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r»'t? S - Inserat- ««» Abouuements-Befteüunge« aimwt ratgege« t» Bautzen: Weller'sche Buchhandlung, Schnlftrahe S sowie Der Papst wird i» der Zeit vom 2V. bis 23. April ein geheimes Konsistorium abhaltvn. Dem Vernehmen nach, sol. le», abgesehen von der Präkarumisierung des Erzbischoss von Breslau zwei deutsche Bischöfe den Kardinalshut erhalte«. Bei dem Festmahl des deutsche« Haudelstages hielt der preußische Handelsminister Sydow eine Ansprache, in der er auf die erfolgreiche Entwicklung von Handel und Gewerbe hinwies. Seite erfährt, Hot aus Anlaß des Familienereignisses in Braunschweig ein herzlicher Depeschemvechscl zwischen dem Kaiser und dem Herzogspaor von Cumberland ftattgefunden, und es darf als sicher betrachtet werden, daß der Kaiser dem Herzogspaar in Gmunden am Nachmittag des 23. d. Mts. einen kurzen Besuch abstatten wird. neu. den Behörden erteilen. Es hat deshalb zunächst gar kei nen Zweck, schon jetzt Gesuche zu stellen, da die Behörden oamit nichts anfangen können, weil sie noch ohne die er- Widerlichen Anweisungen sind. Sobald dies der Fall ist, werden entsprHende Aufforderungen an die Beteiligten er gehen. Abonnements-Bestellungen werden angenommen in der Geschäfts stelle Altmarkt 15, sowie bei den Zettungsboten in Stadt und Land, ebenso auch bei allen Postanstaltrn. — Nummer der Aeitungslifie «587. — Schluß der Geschäftsstelle abends 8 Uhr. Das Neueste vom Tage Die Zweite sächsische K«un»er beschästigte sich gestern mit dem Kultusetat, wobei es z« längeren Debatten «der dje Tätigkeit katholischer Orden in Sachsen und über die Volks schulreform kam. I« Rußland hat sich ein freiwilliges Fliegerkorps ge bildet, das sich im Kriegsfall zur Verfügung des Kriegsmini, sters stellen will. (Weitere Nachrichten unter Letzte Depeschen.) Kind von 3 Monaten und darüber zu a: 50 Pf., z« d: 1 M. 67 Pfg. zusammen 2 M. 17 Pi , DSmmert's? Ter 18. März 1848 war bislang der bürgerlichen Demo kratie ein heiliger Erinnerungstag. Was irgendwie pro- grammatisiertc, was in radikalen Redaktionssttlben voi> Brotkorb und „Talent" wegen seine Feder zu führen hatte, damit das deutsche Volk immer wieder „aufgeklärt" würde über den verrotteten Staat und seine entsetzlich reaktionären Machthaber, das legte sich zum 18. März jeweils mächtig in die Brust. In schwungvollen Leitartikeln pries man den hehren Nevolnkionstag, den „Dölkerfrühling", der mit ihm angehoben, und flocht man den Märzgefallenen druck- papierne Rnhmeskränze ohne Zahl. Mancher schreibende Barde auch tummelte eigens hierzu seinen Pegasus und gab über das Grab der Barrikadenkämpfer eine Ehrensalve von glühenden Versen ab, indem er auf „Märzen" — das mar Ehrensache — ordnungsmäßig „Herzen" reimte, und so . . . Ja, das war einmal. Heute siird sic ganz still geworden in der bürgerlichen Demokratie. Dämmert's? Hat ihnen Zabern, und was folgte, die Augen geöffnet, daß sie Distanz halten — in derlei Dingen wenigstens — gen ganz-links? Es scheint so. Jedenfalls fällt es auf, daß in den radikalen Blättern an der besoirders „erleuchteten" Stelle, wo man leitartikelnd seines tiefen Wissens Quintessenz niederzulegen pflegt, nichts, so rein gar mchts von Rrchmespsalmcn aus den 18. März zu lesen ist. Statt dessen handelt man über die Rr- volvcrassäre der Madame Caillaux und andere nickst eben das eigene Vaterland aufregende Dinge. Ter Kultus Les „Achtzehnten" ist ersichtlich im Absterben. Die Kränze, Lia aus ihren Reihen etwa heute noch auf den Gräbern der Märzgefallenen pietätvoll niedergelegt werden, sind die letz ten Zeichen der Erinnerung. In Summa: Der Bourgois- Temokrat hält cs im Punkte Revolutions-Kultus und So- zialisten-Sympathie anjetzt mit seinem Dichter-Liebling Heine, der da singt: „Grüß mich nicht Unter den Linden?" Man rückt eben ab ... . Das ist zu schätzen. Allein soll nun das „große" Jahr für alle Ewigkeit im Schoße der Vergangenheit ruhen? Regt sich keines Epigonen Herz und Hirn darüber mehr pathetisch auf? Doch! Wozu hätten wir denn Sozial demokraten? Im „Vorwärts" protzt man die Revolutions kanone ab und richtet sie zu dröhnendem Ehrensalut, daß es kracht! ES heißt, daß Deutschland noch nicht verloren ist, denn das große Erbe der Barrikadenkämpfer wird von der völkerbefreienden Sozialdemokratie nicht nur in Ehren ge halten, sondern das revolutionäre Mandat von anno 48 wird auch von ihr „vollstreckt" werden. Nnr — sagt der Leitartikel — zukünftig w'rd man'S klüger mache» müssen, denn die Geschichte ging damals schief, weil die Volksbe waffnung nicht durchgeführt, da» stehende Heer nicht abge schafft wurde, so daß die „Reaktion" wieder stärker wurde. Und Rosa Luxemburg hat in der „Neuen Welt" in er frischender Deutlichkeit gesagt, daß es der Hauptfehler von für jedes im Reichs- oder Siaat-defitz befindliche Rind von 3 Monaten und darüber zr» d: 1 M. 67 Pf. Die Erhebung dieser Beiträge erfolgt demnächst durch die Gemeindebehörden. Wegen der Einhcbung und Ablieferung der Beiträge verbleibt es bei dem zeitherige« Verfahren. Dresden, am IS. Februar 1914. Ministerium des Innern. Auf»»abSe»tschSdig»agea fSr Familie» mit dienstpflichtige» Söhne». Die „Deutsche Parlaments-Korrespondenz" berichtet: lieber die Aufwandsentschädigungen für Familien dienst pflichtiger Söhne sind in den letzten Tagen unzutreffende Mitteilungen verbreitet worden, die bei den Behörden zu einer großen Zahl zweckloser Gesuche geführt haben. Dec zuverlässige Sachverhalt ist folgender: Auf Antrag des Reichstages ist bei der letzten Hecresvorlage die Bestimmung Gesetz geworden, daß Aufwandsentschädigungen an solche Familien, von denen bereits drei Söhne durch Ableistung ihrer gesetzlichen zwei- oder dreijährigen Dienstpflicht in« Reichsheer oder in der Marine als Unteroffiziere oder Ge meine genügt haben oder noch genügen ,und zwar-in Höhe von 240 für das Jahr während der gleichen gesetzlichen Dienstzeit eines jeden tveiteren Sohnes in denselben Dienst graden gezahlt werden sollen. Diese gesetzliche Bestimmung soll nach den Beschlüssen der Budgetkommisssion des Rcichs- haushaltsetats 1914 aber eine wesentliche Aenderung erfah ren. Es sollen hiernach Aufwandsentschädigungen an sol che Familien gezahlt werden, von denen Söhne durch Ablei stung ihrer gesetzlichen zwei- oder dreijährigen Dienstpflicht im Neichsheer oder in der Marine als Unteroffiziere oder Gemeine eine Gesamtdienstzeit von mindestens 6 Jahren zu rückgelegt haben, und zwar in Höhe von 240 für jedes weitere Dienstjahr eines seiner gesetzlichen zwei- oder drei jährigen Dienstpflicht genügenden Sohnes in denselben Gra den. Diese neueste Festsetzung kommt besonders den Fami lien der dreijährig Dienstpflichtigen zugute: das entschei dende Merkmal bildet jetzt die Gesamtdienstzeit der Dienen den (mindestens 6 Jahre), während es früher die Zahl der Dienenden (3) war. Auf Antrag der Budgetkommission ist ferner der Etatscmsatz des Titels für diese Aufwandsentschä digung von 480 000 auf 7 500 000 -F erhöht worden. Da die Annahme des Reichshaushaltsetats noch aussteht, und durch den Nackstragsetat von 1913 nur die zweifellos unzu längliche Summe von 240000 -L bereitsteht, so müssen die vom Bundesrat zu erlassenden Ausführungsbestimmungen den neuen Beschlüssen, sofern sie in dritter Lesung Aufnahme finden, angepaßt werden. Die Auszahlung soll in zwei Halbjahrsrenten am 1. April und 1. Oktober erfolgen; es ist indes wahrscheinlich, daß die erste Rate noch nicht wird A.nang April gezahlt werden, da der Bundesrat formell erst nach der Gesamtannahme des Etats durch den Reichstag zu den Abänderungen Stellung nehmen kann. Vor der Alls- Zahlung der Aufwandsentschädigungen werden an die Be rechtigten Aufforderungen zur Stellung von Anträgen er- geben. Diese Anträge müssen dann in beschleunigter Weise geprüft tverden Die Anmeldungen sollen nach einem ein fachen und einheitlichen Formular erfolgen und das garze Verfahren möglichst kurz -urchgeführt werden. Hierüber werden die Ausführungsvorschriften die nötigen Verfüg»»- Als Beiträge der Besitzer von Pferden und -Rindern zur Deckung der im Jahre 1913 bestrittenen Verkäste ») a« Viehseuchen-Entschädig «»ege», (Verordnung vom 6. April 1912, Gesetz- und Verordnungsblatt S. 51 flg.), d) «n Entschädigungen für uichtgewerdliche Schlachtungen (Gesetz vöm 2 Juni 1898 2^Aprlll9Ö6 ""d AusführungS-Verordnung vom 2. November 1906, Gesetz- und Verordnungsblatt S. 74 und 364 flg.), sind nach der Biehaufzeichnung vom 1. Dezember 1913 zu leisten für jedes im Privatbefitz befmdlichc Pferd zr» «: 1 M. 20 Pf, Rind unter 3 Monaten zu «: 50 Pf, Die Geburt eines Erbprinzen i« Braunschweig. Braunschweig in Freudrnstimmuug. Die Kunde von der Geburt eines Erbprinzei« durcheilte Mittwoch früh wie ein Lauffeur die Stadt Braunschweig und fand überall freudigen Widerhall. Die öffentlichen und pri vaten Gebäude sind beflaggt. Der Kaiser trifft am heutigen Donnerstag in Braunschtoeig ein. Die ersten Meldungen von der Geburt des Prinzen erhielten 6 Uhr morgens der Kaiser und der Herzog von, Cumberland. Um 9 Uhr erschien die Wolfenbütteler Batterie auf dem Löwenwall und feuerte 10«. Schüsse ab. Für den englischen Hof hat der Botschaftsrat Äumbold die standesamtlichen Akten ausgenommen. Die Schulen sind geschlossen, die Garnison ist dienstfrei. Der Herzog hat für die Armen des Landes 30 000 Mark gestiftet. Abends fand eiive Illumination der Stadt und im Hofthea ter eine patriotische Kundgebung statt. Schon vormittags kurz nach 10 Uhr erschienen drei Offizierflieger äus Hanno- der über dem Schlosse, der Herzog erschien auf dem Balkon «ind dankte für die Huldigung. Der sechste Enkel des SaiserpaareS. Der junge Prinz ist der sechste Enkel unseres Kaiser- paar-s. Die Kaiserin weilte bekanntlich bereits seit dem 6. März bei ihrer Tochter; sie wird, wie verlautet, auch auf die Korftrreise verzichten, um länger in Braunschweig bleiben zu können und nur morgen zu einem kurzen Aufenthalt nach verlin kommen. Der Kaiser wird Donnerstag vormittag nach Braunschweig reisen, um seinen jüngsten Enkel zu be- irützen. Der Kaiser bei« Herzog Visa Lvmberland. Aus Anlaß der Geburt eines Sohnes des braunschweigischen HerzogSpaareS wird in der Dresse erneut die Frage auf- geworfen, ob der Kaiser bei seinem bevorstehenden Besuche >eim Kaiser Franz Joseph von Oesterreich in Schönbrunn auch dem HeryogSpaar von Cumberland einen Besuch abstatten »erde. Wie die Pol. Reichskorrespondenz von gutunterrichteter Erscheint ftden Werktag abends für den folgenden Tag. Der Bc- SNgspni« ist einschließlich der 3 wöchentlichen Beilagen bei Abholung « der Expedtton vierteljährlich 1 Mk. SO Pfg., bei Aufteilung in« Ha«, 1 Mk. 7V Pfg.; durch die Post frei ins Haus viertel- tithrlich 1 Mk. V2 Pfg., am Poftschalter abgrholt 1 Mk. SO Pfg. Einzelne Nummern kosten 10 Pfg. Nnzetgenpreiv: Die Sgespaltene Korpuszeile oder deren Ra«» 12 Pfg., für Inserate von außerhalb des Verbreitungsgebiete« 15 Pfg. Die Reklamezeile 30 Pfg. Geringster Inseratenbetrag 40 P,g. Bet Wiederholungen Rabatt nach aufliegendem Taris. Erfüllungsort für beide Teile Bischofswerda. Festbestellte Insercttrrr» Austrüge können nicht zurückgezogen werden. Nummer 65. Freitag, 20. März 1V14. 68. Jahrgang. DerSälMHeLrMer Mschofswerdaer Tageblatt. Mit den wöchentliche» Beilage«: dienstags: Belletristische Beilage; Donnerstags: Der Sächsische Landwirt; Sonntags: Illustriertes Sonntagsblatt. Amtsblatt der Königlichen Amtshauptmannschaft, der Königliche« Schulinspektion und des Königlichen Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Stadiales zu Bischofswerda, und der Gemeindeämter des Bezirks. Auzetgeblatt I für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Aeltefles Blatt im Bezirk. Erscheint feit (84L. '! Celegr.-Adr,' Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22.