ungarn und Serbien, wurden begierig gelesen. Hun derte von Extrablättern sorgten für weiteste Verbreitung. De« gefangene« serbischen Geveralstabschrf läßt man großmütig wieder frei. Wie wir in unserer gestrigen Ausgabe meldeten, wurde der von seinem Sommeraufenthalt in Steiermark zurückkch- rende Generalstabschef der serbischen Armee in Ungarn ver haftet. Das Bravourstückchen hat überall große Heiterkeit erregt. Man schätzt aber den Wert dieses Herrn scheinbar nicht sehr hoch ein, denn nach einer gestern abend eingetrof fenen und von uns durch Aushang bekannt gegebenen Mel dung will man in ritterlicher Weise der feindlichen Armee das gefangene Oberhaupt Wied« zurückgeben. Das Wie ner K. K. Korrefp.-Bureau meldet: Nach den bestehenden militärischen Vorschriften ist im Falle des Bevorstehens kriegerischer Ereignisse jeder Offizier der feindlichen Macht, wenn « auf österreichischem oder ungarischem Gebiete betrof. fen wird, anzuhalten, was sich schon, mit Rücksicht auf eine mögliche Spionage genügend «klärt. Aus diesem Grunde mußte die Anhaltung des serbischen Oberkommandanten Ge neral Putnik in Budapest «folgen. Es sei jedoch bemerkt, daß alle Meldungen, die von Anwendung von Gewalt gegen Putnik berichten, glatt erfunden sind. Die Arretierung des Generals wurde selbstverständlich mtt« Beobachtung der fei- nem militärischen Range entsprechenden Formen vorgenom men. Der General wurde in das Budapest« Militärkasino geleitet und dort mit all« Courtoisie empfangen. Jnzwi- fchen wurde, da die österreichisch-ungarische Armee von viel zuritterlicherGesinnung erfülltist, umdie serbische Armee ihres Oberkommandanten berauben zu wollen, Verfügung getroffen, daß dem General Putnik noch heilte die Möglichkeit geboten wurde, die Reise in die Heimat fortzusetzen. Zu diesem Zwecke wurde ihm ein Extrazug mit Salonwagen zur Verfügung gestellt. v,, König Friedrich August unterbricht seinen Sommer- anfenthalt. Dresden, 27. IM. Der König wird feinen Sommer aufenthalt in San- sofort unterbrechen und nach Dresden zurückkehren. Seine Ankunft Hierselbst wird für Dienstag «wartet. Für die Beurteilung der politischen Lage ist auch fol gende Meldung von Beachtung: München, 27. Juli. Der König hat auf Anraten des Ministerrats wegen der ungeklärten politischen Lage die für diese Woche in Aussicht genommene Reise nach Franken auf gegeben. Eine serbische Proklamation. Belgrad, 27. Juli. Der Thronfolg« hat im Namen des Königs das Dekret für die Mobilisierung d« ganzen Armee unterzeichnet. Es soll eine Proklamation an oaS ganze Volk erlassen werden, worin die Bürger aufgefordert werden, ruhig in ihren Häusern zu bleiben, weiki wenn das Land angegriffen wird, die Armee eS so gut wie möglich verteidigen werde. Panik in Belgrad. Wie«, 26. Juli. Der Südslawischen Korrespondenz wird über die Lage in Belgrad auS Semlin gemeldet: Unt« d« Bevölkerung entstand eine Panik, die durch Ge rüchte über den bevorstehenden Einmarsch der österreichischen Truppen und durch Gerüchte über ein Bombardement der Stadt noch «höht wird. Gegen Mitternacht kam e» an einer Stelle zu einem «nsten Zusammenstoß zwischen ein« Rotte und Soldaten, die gegen die Menge eine Gewehrsalve abgaben. Die Garnison hatte ihren Abmarsch auS d« Stadt bneits am Sonnabend beendet; nur die Bedeckungs mannschaft war in der Stadt geblieben. W« eS von d« Bevölkerung ermöglichen konnte, hat die Stadt mit Hab und Gut verlassen. Hetzarttkel russischer Blätter. In einem Leitartikel schreibt die Nowoje Wremja: Oesterreich-Ungarn allein wagt keine offene Verletzung des internationalen Rechtes, ein Wort des Deutschen Kaisers genügt, daß Oesterreich seine Vnbalnote zurücknimmt. Der Kais« weiß, daß Rußland nicht gleichgültig bleiben kann, sondern gezwungen ist, Serbien mit dem Bollaewicht seiner Militärmacht zu unterstützen. Der österreichisch« Urbrrfall Serbiens heißt Krieg mtt Rußland. Ein österreichisch- russisch« Krieg ruft die Mitwirkung Deutschlands hervor. Ein russifch-deutsch« Zusammenstoß zieht Frankreich mtt hinein, vielleicht auch England, Die moralische Verant wortung für den drohenden Zusammenbruch der europäischen Zivilisation fällt Deutschland und seinem Führ« zu. Bemerkung des W. T. B.: Da» Blatt, dessen Aeuße- runaen nicht mehr di« Bedeutung zukommt, die ihnen noch vielfach zugeschrieben wird, übersieht in seinem Drange, die Leidenschaften zu schüren, vollständig den Ausgangspunkt deS Gegenwärtigen Konflikt» zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien und sucht die moralische Verantwortung für einen europäischen Krieg auf Deutschland abzuwälzen, da gnade den Frieden zu «halten bestrebt ist. In einem zweiten Artikel schreibt da» Blatt: Ein fried lich« AuSgang ist nur möglich, wenn Deutschland nicht fest entschlossen ist, jetzt einenKrieg zwischen Frankreich und Ruß- land zu führen. RußlcOd bleibt ruhig,,kennt aber seine hi storische Pflicht und ist bereit, die entschlossensten Schritte zu tun, welche die Ereignisse fordern. „Rjetsch" führt den gegen die gegenseitige Unterstützung betreffenden Pararaphen des öst«reichisch-ungarisch-deu1- fchen Bündnisses an, der Rußland Zurückhaltung in seinen vorbereitenden Maßnahmen für eine Mobilmachung aufer lege. In der Haltung Englands liege ein Hoffnungsschim mer für eine Lokalisation. Der Schwerpunkt der Lage sei in der Auffassung von einem Präventivkrieg (?!) die in eini gen euroMischeN Staaten herrsche. Ihr feien Rußlands ent scheidenden Maßnahmen anzupassen. Auffallende rnssifche Maßnahmen. In Petersburg ist ein Verbot veröffentlicht worden, von jetzt ab bis auf ein Jahr bestimmte Nachrichten üb« Heer und Flotte zu veröffentlichen. Ferner meldet ein Telegramm aus Bad Pyrmont, daß rusische Offiziere die sich mit ihren Familien dort zur Kur aufhielten, telegraphisch den Befehl «halten haben, nach Rußland zurückzukehren. Sie sind im Laufe des Sonntags bereits abgereist. Bereitschaft der englischen Flotte. London, 27. Juli. Dem ersten Geschwader, da» bei Portland versammelt ist, nmrde Befehl erteilt, zusammenzu bleiben. Alle Schiffe des 2. Geschwaders bleibeu in ihren Heimathäfen. Montenegro mobilisiert. Wien, 26. Juli. Der südslawischen Korrespondenz wird aus Cetinje gemeldet: Der Kronrat beschloß unter dem Vor- sitz des Königs die allgemeine Mobilisierung. Gestern und heute fanden große Kundgebungen für ein gemeinsames Vorgehen mit Serbien statt. Die Rückkehr des Kronprinzen wird für morgen erwartet.. Beruhigende Nachrichten, Wien, 27. Juli. Die Korrespondenz Wilhelm meldet: In der heutigen Sitzung der Wien« Börsenkamm« teilte der Börsenkommissar Ministerialdirektor Dr. Zwierzina mit, daß nach den eingeholten Erkundigungen zur Zeit kein Grund zur Annahme vorlirge, daß die gewünschte Lokalisierung nicht erzielt werden würde. Petersburg, 27. IM. Der Werket« von Wolff'» Telegraphischen Bureau erfährt vou zuverlässiger Seite, daß der allgemeine Eindruck nach ein« Unterredung des Ministers deS Aeußeren mtt dem österreichisch-ungarischen Botschaft« Grafen Szopary ein günstiger ist, wenn auch die Lage kritisch bleibt. Eine Aktiva des deutschen Botschafters in Paris. Paris, 27. Juli. Der deutsche Botschaft« Frhrr. v. Schoen und d« interimistische Ministerpräsident Bienveau Marfin hatten eine neue Unterredung über die besten Mittel zu ein« Aktion d« Mächte für die Aufrechterhaltung de- Friedens. Eine französische Mahnung zur Vernunft. Paris, 27. Juli. Croix schreibt: Ein furchtbar« Streik wütet in Petnsburg, England steht vor dem Bürgerkrieg, die französische Armee ist ohne Pferd«, ohne Schuhe und ohne schwere Artillerie, in Paris befinden sich dreihundert tausend Revolutionäre. In diesem Zustand der Schwäche und angesichts des guten Rechts Oesterreich-Ungarn» hat die französische Regierung nur eines zu tun: Snbien zur Mäßigung anzurate«, anstatt eS aufzuhetzen. , Die Haltung Italien». Wien, 27. Juli. Die italienische Regierung ließ d« österreichisch-ungarischen Regierung die Erklärung zukommen, daß sie in einem eventuellen bewaffneten Konflikte zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien eine freundschaftliche und dem Bundesverhältnisse entsprechende Haltung einnehmen wird. Italien «greift kein« neuen militärische» Maßnahmen. Rom, 27. Juli. Italien hat keine neuen militärischen Maßnahmen «griffen. Die Meldung eine» auswärtigen Blattes, daß zahlreiche italienische Reservisten in Elsaß- Lothringen Befehl «hatten hätten, nach Italien zurückzukehren ist falsch. E» handeW sich dabei um die Reservisten de» Jahrganges 1891, die unabhängig von der gegenwärtigen Lage vor einig« Zeit unt« die Fahnen gerufen wurden. Kundgebungen vor -er serbischen Gesandtschaft in Petersburg. Petersburg, 27. Juli. Gegen Mitternacht zogen mehrere tausend Manifestanten vor die serbische Gesandtschaft, wo dem serbischen Gesandten Kundgebungen bereitet wurden. Der Gesandte «schien am Fenster und dankte für die Kund gebungen und moralische Unterstützung Serbien». Darauf zerstreute sich die Menge, ohne daß sich ein Zwischenfall ereignete. Oesterreichfrindliche Kundgebungen in Pari». Pari», 27. Juli. Gestern mittag zogen etwa 100 junge Leute vor da» österreich-ungarische Botsch'afterpalai» udd