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feftstellen. Da» Motiv der Lat ist nicht be kannt; dienliche Gründe sollen «» nicht sein, die den Unglücklichen in den Lod getrieben haben. - Sin Tobsüchtiger!« Eisenbahnabteil, Auf dem Bahnhof Dirschau wurde ein Regierung», referendar au» Marienwerder, der mit dem Schnellzug angekommen war, plötzlich tobsüchtig. Schon während der Eisenbahnfahrt hatte der Kranke in gefährlicher Weise mit einem scharf ge- ladßnen Revolver hantiert und die Mitreisenden und den diensttuenden Schaffner mit Erschienen bedroht. Auf dem Bahnhof in Dirschau, wo die Eltern ihren kranken Sohn erwarteten, mußte dem wie rasend sich Gebärdenden di« Waffe mit Gewalt abgenömmen werden. Der Kranke wurde in eine Nervenheilanstalt gebracht. — 34 Opfer eine» Brande». Nach einer De pesche au» Tanger find bei dem Brande in Ma ra ke sch d4 Personen gefunden worden, die er schlagen oder verbrannt unter den Trümmer« lä gen. In einem Hause ist eine Frau mit ihrem Kinde, in einem anderen Gebäude find zwei Fa milien umgekommen. — Sin warneude» Beispiel. In Borbeck ist ein ISjähriger Schüler, der eine erhebliche Menge Branntwein getrunken hatte, an Alkoholvergif tung gestorben. - Siu Schmuggler erschossen. AuS Breslau wirb gemeldet: An der schlesisch-russischen Grenze ' nmrd« ein russischer Schmuggler von einem russi schen Grenzsoldaten auf preußischem Gebiet er schaffen. Der Grenzsoldat begab sich dann auf da» preußische Gebiet und schleppte die Leiche auf russisches Gebiet hinüber. — Explosion. Bei einem Scheibenschießen schoß in Boulder (Montana) ein Mann auf ein Gebäude, in dem Pulver aufbewahrt wurde. Es erfolgte eine Explosion, durch die 6 Personen getötet und 20 verwundet wurden. Verschie dene Gebäude find zerstört. - Auf der Dräsine. AuS Petersburg wird ge- meldet: Fünf russische Offiziere, darunter -Wei Brüder, fuhren mit einer Dräsine in der Rich- tung nach Oranienbaum bei Petersburg, als eine entgegenkommende Lokomotive die Dräsine er- faßte. Die Maschine riß einen der beiden Brüder mitten entzwei und verstümmelte den anderen lebensgefährlich. Die drei übrigen Insassen spran- . gen ab 'unb'MittM' äußer leichteren Verwundun gen einen schweren Nervenchok. — Ei« kaltblütiger Kapitän. Der Dampfer „Greeian" mit Ladung von Philadelphia nach Boston, geriet unterwegs in Brand. Als der Ka- pitän gegen Mitternacht erkannte, daß das Feuer nicht zu löschen sei, weckte er die 80 Passagiere, versammelte sie an Deck und kündigte ihnen an, er werde zurückfahren, eS sei keine Gefahr. Dann ließ er Klavier spielen. Die Passagiere tanzten über Flammen, bis Philadelphia erreicht Seidau 4 Kleindehsa I Schirgiswalde 4 Kleinwelka 1 Steinigtwolmsdorf 4 Radibor I Dem Glaubensbekenntnis nach gehörten von den aufgenommenen Kindern drei der römisch- katholischen Kirche, die übrigen der evangelisch lutherischen Kirche an. Bei der Eröffnung und bei dem Schluffe des Stiftes wurden in der üblichen Weise schlichte Feiern veranstaltet. Auch für das Jahr 1909 war es dem Kura torium des Stifts wieder gelungen, Fräulein Paula Schmidt als Leiterin desselben zu ge winnen. Die schönen Erfolge, die der Aufenthalt im Stifte in Bezug auf den Gesundheitszustand der armen kränmchen Kinder gezeitigt hat, sind wie früher, ihrer Tätigkeit zu verdanken. Herr 0r. rnoä. Wagner in Neukirch hat aber mals seine ärztliche Kunst unentgeltlich und freundlich in den Dienst des Stiftes gestellt. Die Herren Geistlichen der Parochie Neukirch, -Herr Pfarrer Dillner und Herr Pastor Stempel, haben sich, wie in früheren Jahren, der Pflege von Herz und Gemüt der Kleinen gewidmet. Dürfen wir aus alledem nicht von Neuem das Wort des Herrn heraushören: Fahret auf die Höhe und werfet eure Netze aus, auf daß ihr emen Zug tut. Und wenn wir sehen, welch einen reichen Zug wir getan, dürfen wir nicht zu unfern Gemeinden sagen: Kommt und helft uns das Retz Mn. Man sagt: Unsere Gemeinden haben kein Verständnis für die innere Mission. Ja, für die äußere Mission, für die armen Heiden, für den -Gustav Ldolf-Berein, unsere armen SlaubenS- gmossen, haben sie ein Herz, aber was die innere Mission will, verstehen sie nicht. Nun, was die innere Mission will, ja mehr noch, was sie tut, ^Mr.^Nftmand ist vetletzt wordesi. Da» Feuer wurde später gelöscht. — Ans der Suche «ach vernnglückte« Tourifte«. Von den vier seit Sonntag vermißten Touristen, zwei Damen und zwei Herren, die im Raxgebiet sich verirrt haben, ist, wie au» Wien berichtet wird, noch keinerlei Nachricht eingegangen, obwohl das ganze Raxgebiet und ein großer Teil des Schnee bergs sorgfältig abgesucht wurden. Jetzt durch- suchen zahlreiche Rettungsexpeditionen vor allem das Schneeberggebiet, wohin die letzten Spuren der Vermißten weisen. Doch ist die Hoffnung, sie noch lebend aufzufinden, gering. — Eiue blutige Schaufpielettra-ödie hat sich in dem serbischen Städtchen Bjeljina abgespielt. Der serbische Schauspieler Barjaktarovie hatte mit seiner Kollegin, einer hübschen Schauspielerin Termanovic, eine heftige Auseinandersetzung, in deren Verlauf er ihr mehrere Messersfiche versetzte, von denen die meisten die Künstlerin tödlich ver letzten. Dann stieß sich Barjaktarovie das Messer selbst in die Brust und brach tot zusammen. Der Vorgang spielte sich in demselben Hotel ab, in dem am Abend die Vorstellung stättfinden sollte. Der Grund zu der Tat war Eifersucht. Barjaktarovie glaubte, Grund zur Eifersucht zu haben, und machte seiner Geliebten Vorwürfe. Diese wies sie zurück, und so kam es zu der Szene, die einen so grausigen Ausgang nähm. — Die unterbrochene Hiurichtüug. Aus New Pork wird berichtet: Ein Zwischenfall rief in Trenton (New Jersey) große Bewegung hervor. Im dortigen Gefängnis sollte ein Verbrecher NamenS Pose mittels Elektrizität hingerichtet werden. Er hatte bereits den Hinrichtungsstuhl bestiegen, und es brauchte nur noch der elektrische Strom eingeschaltet zu werden, als plötzlich sei« Verteidiger atemlos in das Zimmer stürzte und dem Delinquenten mitteilte, daß seine Strafe gemildert worden sei. Pose zeigte absolut keine Bewegung, sondern erklärte sogar etwas un gehalten: „Warum haben Sie Liese Strafe aufge halten? Es ist ja doch für mich entschieden, daß ich später dieselbe Geschichte durchmache. Jetzt wäre alles ganz schnell gegangen." " — Ein Streit um eine 650000 Kroneu Ber- sicheruug. In Budapest macht zurzeit eine selt same Versicherungsaffäre viel von sich reden, weil die Gesellschaft befürchtet, daß ein Offizier, dessen Leben mit dieser hohen Summe versichert wurde, schon krank war, als die Versicherung abgeschlos- sen wurde. Die Gesellschaft weigert sich deshalb, den Betrag auszuzahlen. Über den eigentüm lichen Vorfall meldet der „B. L.-A.": Der Artil leriehauptmann Karl Fleischmann ist am letzten Montag infolge Herzschlags plötzlich gestorben. Das Leichenbegängnis, das am Mittwoch statt finden sollte, wurde jedoch auf Ersuchen der Ver sicherungsgesellschaft Donau verschoben, bei der der Verstorbene vor 8 Monaten in Höhe von 650 000 Kronen versichert worden war. Diese Versicherung was auch unser Kreisverein in dem kleinen Kreise, der ihm befohlen ist, allein im vergangenen Jahre getan hat, das haben wir gesehen und darüber hat auch die Generalversammlung des Kreisvereins am vergangenen 27. Juni beschlossen, den vor stehenden Bericht in allen unfern Gemeinden zu verteilen, in der Hoffnung, sie werden schon ver stehen, was wir wollen und was wir getan haben. Wir wissen, alle Christen, ja, sagen wir besser, alle Menschen, haben ein Herz für die Kinder und wenn sie hören, wie der Kreisverein für die Kinder sorgt in der Kinderbewahranstalt, wenn sie ohne elterliche Aufsicht im Bethlehemstift, wenn sie der Erholung bedürftig, im Rettungshaus, wenn sie auf Abwege geraten i« guten christlichen Familien, wenn sie Vater und Mutter verloren und in Ge fahr stehen verwahrlost zu werden, für die heran- wachfende Jugend in den Jünglings- und Jung- frauen-Vereinen, auch für die Kranken und Hilfs- bedürftigen in der Gemeindepflege oder für die Allerhilfsbedürftigen, die Epileptischen in Klein- Wachau, auch für die Gefallenen und Verirrten, um sie wieder aufzurichten und auf den rechten Weg zu bringen, ja für alle Menschen, die der Hilfe bedürfen, wir sind gewiß, das verstehen unsere Gemeinden, Männer und Frauen, Hohe und Niedere, und darum bitten wir getrost: Helft uns ziehen an dem Netze, das wir in Jesu Namen auSgeworfen haben, helft uns Menschen retten, wie unser Heiland uns gerettet hat und wir sind gewiß: Wir werden keine Fehlbitte tun. Bischofswerda, den 27. Juni 1910. Die Seurralversammluu, des Nadeberg-Bischofs- »erdaer Kreisverein« für innere Mission. I. A.: Kirchenrat vr. Wetzel. hqtten Gläubiger dos Artilleriehauptmann« bo- wAkstelligt. Die Gesellschaft hegt Verdacht, daß schon zurzeit der Eingehung der Versicherung ein organischer Herzfehler vorgelegen habe, der je doch de« untersuchenden Ärzten verheimlicht wurde. Die Obduktion ist am Donnerstag in. Gegenwart einer Militärkommisfion und von Vertretern der Versicherungsgesellschaft vorge nommen worden. Das Protokoll soll Freitag ver öffentlicht werden. — Ei« unerwartete« Wiedersehen beim Regi- mentSappell. Beim Regimentsappell früherer 88er in Flensbürg ereignete sich ein unerwartetes Wiedersehen. Ein Herr aus dem Schteswigschen trcck beil^r Kartenausgabe mit einem Herrn auS dem Hoksteinschen zusammen, den er seit 4 0 Ia h- ren in Frankreichs Erde ruhend glaubte. Der Herr aus Holstein war in einer Schlacht 1870 der Hintermann des anderen gewe- sen. EiNe Kugel hatte ihn niedergeworfen, und sein Vordermann hatte ihm, im Glauben, daß jener tot sei die Augen zugedrückt. Der Totge glaubte war aber NNr schwer verwundet; er ge nas, ohne daß sein Vvrdermann je wieder etwas von ihm gehört hätte; jetzt trafen sie sich beide gesund nnd wohlbehalten wieder. An unsere Parteigeasften rrnd Parteifreunde. Nür wenig Wöchen Noch, vielleicht wenig Tage, und der Wahlkamps im Kreise Zschopau Marien- berg wird einsetzen. Der Kampf wird heiß werden. Die Sozialdemokraten glauben, schon jetzt den Sieg in der Tasche zu haben und sie werden mit allen Kräften verbuchen, den Sieg wirklich an ihre Fahnen zn heften. Schon seit Jahren bearbeiten sie den Wahlkreis und sie haben kein Mittel unversucht gelassen, Anhänger zu gewinnen. Ihr Mut ist durch den Sieg in Usedom-Wollin bedeutend geschwollen. Auch die liberalen Parteien rüsten sich zum Kampfe. Unter dem Deckmantel einer sogenannten vaterländischen Kandidatur glauben sie in den Wahlkreis eindringen z-l können. Das eigene verwaschene Programm wird man zu Hause lassen. Aber bange machen gilt nicht! Wir haben schon manchen harten Strauß mit anderen Parteien ausgefochten und wir werden auch dieses Mal versuchen, den Kampf ehrlich zu bestehen. Zum Krieg , führen gehört aber bekannt lich Geld, Geld und nochmals Geld. Wir verfügen nicht über daS Geld des Hansa- bundes, wir haben keine so große Parteikasse wie die Sozialdemokraten, wir haben auch uicht allzu viel reiche Freunde. Darum brauchen wir das Scherflein jedes Einzelnen. Jeder trage nach seinen Verhältnissen envas zum Wahlkampfe bei, auch die kleinste Gabe wird dankbar angenommen Aber nur nicht lange zögern, nicht erst warten bis der Kampf wirklich eingesetzt hat. Möge dieser Mahnruf rechten Anklang finden, mögen die Parteigenossen und Parteifreunde allüberall im Reiche' ihren alten reformerischen Opfermut be tätigen. Und je mehr wir unterstützt werden, um so leichter wirb der Kampf! Gelder zum WahlfoudS bittet man an Otto Lommatzsch in Dresden, Psotenhauerstraße zu senden. Quittung erfolgt in der „Reform". Die deutsche Steformpartei. Das Johanniter-Krankenhaus in Dohna-Hei- denau bei Dresden kann im Juli dieses Jahres auf ein öOjähriges Bestehen zurückblicken. Aus der Geschichte desselben und über die wirkungs reiche Tätigkeit berichtet ein fesselnder Aufsatz in der neuesten Nummer (39) der „Dresdner Haus- frau". Illustriert wird er durch eine wohlge lungene Aufnahme des schlichten Hauses mit den angrenzenden Feldern. Eine andere Sehenswür digkeit in der Nähe Dresdens, den „heiligen Brunnen" bei Neu-Ostra bringt das Blatt eben- falls in Wort und Bild; letzteres ist einer Origi nalzeichnung des Dresdener Malers R. Blümer nachgebildet. Von dem reichen Inhalt heben wir ferner hervor: „Über vegetarische Kost", „Allerlei Unfug", sowie die praktischen Winke für Haus und Herd, nicht zu vergessen die lokalen Rubri ken: „Stiftungen", „Wohlfahrtseinrichtungen", „Vereine" und „Dresden unterwegs". Der erste Unterhaltungsabend, den die „Dresdner Haus frau" in Chemnitz veranstaltet hatte, wird eben- falls kurz besprochen. Ein besonderer Teil ist der Mode und Handarbeit gewidnzet, ein anderer der Belletristik, während auch die Kinder in einer hübschen Jugendbeilage mancherlei Unterhaltung und Belehrung finden. (Probenummern versen det auf Wunsch gratis und franko die Geschäft», stelle der „Dresdner Hausfrau" in Dresden-A., Marienstr. 13.)