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Dienstag, den 14. Inti 1914: Viehmarkt in Pulsnih eq L 2 König Friedrich August von Sachsen wird am 15. Juli in Sand im Bezirk Täufers in Tirol eintreffen, wo er im Schlotzhotel Schrottwinkel Aufenthalt nehmen wird. Der Aufenthalt des Königs, der eine größere Anzahl Hochtouren in die Riesenferner und Zillertaler Alpen beabsichtigt, wird sich auf drei Wochen erstrecken. Das Neueste vom Tage Die Kaiser!. Nacht „Hohenzollern" ist nach sehr schöner Fahrt durch die Fjorde Mittwoch abend k Uhr vor Odde ein- getroffen. Die Weiterreise nach Bergen erfolgte Donnerstag mittag. Durch den Deckeneinsturz iu der Kuorrbremsenfabrik in Berlin-Lichterfelde siud uach de» neuere« Feststellungen fünf Personen getötet worden. (Siehe TageSchronik.) Wie die Berliner Neue politische Korrespondenz aus politischen Kreisen hört, denkt der Fürst von Albanien nicht daran, seinen Gegner» mit einem freiwilligen Rücktritt aus der Verlegenheit zu helfe«. Eine Uebersiedlung des fürst- kicher» Paares aus Dnrazzo gelte als ausgeschlossen, solange die Bedrohung DnrazzoS durch dieAufstSndische« fortdauere. Der deutsche Flieger Friedrich ist in dreistündigem Fluge über das Balkaugebirge von Sofia nach Bukarest geflogen. (Suche Letzte Tep.) , Infolge ungeheuerer Regengüsse ist ei« Teil der Irans- kaukasische« Bahnstrecke zwischen den Stationen Sogut, Bn- lach und Salaklh zerstört worden. Bei Jelissawetpol ist eine 64 Meter lange Brücke ««gestürzt. Der Bahnhof von Gera« ist durch Muten vom Verkehr abgeschaitten. Die Züge von Baku siud in Tiflis geblieben. O Rach einer Meldung ans Mexiko seien die Buadestruv- pea vor Guadalajara in einem mehr al» Mündigen Gefecht van de« Rebellen vernichtet morde,. (Siehe Letzte Dep.) Die Reichsbeihilfe für Kriegsteilnehmer. Dank dem fortgesetzten Eintreten der Parteien für un- sere Kriegsveteranen, deren Lage und Schicksal nur zu oft äußerst traurig ist, und dank dem Entgegenkommen des Herrn Staatssekretärs des Reichsschatzamtes ist ab 1. Oktbr. 1913 den Kriegsteilnehmern eine Zulage von 30 gewährt worden, sodaß sie seither 150 statt 120 jährlich beziehen. Allein was können Männer, die es wirklich nötig haben — und das sind die allermeisten von ihnen — mit den 30 mehr viel anfangen? Ein großer Teil ist im Vollsinne -es Wortes leidend oder gar siech. So herrscht denn allenthal ben im Volk, das dankbar der Wackeren gedenkt, die mit Blut und Leben für das Vaterland sich eingesetzt haben, der säst leidenschaftliche Wunsch, das Deutsche Reich, das sein Dasein den kriegerischen Taten jener alten Soldaten ver dankt, vornehmer, opferwilliger zu sehen. Auch im Reichs tage ist das vielfach erneut zum Ausdruck gebracht worden. Man hat zum mindesten die bestimmte Erwartung ausge sprochen, daß baldigst die Veteranenrente auf 180 erhöht werden wird. Wenn schon die Finanzlage des Reiches sehr in Betracht zu ziehen ist (trotz allen guten Willens der Re gierung), so bleibt doch nicht zu verkennen, daß unsere Kriegsteilnehmer älter und älter werden; die von 1864 und 1866 sind jetzt schon über 70 Jahre alt, die von 1870/71 stehen in der Mitte -er sechziger Jahre. Da werden ihrer immer weniger. Je länger man mit ihrer Aufbesserung wartet, desto mehr von ihnen sinken ins Grab, ohne daß das Vater land ihnen den höheren klingenden DankeSzoll entrichtet hätte. Den Ueberlebenden ist mit einem Wechsel auf die Zu kunft wenig gedient. Bitterkeit muß sie erfüllen, auch da rüber — und das wurde im Reichstag von Rednern meh rerer Parteien, die eS sonst nicht lieben, wohlfeile Kritik zu üben, offen dargetan — daß in vielen Fällen das sonst schätz bare „Beamtengewissen" in seiner diensteifrigen Ueberspan- nung zum Anlaß wird, daß das Gesetz über die Kriegsteil nehmerbeihilfen mit seiner Novelle vom vorigen Jahre nicht richtig ausgeführt wird, daß ungewollte Ungleichheiten in der Zuerkennung der Renten entstehen und so die Emp findung von Ungerechtigkeit Wecken. ES wird vielfach zu um ständlich nach den Einkommens- und Familienverhältnissen der Betreffenden geforscht; wenn irgend dem Mann etwas von Gönnern, Verwandten oder Arbeitgebern noch auf seine alten Tage zugewendet wird, ist der Beamte, der die Bedürf tigkeit nachprüft, ost geneigt, ihm die Rente zu versagen, eben aus lauter Gewissenhaftigkeit. Hier sollte man eine I« Ungarn ist der frühere Sekretär des Königs von Bulgari«» Rudolph Polyak wegen Spionage zugunsten Ruß lands verhaftet worden. (Siehe Pol. Uebersicht.) * Rußland wird am Sonnabend auf der Werft von Reval 12 neue Unterseeboote auf Kiel lege«. Tele-r-Adr.- Amtsblatt. Fernsprecher Rr. 22 Amtsblatt -er königlichen Amtrhcmptmannschaft, -er königlichen öchnlinspektion und der königlichen Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des königlichen Amtsgerichts und de» Stadtrates zu Bischofswerda, und der Gemeindeämter des Bezirk». freiere, wohlwollendere, großzügigere Auffassung Watten las sen, den alten Kriegern nicht mit umfangreichen Frage bogen einheizen, sondern geben, was sie vom Reich ver dient haben und was dieses ihnen im Sinne des Gesetzes gern geben wollte. So lautete z. B. eine solche Frage: „Welches Ge samteinkommen wird unter der Berücksichtigung aller bei den Gesuchstellern in Betracht kommenden Verhältnissen nach den Berwaltungsgrundsätzen oder der Uebung sür ausreichend erachtet, um eine Inanspruchnahme der Ver pflichteten auszuschließen?" Aus dieser Frage muß man schließen, daß nur diejenigen die Beteranenbeihilfe erhalten sollen, welche ohne sie der Arm en pflege zur Last fallen würden. Das muß bei den Veteranen ein nieder drückendes Empfinden erwecken, und das sollte wahrhaftig nicht sein. Ebensowenig ist zu billigen, daß die Beihilfen nach dem Maß der Bedürftigkeit mit Abstufungen gegeben werden, denn das würde ihnen den Charakter einer Armen unterstützung verleihen. Alles in allem: das besondere Wohlwollen, das man den alten Feldzugskriegcrn überall entgegen bringt, das ausgesprochene Wohlwollen des Gesetz gebers kann in seinem Ergebnis nur gleichmäßig sein, wenn das Gesetz so gestaltet wird, daß seine richtige Ausführung nicht von dem persönlichen Ermessen eines Beamten ab hängt, sondern daß man es vollkommen deutungsfrei aus drücklich durch den Buchstaben des Gesetzes festlegt. Um über alle, wie gesagt, ungewollten Ungleichheiten hinwegzu kommen, erscheint der Vorschlag am zweckmäßigsten, allen Veteranen, die im Pulverdampf gestanden haben, ohne Weiterungen den gleichen Betrag auszuzahlen. Und je mehr, je lieber. Auch sollte man „Vetrranen-Ehrensold" sagen. Will ihn etwa einer nicht annehmen, weil er versorgt ist, so mag er auf ihn zu Gunsten seiner ärmeren Kriegsge fährten verzichten. Dann wäre bei den Veteranen die kameradschaftliche Zufriedenheit hergestellt und das An sehen des Reiches gewahrt in einer Frag«, die von aller Kleinlichkeit dauernd frei bleiben sollte zu des Deutschen Reiches eigener Ehre . . . Folgende im Grundbuche für Erotzhänche« L. S. »Md Lentwttz auf den Namen des Johan« August Renman« eingetragenen Grundstücke sollen zum Zwecke der Aufhebung der Erbengemeinschaft am 18. September 1914, vormittags l-IO Uhr an der Gerichtsstelle Im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert «erde«. 1. Blatt 3 des Grundbuch» für Großhänchen L. S., nach dem Flurbuche 1 Hektar 12,8 Ar groß, auf 7932 Mk. 50 Pfg. geschätzt; es besteht aus Wohngebäude mit Scheune, Wirtschaftsgebäude, Hofraum, Garten, Wiese und Feld, Flurbuchsnummern 34», 34 b, 238, 239, 269, 270, Brandkatasternummer 4. 2. Blatt 27 des Grundbuchs für Leutwitz, nach dem Flurbuche 69,4 Ar groß, auf 1504 Mk. — Pfg. geschätzt; es besteht aus Feld und liegt an der Straße, die von Stacha nach Leutwitz führt, Flurbuchsnummer 112. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, sowie der übrigen die Grundstücke betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus den Grundstücken sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 4. Juni IS14 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im BersteigerungStermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn die Antragsteller widersprechen, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des VerstergerungSerlöses dm übrigen Rechten nachgesetzt werden würdm. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widrigenfalls sür daS Recht der BersteigerungSerlöS an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Bischofswerda, am 7. Juli 1914. Königliche S A m L S g e « i ch t. Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Aeltche» Blatt im Bezirk. Lrfchetnl fett isqe. MU de« wöchentlichen Beilagen: Dienstags: Belletristische Beilage; Donnerstags: Der Sächsische Landwirt; Sonntags: Illustrierte» SomUagsblatt UM mzn KM-mg Ur KOI md AnsMrmg bnliihrr Ardkitkn vom 2fl. bis mit 26 Juli 1914 geschloffen Bautzen, om 9. Juli 1914. — Die deutsche Birmeuschiffahrt. Die Zahlen der BinnrnschiffahrtSstatistik der letzten Jahrzehnte zeigrn, in welchem ungeheuren Maße die deutsche Binnmschiffahrt an Umsang zugrnommen hat. Während im Jahre 1892 erst 22 848 Schiffe mit einer Tragfähigkeit von 2 760 553 Tonnen vorhanden warm, stieg ihre Zahl im ...L Erscheint irden Werktag abend» sür dm folgend en Lag. Der Br- PM»prei» ist einschließlich der S wüchentltchen Beilagen bei Abholung ka der Ewedtto« vierteljährlich 1 Mk. 80 Pfg., bei Zustellung kn» Hau« 1 Mk. 7V Pfg.; durch die Post frei in. Hau« viertel jährlich 1 «k. «2 Pfg., am Postschalter abgeholt 1 Mk. 80 Pfg. Einzelne Nummern kosten 10 Pfg. , Abomremrnw-Bestellungen werden angenommen in der Geschäfts stelle Altmarkt 18, sowie bei den Zeitungsbotm in Stadt und Land, ebenso auch bei allen Postanstalteu. — Stummer der Zritungsltfte 8587. — Schluß der Deschäp«ftrlle abend, 8 Uhr. «»ßetgenprei«: Die bgespaltene Korpuszelle oder deren Raum 12 Pfg., für Inserate von außerhalb de» Verbreitungsgebiete, 18 Pfg. Die Rrklamezeilr 30 Pfg. Geringster Inseratenbettag 40 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt nach aufltrgendem Tarif. Erfüllungsort für beide Teile Bischofswerda. Festbestellte Inseraten- Aufträge können nicht zurückgezogen werden. Inserat- ««» Abonnements-Bestellnxge« ninnnt entgegen tu Bangen: Weller'sche Buchhandlung, Schrrlstratze ».