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Freitag, 17, Juli 1914. Aelteste» Blatt tm Bezirk. wM nicht «y. iLÜbi Der bisherige Chef der Mariuestation der Nordsee do« Heermgen hat seine« Abschied genommen. Zu seinem Nach^ folger ist Vizeadmiral von Korsigk ernannt worden. Der Verteidiger Adrianopels, Schükri Pascha, wird sich nach einer Meldung ans Konstantinopel demnächst vor einem Kriegsgericht zu verantworten haben. Ein im Arbeiterviertel in der Nahe des Nikolaibahn- hofe- in Petersburg ausgebrochenes Feuer hat 25 Häuser zerstört und gegen 1000 Personen obdachlos gemacht. Unter den Trümmern wurden vier Leichen gefunden. Der französische Präsident hat Donnerstag früh 5 Uhr in Dünkirchen an Bord des Linienschiffes „France" seine Reise »ach Rußland ««getreten. Der König vo« Italien wird auf Einladung des Kaisers i« August a« de« Kaiserma«övern teilnehme«. Frühmorgen» r vtm Mittag, r 2 LrinkglLs^. nommen. Auch in seinem Rahmen schon wird er viel Nutzen in der leidigen Kleinwohnungsfrage zu stiften vermögen. Und erst nach bestimmten Erfahrungen kann schrittweise auch vom Reich aus mehr in der Sache geschehen. Vor übereilten Experimenten aber muß sich das Reich gerade auf einem Gebiet hüten, das zu den meistumstrittenen gehört und wo man noch viel zu lernen hat. E Die HeeresfomMissio« der französischen Kammer hat fünf ihrer Mitglieder dazu bestimmt, sich der Heereskommis. fio« des Senats anzuschließen, die mit der Erstattung eines Berichtes über das Kriegsmaterial beauftragt worden ist. In ganz Spanien bereitet die sozialistische Partei eine« Generalstreik vor, der eine» Tag dauern soll. Der Streik soll «ine Art Generalprobe für eine Mobilisierung der Arbeiter darstellen. Telegr.-Adr.' Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 2L Nun hat Europa das Wort. Ehe der Würfel fällt, wirs es in dem Becher lange hin und herrlltteln und rasseln. Möglich, daß die Verschleierungskünste der Diplomaten Eu ropas noch einmal die Losung „Krieg oder Frieden" zu der- bergen imstande sind. In Wirklichkeit hat der dritte Balkan krieg längst begonnen. Vor Durazzo haben keine albanischen Bauern, sondern türkische Soldaten regelrechte Feld befestigungen aufgeführt. Im Süden Albaniens rücken keine Rebellen, sondern griechische Truppen kriegs gemäß vor. Rumänien entsendet keine albanischen Freiwil ligen, sondern bewaffnetes und uniformiertes Militär nach Albanien. Also sind schon Türkei, Griechenland und Ru mänien engagiert. Serbien wäre längst auf dem Platze er schienen, wenn es sich nicht mit den Folgen des Attentats in Serajewo beschäftigen müßte. Und auch serbische Truppen sollen schon auf dem Marsche sein. Es ist etwas im Gange, währen- das offizielle Europa noch nichts davon wissen will. Österreich läßt in der Einfallslinie zwischenZara und Fiume jeden größeren Passagierdampfer nur unter dem Schutzs eines Torpedobootes passieren. Zur Stunde ist ihm jeder Transportdampfer wichtig genug. Alle Passagiere, die mit dem österreichischen Lloyd aus Albanien ankommen, werden unter der Flagge der „Sanitätsuntersuchung" aufs schärfste beobachtet, weil man weiß, daß sich in Albanien Leute auf- -er Königliche« Amtshauptmannschaft, der Königliche« Schnltilspektio« ««- des Königliche« IHauptzollamtes zu Varrtze«, sowie des Kö«iglichen Amtsgerichts u«d des Stadtrates zu Bischofswerda, und der Gemeindeämter des Bezirks. Abounnn«ut»-Bestellungen werden angenommen tu der Geschäft»« pell« Altmarkt 18, sowie btt den Atttuageboten in Stadt «ad Land, ebenso auch btt allen Postanstatten. — Nummer der Atttungsliste 8587. — Schluß der Geschästestelle abend» S Uhr. Aus Mexiko wird amtlich gemeldet, daß Präsident Hperta dem Kongreß Mittwoch nachmittag 4 Uhr seine Ab dankung unterbreitet hat. Der Minister des Aeußeren Car» bahal, legte darauf vor deu versammelten Abgeordnete« und Senatoren de« Eid als Präsident ab. (Weitere Nachrichten unter Letzt« Depeschen.) Das Reich und die Kleinwohnungsfrage. Im Etat des Reichsamts des Innern besteht ein Woh- nungSfürsorge-FondS feit dem Jahre 1901, aus dem bisher im Ganzen 41 Millionen Mark bewilligt worben sind und zwar in der Form llprozentiger Hypothekendarlehen an ge- Meinnützige Baugenossenschaften. Acht Millionen wurden .zum Ankauf von Grund und Boden verwendet, der dann mnt Erbbaurecht an gemeinnützige Baugenossenschaften ge geben worden ist. Im Jahre 1913 war -er Fonds mit 4 Millionen ausgerüstet. Mit einem so karg bemessenen Be-' trage war es schwer, selbst begründete Ansprüche noch er- '.füllen zu können; der Ansprüche wurden es aber immer mehr und so beschloß die Reichsregierung, darüber hinaus MU de« wöchentliche» Beilage«: Dienstags: Belletristische Beilage; Donnerstags: Der Sächsische Landwirt; Sonntags: Illustriertes Souatagsblatt. lquuNun gvdvnvk k«lt«n. Das Neueste vom Lage Dusth eme Kabinettsorder des Kaisers ist die Bildung einer Inspektion des MarineluftfahrweseaS mit dem Sitz ia Kiel verfügt wordea. rei»: Dl« -gespaltene Korpu»,ttle oder der«, Stau» ir Inserate von außerhalb de» Berbrtttung»grbiete» >ie Neklamrzttle 30 Pfg. Geringster Iaseratenbettaa md^tzber Hine der Unterlew»« itt SO Flaschen lichstiveue pön ute Dienst« tut. ch richkitz wohl wdel sHm oft FrauH. WB. it Ihrem Alt« chhorsterMark- irudel, der mir und kann und stau M. in H. « Attbuchhor« cMart-Eprudrl stet« mir gegen Wbrhagenusw. -rere " r wird kein ver» ir eine häusliche ,llen Erfolg chhorster Mark rreS vorschreibt,' und veralteten ßd« längere irk-Sprudel au» wohltuend >u Haus« durch« st werde« kann. Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen »nd Um die angrenzenden Bezn . so gute el, den ich allen il. W. SS. in «. « M. Btt Wiederholungen ÄaLatt nach 'auf«rgmdem Tattt «rfüllimg-ott für beide Tttle Bischofswerda. Festbestellte Inserate» Aufträge können nicht zurückgezogen werden. noch eine neue Bahn in dieser Frage zu beschreiten, daß nämlich das Reich Bürgschaften übernimmt, und daß da durch ein billigerer und höherer Kredit für die Wohnuugs- fürsorge des Reichs zur Verfügung gestellt wird. Der prak tische Ausfluß dieses Bürgschaftsgedankens war der Ent wurf des Gesetzes, betreffend Bürgschaften -es Reiches zur Förderung des Baues von Kleinwohnungen für Reichs- und Militärbedienstete, dessen grundlegender 8 1 im ersten Ab satz bestimmt: „Der Reichskanzler wird'ermächtigt, zur Förderung der Herstellung geeigneter Kleinwohnungen für Arbeiter und gering besoldete Beamte des Reiches und der Mili tärverwaltungen für Hypothekendarlehen, die von ande rer Seite an gemeinnützige Unternehmungen (Bauver eine, Baugenossenschaften, Baugesellschaften usw.) unter Ausschluß der Kündbarkeit auf die Dauer von mindestens 10 Jahren gewährt werden, Bürgschaften bis zum Gesamt beträge von 25 Millionen Mark zu übernehmen." im Reichstag sprachen sich die Redner aller Fraktionen im allgemeinen zustimmend über seine Bestimmungen aus, und selbst die Sozialdemokraten erkannten an. Laß Lurch das Reich schon manches geschehen ist. Wenn ein Redner -er Rechten die Mahnung ausfprachi, nicht außer Acht zu las sen, daß immerhin die Wohnungsfürforge Les Reiches sich im Rahmen der Verfassung werde halten müssen, so zeigte sich sehr bald, daß diese Mahnung durchaus am Platze ge wesen ivar. Denn in der Wohnungskommission, an die der Entwurf in erster Lesung überwiesen worden war, wurde tatsächlich t er Versuch gemacht, den Kreis der im Sinne des Gesetzes zu Unterstützenden zu erweitern und zwar nicht bloß für die Baugenossenschaften im Reichsdienste stehender Personen, sondern für die allgemeine gemeinnützige Bau- tätigkeit in genossenschaftlicher Weise, und dann auch für einzelne Bauunternehmer. Der Bundesrat lehnte dieses Be streben ab aus der Erwägung, daß er eine allgemeine Woh- nungsfürsorge für das Reich nicht anerkennen wolle, zumal die gemeinnützige Bautätigkeit ungefähr 3 v. H. des ganzen Wohnungswesens umfasse, somit das Reich die ganze Frage unmöglich auf sich nehmen könne. Das Reich will hier nur als Arbeitgeber auftreten. Daraufhin mußte die Kommis sion in zweiter Lesung die Regierungsvorlage wieder Her stellen. Sie brachte aber nun ihrerseits für die zweite Be ratung im Plenum eine Resolutton ein, „die verbündeten Regierungen zu ersuchen, alsbald einen Gesetzentwurf vorzu- legen, der Bürgschaften des Reichs über den Kreis der Reichs- und Militärbediensteten hinaus, dem Bedürfnis entsprechend, vorsieht." Diese Resolution fand Widerstand bei einem großen Teil des Reichstages. Man machte geltend, daß das Reich die soziale Pflicht habe, für seine Beamten, für die Militär personen auch in bezug auf die Wohngelegenheit zu sorgen- Aufgabe der Einzelstaaten aber werde es sein, für die Staatsbeamten, Aufgabe der Gemeinden, für ihre Kran ken zu sorgen. Man dürfe nicht Wer die Grenzen hinaus, die der Reichsverwaltung gegeben find, Resolutionen an nehmen, deren Tragweite nicht zu übersehen ist. Diese Be denken setzten sich durch, und die Resolution wurde abge lehnt, der Gesetzentwurf in der Regierungsfassung ange- beinahe SJahre dentlich starker nd Schwäche, so stter nicht mehr ) von dem Alt in Leiden dieser es mit einigen er wirklich güt eben Werktag abend» für deu folgenden Tag. Der Be st einschließlich der S wöchentlichen Beilagen btt Abholung I«dVo« vierteljährlich 1 Mt. 80 Pfg., btt Anstellung 1 Mk. 7V Pfg.; durch die Poft frei in» Hau» viertel« 72 Pkg., am Postschaller abgeholt 1 Mk. 80 Pfg. Einzelne Rümmer« kosten 10 Pfg. Vor dem dritten Valkankrieg? Ein Ulümatum des Fürsten Wilhelm an die Mächte. Der Sonderberichterstatter der „Times" faßt die letzten Ereignisse in Durazzo in einem vom Montag datierten Tele gramm zusammen, worin er u. a. mitteilt: Fürst Wilhelm ließ am letzten Freitag die Gesandten Österreich-Ungarns, Frankreichs, Deutschlands und Italiens zu sich kommen und in einer kurzen Rede gab er ihnen eine Entwicklung dec Lage in Albanien von dem Augenblicke an, da er das Land betrat. Er wies besonders auf die Unruhen im Süden des Landes hin, die die Lösung des albanischen Problems bedeu tend schwieriger gestalteten, da jede Unruhe im Epirus Un- ruhen auch im Norden auslöste. Die Großmächte jedoch, die ihn auf den albanischen Thron setzten, hätten keine Lust ge- zeigt, ihm beizustehen, für jeden anderen Balkan fürst en hätten die Groß ni ächte mehr getan als gerade für ihn. Es sei deshalb notwendig, die Gesandten zum letzten Male mit allem Ernste bei ihren Regierungen auf die Notwendigkeit einer militärischen und finanziellen Hilfe aufmerksam zu machen. — Hier brach der Fürst plötzlich ab, er fügte nicht hinzu, daß er im Falle einer Weigerung der Großmächte abdanken würde, aber die ganze Rede klang so, als ob er diesen Entschluß andeuten wollte. So««abeiU», de« 18. Juli 1S14, vorm. 1v Uhr sollen in Schmölln sollende Gegenstände, als: 1 Sofa, 1 Tisch, 1 Waschtisch und 1 Handtuchhalter gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort: Gasthof zum Erbgericht das. E Bischofswerda, am 16. Juli 1914. Der Gerichtsvollzieher des Königliche« Amtsgerichts. ir ». B. in D laste Zett an d Unterleibs-