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Per sächW Lr-M-r. Tageblatt für Bischofswerda, Stolpm und Umgegend. ANtsblktt der Sal. Amtshauptmannschast, der Kgl. Schulmspektion und des Kgl. HauptzoLamtes zü Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates z« Bischofswerda. scheint jede» Werkloa adeud« sür d« solgmdm Lag und Bich r «> L, btt Zustellung Ws Hau» 1Ä 70 > all« Postänstaltv, 80 exklusive Bestellgeld. eo«»>»»^s lost« Ist Sdomurr der ZettuugsprrisÜst« »Ü87. Bestellungen werd« bei all« Postanstaltm de» deutsch« Reiche», sür Btschöf»wrrda und Umgegend bei unser« Zettungtbot«, sowie w der «eschSsttstelle diese« Blatte« angenommen. Schluß der Seschüsttstelle Abend» 8 Uhr. Dreinnvsechzigfi«» JshrgMUg. Der Blaser Herr Gnstnv Pchml G«ill m Eiewem ist heute als Desinfektor für den Bezirk der Amtshauptmanmchaft Bautzen verpflichtet worden. Anmeldvngen auf Vornahme von Desinfektionen find an Sell p«rptnlich und nicht mehr an Inspektor Bierzelt m der Bezirksanstalt Sewau Kl richten. B a n tze n , den 3. April 1909. / 7/ Königliche AmtShauptmnnnfchaft. gwserate, welch» in diesem Blatte di« weiteste Verbreitung fkch«, «erd« bi» vorm. Ist Uhr angenommen, grSß«, und komplizierte «nzeigm tag» vorder, und tostet die viergrspaltmr KorpuszrÜe 12 «l, dir Rellamrzeil« 30 Srrwgster Jnseratmbettag 4st «l. Für Rückerstattung ewgrsandtrr Manuskripte «s». krtne Gewahr. den „TSchfifchen ErzShle^ welcher Irachbestellungen -- «-«<- erscheint, -- für den Monat UM' werden von alle« Post Lor lern und Laudbriefträgern, sowie den Austrägernü'ud Zeitungs boten jederzeit entgegengenommen. Gin Probe-Abonnement für diesen Monat ist besonders zn empfehlen Inserate -ave« -rotzen Erfolg. - Rückkehr nach Berlin wird jedenfalls mit dem Wiederzusammentritte des Reichsparlamentes zu der nachösterlichen Tagung ungefähr zusammen fallen. Weiter sind auch der preußische Finanz minister v. Rtzeinbaben und der Staatssekretär des ReichspostaWes Kraetke mit Osterurlaub von Berlin abgereist, beide haben sich ebenfalls nach Italien begebem Fürst und Fürstin v. Bülow sind am Montag in Venedig eingetroffen. Der Reichstag wird sich in den Verhandlungen nach der österlichen Ferienpause zunächst mit den noch ausstehenden zweiten Lesungen verschiedekrer Vorlagen, nämlich der Gesetzentwürfe über die Sicherung der Forderungen der Bauhandwerker, 1,5 nu buche«- Nest-, 100 nu fichtene Bit-»- und S« WeHe«h»«derte fichtenes vrennreifig unter dm vorher bekannigegebenen Bedmgungm an Ort und Stelle zur öffmtlchen^^Agem^ „m Stadtbad und V,10 Uhr auf dem Holzschlaae in Abteilung 2 an der Schmöllner Grenze einfinden. Bischofswerda, am 5. April 1909. DimStog, »e» 18. April er. (3. OsttkseieMg), wo« »ormlttö-A 1-Uhr ob, kommm die auf dem Hstzfchloge in «btetlnna s, sowie im einzelnen in dm Abteilungen Nr. 0, S, 9, 12, 19 und 20 de» HOfienrevters aufbereitetrn Lrmnholzsortimmte, als , . / r NU kiefern«, 1V NU fichten« vrennfchett« (darunter Böttcherholz), 1 „ buchene, 75 „ kieferne vremrknüppel. Die Gemeinsamkeit der wirtschaftlichen Interessen in Steuerftagen. Wen» nicht bereit» durch da» betreffende Ge setz die Gemeinsamkeit der wirtschaftlichen Inter essen bei der Einführung einer neuen Steuer fest gelegt wird, so geschieht die» hinterher sicher durch die wirtschaftliche und sehr ost auch durch die politische Praxis, die einen Ausgleich herbei- »uführen sucht. Deshalb sollten sich die Vertreter der Landwirtschaft auch hüten, wegen der ReichS- erbschastssteuer mit den Vertretern der Industrie und des Handels eine schwere Differenz zu schaf fen, zumal die verbündeten deutschen Regierungen die Einführung der Reichserbschaftssteuer zur Entlastung der Matrikularbetträge der Bundes staaten wünschen und im übrigen die Reichserb- schaftssteuer in weiten Bolkskreisen als eine ge rechte und notlvendige bei der Finanzreform emp funden wird. Die Gefahr ist um so größer, als beim Scheitern der Finanzreform überhaupt die Einzelstaaten in die Lage kommen könnten, jähr lich gegen 500 Millionen Mark für das Reich durch Matrikularbetträge aufbringen zu müssen. Das würde für die meisten Bundesstaaten eine Verdoppelung der jetzt schon hohen . Einkommen steuer bedeuten, ein Zustand, der einfach uner träglich wäre. Den größten Schaden davon hätte aber die deutsche Landwirtschaft. Denn ohne eine durchgreifende Finanzreform kann die jetzige Schuldenwirtschaft im Reiche nicht beseitigt wer den; sie muß nur noch schlimmer werden und wird auch die Linzelstaaten auf diesen - verderblichen Weg bringen. Da nun aber eine sttindige wettere Inanspruchnahme des Kapitalmarktes durch An- kihm des Reiche» und der Einzelstqaten eine blei bend« Steigerung de» HypothekentzinSfuße» zur Folge haben müßte, so würden die deutschen Landwirte neben der erhöhten Einkommensteuer noch etwa 120 Millionen Mark mehr an Zinsen aufzubringen haben, wenn nur mit einem Stei gen des Zinsfußes um 1 Prozent gerechnet würde. Neben diesen schwerwiegenden finanziellen Grün den kommen für einen Stellungswechsel der Land wirtschaft noch andere politische und wirtschaftliche Gesichtspunkte in Betracht. Wenn am agrari schen Widerspruche eine durchgreifende Finanz reform scheitern sollte, so würde in den übrigen Klassen der Bevölkerung eine der Landwirtschaft ungünstige Stimmung entstehen, die künftig auch den berechtigten Ansprüchen gerade der Land wirtschaft vielfach schaden müßte. Sie kündigt sich schon jetzt hier und da an. Vor der Herbei führung einer der Landwirtschaft feindlichen Stimmung im Lande muß daher gewarnt werden. Man sieht daraus deutlich, daß auch in Steuer ftagen die wirtschaftlichen Interessen viel gemein samer sind, als man ost annimmt, und diese Erkenntnis sollte dazu beitragen, die Finanz- reform durch eine Verständigung der Interessen gruppen zu fördern. Deutsches Reich. Das Kaiserpaar wird in diesem Jahre, wie der „Würzburger Generalanzeiger" meldet, der Stadt Würzburg einen Besuch abstatten. Der Kaiser soll wahrend der Kaisermanöver im September vor aussichtlich auf einige Tage in Würzburg eintref fen und mit der Kaiserin in der König!. Residenz Wohnung nehmen. Der Reichskanzler Fürst Bülow hat, wie ange kündigt war, am Sonntag Berlin verlassen und seine OsterurlaubSreise angetreten, welche den lei tenden Staatsmann des Reiches auch diesmal, wie schon seit Jahren, nach Italien führt. Näheres über den Ostererholungsaufenthalt des Kanzlers jenseits der Alpen ist noch nicht bekannt. Seine über die Bekämpfung des unlauteren Wettbewer bes und über die Errichtung von Arbeitskam mern, ferner der Novellen zum Viehseuchengesetz, zum Bankgesetz und zur Zivilprozeßordnung, be schäftigen. Die weiteren Arbeiten des Reichs tagsplenums hängen vom Stande der Dinge in der Steuer- und Finanzkommission ab. In den Reihen der konservativen Partei und der ihr am nächsten stehenden politischen Grup pen regt sich jetzt immer entschiedenerer Wider spruch gegen die ablehnende Haltung der offiziel len konservativen Politik betreffs der Erbschafts- steuer. Namentlich bemerkenswert ist das Ab schwenken der sächsischen Konservativen nach der Regierungsseite hin, wie solches aus der bekannten offiziösen Kundgebung des „Vaterlandes", des Parteiorganes der sächsischen Konservativen, zu gunsten einer Erbschaftssteuer klar hervorgeht. Ferner haben die deutsche und die sächsische Mit telstandsvereinigung im Verein mit einer Reihe anderer wirtschaftlicher Verbände einen Aufruf er lassen, der für den dritten Osterfeiertag zur Ver anstaltung einer großen Mittelstandskundgebung für die Erbschaftssteuer in Berlin auffordert. Der Eisenbahnminister Breitenbach besichtigte am Sonntag das Hochwassergebiet im Sieg- und Wiedbachtal. Wirk!. Geh. Rat vr. Fischer, der stellvertre tende Bevollmächtigte Sachsens zum BundeSrat in Berlin, tritt demnächst aus Gesundheitsrück sichten in den Ruhestand. AIS sein Nachfolger ist der Vortragende Rat im Ministerium des Innern Geh. Reg.-Rat vr. Hallbauer in Aussicht ge nommen. Da es sich bei der Fahrt des Reichsluftschiffe« ausschließlich um eine Dauerfahrt handelt, bei der das Luftschiff 24 Stunden in der Luft zu bleiben hat, kommt e» bei dieser Fahrt weniger auf die Schnelligkeit an. An der Fahrt nehmen vier Offi ziere vom Münchener Lustschifferbataillon teil,