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Hassers Heburtstag Und Friedenssegen will er uns bescheren, Für Kunst und Dissen schlägt sein edles her; Doch jene, die des Reiches Ruhm versehren, Trifft seines Zornes kampfbereites Eiy! Heul' steht die ganz« Erde deutsche Fahnen, Ein Sinnbild deutscher Einheit, festlich wehn Ein Donnergruß von fernen Ozeanen : „Dir wollen treu zu unserem Kaiser stehn!" Der Heimatglocken fromme Botschaft trage Den Zubelruf in alle Delt hinaus: Dem Kaffer Heil an seinem Ehrentage, Und Glück und Heil dem Hohenzollernhaus De» Reichs Verächter habens ost erfahren, wie sich des Kaisers Wille Geltung schafft. Des Friedens Glück kann nur ein Volk bewahren, Dem die bewehrte Rechte nie erschlafft. Seit der Begründung des Reich» gehört die Feier von Kaisers Geburtstag mit Recht zu den nationalen Festtagen deS deutschen Volkes. Denn sie gewährt inmitten der mannigfachen politischen und sonstigen Streitigkeiten und Wirrungen, die nun einmal unsere Nation durchzittern, immer wieder die herrliche Grundlage, auf welcher sich alle wahrhaft patriotisch und kaisertreu ge sinnten Deutschen stets erneut zusammenfinden in der Verehrung des erlauchten Schirmherr» des Reichs. Und so ist uns denn auch diesmal der 27. Januar, als der 61. Geburtstag unseres allver- ehrten und geliebten Kaisers Wilhelm, der Tag, welcher unS Deutsche abermals im Geiste an -en Stufen deS kaiserlichen Thrones in Treue und Hingebung an den erhabenen Träger der Reichs- kröne vereinigt. Wohlan, wiederum bringen da- Kerrrfprechftelk Nr. «S. Bestellung« werd« -et all« Reiche«, für Bischofswerda u Zeitungtbot«, fowie in der g i _ ' ' " - VknmdsechrigWer Jatzrgemg. Deutsches Reich. Der Großherzog und die Großherzogin von Baden trafen am Montag kurz nach 1 Uhr nach mittags in Altenburg zu einem Besuch am her zoglichen Hofe ein. Auf dem Bahnhof fand gro ßer Empfang statt; das Herzogspaar begrüßte sich herzlichst mit seinen hohen Gästen und ge leitete sie dann nach Erledigung der Empfangs- Zeremonien zu Wagen nach dem Residenzschloß. Daselbst fand nachmittags Galatafel statt; abends wohnten die beiden Herrscherpaare mit ihren Um gebungen der Vorstellung im herzoglichen Hof- theater bei. Am Dienstag reisten die badischen Herrschaften wieder von Altenburg ab. Auf dem chinesischen Gesandtrnposten am Ber- liner Hofe ist ein Wechsel eingetreten. Der bis herige Gesandte, Ainchang, ist zum Kriegsmini ster in seiner Heimat ernannt worden; als sein Nachfolger auf dem Berliner Gesandtenposten gilt der jetzige Gouverneur in Mukden, der Hauptstadt der Mandschurei, General Tangschaoji. Der gelegentlich des Kanzler- und Minister- Wechsels im vorigen Sommer zum Oberpräsiden ten der Provinz Brandenburg ernannte frühere Unterstaatssekretär der Reichskanzlei, Wirk!. Ge heimer Oberregierungsrat v. Löbell, hat sich in- folge seines ernstlich erschütterten Gesundheits zustands entschlossen, definitiv auf die lieber- nähme seines neuen Postens zu verzichten. Am 14. Juli 1909 war seine Ernennung zum Nach- Kaiser Wilhelm n. Dem Kaffer Heil an seinem Ehrentag« I '- A > Hell seiner ruhmbestrahlten Lebensbahn, Daß deutsche Heldenkrast wie Felsen rage,^"^ Lin Fels, daran zerschellt der Feinde Wahn. Die schwierigen Probleme -er inneren deutschen Politik. Kein Tag vergeht, wo nicht in deutschen Zeitungen hundertfach auf die Schwierigkeiten und Probleme der inneren deutschen Politik hinge wiesen wird; und diese schlimme Lage ist um so bedenklicher, weil naturgemäß die Politik des größten deutschen Bundesstaats auch einen hervor ragenden Einfluß auf die Politik des Reichs aus üben muß oder mit anderen Worten, die Zu sammensetzung und Haltung der Parteien des preußischen Abgeordnetenhauses kann nicht ohne Einfluß auf die Reichspolitik und die Lage des Reichstags bleiben, und umgekehrt ist es natürlich ebenso der Fall. Wegen der Steuerfragen im Reichstag haben sich die Liberalen mit den Konser vativen entzweit, und dieser Zwiespalt wirkt fort und zeigt sich nun auch.in der bedenklichsten Weise im preußischen Abgeordnetenhaus. Bei dieser Gelegenheit erfährt man nun aber auch auf einmal durch die „Kreuzzeitung", also durch das führende Organ der preußischen Konservativen, wie nötig die nationalliberale Partei für die Fortführung einer gesunden Politik in Preußen, wie im deutschen Reich ist. Die „Kreuzztg." schreibt nämlich in einer ihrer letzten Nummern, allerdings zunächst nur in bezug auf das preußische Abgeordnetenhaus, daß als Stützen der Regierung nur die Nationalliberalen und die Konservativen übrig bleiben, denn im preußischen Abgeordneten haus hätten diese beiden Parteien die Mehrheit, und es scheine, als wäre beiderseits trotz aller Verstimmung wieder eine gewisse Bereitwilligkeit vorhanden, die Politik der Regierung gemeinsam zu fördern. Die „Kreuzztg." schreibt in derselben Nummer auch in ziemlich auffälliger Weise, daß das Zentrum gewiß keine Hand rühren werde, um den Reichskanzler in seiner Politik zu stützen, und von den freisinnigen Parteien wird sogar von der „Kreuzz." behauptet, daß sie den Reichskanzler stürzen wollten. Man kann es sehr dahingestellt sein lassen, ob das mit der politischen Praxis der Zentrumspartei und der Freisinnigen sich wirklich deckt, was die .^kreuzztg." in bezug auf die Haltung dieser Parteien dem Reichskanzler gegen- rum Alldeutschlands Stämme und überhaupt alle Deutscheü auf dem weiten Erdenrund, soweit die deutsche Zunge klingt, heute ihrem Kaiser die herzlichsten Glück- und Segenswünsche dar. Sind wir Deutsche doch dem Kaiser, der noch immer das Soldatenblut der Hohenzollern in sich zu meistern wußte, dankbar für die Politik des Friedens, die er verfolgt. Wir sind ihm dankbar auch für seine Politik des inneren Frie dens, für die Sozialpolitik, in der er eine seiner Lebensaufgaben erblickt. Wir sind ihm dankbar für die unermüdliche Arbeit an der Ver stärkung unserer Wehrmacht zur See, die uns bit- ter nottut, und für deren Notwendigkeit er dem Volke die Augen geöffnet hat. Wahrlich, wir Deutsche haben alle Ursache, stolz zu sein auf un seren tatkräftigen Kaiser, in dessen erlauchter Person sich uns die Einheit, Macht und Größe des deutschen Vaterlandes verkörpert. Voll Ver trauen blicken wir daher fort und fort auf ihn und so steigen auch zu dem heutigen Geburts- fest des allverehrten Monarchen die herzlichsten Segenswünsche für ihn aus treuem Volksherzen zum Himmel empor: Möge dem hohen Herrn das neue Lebensjahr in jeder Beziehung ein glück liches sein! über gesagt hat, aber wenn jetzt in der großen konservativen Partei Preußens die Anschauung zum Durchbruch gekommen 'ist, daß als zuver lässige Stütze der Regierung nur die National liberalen und die Konservativen in Betracht kommen können, so müssen in den maßgebenden Kreisen in bezug auf die notwendigen politischen Arbeiten doch sehr eigentümliche Erfahrungen ge macht worden sein, und außerdem erhellt aus dieser ganzen schwierigen Lage, daß auch der neu e Reichskanzler vor ganz unlösbaren Aufgaben in seinem hohen Amt steht, wenn er keine ent sprechenden parlamentarischen Stützen im Reichs tag, wie im preußischen Abgeordnetenhaus findet' denn man darf nicht vergessen, daß der deutsch? Reichskanzler auch preußischer Ministerpräsident ist, und als solcher auch im preußischen Abge ordnetenhaus politische Niederlagen erleben und an der Ausführung der ihm vom Kaiser und König gestellten Aufgabe verhindert werden kann. Gegenüber der großen Parteizersplitterung im Deutschen Reich, wie auch in den Bundesstaaten war es eben einer der größten politischen Fehler, daß sich wegen der Steuerfragen die Konser vativen und Liberalen im Reichstag entzweiten. Der konservativ-liberale Block hatte ja etwas un natürliches in sich, indem Konservative und Liberale niemals in allen Fragen zusammengehen können, aber dieser Block war ein durch die politische Notwendigkeit geschaffenes Auskunfts mittel, um im Reichstag von großen nationalen Gesichtspunkten aus die Politik zu führen, und so sehr man über diesen Block später gespottet und gelacht hat, so sieht man doch jetzt ganz deutlich, wie die geradezu gefährliche politische Notlage auch in konservativen Kreisen wiederum dazu drängt, eine Annäherung an die Liberalen zu suchen. Ob und wie sie gelingen wird, ist natürlich eine der neuesten, und aktuellsten Fragen der inneren deutschen Politik. lt« de» deutsch« «end bet unter« schLstsfieSe diese« Blatt« «mgmommen. Schluß der Geschttfttftrllr Abend« S Uhr. Inserate, welch« iu dies«, Blatte die weiteste «erbrewrug fWen, werd« bi« vor«. 10 Uhr angenommen, größer, unkomplizierte dlnzrigm tag« vorher, und kostet die vtrrgespaltrue «orpu-Mr 12 «t, die Reklamezeile SV Geringster Jnseratenbrtraa 40 «t. Mr Rückerstattung ringrsandter Manuskripte usw. Der sächsische Frzähler, Tageblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend der Kgl. «mtshauptmannschast, der Kgl. Schultnspektion und des Kgl.