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Aus Sachse«. 9043 N77 4484 9061 Au» dem Meißner Hochluud. C) Schmiedefeld, 3. Juni. Am 1. Pfingsttage gab der hiesige M.-G.-B. im ErbgerichtSsaale ein Konzert. Begün stigt von schönem Festwetter fanden die Sänger einen wohl- gem Stillstand gebracht, da» heißt 23 v. H. der betroffenen Betriebe. Von den Beschäftigten streikten 44,4 v. H. Die Anzahl der infolge de» Streik» gezwungenen feiernden Ar beiter betrug 11369, da» find 2 v. H. aller Beschäftigten. Auf einen Streik kommen durchschnittlich vier Betriebe und 119,8 Streikende. Mehr al» die Hälfte der Streiks nämlich 1227. entfallen auf Preußen. Bon den 2127 Streik» endeten 356 mit einem vollständigen Erfolge, 899 Streik» hatten teilwei sen Erfolg und 872 Streiks hatten überhaupt keinen Erfolg. — Die Zahl der Aussperrungen betrug 337, die der betroffe nen Betriebe 6579, in denen 82 556 Beschäftigte gezählt wur den. Bon den Aussperrungen brachten 39 den Arbeitgebern vollen Erfolg, in 283 Fällen War ihnen nur ein teilweiser Erfolg und in 15 kein Erfolg beschieden. Bestand am 30. April 1914 Geboren sind: Zugezogen find: Gestorben sind: Weggezogen sind: Bestand am 31. Mai 1914: schönen lernen. Mn Wund«, daß dann manchmal die Feldbefttzer unwillig werden. E» ,ift ' twa» andere», sich einen Strauß von Blumen am Wege zu binden, um ihn mit Dresden, 3. Juni. Ueber eine aufsehenerregende Duell- sorderuug wird der „Tägl. Rundsch." aus Dresden gemel det: Der jetzige Direktor der städtischen Sammlungen in Dresden, Professor Dr. Minde-Pouet, der vor einiger Zeit »sichtige Kleistfunde gemacht hat, hatte Maßnahmen bean tragt zur Neuregelung des städtischen BibliothekS- und Mu- feumswesens. Alle seine Forderungen sind von den städti schen Körperschaften bewilligt worden. Professor Richter, sein Amtsvorgänger, sah in diesen Beschlüssen eine Kritik seiner Amtsführung und wandte sich in einem Beschwerde briefe an die Stadtverordneten. Sein Schreiben enthielt so scharfe Angriffe persönlicher Art, besonders gegen Professor Minde-Pouet, daß sich dieser veranlaßt sich, dem Professor Richter eine Forderung zuzuschicken. Diese Forderung har Richter als Duellgegner abgelehnt. Dresden, 3. Juni. Auf den hiesigen Bahnhöfen mach- ten sich am Sonnabend bis DieNStag zur Bewältigung deS Pfingstverkehrs 465 Sonderzüge erforderlich. Dresden, 3. Juni. Eiu schweres Unglück trug sich in dkr Nacht zum Montag gegen 11 Uhr auf der Prager Straße, Ecke Oberseergasse, zu. Dort geriet der 24 Jahre alte In genieur Johann Knorr, der sich zu Besuch hier aufhielt, zwi- schen die Puffer zweier Straßenbahnwagen, wobei ihm der Brustkorb eingedrückt wurde. Er verstarb sehr bald in der Verbandstatton in der Marschnerstraße. Chemnitz, 3. Juni. Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich am Pfingstsonntag, abends gegen 10 Uhr, auf dem Schützenplatz in Altendorf. Als in der Bude eines Schnell- Photographen eine Aufnahme mit Blitzlicht gemacht werden sollte, explodierte ein in der Nähe stehendes, mit Benzin ge fülltes Gefäß. Von dem in der Bude versammelten Publi kum wurden 7 Personen verletzt, 4 so schwer, daß sie in da» Krankenhaus gebracht werden mußten. Unter den schwerver letzten Personen befindet sich auch die Frau des Budeninha bers. — Der Rat hat auf Vorschlag des Schulausschusses be schlossen, die Wohnungsentschädigung -er Bolksschullehrer ab 1. April d. I. zu erhöhen und die Mehrkosten zu bewilli gen. Die Stadtverordneten haben zu dem Beschlüsse noch ihre Zustimmung zu geben. — Me neubegründete Stelle eines zweiten Grundstücksinspektors würde Baumeister Rein in Halle übertragen. Leipzig, 3. Juni. Dreieckflug. Bon den Nachzüglern der 2. Teilstrecke des Dreieckfluges traf der Flieger Steffen auf Etrichtaube, der gestern früh um 5,19 Uhr in Johannis thal aufgestiegen, um 6,56 Uhr in Leidig ein. Stiefvater, der bei Golssen eine Notlandung hatte vornehmen müssen, versuchte in der Nacht gegen 2 Uhr zu starten, überschlug sich jedoch mehrmals, so daß das Flugzeug schwer beschädigt weibl. 4475 «MM Saal denen besoldet wechselten mit von Klavier od zeichneten sich i Uebergang zun Fr. Naglers L alte Lied der ! punkt de» Sti künstler. Dan erregten stürm! Hörer herzlich naive» Fccktotu verscherzte. — Jahresarbeit I männl. 4568 8. Frankenthal, 3. Juni. Am 1. Pfingstfeiertag veran staltete der hiesige Turnverein im Erbgericht einen Unstr- haltungSabend, dem nachmittags ein ZöglingspreiStur- nen vorangegangen war. Der Bestich, vom Wetter begün stigt, war überaus zahlreich Eröffnet wurde der Abend mit turnerischen UebuNgen am Barren, dem sich die Bekannt gabe des Resultats vom Preisturnen mit einer trefflichen Ansprache feiten» des TurnwartS Herrn Steglich an schloß. Das Ergebnis war folgende»: 3. Jcchrgang. l. Preis Martin K och, 2. Jahrgang: 1. Preis: Alfred Bre n-e l, 2. Preis: Bruno LSpelt, 3. Preis: Martin Herzog: 1. Jahrgang: 1. Preis: Kurt Rotzig, 2. Preis Paul Klotz, 3. Preis: Paul Nitzsche. Der übrige Teil des Abends war theatralischer Natur. ES gelangte zunächst von Max Wehnert zum Vortrag: „Der Fremdenlegionär". Dieses Stück kennzeichnet so recht das seelische Enchfinden eines deutschen Jünglings, welcher den Werbern in die gefallen, im fernen Süden erst den Wert des deutschen Vaterlandes erkennend, voll Sehnsucht Nach demselben schmachtet. Aeutzerst gut vorgetragen, fand es ungeteilten Beifall. Den 3. Teil bildete das vierccktige Gesamtspiek „Die Waffen nieder" von Bertha,v. Suttner. Wenn eS auch fraglich erscheinen muß, ob die. Wahl deS Stücke» eine glück liche war, so muß doch andererseits konstatiert werden, daß die Aufführung müstmgitltig zu nennen war und vollkom men den Erwartungen entsprach, welche man überhaupt cur Dilettanten stellen kann. Sämtliche Milwirkenden spielten mit Gewandheit und Sicherheit, welche zu größter Anerken nung führte. Insbesondere war eS die Darstellerin der Titelrolle, Fräulein Fichte, welche ihre lange und schwere Aufgabe meisterhaft erfüllte. Reicher Beifall lohnte die Darsteller und jedenfalls war auch das finanzielle Ergebnis ein günstiges. Möge dasselbe dem Turnverefir al» Ermun terung dienen, die edle deutsche Turnerei weiter zu pflegen und zu fördern. Bautzen, 3. Juni. Beförderungen. Bei der König!. Amtshäuptmannfchtst Bautzen ist Herr Dureau-Äsfistent Ludewig zum Sekretär und Herr Diättfi Oertel zum Expedienten befördert worden. MS d« großen Feie Nach kaum tig sein wüi großen Kri men, daß ei noch möglic wurde. ES liegt noch bei Golssen. Ballod, der vorgestern eine Notlandung bet Kirchhain vornahm, stieg gestern früh um 8,83 Uhr in Johannisthal auf und landete um 12 Uhr in Leipzig. Han» Lange startete gestern früh 4 Uhr in Jo hannisthal, zerbrach jedoch beim Aufstieg Propeller und Fahrgestell und mußte aufgeben. Gestern nachmittag fanden in Leipzig auf dem Flugplatz Mockau örtliche Veranstalt»», gen und Schauflüge statt. Zwickau, 3. Juni. Zwickau al» Flugstützpunkt» Die Stadtverordneten erhöhten auf Wunsch de» KriegAminifteri- ums die für die Anlage eine» Flugstützpunkte» auf dem Helmsdorfer Exerzierpütz bewilligte Summe von 28000 auf 33000 -ck, um die Flugzeughalle so geräumig auHuge- stalten, daß sie statt der ursprünglich in Aussicht genomme nen sechs Flugzeuge deren acht aufnehmen kann. vr. V: D an der Dreiköi die Teilung - Kirchgemeinde, immer Wetter« ist 82 Jahre al keit auf dem E nicht vergessen Au» der Oberlaufitz. Bischofswerda, 8. Juni. Stüdttsches »ud —* Bewegung der BevölkerungSziffer der Stadt Bischofs werda im Monat M ai 1914: Das erlösende Wort. Roman von Doris Freien v. Spättgen. (5. Horrfetzmlg) <Rachdru«N verboten.) Auch sie richtete sich nun straffer auf und legte die ange- rauchte Zigarette beiseite. „Selbstverständlich, Fried." Ihre raschen Blicke streiften dabei nur flüchtig das auf- fallend bewegte Mannesgesicht und, ohne daß er davon Notiz nahm, preßte sie beide Hände stürmisch gegen die Brust. Einem konvulsivischen Aüfzucken glich diese Gebärde, oder dem Anzeichen einer endlichen Erlösung. Jetzt stand Bianka Behring gefaßt und ruhig vor ihm und schaute mit der ihr eigenen freundlichen Gelassenheit zu ihm empor, als Leonberg in tiefem Ernst wieder das Wort nahm: „Ich sprach vorher von einem, auf vollster Harmonie basierten Bunde. Glauben Sie, Bianka, daß solches Ver ständnis und Uebereinstimmen der Seelen zwischen uns bei den besteht, daß in Ihrem und meinem Sinne eine Bereini gung denkbar wäre? Würden Sie das „Risiko", — denn, nach Ihrer soeben geäußerten Ansicht, bedeutet jede Ehe ei» solches — wagen, die Gattin eines Mannes zu werden, der nichts anderes zu bieten vermag, als hohe Verehrung und tieffte Ergebenheit?" Seine Finger griffen dabei ungestüm nach ihrer schlaff niederhängenden Hand. Ernst, aber mit unleugbarer Wärme begegnete sie sei nem forschenden Blick. „Sie würden einen treuen Kameraden in mir finden, Fried." „Ich danke Ihnen für dieses Wort, Bianka! ES liegt für mich eine unsägliche Beruhigung, eine so friedvolle Zu kunftsaussicht darin, daß ich mich fast einen Toren schelten könnte, Ihnen mit diesem Vorschlag nicht schon längst näher getreten zu sein." „Entschlüsse reifen oft über Nacht, Fried." „Ja, wahrlich! Sehen Sie, Manko, heute, wo mich die traute Behaglichkeit Ihre» HeimS umfängt, wo ich in Ihrer Nähe wieder einmal dcks Bewußtsein einer geistesverwandten Seele empfinde, hier überkam eS mich plötzlich mit zwingen der Macht. Eine Ebe zu schließen wie andere — Hunderts, Lausende, widerstrebt mir! Mein Herz ist wirklich jener — Bomb« Steinbach, genstunden d« NanS eine Dyi 30 Zentimet« Schwere Ster Personen wuri erlitt durch de Man benachric schäft in Gieße eintraf. Dw: men. Die Fü Schrotkörnern wird in der 6 gegen den L« Nan» waren s — DieS tritt der Seeh — besonders preußischen S SeehundSplag Arien vor: -e Kegelrobbe. T er durchstreift hat ihn auch! Hat er aber macht er sich, fischer find üb er ihnen rege Angel entwen gen Fischräub staaten beschl Kopf, Rußlar zu gewähren. — Mens der mit dem Sydney eing gaben über d flutz in Deu entnehmen if dem Augusta Motorbootes dessen Ufern Die Eingübo gleiche Haltu an anderen ( chen feindseli men von ein äußerte, gen Kopfjäger ui allen Orten wesen, und i zumeist in d hatten. In Köpfe der e sind, in grel den diese her nonnnen un! liche »eransi Einzelliebe nicht fähig, da ich nur die Pflichten des Berufes als bestimmendes Lebensmotiv ansehe. Allein, ich brauche eine Freundin, Beraterin, Helferin! Mein Haus bedarf der leitenden und sorgenden Hand, die. da im Stillen waltet und nach all des Tages Lasten, den Geist deS Friedens heimlich hineinzuzaubern versteht. So schwebt die Zukunft vor mir. Wollen Sie mir nun zu solchem Bunde die Hand reichen, Bianka?" Fest und unbewegt ruhte des Mädchens Rechte in der seinen. Sie sah auch nicht auf, und als ob eine Rührung sie übermanne, kam es leise über die leicht zitternden Lippen: „Ja — Fried!" — - Noch ehe Major Behring von seiner täglichen Skatpar tie nach Hause zurückkehrte, war Professor von Leonberg ge- gangen. Der gegenseitige Abschied hatte nur einen freundschaft lichen, herzlichen, völlig unbefangenen Charcckter gezeigt. Als ob ein lähmender Druck von seinem Gemüt ge schwunden, oder sein bisheriges Verhältnis zu Manko Betz- ring nun erst völlig geklärt und in die richtige Bahn gelenkt sei, so seelisch zufrieden, aber auch von jeder sentimentalen Anwandlung frei fühlte sich nun der junge Arzt. Er hatte ihr beim Abschied nur die Hand geküßt und mehr sachlich als bewegt geäußert, erst «ach ihrer Rückkehr aus dem Gebirge mit Major Behring sprechen zu wollen, so ihr genügend Zett lassend, den schwerzunehmenden allen Herrn auf das Kommende vorzubereiten. — Oben, am offenen Fenster ihres Zimmers, stand Manko Behring, als die schlanke MLnnörgestatt, ohne den Kopf noch einmal nach ihr zürückzuwenden, über die hellerleuchtete Straße schritt. "" Ein Ausdruck von schlecht bezähmter Leidenschaft glitt jetzt über das sonst so ruhig erscheinende Gesicht. „Erreicht!" rang eS sich im Tone der Befreiung au» ihrer ungestüm atmenden Brust, und ein wilde», berauschen des Gedankenchaos machte für Momente jede klare Ueber- legung zunichte. Wohl wußte Bianka Behring, daß die Zukunft einen ste ten Kampf mit den eigenen Gefühlen, ein harte» Ringen mit einer heißen, jahrelang verborgenen Liebe kosten würde, aber, würde das, von fanatischer Menschenliebe und über triebenen Pflichtgefühlen umpanzerte Manne-Her- nicht den- noch anderer, weicherer Regungen fähig sein? In der großen Halle des Grünauer Schlosses ging es an einem Nachmittag zu Ende Juli ungemein laut und leb- hast zu: „Papa kommt! Soeben biegt der Wagen in die Ka stanienallee ein!" Es hatte Groh un- Klein au» allen Teilen des weitläufigen Gebäudes zur Begrüßung des' Langentbehr ten herbeigeführt. Fünf Wochen war Graf Retzow durch eine, den bisher gesunden, lebensfrohen Mann heimtückisch überfallende Krankheit in der Residenz festgehalten worden un- noch dazu im Moment, wo es seiner Gattin unmöglich gewesen war, ihn zu pflegen ,oder zu besuchen. Allein, die öfteren Berichte Professor von Leonber lauteten ja beruhigend, so daß sich eigentlich niemand der Familie besondere Sorgen machte. In gewcchnter Hoffnungs freudigkeit und Zuversicht sah man daher wieder in die Zu kunft. Vor allem Gräfin Retzow, welcher die Bedeutung „krank'^ zu sein völlig fremd geblieben war, hatte sich wohl nie mit Gedanken an eine ernstere Wendung des Schick sals vertraut gemacht. Das in Spitzen gehüllte „Baby" im Arm, selbst angetan mit koswarem weißen le» govo, die prächtigen dunklen Haarzöpfe zu einer Krone aufgesteckt, blühend und stattlich, ein Bild det Gesundheit und Kraft, so stand sie, de» Heim- kehrenden harrend, am Portal. Stimmengewirr un- laute» Lachen erfüllte den weiten Raum. Waren doch die Tage zu zählen, an denen Grünau ohne Gäste war. Schon am Mittag hatten sich junge Leute au» der Nach barschast zum „Tennis" eingefundeir. Mehrere alle Tanten wellten zur Sommerfrische auf Besuch Der Pfarrer von Grünau, ein durch seinen urwüchsigen Humor angesehener Mer Herr, sie alle erwarteten jetzt -e» Grafen Rückkchr mit freudiger Spannung. „Mvy!" Gräfin Retzow wandte sich noch einmal hastig nach dem Innern der Halle um, wo die Tochter im Kreise der Tennis- spieler stand. „Divy, rasch, rasch — die Rosen! Sie liegen drüben im Derandazimmer auf dem Tisch Du mutzt Dich ncSen mich stellen und Papa da- Bukett überreichen." Die Angeredete flog, den Auftrag zu vollziehen. „Und Ihr anderen ruft alle: Hurra, Hurra, Hurra!" WMschmrg folgt) —n. Königl. priv. Schützengesellschaft. Da» Pfingst- schießen findet mit dem „Königs-Schützenball" heute abend seinen Abschluß. Zweiter König wurde am gestrigen Tage Herr Gastwirt Juri sch, zweiter Marschall Herr August Mücke. —* Auszeichnung. Der Mauer und Böttcher Hermann Teich, welcher seit 25 Jahren ununterbrochen im Betriebe der hiesigen Dampfbrauerei und Biergrotzhandlung von Robert Karich tätig ist, wurde am 2. Pfingstfeiertag von der Gewerbekammer Zittau durch eine Ehrenurkunde für treue Dienste ausgezeichnet, welche durch das Kammermit glied Herrn Hoflieferant Paul Lange hier unter anerken nenden Worten überreicht wurde. Bon seinem Arbeitgeber, Herrn Braumeister Robert Kar ich, wurde ihm außerdem ei» namhafter Geldbettag zu teil. —* Die Maul- «ud Klauenseuche ist am 31. Mai -. I. im Königreich Sachsen in 21 Gemeinden und 35 Gchösten amtlich festgestellt worden. Der Stand am 15. Mai war 15 Gemeinden und 19 Gehöfte. —* Wiese« sind keine Spielplätze! Mit den Spazier- gängen ins Freie, wozu die angenehmen Frühlingstage nunmehr den wohnlich eingeschränkten Städter veranlassen, tritt jedoch zum öfteren Aerger der Landbewohner eine Un sitte zutage. Das ist das rücksichtslose Niedertteten deS duftigen, nützlichen WiesengraseS seitens der Kinder, auch junger Damen, behufs des Blumensuchens oder wohl gar aus reiner Herumtummelei. „Das wird nicht viel ruinie ren," sagen die Eltern, die ihrem verwöhnten Sprößling nicht gern etwas verbieten und nur an ihr Kind denken, aber nicht überlegen, daß zehn andere dann dasselbe Recht haben und ost eine Familie mit Nachkommen aller Alters stufen der anderen folgt. Nicht selten kann man dann die gepflückten Blumen auf dem Wege liegen sehen, die in kin discher Launenhaftigkeit wieder wegMvorfen worden find, bloß um zertreten zu werden. Das ist eine erzieherische Lässigkeit der'Eltern. Das Kind muß erstens gelehrt bekam- men, daß «S nicht alle» für sich haben kann, wo» M ßcht. Die Blumen stich auch dazu da, die Augen anderer M er götzen. Zweiten» muß e» auch da» Eigentum anderer schöne« lernen. Kckn Wundör.daß dann manchmal die ......^7_ ,^,.7 7 ' 7,, 7'i einen Strauß von Blumen am Wege zu binden, um ihn mit nach Hause zu nehmen und M natürlichen Ztnmwrschmuck oder al» Erinnettmg an die frÄe Natur auf den Ttsth zu stellen. —* Sin gr»ßer Lehrerüberfluß herrscht wie in Vaden, wo vor kurzem einer großen Zahl Lehrer «öffnet wurde, daß für sie keinerlei Aussicht auf Anstellung bestehe, auch im Königreich Sachsen. Ostern diese» Jahre« verließen 644 Schulamtskandidaten die Seminare. Da von ihnen 305 zunächst ihr Militärjabr abdienten, standen 389 der vchörde zur Verfügung. Nur 17 konnten sofort al» Hilfslehrer an gestellt Verden, 114 wenigsten» vorüberaehend al» Vikar« in den Schuldienst übernommen werden, die übrigen Md bis auf 19, die in außersächsische Dienste steten, ohne Stellung und Einkommen.