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Roß- und Viehmarkt in Neustadt in Sachsen, «I» SS. LSGV. Mittwoch, »en SS. ». M, von vormittags 1,10 Uhr ab t « » » K Ä » 8 K»»LrlL8^«88« .Bautzen, am 10. August 190S. Königliche Amtshauptmannschaft. widmen u höchsten Preisen. »Lt-Lpotdok» SN tvuixsn, vsianrÜLSN, rslnä - moussivrsaaso, rigsn, dvrdnüLvn 6s- solunaob. o -.-L—o— vein-Iskal Echützeutzaw« eich« Beteiligung steht entgegen Vas vorrüxUodv Irireduagr-Letrilick l 8i'-8i> bvdetnuck albobolkrm, oadrluckt, sSLvioknot dsbönuuUod, > tut kvstllvkss Vruokt- ' ia nnä onttilobt äurob Der sächW Zrzähler, La-evlatt für Bischofswerda, Stolpm und Umgegend. «Mtstlatt der KG Amtshauptmannschast, der Kgl. Schuttnspektton und des Kgl. Hauptzollamtes zu Bäutzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadttates zu Bischofswerda. werb« bei alle» ltrn de« deutsche« »end bei unseren ZrttMlgSboten, smoir in der «rschllstsKelle dieses Blatte« angenommen. Schluß der Geschäftsstelle Abend« « Uhr. jDASitM^sschgiaitSA IaihAAchMA» Orschetxt jeden »ervao abend« für den folgenden La- und tostet einschließlich -«MitUvoch»und Souuabeud« ersibet» u«ch«,vellsttri Nische« Beilage* bei Adhoüma viertel» Inserate, welch« in diesem Blatt« di« wrttrstr Verbreitung sülden, werden bi« vorm. 10 Uhr angenommen, größer, und kompltzirrt« Anzeigen tag« vorher, und kostet di« virrgrspattrne KorpuitzrÜe 12 di« Reklamezeile 30 Geringster Jnseratrnbetrag 40 «t. Mr Slückerstattung «tngesandter Manuskripte usw. if. in Bischofswerda bei: »melaww», M. adt: Apotheker Vwgswl, «ktrch: » leuarr: <r»wl Fwlvm«, »rthau: »tttwl. IMM zarte«, reines Gesichts jugendfrisches UuSseh«», letweicheHautund blendend- tut. Alle» die- erzeugt isad-Meinailchstise: wMMul uäorlulwsll Farben und Preislagen^ in allen Grüßen s sRAZR und FayonS ttr schSuer Auswahl kl-sfv, Altmarkt 4. l1»rg«»edUt tSudige» Lsuteu untere Bedingungen eingerichtet erforderlich. Laden reicht Off. » V. «S8G an «äffe, Dresden. Parlament nur immer die Interessen der schwedischen Landwirte und Fabrikanten »«treten, und die besitzenden Klaffen Schwedens seien sich ein« Pflicht d« Humanität gegenüb« den unbemittelten Arbeitern überhauvt nicht bewußt. Wahrscheinlich werde es zu ein« Massenauswanderung schwedisch« Arbeit« nach Amerika kommen, wenn sich die Verhältnisse in Schweden nicht bald bessern würden. Wenn das alles wahr ist, was d« Professor Wicksell üb« die. schwedischen Verhält nisse sagt, so sind die dortigen wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse so verrottet, daß Schweden unter anderen Umständen auch vor einer Revolution stehen könnte. Da aber zu ein« solchen die Kraft in den Arbeiterkreisen Schwedens zu fehlen scheint, so wird d« ganze Zustand wahrscheinlich zu einer Versumpfung und Weiterentwicklung des Massenelends in Schweden führen. Man muß es vom Standpunkt der Humanität und der allgemeinen Kultur, sowie im Hinblick auf die Zugehörigkeit der Schweden zu den germanischen Volksstämmen sehr bedauern, daß ein Land wie Schweden in einen derartigen Zustand geraten ist, denn die schwedische Be völkerung hat in früheren Zeiten immer als hoch- begabt und unternehmungslustig gegolten und Schweden ist in d« südlichen Hälfte des Landes auch keineswegs ein unfruchtbares Land. Die wirtschaftlichen Verhältnisse in Schweden und der Generalstreik. In Europa hat sich seit langen Jahrzehnten eigentlich niemand um die wirtschaftlichen Ber- hältnifse in Schweden gekümmert, weil keine äußere Ursache dafür vorhanden war. In der politischen WH weiß man seit hundert Jahren nur soviel, däß das Königreich Schweden in seiner Macht und Grüße-und m seinem Einfluß immer mchr zurückaegangen ist, Schweden, dqs vor zweihundert Jahren unter dem König Karl LII. nych als eine Großmacht galt, hat jetzt nur noch di? Bedeutung eines Kleinstaates, und man sagt nicht zu viel, wenn man behauptet, daß auch das wirtschaftliche Leben in Schweden sich in einem sehr bedenklichen Rückgang befinden muß, denn die Einwohnerschaft Schwedens zeigt keine nennens werte Vermehrung. D« jetzt in Schweden herrschende große Generalstreik der Arbeit« hat ab« auch dazu geführt, die wirtschaftlichen und steuerpolitischen Verhältnisse in Schweden einmal näh« ins Auge zu fassen, und diese zeigen nach dem Urteil des schwedischen Universitätsprofessors Wicksell, daß in Schweden die Regierung und die Volks vertretung schon seit langen Jahrzehnten nicht verstauen haben, eine Politik zu machen, bei d« sich auch das untere Volk und die Arbeiterschaft einigermaßen wohl fühlen kann. So herrschen in SchwÄen ganz besonders hohe Getreidezölle, obwohl nur in einigen Provinzen Schwedens viel Korn gebaut wird. Fetner sind in Schweden alle indirekten Steuern und Zölle so hoch, daß sich daS Einkommen d« wenig bemittelten Arbeit« ungemein schmälert. ES kommt dazu, daß viele Industrien Schwedens, zumal die in früheren Zeiten sehr lohnende Holzindustrie, jetzt seit Jahren notleidende Gewerbe geworden sind, in denen wahre Hunanlöhne gezahlt werden. Das Ver hältnis zwischen den Arbeitgebern und Arbeitern ist dah« in Schweden schon seit Jahren ein sehr schlechtes, und d« Ausbruch des großen General streiks ist das Produkt d« Verzweiflung bei den Arbeitern. Dn Universitätsprofessor Wicksell glaubt dah« auch nicht, daß d« Generalstreik in Schweden sobald beendigt werden würde, denn die schwedischen Arbeit« seien in ein« derartigen Stimmung, daß auf eine baldige Unterwerfung unt« die Bedingungen d« Arbeitgeb« nicht zu rechnen sei. Sehr schlecht kommen in d« Kritik der wirtschaftlichen Verhältnisse in Schweden die Regierung, daS Parlament und die besitzenden BolkSklasstn weg. Professor Wicksell spricht es offen aus, daß die schwedische Regierung bisher ihre Pflicht nicht getan habe, um d« schweren wirtschaftlichen Notlage in Schweden abzuhelfrn. Die Regierung habe weiter nichts getan, als bei Ruhestürungen mit d« Polizei und mit dem Standrecht zu drohen. Fern« hätte das schwedische Deutsches Reich. Der Sommeraufenthalt des Kaiserpaares auf Schloß Wilhelmshöhe geht, den bisherigen Be stimmungen hierüver zufolge, am 27. August zu Ende. An diesem Tage reisen die Majestäten von Wilhelmshöhe nach Fischbeck bei Hameln ab, wo im dortigen Stift oie Verleihung des Aebtissinnen- stabes an die gegenwärtige Aebtisstn Frau v. Buttlar durch den Kaiser «folgt. Dann begibt sich das Kaiserpaar zunächst nach dem Neuen Palais bei Potsdam zurück. Der König vou Sachsen trifft am 1. September in Chemnitz ein, um an d« daselbst nachmittags stattfindenden Gnweihung des neuen Museums und weit« an d« abends nachfolgenden Ein weihung des neuen Theaters teilzunehmen. Da zwischen findet ein von der Stadt gegebenes Fest mahl statt. Der militärische Rang des Reichskanzlers v vethmann Hollweg hat nunmehr seine Regelung erfahren. Bei sein« kürzlichen Anwesenheit in Wilhelmshöhe ist, wie das „Militärwochenblatt" von dort meldet, der Reichskanzler vom Kais« unt« Vnleihung des Charakters als Major mit Berechtigung zum Tragen d« Uniform des 1. Gardedragoner-Regiments bei den Offizinen ä I» suito d« Armee eingestellt worden. In Sachen der geplanten Fahrt de» Grafe» Zeppelin mit de» „Zeppelin IN" nach BerN» fand am Montag daselbst zwischen Vertretern des Generalkommandos, des Ministers des Innern, des Polizeipräsidenten, der Stadt Berlin und d« Luftschifferabteilung eine Konferenz statt. Es wurde beschlossen, von der Landung des „Zeppelin" auf dem Tempelhoferfelde abzusehen. Die Lan dung soll auf dem Tegler Schießplatz erfolgen. Für die Fahrt ist folgende Strecke vorgesehen: Nach der Ankunft in Steglitz fährt d« Graf direkt zum Tempel- hof«Felde. Von dort nach der Straße Unt« den Lin den am Schloß und dem Rathaus vorbei zum Fried richshain und dann in großer Schleife gen Südosten zum Brandenburger Tor. Von dort erfolgt die Fahrt nach dem Tegler Schießplatz. Das General- kommando hat für die Aufnahme der Schulkind« die in Bettacht kommenden Kasernenhöfe zur Ver fügung gestellt. Die erste deutsche Luftschifferschule, die zu gleich die erste Luftschifferschule d« Welt ist, soll zum 1. Oktober in Friedrichshafen in Tätigkeit treten. Dieses Datum bezeichnet eine neue Periode für die Luftschiffahrt, die nunmehr nach jahr zehntelangem Experimentieren in das Stadium methodischer Schulung und Ausbildung tritt und gleichsam die Kinderschuhe abgelaufen hat. An der Stätte, die durch Zeppelin zum klassischen Bo den der Lustschiffahrt geworden ist, sollen nun auserwählte junge Leute, die bereits praktisch den Maschinenbau erlernt haben, zu Maschinisten, Steuermännern und Führern des neuesten Ver kehrsmittels ausgebildet werden. Noch weit mehr, als bisher der Seemannsberuf den Tatendrang und die Abenteuerlust der männlichen Jugend anlockte, wird die neue Laufbahn eine gewaltige Anziehungskraft auch auf jugendliche Gemüter ausüben. Der Andrang zu dem neuen Beruf wird voraussichtlich ein so gewaltiger sein, daß durch eine scharfe Auslese das beste Material gewonnen werden kann. An erfahrenen Lehrern wird die Auswahl zunächst knapper sein. DaS Stärkeverhältnis der großen moderne» Schlachtschiffe gestaltet sich für das Frühjahr 1912 nach Bewilligung der vier neuen englischen Dread noughts: England 20, Deutschland 13, die Union 8, Frankreich 6. Für den Ernstfall stehen Eng land aber mindestens 30 Vor-Dreadnought-Schiffe zur Verfügung, denen Deutschland-gleichwertiges Material nicht entgegenzusetzen hat. Deshalb meinten die „Daily-NewS" mit Recht, daß den 13 deutschen mindestens 28 Dreadnought-Kräfte von England gegenübergestellt werden können. An einer gewaltigen Ueberlegenheit der britischen Flotte ist also trotz alles Zetergeschreis -er deutsch feindlichen Presse gar nicht zu zweifeln. Dänemark. Die Kabiuettskrifis, welche in Dänemark durch den Rücktritt des Ministniums Nengard ent- standen war, hat nunmebr mit der Bildung eines neuen Kabinetts unt« de» Vorsitz des Grafen