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wie ich dich hier sehe, dir -urufen würdest: spuck dich an, du Ekel." Sogar völlig sinnlose oder ganz unschuldige Worte können im VolkSmunde als Scheltworte verwendet werden und selbst vor Gericht kommen. In den 60er Jahren des IS. Jahrhunderts spielte ein Prozeß, in dem ein Bauer sich schwer beleidigt fühlte, weil ihn sein Nachbar „Boratz, Schneeball" tituliert hatte. Was diese Worte bedeuten, wußte weder der Beleidiger noch der Beleidigt« anzugeben. L« «ichstsche »Mler. ««ttr 11. INt. egmüber der n Seiten der d wenigsten» Teil dersel- egierung an kern am ver- Kirchen von »enen gezeigt Die merkwürdigsten Wortbildungen werden in der Volks- Sprache als Beleidigung aufgefaßt. So gilt -. B. in einer I mitteldeutschen Landschaft -er Ausdruck „du PutichanSekel" al» da» Schlimmste, was ein Bauer dem anderen -urufen kann. Die« rätselhafte Wort stellt, eine bequemere Um formung eine« Sotzü» dar, der im Hochdeutschen lautet- „Spuck dich an, Ekel," und besagen will: „Du bist ein so «kelhaster Mensch, daß du, wenn du dich selbst sehen könntest. Kirche haben r Kinder, die ritt auS der rchenrats» in berliner Air- Deutsch. Sv. ende de» un- nlin aufge- itag hat eine e'der Gleich- m überfüllt gleichseitigen eil der Be- evangelische l, die Adolf acht der ge- fwörter auf. i läßt. Da« Zeichen der : und so von , hat in den sondern do rren „Horn" rnochse oder eS Schimpf- In Schle- : allgemein icht. Dieses r und sogar mit einer Schulkindern er, an einer rm an das der Kirche Mohnhorn" ieliebte Gs- simpfwortes rg der allzu »fwort steht r schlesischen in dem ein ein anderer mal, woa« « aS müßte a Sin Hinger- Kerze, wenn » geformten Schimpfwort oberdeutsche In gleicher n, der eben- " gebildet. Oben: Areimachcn einer Bahnstrecke nach einem Schneesturm. Unten: Mit PolarhnnLen be spannter Schlitten auf dem Jungfrausirn. » i Winter im Anngfraugebietr GrönländischePolarhunde in der Schweiz. schweigens r da« alle«. Bitt« auch h — ich er- Die Jungfraubahn sucht ihren Betrieb, soweit e-S irgend geht, auch im strengen Winter aufrechtzuerhalten. Da die vorläufige Endstrecke von Station Eigergletscher nach dem Jungsraujoch durch einen Tunnel führt, so ist hier der Zugverkehr bei jedem Wetter möglich. Die vorausgehende Strecke von Scheidegg bis Eigergletscher ist dagegen nicht rmmmer fahrbar und mutz nach jedem größeren Schneefall von Arbeiterkolonnen freigeschaufelt werden. Auf Sem Jungfraujoch selbst dienen dann für weitere Schlittenex peditionen die neu eingeführten grönländischen Polarhunde als Vorspann, die sich schon recht gut akklimatisiert haben und auch mit Erfolg zum Transport von Postsachen ver wendet werden. hweigen - nahm sich ie sirrt: Dich nicht l Dich nicht n. streichelte che, die gv- l sei nichts n." n. Warte, ten wieder und sag:« mit einem m. Käthe eiden läßt. und Han dlichst von ls sie bald n sie von n sich auch ihr stille« etwa« zu unter uüd Der Kaffee im griechisch-türk ischen.Kriege von einem griechischen Offizier. Als in Athen der Befehl zur Mobilisierung des Heeres «teilt wurde, war uns Offizieren nur eine sehr kurze Frist gestellt, unS mit dem Nötigsten zu versehen. Die Kaufläden Mächten gute Geschäfte, und eS Wurde in jenen Tagen auch wohl sehr viel Unnützes unLUeberflüssiges gekauft, das dann spater auf dem Marsch verloren ging. Unsere Hauptsorge ober bildeten die Lebensmittel. Wenn man Weitz, mit wel chen Schwierigkeiten die Verpflegung gerade im Kriege und besonders am Balkan zu kämpfen hat, so wir- man es ver stehen, datz wir ««kauften, als gäbe es ein Hotel einzu- aichten. Unter diesen Umständen machte ich meine erste Be- kanntschast mit dem Kaffee Hag. Ein Kaufmann empfahl ihn mir und meinen Kameraden, indem er uns lange Bor- träge über die Vorzüge des koffeinfreien Kaffees hielt, für welche wir damals wenig Sinn hatten. Ein Kamerad unter brach ihn daher rasch: „Geben Sie her! Ob Coffein oder Nichtcoffein, die Kugel wird nicht danach fragen!" So nah- men wir denn eine stattliche Reihe von Paketen in den be kannten charakteristischen Packungen mit uns. Die Bedeutung des Kaffees für den Krieg ist eine sehr große. Sie ist ein wichtiger Teil der Ernährungsfrage. Bei großen Marschleistungen un- Strapazen bÄxrrf der Soldat «ine» Mittels, das Körper und Nerven zusammenreitzt und -n besonderer Leistungsfähigkeit steigert. Starker Gebrauch von Alkohol ist bekanntlich auf die Dauer ohne gesundheit liche Störung nicht möglich. So bleibt nur häufiger Kaffee» «eiftlß. Der Train führte deshalb auch starke Quantitäten Zeß äußerst kräftig eingebrannten griechisch-türkischen Kaf- ste» Wit sich. Ende September zogen wir in drei Gruppen von Athen «Ober Grenze zu. Meine Kveunde un- ich als Offizier de« B Regiments zur 4. Division gehörig, hatten glücklich gute Wege durch ebenes Land bis zu der nahe der türkischen Grenze liegenden Stadt Larissa. Erst zwei Stunden weiter machten wir unseren ersten Halt. Ermüdet und durstig klopften wir vergeblich an die Türen der Bauernhäuser. Im Kriege von 1897 hatten aber gerade hier in Thessalien die Türken wie die Barbaren gehaust: in Erinnerung an den trüben Ausgang dieses Krieges verschlossen uns die Bauern die Türen. So biwakierten wir denn im Freien und be nutzten das klare Wasser des in der Nähe fließenden klassi schen Flusses PenaioS, um damit unseren Kaffee zu bereiten. Nicht ohne Neugier führten wir zum ersten Male die Becher mit dem uns unbekannten koffeinfreien Kaffee Hag an die Lippen. Aber es unterschied sich in nichts von jedem ande ren Kaffee, war sehr angenehm im Geschmack und gewährte die bekannte typische Erfrischung Les Kaffeegenusses. Hier lagen wir einige Tage. Man vergaß beinahe, datz man im Kriege war. Ein geschäftskundiger Bauer aus La rissa etablierte sich in einer Bretterbude als Cafstier, und die Soldaten selbst amüsierten sich täglich auf einer rasch auf geschlagenen Bühne mit Singen und jenen Schattenspielen, welche die Amerikaner mit dem Spottnamen „Creek moving pietureS" belegt haben. Die Gemütlichkeit war fabelhaft, wäre sie nur nicht in der Nacht vom 16. auf den 17. Oktober jäh und gründlich gestört worden! Um 3 Uhr morgen ge- weckt, marschierten wir die ganze Nacht über Tyrnawo der Grenze zu. Bald waren die ersten türkischen Streitkräfte besiegt, Elassona wurde unser. In Eilmärschen ging eS weiter über die verwahrlosten türkischen Wege: unsere einzige Nahrung waren Kaffee und Brot. Infolge von Fehlern in der Ver sorgung blieb das Fleisch fast ganz aus, und wir lernten die Bedeutung deS Kaffees in ihrem ganzen Werte schätzen. So schlugen wir uns durch eine Unzahl kleiner Gefechte bis zur unvergeßlichen Schlacht an der Sarantaporon-Enge durch, in der unsere tapfere Mannschaft einen mit Kanonen förm lich gespickten Berg hinan stürmte un- den Feind auS seinen 1K14. c-. .'N -- > - Doch erklärte der Beklagte, er habe mit dem Kläger ver traglich abgemacht, daß er ihn so nennen dürfe, wenn er ihm einen Schnaps gäbe. Der Beleidigte aber sagte auS, er habe nur einmal einen Schnaps bekommen und dafür habe ihm der andere fortwährend auf offener Straße -en „Boratz, Schneeball" zum Spott der Schuljugend nachgerufen. Ein Vergleich endete den schwierigen Streitfall. Doch kommt auch heute noch ähnliches vor. Ein Schutzmann namens Latsch verklagte im vergangenen Jahre einen Anwalt wegen Beleidigung, weil dieser ihn in einer Beschwerdeschrist unter Verwendring der Nummer auf seiner Achselklappe als „Latsch, den Dreitausendsechshundertneunundsiebzigsten" be zeichnet habe. Als während der Verhandlung der Vertreter deS verklagten Anwalts den Namen Latsch mehrmals wie „Laatsch" aussprach, trat der Kläger mit geballten Fäusten vor ihn hin und rief: „Wissen Sie, was ich dagegen in mei ner Jugend gemacht habe? Da machte ich einfach von mei nem Faustrecht Gebrauch!" Das gab zu einer weiteren Be leidigungsklage Anlaß, dock kam es schließlich zu einein Vergleich zwischen den Parteien. Katzenmangel in London. Eine herzzerreißende Klag« kommt aus London herüber: es gibt dort zu wenig Katzen, Die Zeitungsspalten füllen sich mit Nachfragen nach Katzen, besondere Katzenhandlungen haben sich aufgetan, aber noch immer können Tausende von sehnsüchtigen Wünschen nicht gestillt werden. Woher kommt dieser auffallende Mangel? Die Londoner Katzen haben die Fleischteuerung in unange nehmer Weise zu spüren bekommen. Findige Köpfe haben auch jenseits -es Kanals herausgefunden, daß Katzen den besten Hasen ersetzen könnten, vorausgesetzt, daß sie gut zu bereitet werden. Und so hat denn eine unbarmherzige Jagd auf all diese vierbeinigen Hof- und Dachbewohner eingesetzt. Allmählich rücken ganze Räuberbanden aus, die mit Schlin gen und Fallen den promenierenden Haustieren auf den Pelz rücken. Auch die Katzenfelle lassen sich gut verwerten: sie wandern in die Werkstätten der Pelzfälscher und ersetzen manch edleres Wild. Und gerade zu dieser Zeit mutzte sich die Mode des verfolgten Tieres erinnern und es zum aus erwählten Liebling der Londoner Damen erheben! Heute geht die vornehme Londonerin nicht mehr mit ihrem Schoß- Hündchen, sondern mit ihrer Schoßkatze aus. Sie darf neben ihr im Auto fitzen, im warmen Pelzmuff oder im Mantel Platz nehmen und bei den Tees zierlich über wertvolle Tep piche und kostbare Kisten spazieren. Besonders beliebt sind die langhaarigen, weißen Angorakatzen. Es werden bereits Fabelpreise für schöne Eremplare bezahlt. Auch die schwarz- gelb-weiß gefleckten sind sehr begehrt und werden in Massen vom Lande eingeführt. Das Reklame-Flugzeug. Die praktische Verwendung der Flugmaschine hat sich bisher auf einige wenige Fälle von Postübermittlungen beschränkt. Sonst diente sie fast ausschließliche sportlichen oder militärischen Zwecken und wurde hauptsächlich zur Austragung von Rekorden benutzt. Neuerdings hat sich nun ein andere« Gebiet zur Erfindung bemächtigt und sie bereit« mit Erfolg angewendet: die Reklame. An den großen Winterkurorten des Süden«, namentlich der französischen nnd italienischen Riviera, sind im Auftrage eines neuen Reklameunternehmens mehrere Flugzeuge aufgetaucht, die an der Unterseite ihrer Flügel in riesigen Lettern die Namen einzelner Firmen führen. Nicht genug damit: von Zeit zu Zeit lasten die Flieger Bündel von Reflameschriften und -bildern flattern, die in lustigem Gewimmel zur Erde fliegen und von den neugierigen Zuschauern eifrig aufgrfangen werden. Fortgesetzt werden Quartals, und MvaatS-Aiou- «emrnts sowohl von der Expedition al« «uD von sämtliche» Postanstatten, Laudbrief. träger« und ««seren ZeitungSbotea «ngo- «ommen. starken Stellungen warf. Mit dem Sieg wächst der Mut: das zeigte sich kurz darauf in der berühmten, den ganzen. Krieg stark beeinflussenden Schlacht an der Eisernen Pforte, in welcher unsere beiden Flügel denFeind glücklich umzingel ten und einschlossen. Es war ein großer Erfolg, und er machte uns -en Weg nach Saloniki einigermaßen frei. Stoch einmal sammelten sich in der Wardar-Ebene die gesamten türkischen Streitkräfte zum Widerstand, es wurde 38 Stun den ununterbrochen um Jenidje gekämpft. Als die vollkom men erschöpften Gegner hier endlich flohen, konnten wir uns am Abend des schwersten unserer Schlachtentage sagen, daß der bittere Krieg für unser Vaterland siegreich entschie den sei. Während dieser ganzen harten und ereignisreichen Monate ist un« Offizieren des griechischen Heeres ebenso wie den gemeinen Soldaten der Kaffee der beste un treueste Freund gewesen. Die Praxis ist wertvoller als alle Theorie. Ich kann mit gutem Gewissen sagen, daß dem griechischen Heere ohne ständigen und systematischen Kaffee genuß seine außerordentlichen Leistungen nicht in so hohem Grade möglich gewesen wären. Die ständige Erfrischung, die ständige Anregung überwanden Ekmattung und Er schlaffung. Eine ganz besondere Erfahrung aber machten wir mit unserem neuen, jetzt dauernden Freunde, dem Kaffee Hag. Wir konnten mit Vergnügen feststellen, daß die Erfrischung durch ihn eine anhaltende und dauernde ist, während der gewöhnliche Kaffeegenuß zwar auch anregt, aber sehr schnell auch wieder Erschlaffung folgen läßt. Die Fachleute er klären die« daraus, daß dieser Bremer Kaffeemarke ein er mattende» und schädliche» Gift, da» Coffein, künstlich ent zogen wurde. Unser Regimentskommando hat unsere Er fahrungen dem BerpflegungSdepartement mitgeteilt un- die allgemeine Einführung de» coffrinfreien Kaffee Hag in die Armee befürwortet.