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sind mar, «der >rer. m«r mm und bsiätz 40 «i. Manuskripte «sw. t iedru W«ktag^abmd»für drn^folgmdm lag und Aerafvrrchftell« Nr. «. f« »«dm bei aLm sür Bischostwerda In der Reichstagskommisfion für den deutsch portugiesischen Handelsvertrag findet an diesem Donnerstag die Abstimmung statt. Man sieht ihr allseitig mit Spannung entgegen, da das Schicksal des Handelsvertrags ungewiß ist. Der Zentralausschuß der freisinnigen Volks. Partei hat in seinen am Sonnabend und Sonntag abgehaltenen Sitzungen den Zusammenschluß der 3 Linksliberalen Parteien zu einer einzigen Par- tei definitiv gurgeheißen. Am 5. März wird dann der nach Berlin einzuberufende Parteitag der frei sinnigen Volkspartei seine Zustimmung zu der Fusion geben, worauf am nächsten Tage die neue Partei, die „Fortschrittspartei", ihren ersten kon- stituierenden Parteitag abhält. In Berlin, BreSlau, Halle und noch anderen Orten der preußischen Monarchie wurden am Sonntag starkbesuchte, sozialdemokratische Ver sammlungen als Demonstrationen gegen das preu ßische Landtagswahlrecht abgehalten. Die türkische Regierung hat gegen die deutsche Reichsbank das gerichtliche Klageverfahren auf Herausgabe des Millionendepois des Ex-Sultans Abdul Hamid eingeleitet. Die von verschiedenen Zeitungen verbreitete Nachricht, die Grubenbesitzer im Ruhrrevier ent falteten eine fieberhafte Tätigkeit, um Arbeiter aus dem Ausland und den östlichen Bezirken Deutschlands heranzuziehen, insbesondere die No tiz eines Berliner Blattes, allein eine Zechender- waltung lasse 20 000 Leute für ihren Betrieb an werben, sind nach einer Mitteilung des Zechenver bandes unzutreffend. Wie mitgeteilt wird, sind allerdings eine Reihe von Angeboten auf Zufüh- rung von Arbeitskräften auch aus dem Ausland beim Zechenverkand eingegangen. Es ist aber bis zur Stunde nicht ein einziges berücksichtigt worden. Veranlassung zu den übertriebenen Ge rüchten einer Massenzuschleppung von Arbeitern in das Ruhrgebiet mag die Tatsache gegeben ha ben, daß auf die Nachricht, in Westpreußen seien mehrere hundert Leute beschäftigungslos, von denen viele im Begriff seien, auszuwandern, vom Zechenverband im ganzen 148 Mann nach drei Gruben des gesamten Reviers geleitet worden sind. Von einer planmäßigen Anwerbung durch Agenten, Inserate oder Beamte des Zechenver bands kann nicht die Rede sein. Auch die Nach- richt, den angeworbenen Leuten seien Lohnver sprechungen gemacht, die nicht gehalten wurden, wird als unrichtig bezeichnet. Oesterreich-Ungarn. Das neue ungarische Kabinett Khuen-Heder- vary war auch am Sonntag noch nicht fertig. ES ist überhaupt noch fraglich, ob dem Grafen Khuen- Hedervary die Kabinettsbildung wirklich gelingen wird, denn auch er sieht sich hierbei wachsenden smdm, werd« bi» vor«. 10 Uhr angenommen, grüße« «nd wmpliztrrtr Anzeige» tag» vorher, «nd kostet di« vtergespaltrru «orpu»z«lli 12 «s dir Aeklamrzrll« S0 »«tagst« Jnseratenbev Mir Rückerstattung rtugrsandt« Eeine Eetvühr« Die Diamanten- und Baumwollfrage in den deutschen Kolonien. Wenn für die Anpflanzungen in den deutschen Kolonien auch Tabak und Kaffee neben der Baum wolle in Frage kommen und der Bergbau in den deutschen Schutzgebieten sich auch auf edle Metalle Neben der Gewinnung von Eisen und Kohlen er strecken dürste, so hat sich doch jetzt herausgestellt, daß für die Lösung großer wirtschaftlicher Fragen in den afrikanischen Besitzungen Deutschlands hauptsächlich die Diamantenstage in Süd-West- Afrika und die Baumwollfrage in Ost-Afrika in Betracht kommen. Diamanten und Baumwolle werden in Deutschland nicht produziert, spielen aber auf dem Weltmarkt und auch in Deutsch lands Handel und Industrie eine sehr große Rolle, und das deutsche Volk zahlt für Diamanten und Baumwolle jährlich an England und Nord-Amerika sehr hohe Summen. Die deutsche Kolonialver waltung und die deutsche Kaufmannschaft haben daher erkannt, daß vor allen Dingen die Ge winnung der Mamanten in Süd-West-Afrik<r und die Produktion der Baumwolle in Ost-Afrika ge fördert werden müsse, um die nationale Produktion Deutschlands zu steigern und aus den Kolonien eine große Rente herauszuwirtschaften. Die Dia mantenfelder in Deutsch-Süd-West-Afrika liegen in einem Länderstrich, der einige Kilometer breit ist, und sich von der Südbahn von Norden nach Süden bis etwa zur Elisabeth-Bucht hinzieht. Die Diamantenfelder sind also in Deutsch-Süd- West-Afrika ausgedehnt genug, um eine größere Ausbeute zu geben, auch wird von den dort ge fundenen Diamanten gerühmt, daß sie schön kristallisiert und von hervorragender Qualität sind. Gegenwärtig wird der Diamantenbau in Deutsch- Süo-West-Afrika auf etwa fünfhundert Schürf feldern betrieben. Da die Schürffelder verhältnis mäßig klein sind, so muß also der deutsche Unter nehmungsgeist dahin streben, die Schürffelder be trächtlich zu vermehren, damit der Diamanten bau im großen Stile betrieben werden kann. Bezüglich der Baumwollkultur in Deutsch-Ost- Afrika liegen die Verhältnisse ganz eigenartig. Der Anbau der- Baumwolle kann in Ost-Afrika nur mit Hilfe der Negerbevölkerung betrieben werden und zwar so, daß man die dich« Neger bevölkerung wie Kleinbauern selbst für den Baum wollbau zu interessieren versucht, oder große Unternehmer errichten dort Baumwollplantagen und gewinnen Hunderte von Negern zu Arbeitern, die von Deutschen beaufsichtigt werden müssen. Festen Fuß hat bis jetzt die Baumwollkultur in Deutsch-Ost-Bfrika aber nur im Lande Useguha gefaßt, und handelt eS sich für dir Ausdehnung des Anbaues von Baumwollpflauzen offenbar darum, die eingeborene Bevölkerung noch vielmehr als bisher für die Baumwollzucht zu interessieren. Deutsches Reich. Im Königlichen Schloß zu Berlin wnrde am Sonntag daS traditionelle KrönungS- und Or- denSfest unter Entfaltung allen höfischen Glan zes und Prunkes begangen. Da dieses Fest ge- rade vor hundert Jahren eingesetzt worden ist, so bedeutete dessen diesmalige Begehung zugleich seine Hundertjahrfeier. Gegen 11ZH Uhr begaben sich der Kaiser und die Kaiserin unter großem Vortritt nach dem Rittersaal, wo die versammelten neuen Ritter des Roten Adler-Ordens, des König- lichen Kronenordens und des Hausordens von Hohenzollern vor -en Majestäten vorüberdefilier ten. Hieran schloß sich in der zweiten Paradekam- Mer die Vorstellung der neu dekorierten Damen des Wilhelms-Ordens, des Luisen-Ordens usw. vor dem Kaiserpaar an. Gegen 12^ Uhr begann in der Schloßkapelle der Festgottesdienst, bei wel chem die Majestäten, umgeben von den Prinzen und Prinzessinnen, gegenüber dem Altar Platz nahmen. Die Festpredigt hielt Hof- und Dom prediger Ohly, wobei er auch der Stiftung des Ordensfestes vor hundert Jahren gedachte. Um 2 Uhr folgte Festtafel für alle zur Ordensfeier Geladenen im Weißen Saale und in den anstoßen- den Räumlichkeiten nach. Im Verlauf der Tafel erhob sich der Kaiser und brachte den gewohnten Toast auf das Wohl der neuen und der alten Ritter aus. Nach Beendigung der Tafel hielten die Majestäten Cercle ab. — Die Zahl der diesmal verliehenen preußischen Ordensdekorationen be- trägt insgesamt 4012. — Sonntag abend wohnte daS Kaiserpaar, begleitet von der Prinzessin Luise Viktoria und vom Prinzen Heinrich von Preußen, der Vorstellung von „Lohengrin" im Opernhaus bei. — Im Verlauf des Sonntag abend trafen der rumänische Thronfolger Prinz Ferdinand mit Gemahlin, sowie ferner der Erbprinz von Reuß j. L. in Berlin ein und nahmen im königlichen Schloß Wohnung., Nach dem Reichskanzler von Bethmavn Holl- weg ist nunmehr auch der preußische Finanzmini- ster von Rheinbaben zum Major ernannt worden. d« Mittwoch« und »omuldeud» «sch«i» Ich «» v rtla g «* bei Lbhoümg viertel et Zustellung in» Hau» 1 u» 70 « I <F KV ^ exklusive Bestellgeld. Rum»« d« Zeitung »Preisliste S5S7. Am leichtesten wäre dies dadurch möglich, dqß die Personen, welche sich mit Baumwollbau be schäftigen, für die ersten Jahre eine finanzielle Unterstützung in Gestalt von Vorschüssen er halten, wie es z. B. von seiten der Leipziger Baumwoll-Spinnerei in Sadani geschehen ist. Da die Kolonialregierung immer mit gewissen Schwierigkeiten bei der Vergebung von Vor schüssen an Eingeborene in Ost-Afrika zu rechnen hat, so wäre zu wünschen, daß die großen deutschen Baumwoll - Spinnereien die Förderung des Anbaues von Baumwolle in Ost-Afrika selbst in die Hand nehmen möchten. m Urettckg, de« St. Januar 1910, nachmittags 2 Uhr, sollen in Bischofswerda folgende Gegenstände, als: 1 Aahrrad und 1 Sofa gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort: König l. Amtsgericht. Bischofswerda, am 17. Januar 1910. Der Gerichtsvollzieher des Königliche« Amtsgerichts. ltm de» deutsch« i«d bet unser« ZetUmg»boten, sowie in d« G«sch>st»ßrll« diese» BlMe» «genommen. Schluß der »eschüst»stelle Abend» » Uhr. BiermedsetWgWer Der sächsische Frzähler, Tageblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend Amtsblatt der «gl. «mtshauptmannschast, der Kgl. Schulinspektton und des «glHaichtzollamtes M Bautzen, sowie des «gl. Amtsgerichts mü> des Stadtrates z« Bischofswerda. Alles Fahre« auf dem Wirtschastsweg and darauf ruhendem öffentlichen Fußweg, öderer Weg von Goldbach «ach Frankenthal bez. Goldbach—Bischofswerda, wird mit Ausnahme der Feldanlieger aufs strengste verboten. Zuwiderhandlungen werden nach ß 368 Ziffer 9 des Reichsstrafgesetzbuches bestraft. Goldbach, den 14 Januar 1910 Der Gemeiuderat.