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Telegr.-Adr.: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. Politische Uebersicht Zwei spanisch« Schiffe find an der marokka Nische« Kaste infolge Unwetters gesunken. Sechs zehn Mann sind ertrunken. Nummer der Aritwi Schluß der GeschäftSstrI Der Bezirksverband der Königlichen AmtShauptmannschast Bautzen hat um Genehmigung zur Errichtung einer Klärgrubenanlage im Bezirks, fiechenhause zu Seidau, deren Abwässer in den Jordanbach und weiter in die Spree geleitet werden sollen, hier nachgesucht. VM tze» »ScheitMchert Vellage«: Jeden Mttwoch: Belletristische Vellage; jeden Freitag: Det sSchfische Landwirt jeden Sonntag: Illustriertes SormtagSblatt. JnTHPtuist ein auS Rußland eingettoffener Ansiedler unter choleraverdächtigen Erscheinun gen gestorben. benutzüng binnen 2 Wochen, vom Tage des Erscheinen« dieser Bekanntmachung an, hier anzubringeu. Beteiligte, die sich in der bestimmten Frist nicht melden, verlieren das Recht zum Widerspruch. Bautzen, am 6. Dezember 19 tO. SSnigliche Am ts ha« Pt m a uns ch ast Und wie werden die Freisinnigen von den Sozialdemokraten behandelt? Davon schwei gen die Herren lieber, weil ihr Hatz gegen politi sche Gegner sie die Notwendigkeiten natürlicher Politik verkennen lassen, die sie zwingen müßten, stillschweigend die Front nach links zu nehmen. Auch ihr parteipolitischer Selbsterhaltungstrieb müßte sie dahin führen. Der „Vorwärts" ist natürlich aus taktischen Gründen im Augenblick bereit, sich die Unterstützung der Volkspartei gefallen zu lassen. Er schreibt zu der Forderung des „B. T.": „Wir haben wieder holt hervorgehoben, daß wir das Gerede von einem Reichsgroßblock, der „von Bebel bis Basser- mann reicht", für Unsinn halten, denn für die Entstehung eines solchen Blocks fehlen die aller nötigsten Vorbedingungen; dagegen läßt sich über sozialdemokratisch-linksliberales Stichwahlabkom men, das jeder der beteiligten Parteien für die Hauptwahl freie Hand läßt, für die Stichwahlen aber ein gemeinsames Vorgehen gegen die Reak tion festsetzt, sehr wohl sprechen — wenngleich von einem solchen Stichwahlabkommen die Fortschritt liche Volkspartei einen weit größeren Vorteil ha ben würde als die sozialdemokratische Partei." Oberrealschule i. G. z« Bautzen. Anmeldungen für Ostern werden wochentags von 11—12 Uhr ange nommen. Zur Aufnahme in die unterste Klaffe genügt bei gut befähigten Knaben das erfüllte neunte Lebensjahr, zum Eintritt in die Obersekunda ist das Reifezeugnis einer Realschule erforderlich. — Gute Pensionen sind vor handen. Weitere Auskunft wird gern erteilt. vr. HVskusr. Liberalen hielten ständig vier Parteibureaus ein gerichtet; für Werkstätten wurden als Versamm lungslokale Jahresmieten bezahlt. Wenn nur die Hälft« von dem wahr ist, was Konservative, die im Wahlkreis gearbeitet haben, von der Agita tionsweise der Liberalen erzählen, so genügt es, um einen Vorgeschmack zu bekommen von der Agi tation und Korruption des nächsten Wahlkampfes. Die nächste Vorlage für den Mittelstand. Wie verlautet, liegt seit einiger Zeit ein Antrag Bay erns bei der Reichsregierung vor, in dem auf die Mißstände hingewiesen wird, die sich an die Ertei lung von Wandergewerbescheinen an Händler knüpfen, welche Frage durch die Novelle vom Jahre 1896 geregelt wurde. Es wird beantragt, den für Bayerns besonders fühlbaren Mißstand, der sich durch die Nichtregelung der Bedürfnis frage bei der Erteilung der Scheine geltend macht, zu beseitigen. Die Städte und besonders das Land werden durch Hausierer überschwemmt, die in der Hauptsache dem Mittelstand erhebliche Kon kurrenz machen, was bekanntlich auch vielfach zu Klagen in den übrigen Bundesstaaten Veranlas sung gegeben hat. Bisher hat die Reichsregie rung infolge der Inanspruchnahme durch die schwebenden sozialpolitischen Vorlagen sich prak tisch mit der Frage nicht beschäftigen können. Es ist beabsichtigt, nach Erledigung der Reichsver sicherungsordnung und der übrigen sozialpoliti schen Vorlagen in Beratungen einzutreten, in welcher Weise die Erteilung von Wandergewerbe scheinen an Händler vom Nachweis des Bedürfnis- ses abhängig gemacht werden kann, wobei auch eine Beschränkung des Geltungsbereiches der Scheine in Frage kommen würde. Gegenwärtig kann dem Antragsteller die Genehmigung zur Ausstellung eines Wandergewerbescheines nur versagt werden, wenn bestimmte Gründe gegen seine Persönlichkeit vorliegen. Ein sozialdemokratischer Postschaffner diszipli. nirrt. Von der Potsdamer Disziplinarkammer hatte sich der Postschaffner Wilhelm Fischer aus Berlin wegen Dienstvergehens in zwei Fällen zu verantworten. Fischer ist beschuldigt, in einem öf fentlichen Lokal und in voller Dienstuniform of fen für die Sozialdemokratie Stellung genommen zu haben. Der Tatbestand ist folgender: Fischer besuchte am 4. November in angeheiterter Stim mung eine Gastwirtschaft in Berlin und gab dort öffentlich seiner Befriedigung über den Sieg der Sozialdemokratie Ausdruck. Als ein Straßen reiniger ihm das verwies, drang er auf den Mann ein und mißhandelte ihn schwer mit einem Bier seidel. Fischer wurde darauf wegen schwerer Körperverletzung verurteilt und mußte sich nun- nigen Seite eine Gegenleistung gefordert wird. Und doch sollte man sich in freisinnigen Kreisen schon jetzt darüber klar werden, daß damit auch für die liberalen Parteien die Notwendigkeit einer Revision ihrer bisherigen Stichwahltaktik geboten ist. Nickst darum handelt eS sich, um der „schönen Augen" der Sozialdemokratie willen die sozial- demokratischen Kandidaten bei Stichwahlen gegen die Reaktion herauSzuhauen. ES kommt vielmehr die kühle und sachliche Erivagung in Bettacht, daß der Freisinn sich selbst den Weg zur Macht der- sperrt, tvenn er in entscheidenden Fällen der blau- schwarzen Reaktion wieder zu Erfolgen Verhilft; derselben Reaktion, die ihn mit Fußtritten be grüßt." Deutsches Reich. Mit welchen Mitteln der Freisinn in Labiäu- Wehlau gekämpft hat, verrät eine Zuschrift an die „Köln. Volksztg.", in der es u. a. heißt: „Der Bauernbund und der Hansabund waren unermüdlich tätig im Interesse des Freisinns oder der „Liberalen", wie man sich im Wahlkreis im mer verschämt ausdrückte. Man sprach fast nur vom liberalen Kandidaten, nicht vom freisinnigen, denn der freisinnige Name hat dort oben noch weniger wie sonst in Deutschland einen guten Klang. Und der sogenannte liberale Kandidat versprach Zoll- und Grenzschutz und alles, was die Bauern nur wünschen konnten, trotz liberalen und freisinnigem Programm, wenn er nur Beifall fand und gewählt wurde. Jede Versammlung hegann oder schloß mit einem Kaiserhoch. Das Geld rollte nach amerikanischer und russischer Art, und ehe der Kampf zu Ende war, konnte man sich brüsten, daß der Hansabund sich den Tanz von Labiau-Wehlau bereits 150000 hat kosten las- sen. Er hatS ja. Und bis zum heutigen Morgen ist vielleicht die Summe von einer Viertelmillion erreicht worden, denn noch gestern wurden über tausend Wahlhelfer — Studenten, junge Kauf leute, Männlein und Weiblein — in den Wahl- kreis geführt, um weitere Hilfe zu leisten. Die Abend» für dm folgenden Tag. , ischlirßli- der drei wöchentlich«, ket Abholung vierteljährlich 1 uk üv bei ig tu» Hau» 1 70 «i, bet allen Postanstalten 1 2 bv exklusive BrstellgrL. — .Einzelne Nummern kosten lv «l — Per sachW Lrzahker, Tageblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend Amtsblatt Inserate, welch« in dtrf«n Blatte dir «eiteste Verbreitung Mdrn, werden bi» vor«. 10 Uhr angenommen, größere und komplizierte Anzeigen tag» vorher. Die Viergewaltmr Kor- puSzetlr 12 «1, dir Reklamezeile SO Geringster Jnsr- ratrnbetrag 40 «1. Für Rückerstattung unverlangt rmge- sandter Manuskripte übernehmen wir keine Gewähr. Bestellungen werden angenommen Kür Bischofswerda und Umgegend bei mesereuZeituugS» Hute«, sowie in der Geschäftsstelle, Altmarkt 1», rbmso auch bei allen Postanstalten. " liste »S87. abend» 8 Uhr. VottSpartei ««- Sozialdemokratie. Die Radikalisierung der Fortschrittlichen Volks- Partei macht iri letzter Zeit unter der Führung des „Berliner Tageblattes" ganz wesentliche Fort schritte. WäS man schon vielfach erwartet hatte, daß nämlich die sozialdemokratische Stichwahlpa. role zugunsten des freisinnigen Kandidaten in Labiaü-Wehlau die Fortschrittliche Volkspartei veranlassen würde, gegebenenfalls für den sozial, demokratischen Kandidaten «inzutreten, wird Nun ernsthaft empfohlen. Das „B. T." schreibt näm lich: „Gewiß, diese sozialdemokratische Unter- Auf her Zeche „Hollandt" bei Wattenscheidt wurde« durch em« Schlagwetterexplosion vier Bergleute getötet «ud füuf schwer verletzt, (Siehe Letzte Depeschen.) Im Ärmelkanal wurde der Dampfer „Black- burn" von dem Londoner Dampfer „Rook" in deu Gruud gebohrt. Die Passagiere uud Mann schaft konnte« gerettet werden. Das Nerrefte vom Tage. Der Kaiser hat sich von der Station Wildpark heute früh 7Z4 Uhr mit seine« Jagdgästen zu zweitägigem Jagdaufenthalt «ach Springe be- gete«. - -