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temver». «dW M, telle ich ge lwaw- L, « Ämj -rda. l«r HL Iw, warm vährt. merz- rie. che kmm ß«^ »stehlt rie. L beak alle aut- »tarc- MsücMLrMcr Tageblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt der «gl. «mtshauptmmmschast, der Kgl. Schulinspektion und des Kgl. Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts «ud des Stadtrates zu Bischofswerda. Deutsches Reich. Die abgelaufene Woche hat mit dem Sieg des sozialdemokratische« Kandidaten Schöpft« bei der Nachwahl im sächsischen Reichstagswahlkreis Schneeberg-Stollberg nach dem vor kurzem im rheinbayerischen Reichstagswahlkreis Landau- Neustadt errungenen sozialdemokratischen Sieg einen neuen bemerkenswerten Erfolg der Sozial demokratie gezeitigt. Da der Wahlkreis Schnee- berg-Stollberg eine sichere Domäne der sozial demokratischen Partei ist, so bedeutet zwar die Wahl des Herrn Schöpflin zum Abgeordneten — an Stelle des verstorbenen sozialdemokratischen Abgeordneten Goldstein — an sich keine Ueber- raschung, sie ist aber bedeutungsvoll im Hinblick auf das hierbei zutage getretene Stimmenver hältnis zwischen Bürgertum und Sozialdemokratie; denn auf dm gemeinsamen Kandidaten der bür gerlichen Parteien, den Nationalliberalen Vor- werk, fielen nur 9436 Stimmen, der Sozialdemo krat aber erzielte 21133 Stimmen, das sind über 2100 Stimmen mehr, als sie der Abgeordnete Goldstein bei der Wahl des Jahres 1907 verzeich nen konnte. Für den gemeinsamen bürgerlichen Kandidaten jedoch waren damals 14 600 Stim men abgegeben wordön, mithin hat er diesmal rund 6200 Stimmen weniger erhalten, welch über raschender Rückgang der bürgerlichen Stimmen im Wahlkreis Schneeberg-Stollberg im Ver ein mit dem großen Zuwachs an sozial demokratischen Stimmen ein ungemein bedenkliches Symptom der inneren Lage und der Stimmung weiter Wählerkreise ist. Jedenfalls muß der Unzufriedenheit breiter Wählerschichten des Bürgertums infolge der neuen Steuerlasten zu einem guten Teile der bedauerliche Ausfall der Ersatzwahl im Reichstägswahlkreis Schnee- berg-Stollberg zugeschrieben werden, und es ist zu befürchtens daß yuS gleicher Ursache die Sozial demokratie auch bei den bevorstehenden ferneren Ersatzwahlen in Hülle a. S., Koburg usw. Erfolge erringen wird. Der deutsch - soziale Reichstagsabgeordnete Schack, welcher sich in die bekannte Schmutzaffäre verwickelt sieht, erläßt weitere Erklärungen, durch welche er dem bekannten skandalösen Tatbestand eine naiv-harmlose Deutung zu geben sucht. In dessen erweckt er hiermit nirgends irgendwie einen günstigeren Eindruck für sich, und Herr Schack hat denn auch bereits wenigstens eine Konsequenz aus dem ihn so bedenklich kompromittierenden Vorgang gezogen. Er ersuchte die Verwaltung deS Verbandes der deutsch-nationalen Handlungs gehilfen, dessen erster Vorsteher Herr Schack bis her war, ihn von der Leitung der Geschäfte bis zur gerichtlichen Klarstellung der Angelegenheit zu entbinden, wa» denn auch geschehen ist. Sollte es ihm nicht gelingen, sich vor Gericht von der wider ihn erhobenen Anschuldigung zu reinigen, so wird er kaum zweifelhaft auch sein Reichstags- Der Zwischenfall in det braunschweigischen Frage. Die Frage der Thronfolge ist bekanntlich für da- Herzogtum Braunschweig seit dem Tode des die Erkenntnis vorhanden sein', daß ein Prinz von Cumberland zurzeit nicht Herzog von Braun- schweig werden kann, da die Welsenpartei noch besteht und dann von ihr der neue Herzog von Braunschweig, ob er nun wollte, oder nicht, bald als Führer der Welsenpartei erklärt werden würde, eine solche Entwicklung der Dinge will weder der deutsche Bundesrat noch das deutsche Volk, und dadurch hat sich die Nichtbesetzung des Thrones von Braunschweig durch einen welfischen Herzog notwendig gemacht. II» des der .. . _ .je der Ruhe im DeutschtnReich dieBesteigung des braunschweigischen Thrones durch den nächsten Erben desselben, den Herzog von Cumberland, den Sohn des letzten Königs von Hannover, verhindert hat, denn man befürchtet mitRecht, wenn ein Welfenprinz Herzog von Braunschweig wird, da- Austauchen einer großen welfischen Frage in Deutschland und die Forderung der Welfenpartei auf Wiederherstellung des Königreich- Hannover, zumal der Herzog von Cumberland eS auch in neuester Zeit ausdrücklich abgelrhnt hat/ einen Verzicht aus die Krone von Hannover auSzusprechen. Der deutsche Bundesrat würde nun wahrscheinlich auf einen Antrag Preußens die Thronfotzefrage für Braunschweig schon iy einer anderen Weise erledigt haben, wenn Preußen nicht selbst diese ThroUfillgefrage noch in der loyalsten Weise gu-" lösen hoffte, das heißt mit anderen Worten, ein Nachfolger, Sohn oder Enkel des Herzogs von Cumberland kann noch Herzog von Braunschweig werden, sobald die Ge fahr des AüstauchenS einer großen Welfenfrage für Hannover und Braunschweig nfcht mehr be- steht." Es war dccher vom alldeutschen Stand punkt aus gut gemeint, aber vollständig verfehlt, daß der Alldeutsche Verband auf seiner letzten Tagung in Schandau die braunschweigische Frage wieder angeschnitten hat und das Verlangen zum Ausdruck brachte, daß das Herzogtum Braun- schweig wie Elsaß-Lochringen Reichsland werden solle. Bekanntlich wird das Herzogtum Braun- schweig in bezug auf sttne'Regierung von einem Regenten vertreten; der Regierungszustand in Braunschweig gilt als ein provisorischer, womit auch der BundeSrqt anerkennt, daß er die legi timen Erbansprüche des herzoglichen Hauses Cumberland achtet und erfüllen will, sobald es die Interessen deS Reichs und die Haltung der Prinzen von Cumberland gestatten. Durch irgend welche aus dem deutschen Volk heraus kundgegebene Wünsche kattn daher die braunschweigische Thron folgefrage nicht erledigt werden, zumal die Braun schweiger selbst an ihrem Herzogtum nach alt hergebrachter Tradition und politischer Treue hängen. Der Zustand, wie er durch die Ein setzung «ine- Regenten für Braunschweig nun einmal besteht, muß also sowohl ini Interesse der Braunschweiger als auch in der bedingten An erkennung der Rechte der Prinzen von Cumber land auf die Thronfolge in Braunschweig noch weitet aufrecht erhalten werden, b« ein ganz neuer' zwingender Grund entweder zur Einsetzung einest Herzogs au» legitimen Gründen oder zu einer Umwandlung Braunschweigs in ein Reichs land drängt, inzwischen sollen sich aber weder die Deutschen als Nätion noch die Braunschweiger al» Angehörige ihres HerzogStumS über diese ganze Frage aufregen, und vor allen Dingen sollte man dm da und dort austauchenden kleinen welfischen Kundgebungen gar keine weitere Be achtung schenken, denn die in einem mächtigen nationalen Zuge wiederhergestellte und festgefügte deutsche Einigkeit wird nie und nimmer gestatten, daß ein dynastischer Konflikt di- Einheit des deutschen Reich« und den Frieden zwischen den erlauchten BundeSfürstm gefährden darf. Jeden falls muß bei allen nütional gesinnten Politiken Mandat für Eisenach - Dermbach niederlegen müssen. In Berlin wurde der deutsche Apothekertag und in Wiesbaden der deutsche Pfarrertag abge halten. Die Talon-Steuervorlage wird Bundesrat und Reichstag noch einmal beschäftigt. Man hält laut „Nordd. Allg. Ztg." an dieser Absicht fest, um einerseits der vorzeitigen Ausgabe von Cou pons- und Dividendenbogen durch spezialisierte Vorschriften entgegen zu treten, als es im Rah men der Ausführungsbestimmungen des Bundes rats geschehen konnte, und um andererseits auch sonstige Fragen der Stempelgesetze in einer über jene Ausführungsbestimmungen hinausgehenden Weise gesetzlich zu ordnen. Eine kaum glaubliche Geschichte wird aus Lon- don berichtet. Auf einem Spazierweg gerieten der englische Premierminister Asquith und sein Begleiter Gladstone mit Frauenrechtlerinnen, die die beiden Herren fortgesetzt belästigten, ins' Handgemengell Es entwickelte sich eine solenne Keilerei, bei der die Damen jedoch den kürzeren zogen. Aus Rhche warfen sie abends dem Pre mierminister die Fensterscheiben ein. Der König von Württemberg verlieh u. a. das Großkreuz des Friedrichsordens dem Inspekteur der Feldartillerie von Müller, sächsischem General leutnant und Adjutanten des Königs von Sachsen; das Komturkreuz des Ordens der württembergischen Krone den sächsischen Obersten v. Criegern und Freiherrn von Salza und Lichtenaü. Wieviel gibt es Jesuiten? Nach ihrem kürz lich erschienenen Ordenskatalog zählen die Jesuiten jetzt 15930 Mitglieder und zwar 7500 Priester, 4300 Scholastiker und 3900 Koadjutoren. Der Orden, der um 170 Mitglieder zngenommen Hal, zerfällt in 25 Provinzen. Eine Statistik über da wirklich vorhandene Kontingent, das im Dienst des jesuitischen Systems steht, wird nie veröffent licht. Im Zentrum hat man ja offen erklärt: „Wir sind alle Jesuiten" und der „Badische Be obachter" erklärt in Nr. 71, daß die Moral der Jesuiten schlechthin die Moral des römischen Christen tums geworden sei. Das wäre aber sehr traurig. Oesterretch-Ungarn. Kaiser Wilhelm und Kaiser Frauz Josef, die am Donnerstag gegen 9 Uhr vormittags im Ma növergelände im Automobil eintrafen, bestiegen eine Anhöhe, wo die Manöveroberleitung mit den fremdländischen Offizieren versammelt waren. Die beiden Kaiser, denen Erzherzog Franz Ferdi nand und Generalstabschef Conrad von Hötzen- dvrf an der Hand von Karten die Situation er läuterten, verfolgten in ununterbrochenem Mei nungsaustausch die Entwicklung des Gefechts. Nach einiger Zeit ritten die Monarchen auf einen höheren Hügel bei Trnava, von wo das ganze Manövergelände zu übersehen war. Hier ver abschiedete sich gegen 1 Uhr mittags Kaiser Wil helm aufs herzlichste von Kaiser Franz Josef und begab sich mit dem Erzherzog Franz Ferdinand zu Fuß ins Tal, um in einem dort errichteten Zelte mit kleinem Gefolge das auf einer Feld küche hergestellie Frühstück einzunehmen. Kaiser Franz Josef verfolgte die Manöver weiter und kehrte gegen 3 Uhr ins Schloß zurück. Kaiser Wilhelm und Erzherzog Franz Ferdinand ver- blieben etwa eine Stunde länger im Manöver gelände und besichtigten verschiedene Truppen- teile. Dor der Rückkehr ins Schloß nahm der Deutsche Kaiser in der Nähe des Bahnhofs Groß- Mcseritsch die auf freiem Felde errichtete Tele- Aerrrfprechftelk Rr. M. Bestellung« werd« bei allen Bostanstalren de« deutsch« Reiche», Mr Bischofswerda und Umgegend bei unser« Zritungsbotm, sowie in der Geschäftsstelle dieses Blatte« angenommen. Schluß der Geschästsstrlle Abmd« S Uhr. Dreimsdfechrigfter Jahrgang. Inserat«, wrlch« in diesem Blatte die weiteste Verbreitung such«, werd« bi» vorm. 10 Uhr angenommen, größer, und komplizierte Anzeigen tag» vorher, und kostet di, viergrspaltmr Korpuiitzeile 12 «l, die Rellamezeil« 30 ck Geringster Jnseratenbetrag 40 «l. Für Rückerstattung «ingesandter Manuskript« usw. kein« Gewähr.